Erinnerungsblüten
Heute mal wieder mit Alphonse Karr
In der Reise um meinen Garten aus
Der Anderen Bibliothek wunderbar
In den Blumen der Erinnerung spaziert
Von typischen Friedhofsgewächsen die
Schon in Gestalt oder Duft die Trauer
Ausdrücken hin zu den Vergißmeinnicht
Wie in ihm beim Anblick bestimmter
Blüten die Erinnerungen wach werden
An Sommer oder Frühlingslieben wie
Gemeinsame Wege über beblühte
Stufen in geträumt andere Welten
Wie diese in ihm widererstehen beim
Anblick der Blüten wie ihrem Duft er
Ihr Haar im Wind wehen sieht oder
Zwischen die Falten ihres Kleides in
Unschuldig erster Berührung streicht
Sein Garten mit vielfältigen Blüten zu
Allen Zeiten des Jahres ein Buch der
Erinnerungen ihm ist die wach werden
Wie ihn in vergangene Welte tauchen
Lassen um in ihnen ganz aufzugehen
Den Augenblick fühlbar machen mit
Welchen Blüten Erinnerungen wecken
So lebt der vielfältige Zauber der Liebe
In manchen verschollen geglaubten
Erinnerungen auch in mir noch wird
Beim Vergißmeinnicht das Bild der
Jungen Dame im Museumsort in
Kanada 1988 in mir wach die mir
Beim romantischen Gang durch ihr
Dorf zu dem sie ein langes Kleid
Wie einen gebundenen Strohhut trug
Verriet wie die Forgetmenot für sie
Auf englisch hießen wie mich sogleich
Dazu brachten mit damals zarten 17
Der noch jüngeren einen kleinen Strauß
Zu pflücken wie eine mit ihrer Erlaubnis
In ihr noch sehr zartes Dekolleté zu
Stecken in eher spielerischer Zärtlichkeit
Wobei ich ihren Busen zart umspielte
Was sie mit errötendem Kichern nur
Beantworte und sie sodann die Lippen
In ihrer zu schnellen Bewegung nur
Streifend kurz zu küssen versuchte
Worauf wir einen Moment sogar noch
Händchenhaltend durch das Dorf
Liefen bis ihre Mutter und ihr Bruder
Sie riefen als wir uns einer für mehr
Geeigneten Wald am Rande näherten
In dem ich sie vielleicht sogar noch
Unter den weiten Rock hätte küssen
Dürfen wozu es aber real nie kam als
Wir uns mit einem langen Blick der auch
Noch 33 Jahre später in Erinnerung ist
Für immer verabschiedeten denke ich
Heute und könnte in wohliger Erinnerung
Seufzen an all die Blumen die ich später
Der einen oder anderen brachte die mal
Tore öffneten wie Schlüssel dann auch
Zur unwichtigen Dekoration nur wurden
Die irgendwo abgestellt vergessen blieben
Wie die dazugehörigen Amouren sich ganz
Verloren im großen Nichts auch wenn doch
Jede geschenkte Blüte zu gerne noch den
Kelch der Freude überfließen lassen will
Wie ich denen die nah bleiben sollten viel
Lieber Blumentöpfe als Schnittblumen noch
Brachte um in Erinnerung zu bleiben oder
Länger Gegenstand ihrer Zärtlichkeit zu
Werdem womit die mir sonst fremden
Blumen einen hehren Zweck erfüllten
Für den ich sogar Allergien ignorierte
Mit dem Tod verbinde ich keine Pflanzen
Friedhöfe sehe ich als Gärten die noch
Mit letzten Blüten des Aberglaubens
Dekoriert werden es schön zu haben
Wobei ich den moribunden Zauber dort
Mehr schätze als die Vorstellung dann
Unterirdisch zu verfaulen und eine eher
Saubere und gut gefilterte Verbrennung
Die angenehmere Vorstellung finde die
Aber mir so egal ist wie alles was nach
Dem Ableben kommt was nur noch die
Erben betrifft da ich nicht mehr bin was
Eine schöne Blüte der Freiheit auch ist
Die zufriedener mich macht als jeder
Alberne Reinkarnationsaberglaube noch
In Gräber wenn ich zu Beerdigungen mal
Musste die ich wie Goethe gern meide
Da der Tod mich nichts angeht schmiss ich
Meist Rosen ohne Zierrat die üblichen
Kränze die an den Advent mich erinnern
Finde ich völlig entbehrlich aber sind eben
Teil gewachsener Tradition die ich hier
Nach Möglichkeit ignoriere wenn wer stirbt
Geht das Leben ohne sie weiter es
Bleibt eben nichts mehr als Erinnerung die
Blumen zumindest gut lebendig halten
Denke ich an den Kranz der kaiserlichen
Kadetten mit künstlichem Laub der noch
Den Sarg meines Großvaters zierte wie
Der seiner Turnverbindung füllen sich die
Toten Gestecke mit vielen Erinnerungen
Sie sind die Blüten der Zukunft dann
Auch wenn ekelhaftes Plastik bloß
jens tuengerthal 4.9.21
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