Modelliebe
Als ich begonnen habe meine Liebesgeschichten zu erzählen habe ich es chronologisch angefangen, bis mir beim Erzählen noch andere Geschichten einfielen, die ich in meiner Chronologie vergessen hatte und mich fragte, warum die Erinnerung und das Erzählen von ihr einer strengen Zeitachse folgen sollte. Montaigne lesend wurde mir klar, wieviel wichtiger es ist, assoziativ zu erzählen und Brüken über die Zeiten zu bauen, denn ist es wichtiger, wann etwas war, oder wie es war und in welchem Zusammenhang mir Geschichten nahe kommen, fragte ich mich und mir war plötzlich klar geworden, dass es weniger um eine Historie meiner Lieben geht als die Liebe und das Leben überhaupt und in welchem Zusammenhang es zur Lust steht.
Als ich von meiner ersten afrikanischen Geliebten erzählte, die weit vor der Zeit lag, zu der ich gerade chronologisch erzählte, fiel mir die zweite aus Afrika ein, die ein ähnliches Schicksal erlitt, sogar aus dem direkten Nachbarland Äthiopien kam und das erinnerte mich an ein fast märchenhaftes Abenteuer, das im jungen Frühling begann, nahe dem Tod und über einen Sommer mich in eine andere Welt führte, von der viele träumen, der ich aber am Ende entfloh, weil unter dem Gold der Märchenwelt sich eine mir fremde Welt offenbarte, in der ich lieber nicht bleiben wollte und doch ist es eine Märchengeschichte, die hier und gerade an dieser Stelle nicht fehlen darf in der Sammlung meiner Liebesmärchen.
Bevor ich im unklar allgemeinen nun alles vorwegnehme, beginne ich lieber zu erzählen, wie es sich abspielte und was daraus wurde. Es war im frühen Frühjahr, irgendwann um Ostern herum, ich hatte Semesterferien und arbeitete in der Klinik. Auf der onkologischen Station, die noch im alten Teil der früher Lungenheilstätte lag mit Blick in den Park auf die uralten Ginkos und das dort Schloß, über das schon Goethe schrieb. Am Rande der Stadt, nahe dem Wald gelegen, im früher Schloßpark gebaut, hatte diese Klinik manches, was völlig aus der Zeit fiel.
Eine Lungenheilstätte, in der früher Tuberkulosekranke lagen, wie im Sanatorium Schatzalp in Thomas Manns Meisterwerk der europäischen Kulturgeschichte, dem Zauberberg. Es gab hier alte Operationssäle in denen noch die Geräte standen, wie sie auch im mannschen Sanatorium ausgesehen haben könnten, wo auch die Pneus operiert wurde, die aus der Lunge pfiffen. Operiert wurde hier immer noch aber es gab längst einen Neubau mit einem höchsten technischen Anforderungen genügenden OP und einer modernen Intensivstation. Das war ein typischer moderner Klinikbau, relativ gesichtslos und austauschbar. Hier im Altbau aber, gab es noch die langen Balkone vor allen Zimmern, wo die Ärzte im Sommer auch über den Balkon die Visitenbesuche machen konnten, wie sie es im Sanatorium Schatzalp taten, wenn sie die vorschriftsmäßig in ihre Decken gewickelten Patienten bei der Liegekur besuchten und sich nach der Temperatur erkundigten.
Den Patienten auf meiner Station war oft nicht nach Balkon zumute. Sie bekamen dort ihre Chemo-Therapie und manche waren, wie Mann es nannte, längst mit ihrem Bronchialkarzinom präfinal, also auf dem Weg zu gehen und es ging ihnen meist übel dabei. Die meisten Zimmer gingen auf den langen Balkon, der alle Zimmer miteinander verband, während die Sanitärräume, das Schwestern- wie das Arztzimmer und die Abstellräume zur Schloßparkseite gingen, ohne Balkon. Ein Krankenzimmer aber ging auch zur Nordseite mit Blick in den Park, dort schien selten die Sonne aber es war modern und hatte großzügigere Fenster als die zum Balkon, der von der nächsten Etage überdacht, noch mehr des zwischen den großen Bäumen noch möglichen Lichtes nahm.
Dort starb gerade eine junge Frau, die bereits für inoperabel erklärt worden war, deren ursprünglich Gebärmutterhalskrebs nach der Geburt ihres ersten Kindes ausgebrochen war und bösartig methastasierte. Sie war Mitte Dreißig und hatte schon ein wildes Leben hinter sich, war aus einem Pariser Krankenhaus gekommen, wo sie ihr auch nicht mehr weiterhelfen konnten, um hier zu sterben. Fast täglich kam ihr Mann. Ein sehr gut aussehender, großer, junger und braungebrannter Typ, der so den denkbar größten Gegensatz zu seiner geliebten Frau bildete. Er war Model und er sah, wie auch alle Schwestern und die Ärztinnen tuschelten mehr als gut aus, ein Traumtyp, wie sie meinten, teuer gekleidet, dabei leger und elegant zugleich.
Zum Weinen ging er immer auf den Flur. Die Schwestern sprachen, nachdem sie, als es schon einige Wochen so ging, ihre Scheu verloren hatten, ihm mit leisen Worten Trost zu. Sie machten ihm keine Hoffnung, wozu auch, es ging zu Ende und war nur noch eine Frage der Zeit. Einmal sah ich die Ärztin mit ihm reden und den riesigen, breitschultrigen, schönen Mann mit dem sexy Dreitagebart umarmen und tröstend über den Rücken streicheln. Sie war etwas besonderes, soviel war deutlich und sie bekam viel Besuch meist mit riesigen Blumensträußen oder feinsten Pralinenpackungen, die ihr Mann mit seinem bubenhaften Lächeln schüchtern im Schwesternzimmer abgab. War ja lieb gemeint, aber seine Frau hatte natürlich keinen Hunger. Sie bekam ständig Schmerzmittel und sie dämmerte immer mehr. Die Metastasen waren von der Lunge inzwischen auch ins Hirn gewandert, noch erkannte sie ihn und war meist freundlich, aber die Ärztin hatte ihn gewarnt, dass sich das schnell ändern könnte.
Arbeitete dort als Aushilfe, verteilte Essen, machte Betten, wechselte Verbände und unterhielt mich, wenn Zeit war mit den Patienten, sollte den Schwestern helfen, musste aber nicht die Krankenakten kennen und wusste so zunächst nicht viel über diese Patientin, die wohl mal ein Model gewesen sein soll, wie ich tuscheln hörte, in Paris, eine wusste sogar sie sei bei Chanel gewessen, hätte aber aufgehört, hatte als Näherin bei den Schauen gearbeitet - aber das waren bis jetzt nur Gerüchte, auch wenn eine wissen wollte, sie habe direkt mit Lagerfeld zusammengearbeitet, sei eines seiner Lieblingsmodelle gewesen, bekannt aus den großen Modezeitungen.
Kannte sie nicht, hatte mich nie für diese Glitzerwelt interessiert, wusste von Lagerfeld eher, dass er eine großartige Bibliothek besäße mit Exemplaren aus Montaignes verstreuter Bibliothek. Dieser Modelkult war mir eher fremd und ich hatte noch nie die Vogue gelesen, noch hatte mich diese Welt interessiert, fand diese laufenden Kleiderständer eher alle viel zu dünn, dachte ich.
Wie schön unsere Patientin war, als sie noch Haare hatte und nicht den Körper voller Narben von all den vorigen Versuchen noch etwas zu retten, hatte ich auf einem Foto auf ihrem Nachttisch gesehen, dass sie mit ihrem Mann und den Zwillingen auf dem Arm zeigte und konnte es selbst bemerken, als ich sie einmal auf ihren Wunsch hin abreiben und waschen sollte. Ihr Mann hatte das zuvor gemacht, aber er war eben ungeübt, hatte ihr weh getan und da hatte sie mit ihm gestritten, nach einer Schwester geklingelt und da diese gerade alle beschäftigt waren, sei es mit einer Übergabe oder mit Kaffeetrinken mit den Ärzten, ging ich zu dieser besonderen Patientin und rieb sie das erste mal mit Franzbranntwein ab. Schob ihr Nachthemd hoch und sah den nun nur noch ausgemergelteren früher schon sehr schlanken Modelkörper nackt vor mir liegen und war zum Glück schon lange genug in der Klinik, mich davon nicht ablenken zu lassen, sondern rieb sie wunschgemäß ab.
