Montag, 25. November 2019

Paargewalt

Weit über 140.000 Fälle
Von Gewalt in Beziehungen
Wurden letztes Jahr angezeigt
Dabei sind 81% der Opfer Frauen
Nur 18% sind dagegen Männer
Was das übrige eine Prozent ist
Weiß der Dichter nicht zu sagen
Die Ministerin bemerkte dazu
Positiv sei die gestiegene Zahl
Der Anzeigen was auch immer
Daran nun positiv sein soll
Sind es egal wie viel zu viel
Ist jede Gewalt zu verurteilen
Deren Opfer immer Schwächere sind
Was gegen jede Gerechtigkeit verstößt
Spannend wäre was hinter den Zahlen
Außer nackter Statistik wirklich steckt ob
Wirklich nur 18% Männer Opfer wurden
Oder viel weniger anzeigten die lange
Opfer psychischen Terrors auch wurden
Wieviel mehr Frauen nicht anzeigten
Wo die Grenze dabei verläuft zwischen
Öffentlich anzuklagender Gewalt und
Dem normalen Terror fast jeder Ehe
Was keine Rechtfertigung von Gewalt
Sein soll die durch nichts gerechtfertigt
Sein kann als eine Notwehrlage die
Als gegenwärtiger rechtswidriger Angriff
Selten für psychischen Terror bejaht wird
Doch können Opfer von diesem wohl
Ein Lied von der Gewalt singen deren
Auswirkung sie in den Wahnsinn treibt
Der sich leider zu oft in Gewalt äußert
Wäre es darum an diesem Tag nicht
Wichtig über Ursachen nachzudenken
Statt sich hinter Statistiken zu verstecken
Über den Gewaltbegriff zu reden um
Mehr Miteinander statt Konfrontation
Wieder zu erreichen weil eine Anzeige
Kein Problem löst allein dem Staat
Zuständigkeit gibt wo er es nie sein kann
Weil Menschen lieber lernen sollten
Ihre Probleme friedlich zu lösen
Das Gewaltmonopol des Staates nutzen
Ist keine Lösung sondern allein eine
Verlagerung der Zuständigkeit für Gewalt
Aber das sagt lieber keiner mehr laut
Weil die Opfer geschützt werden sollen
Auch wenn es das Problem bloß verlagert
Nicht zu weniger Gewalt führen kann
Niemals zu einer Lösung beiträgt
Manchmal Opfer abstempelt als dann
Gewalttäter wobei sich auch gern
Opfer und Täter verschieben nur
Der Staat gern nach Mode urteilt
Ohne etwas damit zu erreichen
Weil die Menschen erst selbst
Lernen müssen friedlich zu sein
Statt sich voll Hass zu bekämpfen
Was wichtiger für den Frieden wäre
Als ein Ansteigen der Anzeigen

jens tuengerthal 25.11.19

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