Freitag, 3. September 2021

Romantiksein

Romantiksein

Ist die Wirklichkeit das Ende
Des romantischen Seins was
Von der Phantasie beflügelt
Über die nur Realität hinauswächst
Frage ich mich nach der Lektüre
Von Hannah Arendts Biografie
Von Rahel Varnhage als Jüdin
In der Romantik und denke dabei
Mehr Aufklärer als Romantiker noch
An Watzlawick und seine Frage
Wie wirklich die Wirklichkeit ist
Was das Sein im Kern ausmacht
Ob ich als Autor und also Spinner
Mehr Wirklichkeit in meiner Phantasie
Finde darum die sogenannte Realität
Häufig weniger ernst nehme weil sie
Dem unendlichen Reich in meinem
Geist unnötig Grenzen zieht wie sich
Rahel und ihr Freund Schlegel auch
Fragten und darum viel lieber in der
Geträumten Welt lebten auch wenn
Die Realität längst anderes zeigte
Was manchmal düster erwachen ließ
Lebe in den Geschichten die ich
Der Wirklichkeit nur teilweise folgend
Als Kulturgeschichten erzähle die ein
Spiegel der Geschichte sind aber sie
So abbilden wie ich sie sehen will weil
Jeder andere Blick mir ohnehin verstellt
Nur eine Wiedergabe von Fakten wäre
Die logisch auch gefärbt dann sind
Wie wenn ich aus der frühen Kindheit
Der Großeltern mit meiner Sprache heute
Erzähle um der Gegenwart ein Bild der
Vergangenheit zu geben was aber nur
Spiegel meines Horizonts ist den ich mit
Angeblichen Tatsachen beschränken
Oder unbegrenzt fliegen lassen kann
Als Aufklärer will ich der Wirklichkeit
Möglichst getreu folgen um so die
Geschichte wie sie war zu erzählen
Der Autor aber will was war durch
Erdachte Bilder lebendig machen
Die Geschichte zum Leseerlebnis
Machen was ein Gefühl für das gibt
Wovon ich erzählen will und also
Frage ich mich bin ich dabei noch
Im Dienste der Aufklärung tätig 
Oder ein alter Romantiker nur
Der seine Phantasie spielen lässt
Vielleicht ist erst die Synthese der
Beiden gegensätzlichen Welten von
Romantik und Aufklärung der Weg
Die Wirklichkeit neu zu erleben
So halte ich mich zwar an Fakten
Die den Rahmen des Jahrhunderts
Aus dem ich erzähle geben aber
Fülle sie mit Phantasie die erst was
Nur Geschichte wäre lebendig macht
Was davon der wirkliche Kern dessen
Ist was ich erzähle bleibt offen was an
Die Gegenüberstellung von Musik und
Sprache erinnert wo die erstere durch
Verhallende Töne lebt wird letztere erst
Mit der Phantasie in Gedanken lebendig
Ob nun die Musik der Worte der Anfang
Des Seins war und dies also romantisch
Im gefühlten Klang begann oder mit dem
Gedanken der die Worte in mir bewegte
Ist für den Leser dessen Phantasie durch
Worte bewegt wird weniger wichtig aber
Ob die Ideen des Autors dabei zu Musik
Werden die Geschichten klingen lässt ist
Ein Gedanke der mich schreibend bewegt
In diesen Zwischenwelten suche ich die
Schönsten Worte was romantisch klingt
Die Lyrik erst tanzen lässt weil Metrik so
Zur Melodie der Worte wird die ihnen
Farbe und Stimmung verleiht auf jede Art
Welches Sein das wirklichere ist weiß ich
Nicht zu bestimmen aber solange es gut
Klingt wird es ein Echo im Kopf meiner
Leserinnen finden denke ich dabei wohl
Romantischer als ich mir eingestehe aber
Vermutlich ist es am Ende gut so eines
Zu wollen um das andere dabei auch
Lebendig fliegen zu lassen und so bleibt
Das romantische Sein auf Basis der
Fakten der Aufklärung ganz lebendig

jens tuengerthal 3.9.21

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