So sah ich außer im Playboy das erste mal, ein nacktes Model sterbend nackt vor mir liegen, der ich etwas Linderung mit der Abreibung verschaffen wollte und wusste nun, was es heißt, wenn ein Körper Modelmaße hat und das dies auch in diesem Zustand noch ein schöner Anblick ist.
Unterhielt mich ein wenig mit ihr dabei, sie wollte sich bei mir über ihren Mann beschweren, der sie so grob angefasst hatte, lobte meine zarten Hände dafür aber ich wies dies sofort zurück und verteidigte ihren Mann und schon tat es ihr Leid, dass sie über ihn geschimpft hatte und sie bat mich, ihn zu holen, was ich gerne und sofort tat. Etwas heikel fand ich diese Situation schon und wollte keinen falschen Eindruck erweccken, hatte mir angesichts der moribunden Patientin jeden weiteren Gedanken nicht mal verbieten müssen, es kam gar nicht dazu und so holte ich ihren Mann herein und sie wechselte vom depressiv zornigen Zustand blitzartig in den euphorisch schwärmenden - hatte dem Mann schon leise, als ich ihn holte gesagt, dass diese Schwankungen wohl leider nun normal seien und es jeden treffen könnte.
Ab diesem Tag rief sie mich jeden Tag, wenn ich da war und wollte abgerieben werden als ihr kleiner Luxus, wie sie es nannte. Dann kam ich auf die rettendeIdee, ihren Mann anzulernen. es war ja keine große Kunst eine Patientin mit Franzbranntwein abzureiben, aber ich besprach es mit ihr so, um das Vertrauen der beiden zueinander zu stärken und so kam ich bald nur noch mit der Flasche zu ihr, sie ließ sich von ihrem Mann abreiben und ich versuchte, wenn sie es zuließ, schnell wieder zu verschwinden, um den beiden den Moment der Intimität zu geben, ihrer vielleicht letzten Lust, denn es ging immer weiter bergab, die Ärzte sprachen nur noch von Tagen, höchstens Wochen, so genau wusste keiner, wie lange sie sich noch gegen den Tumor wehren könnte, der sie auffraß.
Die Liebesgeschichte, um die es hier geht, begann einige Tage später, inzwischen war ich ihr vertrauter Pfleger geworden und hatte einige Geschichten von ihr gehört, meist eher von ihrem Mann, weil ihr bald das Sprechen zu schwer fiel. Sie war wirklich Model gewesen, für Lagerfeld und arbeitete nun als seine Näherin bei den Schauen für kleine Korrekturen und Reparaturen, sie waren wohl relativ vertraut gewesen. Ihr Mann war auch Model. Sie hatten sich dort kennengelernt, wollten aber beide weg von da, hatten sich einen Bauernhof in den Vogesen gekauft, den sie wohl nie wieder sehen würde, dachte ich und sagte nur, was für ein schöner Traum für die Kinder.
Nun kamen ihre Freundinnen aus Paris zu Besuch, um sich zu verabschieden, auch wenn sie nicht gehen wollte, zwischendurch schimpfte, ob das jetzt Abschiedsbesuche seien, sie wolle bald wieder zurück sein. Auch wenn sie eigentlich wusste, was mit ihr war, ihr keiner etwas vorspielte, mussten wir doch nicht die letzte Hoffnung zerstören, die sie sich noch ans Leben klammern ließ.
Nur zwischendurch meinte die Ärztin, was tun wir ihr da an, warum lassen wir sie nicht einfach sterben, damit sie es hinter sich hat, es gab keine Hoffnung und keiner wusste, wie sich ihr Hirn verändern würde, wie sie morgen reagierte, ob sie, wie viele plötzlich aggressiv und böse würde oder ausrastete, mussten wir das ihr und ihrem Mann antun, der darunter noch mehr litt als sie, die es in ihrem Dämmern zwischen Zuständen nur noch teilweise mitbekam.
Eine dieser Freundinnen fiel mir besonders auf, Norddeutsche, blond, wunderschön, groß und schlank natürlich wie alle diese Models die auf unserem Flur mit verheulten Augen herumlungerten in den letzten Wochen, heulten und sich dann auf dem Klo wieder schön schminkten, um mit einem erkämpften Lächeln hineinzugehen, lieb zu ihr zu sein. Abschied zu nehmen, ohne es auszusprechen und ihr noch gut tun wollten und nicht konnten. So viele wunderschöne Frauen auf einem Flur hatte ich noch nie gesehen und das in Gegenwart einer Sterbenden und ich in diesen seltsamen hellblauen Klinikklamotten, die irgendwie an mir runterhingen.
Sie stand weinend auf den Flur und wie vorher die Schwestern bei ihrem Mann berührte ich sie zart an der Schulter und lächelte sie an.
Sie hatte ihr von mir erzählt und mal wieder euphorisch gechwärmt, wofür es keinen Grund gab, ich hatte ja nichts besonderes getan, als eine zufällige Laune zu treffen und was ich tat, tat ich als bloße Aushilfe eher ahnungslos und sicher nicht besser als die dort Schwestern. Aber Sympathie hat nicht unbedingt logische Gründe und ich hatte ihr in einer Krisensituation geholfen, wieder zu ihrem Mann zu finden, den sie rausgeworfen hatte, weil sie gerade diese Laune hatte, die sie im nächsten Moment schon wieder bereute. So waren Patienten mit Hirnmetastasen eben. Es könnte sich im nächsten Moment genauso gegen mich richten und das sie mich besonders mochte, war kein Verdienst, was ich auch ihrer Freundin sagte.
Trotzdem wollte sie gern mit mir reden, hatte den Eindruck gewonnen, ich sei ihre Vertrauensperson, auch wenn ich im Gegensatzu etwa zu den Ärzten keine Ahnung hatte, nur Hilfsdienste leistete, ihr auch nicht helfen konnte, ihre Krankenakte nicht kannte, nur seit sie bevorzugt von mir gepflegt werden wollte, hatte mich die Ärztin noch ein wenig instruiert, zusätzlich hatte ich meinen Vater gefragt, der sie als Fall eher kannte, denn etwas über ihre Vita wusste. Es passte den Schwestern nicht wirklich, dass ich bei dieser Patientin aus der verzauberten Modelwelt der bevorzugte Pfleger war, der ich ja kein Pfleger war, sondern nur billige Aushilfe, ein Student halt, und ich tat alles, ihr zu sagen, dass ich nur eine Aushilfe sei, relativ ahungslos - aber wer wollte einer Sterbenden schon einen Wunsch abschlagen und es würde ja vermutlich nur noch Tage gehen, so nahmen sie es knurrend hin, dass, wenn es dort klingelte ich gehen sollte und machten ihre Witze darüber.
Als sie mich aber mit diesem wunderschönen Model, schließlich sogar im Arm, denn sie schluchzte sehr, auf dem Flur stehen sahen, hatte die Sonderrolle schnell ein Ende und sie sorgten dafür, dass ich sofort mit ganz wichtigen Aufgaben an anderen Orten beschäftigt wurde.
Die Frau in meinem Arm war mehr als schön, ein Traum dachte ich nur und dieser leichte nordische Akzent, der mir so heimatlich vertraut war zwischen all den kurpfälzischen Dialekt sprechenden Menschen hier. Fragte mich, ob ich sie wohl nochmal sehen würde, oder sich Gelegenheit ergab mit ihr zu sprechen, nachdem ich das völlig verschissene Klo geputzt hatte, wozu ich nach der Umarmung abkommandiert wurde.
Doch, oh Wunder, gerade als ich mit den Armen wortwörtlich tief in der Scheiße steckte, kam die Stationsschwester lachend herein und sagte, lass mal, das müsste ich nicht machen, dafür gäbe es andere hier, sie hätte schon Bescheid gesagt, ich sollte zu meiner Patientin, sie hätte nach mir gerufen. Diese Stationsschwester kannte keinen Neid, keine Mißgunst, mochte mich und ich schätzte sie, hatte ihren Fleiß und ihre tolle Art mit den Patienten schon gegenüber meinem Vater oft gelobt, der es wohlwollend wohl weitertrug.
Reinigte mich so gut es ging und versuchte den Geruch von Klo und Exkrementen mit zuviel Desinfektionsmittel zu übertünchen, was, wie ich fürchtete, nicht wirklich gelang und machte mich also vermutlich stinkend auf zu der schwierigen Patientin und vielleicht der Traumfrau in ihrer Gegenwart.
Sie saß auf ihren Bett und die beiden plauderten als wäre es nur der Besuch bei einem Beinbruch und das war gut so. Was sollte auch über den Tod und das Sterben gesagt werden, wenn er da war, waren wir weg, solange wir da sind, ist der Tod noch nicht da und geht uns also nichts an, vielmehr sollten wir jeden Moment genießen, wie es uns nur möglich ist.
Es funkelte in den Augen der Patientin und ich überlegte, was das bedeuten konnte - ihre Freundin schaute mich lächelnd aber eher schüchtern fast nicht an. Da legte sie los, sie wisse ja, dass es bald zu Ende ginge mit ihr, aber, wenn sie jetzt, noch einmal eine Liebe stiften könnte, lebte sie doch irgendwie weiter.
Ahnte, was sie meinen könnte und konnte es doch nicht glauben, schaute von ihr zu ihrer Freundin und da begann es zwischen uns zu glühen, es funkelte wie ein riesiges Feuerwerk in mir und zwischen unseren Augen - da nahm meine Patientin unsere Hände und legte sie ineinander und ich lächelte sie, vermutlich wie ein Idiot selig strahlend, an - nun sollten wir uns wohl küssen, wie in schlechten Filmen am Bett ihrer sterbenden Freundin und fast kamen mir über diesen realen Kitsch die Tränen.
Es trieb mich diese wunderbare Frau zu küssen, sie zu umarmen, ihr nah zu sein, es war wie im Traum, doch zum Glück fiel mir noch ein, das ich im Dienst war und fürchterlich nach Scheiße und Desinfektionsmittel stank, dieser stinkende Kuss der letzte sein könnte, wenn ich ihr zu nahe kam und schon überlegte ich, wie ich diese Situation nun elegant lösen könnte.
Ein traumhaft schönes Model, zu Tränen von unserer Liebesgeschichte gerührt wie ich auch, wollte von mir geküsst werden und ich dachte ich stinke erbärmlich. Es fiel mir keine Ausrede ein und so lachte ich sie an und sagte einfach - am liebsten würde ich dich jetzt küssen aber erstens bin ich im Dienst und zweitens habe ich gerade ein Klo gereingt und stinke fürchterlich.
Wir schauten uns an und plötzlich mussten wir alle lachen und meine Schöne stand auf und umarmte mich. Sie meinte, es sei ihr völlig egal, wie ich gerade rieche, sie wolle das auch und küsste mich einfach, lachte wieder und meinte dann, na ein wenig streng ist das schon und dann ergriff uns das Lachen alle erneut und so wurde unser erster Kuss zugleich der letzte ausgelassene Moment der Patientin, die wenige Tage später starb.
Wir verabredeten uns für nach meinem Dienst - sie wollte mich abholen und dann würden wir schon sehen, was wir machen. Der Tag zog sich noch ewig schien es mir. Nach der Übergabe verzog ich mich zum OP, um zu duschen und kam dann zumindest nicht mehr stinkend in die Halle der Klinik, wo sie mich mit einem Buch in der Hand lesend erwartete.
Begrüßte sie mit, du liest, wie schön und sie schaute mich verwundert an, natürlich, ich lese fast immer, wenn ich nicht Kleider durch die Gegend tragen muss und mir ging das Herz auf und ich lächelte sie wieder selig an, noch immer fassungslos konnte ich nicht glauben, dass dieser Traum von einer Frau wirklich mich wollte, dachte es war vermutlich nur die Laune eines Moments und wir würden vielleicht einen netten Abend verbringen - sie lebte und arbeitete ja in Paris, konnte sich die tollsten Männer aussuchen, was sollte sie von mir wollen. Sie aber lachte mich an und fragte mit einem frechen Lächeln, ob ich noch im Dienst sei oder ich lieber erstmal die Klinik verlassen wollte.
Im Dienst war ich nicht mehr, fühlte mich wie ein König und wollte dieses Wunder von einer Frau, wenn sie es denn wirklich wollte, einfach küssen und tat es.
Es wurde ein leidenschaftlicher erster Kuss, eigentlioch zweiter aber der noch stinkende war dann doch flüchtiger gewesen, im Flur der Klinik während Patienten im Bademantel vom Eingang vorbei schlurften, wohin sie zum Rauchen gingen, als hängende Gestalten mit grauen Gesichtern, die doch den Blick nicht von dieser plötzlichen Leidenschaft der großen wunderschönen Frau abwenden konnten. Hielt sie im Arm bei diesem Kuss, der ewig zu dauern schien und nach meiner Vorstellung nie enden musste - ich mochte ihren Duft und ihren Geschmack, streichelte über ihren Rücken zu ihrem Po, hielt sie dort, wo nahezu nichts war - aber noch standen wir in dieser Klinik, in der ich bekannt war wie ein bunter Hund und so setzte irgendwann wieder der Verstand ein - ich löste mich von ihren Lippen und fragte sie, was wir jetzt machen wollen.
Erwartungsgemäß antwortete sie, was du willst, was mich nicht wirklich weiter brachte aber mir zumindest die Führung gab - wir könnten zu mir fahren oder möchtest du noch was essen, schlug ich fragend vor und sie meinte, Essen wäre gut, sie hätte von einem Restaurant gehört hier, dass sehr gut sein solle, ob ich es kennen würde, es wäre eine Art Weinstube mit feiner Küche, gehörte zu einem guten Weingut und ich ahnte wohin sie wollte und schluckte beim Gedanken an meine bescheidenen Finanzen, dachte aber zugleich, diese Gelegenheit ergibt sich nur einmal im Leben, egal.
Sie wollte mit dem Taxi hinfahren, die ständen ja direkt vor der Tür, meinen Einwand, die Straßenbahn wäre genauso schnell und nur wenig weiter, lachte sie weg und sagte nur, komm mit, wir fahren und dann zahlte sie das Taxi mit der Begründung, sie hätte es gewollt, also könne sie es auch bezahlen.
Wir gingen in diese weithin bekannte Weinstube und sie bestellte sich zum Riesling einen Salat und ich tat es ihr gleich, erfreut die Kosten möglicherweise doch im überschaubaren Rahmen zu halten - Models aßen also tatsächlich eher bescheiden, ich musste mir keine Sorgen machen der Frau aus der Zauberwelt gleich als armer Schlucker gegenüber zu treten, wusste ich doch, was sich für einen Gentleman gehört und wollte sie natürlich einladen.
Auch das ließ sie mit der gleichen Begründung nicht zu, küsste meinen Widerspruch weg und reichte der Bedienung ihre Kreditkarte. Dann flüsterte sie mir ins Ohr, du bist Student und verdienst dir im Krankenhaus etwas dazu, oder?
Sie hatte es gemerkt und war auch sonst sehr aufmerksam, sie hatte sich alles gemerkt und meinte mich küssend umarmend, sie würde sich jetzt auch gerne ein wenig frisch machen und ob ich einverstanden wäre, erstmal in ihr Hotel zu fahren und wieder ging es mit dem Taxi in die Stadt, sie residierte in einem der nobelsten Hotels, direkt gegenüber meinem Seminar und fast wünschte ich mir, es kämen Kommilitonen vorbei, mich mit ihr zu sehen, irgendwer begegnete einem doch immer. Diesmal aber begegnete uns niemand und wir gingen quasi unbeobachtet in ihr Zimmer.
Nach einem ersten Feuer wilder Leidenschaft, die schon im Stehen begann und sich ineinander verschlang bis zum zu schnellen Höhepunkt, wurden wir langsamer und zärtlicher. Sie kannte keine Hemmungen und genoss es, ihren Körper voller Lust einzusetzen - aber stärker noch als die Lust war nach der ersten Explosion die vertraute Zärtlichkeit - irgendwann fiel mir ein, dass ich am nächsten Morgen Frühdienst hätte und um 6h in der Klinik sein musste. Sie fragte mich, ob wir nun zu mir fahren wollten, aber wir konnten genauso gut im Hotel bleiben, es war noch näher zur Klinik und so liebten wir uns weiter und dämmerten irgendwann als es schon langsam hell wurde Arm in Arm ein.
Nach vielleicht einer Stunde Schlaf schreckte ich auf, dachte an den Dienst, stand auf, duschte und zog mich an, wollte sie schlafen lassen - aber als ich aus der Dusche kam, erwartete sie mich schon und bevor ich ging, musste ich ihr versprechen, sobald wie möglich nach Paris zu kommen, sonst käme sie mich holen. Natürlich wollte ich sie bald wiedersehen, aber mal eben nach Paris - dafür musste ich noch ein wenig arbeiten, ich war ja nur Student, erklärte ich ihr und wieder lächelte sie nur und sagte, Geld ist egal, mach dir keine Gedanken, komm einfach und wenn du etwas brauchst, sag es mir. Zwischen uns sollte Geld nie eine Rolle spielen, meinte sie, es gäbe genug, sie wolle mich nur sehen und soviel Zeit mit mir verbringen, wie nur irgend ging.
Es dauerte dann noch drei Wochen, bis ich fuhr, davor standen noch einige Dienste und eine lästige Hausarbeit - wir schrieben uns wunderschöne Liebesbriefe, verzaubert davon, wie ihre sterbende Freundin unsere Hände ineinander gelegt hatte. Zum ersten mal schaute ich mir die Vogue oder Harpers Bazar an, um sie zu sehen, zumindest irgendwie näher zu sein. Es gab damals noch kein Skype oder Facebook, Mails waren auch noch nicht wirklich üblich.
Am Anfang erzählte ich noch Freunden von meiner neuen großen Liebe wie ich dachte, aber ich merkte, dass mir keiner ganz glaubte, sie es für Aufschneiderei hielten, meinten es sei nur eine Story und so verschwieg ich das Wunder, das mir unerwartet begegnet war, wie ich darüber überhaupt viele Jahre geschwiegen habe, was aber auch mit dem weiteren Verlauf der Geschichte zusammenhängt.
Mit dem Auto nach Paris fahren ist lustig, vor allem, wenn ich bedenke, wie mich alle vorher warnten, bloß nicht mit dem Auto zu fahren, weil es in Paris so chaotisch wäre und sich keiner zurecht fände. Fand mich leicht zurecht, lang war nur die Fahrt über die Autobahn bis Paris und der Stau um Paris, bis ich schließlich entnervt abfuhr und der Nase folgte, um irgendwie ins Zentrum zu finden, in dem sie wohnte. Der Weg um Paris auf dem Peripherique hatte länger gedauert als die hunderte Kilometer davor aber so war das wohl und als ich endlich vom Zubringer abgefahren, am ersten Tabac hielt um mir eine Schachtel Gauloise und ein Baguette zu kaufen, fühlte ich mich schon großartig genug, auch auf kleineren Straßen in die Stadt zu finden, was tatsächlich gelang und sehr amüsant wurde.
Ihr Haus in einem ganz zentralen Arrondissement gelegen war sehr prächtig und sie bewohnte, wie sie mir vorher geschrieben hatte, mit zwei Freundinnen eine Wohnung unter dem Dach - es war nicht irgendeine Wohnung sondern ein ausgebautes Dachgeschoß dem Paris zu Füßen lag, seine berühmten Schönheiten von verschiedenen Seiten im Blick, große Fenster und viel Licht eine große Dachterrasse - ein Traum aus einer anderen Welt in die ich hier nichtsahnend gestolpert war. Von der Monatsmiete dieser Wohnung lebte ich vermutlich ein Jahr, dachte ich einen Moment und verdrängte es sogleich, Geld spielte ja keine Rolle, ich war hier um zu genießen.
Es wurden verzauberte Tage in Paris - sie lebte mit zwei Kolleginnen zusammen, von denen ich vermutete, dass sie eine Beziehung miteinander hatten, zumindest verschwanden sie immer in einem Schlafzimmer gemeinsam - wir sprachen nicht darüber. Es war eine entspannte lockere Atmosphäre, fühlte mich wie ein kleiner Junge vom Land, der im Märchen aufwacht und mit 3 Models in einer Wohnung mitten in Paris lebt, die völlig entspannt auch mal nackt durch die Wohnung liefen, und alle küssten sich zur Begrüßung und Verabschiedung, wie es die Franzosen eben so tun und auch mal zwischendurch und wir zelebrierten unsere Liebe im Gedenken an die gestorbene Freundin, die ihre beiden Freundinnen, die auch für Chanel liefen natürlich gut kannten - dann wurde ein wenig geweint und philosophiert - zwischen Wein und Champagner, Zigaretten auf der Dachterrasse wurden Kleinigkeiten gegessen, bis meine Liebste mit mir loszog, gemeinsam ihre Stadt zu erobern.
Paris verliebt ist ein auch literarischer Traum und oft genug beschrieben worden, ohne Sorgen um Geld noch eine Spur entspannter und wir schlenderten durch die Straßen, besichtigten ein wenig, saßen in Cafés, kauften Bücher bei den Bookinisten und zwischendurch ging sie einige Stunden arbeiten, während ich im Museum war oder auf der Terrasse las.
Abgesehen von dieser verliebten Schwärmerei fand ich Paris ziemlich hektisch, die meisten Gesichter unfreundlich oder zumindest verschlossen, laut und unangenehm, die Frauen zu stark geschminkt, als hätte das Rockoko nie geendet und ein wenig zu eitel in seiner Selbstbeschau, irgendwas war mir da unangenehm, ich wusste nicht was und erst viel später, als ich schon Jahre in Berlin lebte, merkte ich, was es war, warum mir die Stadt so fremd blieb, sie hatte keine Zeit und ihr Lächeln verloren.
Als sie mich fragte, ob ich nicht mitkommen wollte, es mir mal ansehen, wie sie arbeitete, wusste ich erst nicht recht, was ich davon halten sollte, was hatte ich in dieser Welt zu suchen, als sie meinte, heute wäre er auch da, vielleicht könnte sie mich ja vorstellen, dachte ich noch, sie flunkerte, schnitt zumindest auf, was sollte sich Karl Lagerfeld für mich interessieren, es schien mir absurd - aber sie hatte es natürlich gewusst und nichts dem Zufall überlassen, auch wenn es mir so schien, als ich dem Großmeister begegnete und wir ins Gespräch kamen, war ich schon von dieser Welt hinter den Kulissen voller halbnackter Models und schönster Kleider wie berauscht.
Die Mädchen hatten ihm davon erzählt, er kannte natürlich die Geschichte seiner Näherin und ihrer schrecklichen Krankheit, auch wenn er alles Kranke lieber mied, wie der Teufel das Weihwasser, was ein apartes Bild ist angesichts der hier Beteiligten und des natürlich teuflisch häßlichen Sterbens meiner Patientin als gerade junge Mutter und der Hilflosigkeit aller Religion angesichts der Natur. So hatte er von mir tatsächlich gehört und zog die Brauen hoch, als mein Schatz mich vorstellte.
Er fragte kurz und höflich wie ihre letzten Stunden waren, ob ich bei ihr gewesen wäre und ich verneinte wahrheitsgemäß, sie war ja eingeschlafen und nicht mehr aufgewacht bei genügend hoher Schmerzmedikation, konnte der Körper irgendwann nicht mehr dagegen kämpfen. Ich spürte aber, dass all dies mit klinischen Details hier nichts zu suchen hatte und sagte nur, sie ist friedlich eingeschlafen, ich durfte sie wegbringen. Wieder zog er die Augenbrauen hoch - wegbringen, wiederholte er fragend - auch ich zog die Augenbrauen hoch, verzog den Mund etwas und zuckte mit den Schultern - sollte ich nun sagen, dass ich sie in den Kühlraum gebracht habe, wo die Leichen gelagert wurden, bis die Bestatter sie abholten. Aber er hatte es schon verstanden, winkte ab - ja, natürlich, sie müssen dann ja weggebracht werden, wie Thomas Mann es im Zauberberg beschreibt. Genug davon, meinte er noch und ich dachte, er ginge nun weiter, aber er fragte mich, wie es mir hier gefiel.
Er wollte zum plaudern übergehen und erwartete vermutlich eine floskelhafte Antwort, was ich nicht bedachte, noch ahnte, vielmehr fragte ich mich, was ich nun sagen sollte. Vor lauter Verwirrung, wie ich in diese Situation gekommen war, mit dem großen Lagerfeld plaudernd im Hintergrund einer Chanel-Schau, als kleiner Student aus einer mittleren Kleinstadt ohne jeden Bezug zu dieser Modewelt noch eigentlich Interesse daran - außer vielleicht meiner Vorliebe für schöne Wäsche, aber die konnte ruhig auch der Mode früherer Zeiten entsprechen, antwortete ich auf seine Frage, einfach ehrlich, Mode wäre nicht meine Welt, mich zöge es eher zur Literatur und Philosophie, ich sei nur nichtsahnend mitgenommen worden. Diese zurückhaltend bescheidene Ehrlichkeit, was sollte ich auch mit ihm über Mode reden, von der ich keine Ahnung hatte und die mich nicht interessierte, schien ihm zu gefallen. Wir sprachen über Literatur und Philosophie, die Brücken von der einen in die andere Welt und ich erwähnte, wie mich Montaigne dabei begeisterte - da leuchteten seine Augen auf.
Montaigne, ja, ein Meister, bescheiden und großartig - habe einige Bände aus seiner Bibliothek ersteigern können, ein großes Glück und nun war ich es, dessen Augen leuchteten - Montaignes Bibliothek im Turm, die sich nach seinem Tod in alle Winde zerstreute, welch Schatz etwas von dort zu haben.
Wir plauderten ein wenig über Montaigne, sein Denken und warum er so aktuell und wichtig ist, ich erzählte von der Neuübersetzung, die ich kannte und liebte, dann war es Zeit, er verneigte sich, verabschiedete sich mit den Worten, kommen sie mich doch mal besuchen und verschwand zwischen den Kulissen seiner nächsten Shau.
Die Mädchen hatten es genau beobachtet und tuschelten darüber, kaum war er verschwunden - meine Freundin lachte mich mit einem Blick an, der habe ich es dir nicht versprochen, sagte und ich wurde mutmaßlich tiefrot in diesem Hühnerstall der Schönheit in dem lauter halbnackte wundervolle Frauen von Visagistinnen, Haarkünstlern und Schneiderinnen umschwärmt wurden in einer seltsam geschäftigen Hektik.
Am Abend auf der Terrasse plauderten wir noch länger darüber, ihre Freundinnen meinten, ich müsse der Einladung bald folgen, bevor er mich wieder vergaß. meine Freundin meinte, das hätte Zeit und ich hielt dies alles nur für eine nette Höflichkeit und vermutete, er habe mich schon vergessen, als er um die Ecke war.
Er hat dann irgendwann später meine Freundin noch einmal darauf angesprochen - die Einladung an mich ganz allgemein wiederholt, der ich aber nie nachkam, weniger, weil ich es nicht interessant gefunden hätte, mit ihm seine Bibliothekl zu betrachten oder über Montaigne zu reden, als weil der Kontakt nach dem Sommer abbrach und ich mich von dieser Welt lieber fernhielt.
Nach zauberhaften Tagen in Paris, dieser eigentlich vielfach häßlichen, unfreundlichen Großstadt voller Hektik und mit zu wenig Ruhe, fuhr ich völlig erschöpft wieder in die heimatliche Provinz. Noch studierte ich, wollte mein Examen machen und lud sie ein, doch mich zu besuchen, aber sie wollte so schnell nicht wieder in die auch romantische Kleinstadt, meinte, sie bräuchte noch ein Jahr Abstand von da, nach dem Tod ihrer Feundin. Nur ich war erschöpft von diesen Tagen voller Besichtigungen, Partys und Sex. Meine Liebste hatte immer Lust, war nie müde, war schon wach, wenn ich aufwachte, schlief noch lange nicht, wenn ich schon ewig träumte, arbeitete nebenbei hart und aß so wenig, wie sie schlief. Wir taten es, so zumindest meine Erinnerung, mindestens zweimal am Tag und daneben, davor und danach war immer noch irgendwas - ich fragte mich, wie sie das schaffte, keinen Hunger zu haben, diesen ständigen Stress bei den Schauen, bei denen sie lief, diese Scheinwelt in der sie glänzen musste - fragte es mich und war doch zugleich so fasziniert davon, dass ich in dieses Märchenreich eingetaucht war, von dem Millionen Menschen nur träumen, ohne etwas dafür getan zu haben, als meinen Studentenjob so zu machen, wie ich es immer tat, also völlig unverdient, wie ich dachte, dass ich nicht wirklich fragte und nicht weiter nachdachte - auch bei ihren Freundinnen nicht, der Äthiopierin und der Französin, die genauso wenig schliefen und ich brauchte schon wenig Schlaf, wie ich dachte, immer blendend aussahen, voller Energie und Esprit.
Wieder zurück in der Kleinstadt, die nur historisch für ihre Universität Bedeutung hat und ihre Schloßruine, erzählte ich meinem besten Freund von meinem Abenteuer in Paris, schwärmte und sah dann, wie er die Brauen hochzog, anders als Lagerfeld, er glaubte mir nicht - ich ersparte uns jeden Kampf darum, wenn er es nicht wissen wollte, behielte ich diesen Schatz eben für mich, musste ja keiner wissen.
Einige Wochen schrieben wir uns fast täglich innige Liebesbriefe, die langsam weniger wurden und ich dachte schon, ich wäre ihr wohl doch eine Nummer zu klein und hätte langsam ausgedient, als mich ihre Einladung erreichte, doch den Sommer mit ihnen am Atlantik zu verbringen, sie hätten ein kleines Häuschen gemietet, es sei wunderbar da und ob ich mir vorsellen könne, mit ihnen allen Urlaub zu machen - den Brief hatten dann auch die anderen beiden mit Grüßen und Bisous unterschrieben. Was für eine Vorstellung, mit drei traumhaft schönen und interessanten Frauen Urlaub in Frankreich, ohne auf Geld achten zu müssen - ein Traum, dachte ich sofort und antwortete, dass ich die Einladung gerne annähme und dafür das Kochen übernähme, wenn sie wollten.
Sollte mit dem Auto nach Paris kommen und von dort aus wollten wir fliegen - ich sollte mich um nichts kümmern, nur kommen und dann gemeinsam den Urlaub genießen. Behielt es für mich, da diese Geschichte vermutlich wieder keiner glauben würde und freute mich die letzten Wochen auf das Wiedersehen - unsere Schreiben bis dahin waren nicht mehr so verliebt, aber doch voller Vorfreude, schien es mir und ich ignorierte, was mir vorher als Veränderung vorkam im Ton miteinander.
Meine Freundin war zum Studium nach Paris gegangen, Kunstgeschichte an der Sorbonne, als sie irgendwo entdeckt wurde - erst hatte sie diese Model-Arbeit nur nebenbei als Zubrot angesehen, dann wurde es immer mehr und sie beschloss mit dem Studium zu pausieren - da verdiente sie schon mehr als die allermeisten Kunsthistorikerinnen je, wurde zum Gesicht für Kampagnen von denen ich nichts mitbekommen hatte in der Provinz und überhaupt.
Meine Ahnungslosigkeit wurde mir verziehen, fanden sie süß und so hatten sie mich als quasi Blinden für ihre Arbeit auserkoren, mit ihnen in Urlaub zu fahren und ich ahnte nicht, was sie sich noch überlegt hatten.
Als ich mit meinen kleinen Polo in Paris ankam, fanden sie ihn so süß, dass wir beschlossen mit meiner Gurke in den Südwesten zu fahren, er würde das schon schaffen, dachte ich und wenn nicht, fänden die drei schon eine Lösung - fragte mich nur, wie wir die drei langbeinigen Frauen, mich und deren Gepäck für drei Wochen in den kleinen Wagen packen wollten - sie lösten es pragmatisch - packten einen großen gemeinsamen Koffer, schickten den Rest mit der Post, die Kosten waren ihnen ja wie immer relativ egal und ich fuhr mit meinem so vollgeladenen Wagen mit drei Grazien gen Atlantikküste.
Wir fuhren über Landstraßen, machten Pausen, wann es uns gefiel, tranken Champagner oder Tee für mich als Fahrer. Sie ließen mich fahren, meine Freundin saß neben mir, die Französin und die Äthiopierin hinten, sie hatten es sich bequem gemacht und die Beine übereinander hoch gelegt, ihre kurzen Sommerkleider waren hochgerutscht, wie bei meiner Freundin auf dem Beifahrersitz, die ihn immer noch etwas höher schob und aufpasste, ob ich es bemerkte. Als sie und ihre beiden Freundinnen anfingen, sich auch noch zu streicheln, völlig entspannt aber jede mit der Hand zwischen ihren Beinen, fragte ich sie, wie ich mich dabei noch konzentrieren sollte und fürchtete aber schon, es wäre frech, weil sie es einfach so taten, nicht lasziv, als dächten sie an nichts böses.
Meine Freundin lachte und fragte, ob mich das etwa störe, wenn sie sich berührten und da war ich das erste mal fassungslos - nein, es störte mich natürlich nicht, aber wie ich mich dann noch auf die Straße konzentrieren sollte, wüßte ich nicht. Plötzlich ganz ruhig und vernünftig meinte mein Schatz, dass dürfe natürlich nicht passieren und zog ihren Rock zurecht und die beiden hinten taten es ihr gleich, saßen züchtig mit geschlossenen Beinen und dösten ein wenig - fast bedauerte ich schon, etwas gesagt zu haben, hoffte meine Freundin sei nicht beleidigt, weil ich sie alle drei angesprochen hätte, von denen ja wohl nur sie mich anmachen wollte, während es bei den beiden anderen vermutlich nur unbewußt passiert sei. Waren sie nun pikiert, weil ich einen sexuellen Gedanken geäußert hatte, fragte ich mich, als mich meine Freundin zart am Kinn streichelte und die andere Hand zwischen meine Beine legte und fragte, ob ich nicht mal wieder eine Pause bräuchte.
Wir machten noch einige Pausen und bei jeder Pause mehr ging sie weiter, wurde sie spürbar heißer, legte meine Hand zwischen ihre Beine, schob ihren Slip zu Seite und ließ mich ihre warme feuchte Lust fühlen. Ihre Freundinnen hinten taten, als ob sie nichts mitbekämen, bis sie meinen Reisverschluß aufmachte - da rief sie die Französin zur Ordnung, sie seien doch auch nur Menschen und ob wir uns nicht gedulden könnten, bis wir da wären.
Verstand nicht, wie sie es meinte, ob es ein Scherz war oder sie es wirklich zu viel und obszön in ihrer Gegenwart fand, Bemühte mich meine Hose wieder zu zumachen und murmelte eine Entschuldigung, dabei hatte ich ja nichts getan und meine Freundin lachte - hier würde niemand ausgeschlossen und keiner müsste sich grämen, wir wollten doch alle gemeinsam den Urlaub genießen und zwinkerte mir dabei zu, was ich fahrend nur hab sah, nicht sicher deuten konnte und darum noch verwirrter war, als ihre Freundin etwas übertrieben deutlich sagte, dann sei ja alles gut, es müsse schließlich gerecht sein im Urlaub, damit sich keiner benachteiligt fühle.
Hieß das nun wir sollten uns künftig in ihrer Gegenwart zurückhalten - es war bisher immer völlig entspannt gewesen, sie hatte sich auch mit nur einem Handtuch umwickelt auf der Terasse in Paris auf meinen Schoß gesetzt, während ich mich mit den anderen unterhielt und ihnen mitgeteilt, sie müsse mich nun entführen, weil sie ein unstillbares Ziehen in ihrer Mitte fühle, dem ich jetzt abhelfen müsse und die anderen hatten gelacht und viel Spaß gewünscht. Sie waren da sehr entspannt miteinander und ich hatte ja die Vermutung, dass die beiden anderen eine irgendwie Beziehung hatten - auf die Idee, dass auch meine Freundin damit zusammenhängen könnte, war ich nie gekommen - sie stand ja wohl auf Männer und war dabei unersättlich, zumindest mit mir, dachte ich.
Warum ich noch dachte, dies müsse alternativ sein, es gäbe es nicht kumulativ, weiß ich nicht, vermutlich weil ich es mir nach einigen kleinen Versuchen mit einem meiner besten Freunde nicht mit Männern vorstellen konnte, Männer völlig unerotisch fand eigentlich und dachte, Frauen ginge es umgekehrt genauso. Das im Gegenteil bei vielen Frauen, so sie entspannt mit ihrer Sexualität umgingen, beides vorkommt und sich nicht ausschließt, hatte ich mir nicht vorstellen können, auch wenn dies natürlich ein geheimer Männertraum immer war, lesbische Frauen verführen oder von ihnen verführt werden, um gemeinsam zu genießen.
Sexualität aber war, trotz aller Lektüre von Henry Miller und einiger Pornos doch eher etwas zwischen zweien für mich, was sich mit einer Beziehung meist verband und ich kannte wenige Frauen, die Sex auch ohne Liebe oder Beziehung genossen. Die Vorstellung war reizvoll, wenn ich schon mit drei bildschönen Frauen in den Urlaub fuhr, dachte ich nun, kurz vor dem Ziel das erste mal - es war für mich vorher tabu gewesen - natürlich waren ihre Freundinnen sehr schön, aber ich hatte ja meine Süße mit unserer durch die Sterbende gesegneten Beziehung, da verbat es sich doch an etwas anderes zu denken - sie forderte mich dabei auch so sehr, dass ich, wenn wir nicht im Bett waren, als ich sie das erste mal besuchte, von den vielen malen sonst mehr als ausreichend befriedigt war.
Nun aber war der Gedanke da - drei Shönheiten mit mir in einem Haus, etwas abgelegen, nicht weit zum Strand, würde sich da etwas ergeben oder vergaß ich es lieber wieder, um meine Beziehung nicht zu gefährden, grübelte ich beim Fahren und zogen Trieb, Gefühl, Erfahrung und Vernunft nach vielen Seiten in mir und an mir.
Welches Handeln wäre hier gut und moralisch im Sinne dess kategorischen Imperativs - sollte ich treu sein wollen, um die Liebe heilig zu halten oder war das Begehren ganz natürlich, hatten sie es nicht auch darauf angelegt oder war das meine ungestillte Libido, die sich billigen Männerträumen hingab, wollte keine Frau so etwas, ihren Mann teilen oder mit dem Freund der Freundin ins Bett gehen und wie sollte das überhaupt gehen, würde es uns nicht den ganzen Urlaub versauen oder musste ich erstmal diese ganzen alten Vorstellungen von Moral und Kant über Bord werfen, um zu genießen, was ist.
Sollte ich es, ethisch ausgedrückt, lieber mit Epikur und Montaigne halten, um den Augenblick, der wunderschön sein könnte, zu genießen oder kantischen Prinzipien von Liebe und Moral folgen - wobei, schoß es mir da durch den Kopf, was wusste der alte Königsberger schon vom Sex oder wie es ist, mit drei wunderbaren Models in den Urlaub zu fahren, gab es da ein allgemeines sittliches Urteil, was passte und mir ein Handlungsmaßstab sein könnte - ich wusste es nicht, wollte niemand weh tun - folgte ich nur meiner Natur, wie es manche Philosophen gut hießen, was sonst auch sollte uns entsprechen, hatte ich natürlich Lust, aber ich liebte doch die eine und sie mich, dachte ich und das ginge dann doch nicht und was, wenn doch, hätten wir dann zu viert eine Beziehung oder ich weiter mit meiner einen und mit den anderen beiden nur Sex, gab es das, außer literarisch und konnte es funktionieren?
Dachte wohl sehr sichtbar. Mein Schatz fragte mich, ob ich nun über die Moral der Geschichte nachdächte und ich musste lachen, sie hatte mich ertappt - ja, lachte ich, ich frage mich, welches Verhalten in dieser Situation angemessen und gut ist, wenn ich allen gut will und würdigen möchte, was ist.
Sie schaute mich von der Seite an, lächelte, heute würde ich sagen wie eine Sphynx, als sie meinte, es soll jeder tun, was ihm gefällt und gut tut, wenn der Mensch seiner Natur folgt, kann er nichts falsch machen.
Oh doch, widersprach ich entschieden, folgte ich etwa nur dem Trieb, ohne Rücksicht auf Gefühle zu nehmen, könnte ich viel falsch machen und immer noch sei unklar, was nun unsere Natur als Mensch mehr ausmache, der Trieb oder das Gefühl mit der Fähigkeit zur Liebe, die uns altruistisch denken lässt.
Harmonie besteht, wenn sich in der Natur Trieb und Gefühl gleichen und wir dem folgen, erwiderte sie noch rätselhafter, allerdings wurde mir langsam klar, dass sie all dies inszeniert haben könnte, abgesprochen mit ihren Freundinnen, die auf der Rückbank kicherten und nur ich hier blind und ahnungslos mit den drei Schönen durch die Landschaft fuhr. Aber wie sollte ich dies fragen, um nicht in ein Fettnäpfchen zu treten, falls es nicht so war, der gewagte Männertraum bloß eine Illusion war.
Habt ihr was geplant, fragte ich schließlich, weil mir fahrend nichts bessseres einfiel und sie antwortete mir lachend natürlich hätten sie das, darum hätten sie ja das Haus gemietet und mich gefragt, ob wir nicht zusammen fahren wollten - so völlig ungeplant losfahren, wäre doch etwas gewagt gewesen, schob sie noch nach und ließ mich damit weiter im Dunkeln über ihre wahren Absichten tappen und hatte sichtlich ihren Spaß dabei.
Langsam kamen wir zum Atlantik, das Salz in der Luft wurde schmeckbar, näherten wir uns dem Ziel, einer wunderbaren, etwas abseits gelegenen Villa nahe der Küste, deren welliges Rauschen mit dem der Pappeln, die die Auffahrt umstanden, zusmmenklang. Ein Traum von einem Haus, mit einem Salon im englischen Stil mit Kamin, den wir vermutlich kaum brauchen würden, aber, wer weiß, einer riesigen Küche, einem Esszimmer mit einer Tafel für bestimmt 20 Personen, wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, die wir im Laufe der nächsten Wochen vielfältig nutzten. Einer Bibliothek, wie einem Billiardraum, den wir relativ selten nutzten und wenn noch seltener seinem Zweck entsprechend, sowie noch einigen Zimmern im Obergeschoß.
Der erste Raum war ein kleines Kinderzimmer mit Stockbett und bunten Bildern an der Wand, der nächste, ein Ankleideraum, der ins Bad überging, was wiederum in das riesige Schlafzimmer mit dem großen französischen Bett überging, von dem wir aus in der Ferne das Meer sehen konnten. Die übrigen Räume im Obergeschoß waren verschlossen - die Französin meinte, das hätte auch so im Angebot gestanden, es sei so üblich, wenn Eigentümer ihre Wohnung untervermieten, ihre privaten Sachen in einem Raum unterzubringen, es wäre ja genug Platz.
Genug Platz dachte ich und überlegte, wer wohl welches Schlafzimmer nehmen würde, um nicht unbescheiden zu wirken, schlug ich meiner Freundin vor, ob wir das Kinderzimmer nehmen sollten. Ach was, winkte sie ab, das brauchen wir doch nicht, das Schlafzimmer ist traumhaft und das Bett groß genug. Genau so hätte sie sich das auch gedacht, stimmte die Französin zu und die Äthiopierin lachte und meinte, so dick seien wir ja noch nicht, dass es uns in diesem riesigen Bett zu eng würde.
Sie hatten es geplant, genau so sich überlegt und ich war nicht mal auf die Idee gekommen, dass es so sein könnte und also nahm ich es hin, wie es war, konnte immer noch nicht glauben, was sein sollte, überlegte einen Moment, ob es ein Sommer in Freundschaft ohne Sex würde, damit sich keiner vor den Kopf gestoßen fühlte oder eher wie in Schloß Gripsholm, wo Tucholsky ähnliches in der kleineren dreier Konstellation lustvoll andeutete - hier war ich eben mir drei Frauen, von denen zwei wohl eine Beziehung hatten und eine eigentlich meine Freundin war, wie ich dachte, waren es Wahlverwandtschaften?
Schön, dachte ich und überlegte, wie es nun wohl weitergehen sollte, noch etwas fassungslos zwischen dem realen Trieb, der mich voller Lust zu den dreien zog und einer gewissen Unsicherheit was mein Gefühl betraf und wie es zu viert wohl wäre, ob ich mit allen schlafen würde oder nur mit meiner und die anderen beiden miteinander. Hatte noch keine Erfahrung mit Gruppensex oder einer solchen menage á quatre, beruhigte mich aber, es würde sich schon ergeben und genug Lust für alle drei hatte ich, dachte ich mit mutigen fünfundzwanzig, wenn ich ehrlich war, schon lange. Eine dunklelhäutige, eine Brünette und meine nordische Blonde.
Irgendwie fand ich, innerlich längst meinen Träumen nachhängend, meine Worte wieder und schlug vor, ob wir dann nicht mal Probe liegen wollten und dachte an Loriot beim Matratzenkauf, ob wir alle Platz fänden - der Vorschlag wurde bejubelt, wir stürzten uns auf das Bett und ehe ich wusste, wie mir geschah, zogen mich zwei aus und ich küsste alle drei abwechselnd.
Es wurde wild und ich entdeckte völlig neue Welten des Wechselspiels und wie erregend es ist, selbst Sex zu haben und zwei Frauen dabei zu zusehen, wie sie es miteinander taten. Wir taten es zwei oder dreimal hintereinander, bis die erste Lust erschöpft war und ich fragte mich, wie ich das drei Wochen überstehen sollte und freute mich doch auch über diesen Männertraum, den ich erleben durfte.
Die ersten Tage war es aufregend schön und wurde immer heißer, hemmungsloser und wilder, aber es gab auch zärtliche Stunden und mit der Äthiopierin, die beschnitten war und auch darum bisher immer eher den Frauen zugewandt gewesen war, konnte ich zuerst ausprobieren, was ich mir bezüglich des nervus pudendus gedacht hatte, der ja nur in der Klitoris endet aber über Vagina und Anus in die Wirbelsäule läuft. War dieser in Fällen der Klitorektomie vielleicht anal stimulierbar, fragte ich mich und könnte sie so auch Lust empfinden beim heterosexuellen Sex?
Die Theorie bestätigte sich in der Praxis, sie hat es sehr genossen und wir feierten diese Entdeckung alle vier mit Champagner und wie ich feststellen musste, war nicht nur meine Freundin ständig voller Lust vor lauter Gefühl sondern alle drei und ich fragte mich immer mehr, woran das wohl lag, ob es am wenigen Essen lag, ihrem körperbewussten Leben und es wuchs in mir der Verdacht, dass sie dem nachhalfen, denn trotz meiner Mitte zwanzig erschöpften mich die drei restlos, schlief ich in den Nächten wie ein Stein, egal was sie noch neben mir taten, was wohl immer mehr als nichts war, wie wir meine Freundin irgendwann bestätigte.
Nun wollte ich wissen, wer jetzt mit wem eine Beziehung hatte, was mit unserer Paarbeziehung wäre und wie sie es sich künftig vorstellte, auch ob sie schon vorher alle drei etwas miteinander hatten, denn wenn ich meine Freundin mit den anderen beobachtete, war dies alles völlig normal und sie kannten spürbar ihre Körper gegenseitig gut, wussten sich zu erregen und zu befriedigen. Klar, sagte sie, darum lebten wir ja auch zusammen, das ginge nicht gegen mich, grenze niemanden aus und sie müssten dem auch keinen Namen geben, sie seien einfach Freundinnen, die alles teilten und bisher sei da auch kein Mann dazwischen gekommen, ich hätte da eine Sonderrolle, denn früher wären sie zu viert gewesen, ob ich verstünde?
Ja, ich verstand und fragte sie, ob sie auch schon mit meiner früher Patientin und ihrem Mann im Urlaub waren, was sie verneinte - nein, den wollte sie nicht teilen und er hätte auch nicht dazu gepasst.
Hätte gern noch tausend Fragen gestellt zu ihrem Sex miteinander, wie es war und wie lange es schon ging, ob sie es geplant hätten so und woher sie wusste, dass ich es mitmachen würde, wie es mit unserer irgendwie Beziehung weitergehen solle, aber ich wusste nicht womit anfangen, noch wollte ich diese bezaubernde Situation gefährden.
Wieder sah sie es mir an, es ist egal, wie wir es nennen, genießen wir den Augenblick und das Glück von Liebe und Lust miteinander - das Leben ginge so rasend schnell vorbei, nehmen wir den Moment und genießen wir ihn, natürlich liebte sie mich, versicherte sie am Ende - sie sagte nicht, aber die anderen beiden auch und sie musste es auch nicht sagen, ich hatte es verstanden, wer weiß, wie lange es weiter so ginge, was irgendwann käme. So genoß ich also, was war, badete in den neidischen Blicken der anderen Männer, wenn ich mit meinen drei Grazien händchenhaltend am Strand entlang lief.
Irgendwann, wir hatten alle viel getrunken, begannen sie geheimnisvoll zu tun, flüsterten miteinander und das noch dazu über mich, wie ich deutlich spürte. Als ich fragte, was das solle, winkte meine Freundin nur ab, ach nichts, ist egal - was ich noch nie von ihr gehört hatte - die anderen beiden waren einen Moment verschwunden und so wollte ich die Gelegenheit zu einer Klärung benutzen - den Verdacht hatte ich schon irgendwie, wie können Menschen sowenig schlafen, mit so viel Energie durch den Tag gehen auch nach dem wildesten Sex einfach immer weiter wollen. Es war ja üblich in der Szene, sie waren nicht ohne Grund alle so schlank und standen ständig unter Strom. Aber sollte ich diesen Verdacht aussprechen, fragte ich mich, gefährdete ich damit nicht den ganzen harmonischen Urlaub, versaute mir dies bezaubernde Sexleben mit drei Models, wovon andere Männer mit wesentlich mehr Verdiensten und Verdienst ein Leben lang träumen.
Wieder dachte ich wohl sichtbar. Ja, sagte sie, wir tun es, alle tun es, du hältst den Job nicht aus ohne, es ist normal und irgendwann ist Schluss mit der Modelkarriere und dann auch mit den Drogen, wenn Kinder kommen sowieso.
Sie koksten also, nun war es ausgesprochen und ich fühlte mich wieder wie ein provinzieller Bauerntölpel - war das wirklich normal, wie sollte ich das finden, oder kantianisch gefragt, wie sittlich moralisch bewerten, fragte ich mich und muss etwas verwirrt und befremdet geschaut haben - sie nahm mich in den Arm und sagte, aber das hat nichts mit uns zu tun, wir haben besprochen, es nie in deiner Gegenwart zu tun, sie haben es mir versprochen und es ist doch gerade alles wunderschön.
Ja, wunderschön war es, wenn auch sehr sportlich manchmal. Ein Schwanz ohne Koks soll drei Mösen mit Koks glücklich machen, die nie genug bekommen und auch ohne mich auf Wolke sieben schwebten. Wer war meine Freundin wirklich, wenn sie nicht drauf war, was empfand sie nüchtern, war ich nur Teil ihres Rausches oder waren ihre Gefühle echt?
Fragte es mich und schalt mich zugleich einen provinziellen Spießer - es ist normal und es ist ok, genieß die Zeit, sagte ich mir, was sonst, diese Chance kommt nicht nochmal und es ist ein Traum, was sie mit ihrem Körper und ihrem Leben machen, ist ihre Sache.
Wir genossen den Urlaub weiter, sprachen nie wieder darüber, irgendwann merkte ich nur an, sie müssten sich nicht mehr vor mir verstecken, ich hätte es auch so gemerkt, aber meine Freundin bestand weiter darauf, es sollte nicht normal werden, lieber mit schlechtem Gewissen im Verborgenen bleiben. Erlebte den wildesten und exzessivsten Sex meines Lebens und fragte mich für Momente, ob ich es nicht auch mal ausprobieren sollte, wenn es soviel Energie gab, die ich voller Lust nutzen konnte, aber meine Freundin würgte vorausahnend schon den Gedanken ab, sie wollte mich da nicht hineinziehen, ich bräuchte das nicht und sollte froh sein.
Könnte noch viele Seiten füllen über das, was wir alles miteinander probierten, was alles geht und noch mehr Lust macht, wozu wir die lange Tafel brauchten, was Kronleuchter aushalten, wie es mit drei Frauen ist, die sich lieben und dich in ihren Kreis aufnehmen, wo du zwar Mann bist aber nur weil und wenn du wie eine Freundin bist - hätte ich den Chauvi oder Hengst gespielt, wie ich mich am Strand mit ihnen für Momente fühlte, wäre es wohl sehr schnell zu Ende gewesen - ob ich dann ins Kinderzimmer ziehen müsste oder sie mich heimgeschickt hätten, weiß ich nicht, wir brachten den Urlaub lust- und liebevoll zu Ende - beim Abschied sagte meine Freundin bis demnächst irgendwann und wir sahen uns nie wieder.
Jahre später trafen wir uns auf Facebook, sie war längst verheiratet und hatte Kinder, hatte einen englischen Börsenmakler geheiratet, die Französin hatte in Paris gut geheiratet und die Äthipierin war tot - vermutlich Freitod mit Drogen, aber so genau wusste es keiner, sie war übrig geblieben und irgendwann verschwunden, bis ihre Leiche in einem Hotel in Marseille auftauchte.
Die traurige Seite dieser Geschichte korrespondiert auch mit meiner Flucht - als ich merkte, diese Lust ist nicht echt, die verdanken sie dem Koks wie ihre unendliche Energie, wollte ich erst weglaufen, dann blieb ich doch und es war nicht nur die Lust mit diesen drei tollen Frauen einen Sommer voller Liebe zu verbringen, es war auch die Liebe zu der einen, die ich retten wollte, hatte doch meine sterbende Patientin unseren Bund gesegnet.
Aber glaubte ich an irgendwelchen Segen, war mir etwas heilig?
Ihr sowenig wie mir, wir schrieben noch einige male zu dem Thema, ich kam ihr mit moralischer Verantwortung und großer Liebe, und dem eben Segen der Toten. Sie wischte es weg, wie es eigentlich mir entsprach. Es ist egal, was Tote sagten, die sind ja nicht mehr und ob wir zusammenpassen entscheidet sich nicht nach einer Szene am Sterbebett oder einem Versprechen unter Ahnungslosen, die sich noch nicht kannten, sondern allein die Praxis zeigt, was geht, der Rest ist romantischer Kitsch.
Sie sagte nicht, dass wir nicht zusammenpassten, irgendwie war da was, über die Liebe zu den Büchern - ansonsten war mir ihre Welt eher fremd, lebte sie ein Leben, das nicht meines wäre, auch wenn es nur gerade war, irgendwie hatte ich das Gefühl wir verbogen uns beide - in unserem letzten Telefonat fragte ich sie, ob ich ihr nicht helfen könnte, von dem Koks wegzukommen, aber sie meinte nur, das schaffe sie schon, wenn es soweit wäre, noch bräuchte sie es, für ihren Job, sie verstünde aber, wenn mich das störe und sie wolle mich da in nichts hineinziehen.
Das war es dann, was soll ich sagen, war wieder in der Provinz, ohne Modelfreundin oder den heißen Vierer und sage heute, der Sex zu viert war aufregend, tolle Erfahrung, es gibt kaum etwas erregenderes als Frauen dabei zu zusehen, wenn du auch noch beteiligt bist, aber es fehlte mir etwas. Es liest sich nun vermutlich sehr bieder und spießig und bestätigt nur, warum ich nicht in Paris in der Szene lebe sondern damals in der Provinz und auch heute nach vielen Jahren in Berlin mitten im Szenekiez denke ich, es fehlt beim Sex zu mehreren die Intimität und irgendwie wird wenn dieses zärtliche Gefühl von Vertrautheit und Sehnsucht fehlt, das ganze schnell zur bloß sportlichen Angelegenheit, kann man machen, kann man aber auch lassen und manchmal ist es wichtiger, bestimmten Dingen den Zauber zu erhalten, um genießen zu können - unsere Liebe hatte sich im Vierer verflüchtigt und relativiert und es tat nicht mal weh, es blieb am Ende einfach eine schöne Geschichte.
jens tuengerthal 25.2.16
Donnerstag, 25. Februar 2016
Mittwoch, 24. Februar 2016
Kulturgeschichten 0138
Deutsche Republik
Republik scheint ein dehnbarer Begriff
Wer benutzte ihn nicht alles um seine
Mehr oder weniger Diktatur zu tarnen
Gerade wo sie gegenteiliges betonten
Aus dem lateinischen kommt es heißt
Res publica also öffentliche Sache
Die Deutsche Demokratische Republik
War weder das eine noch das andere
Die Bundesrepublik hat zumindest die
Demokratischste und freieste Verfassung
Die je ein Staat in Deutschland hatte
Unklar ob dies gegen ihre Feinde genügt
Während die Anhänger von Pegida wie
Dem rassistischen AfD über Lügenpresse
Schimpfen glauben sie naiv was sie aus
Russischer Propaganda erfahren haben
Werden diese Organisationen fern aller
Werte und Demokratie wie sie hier wuchs
Vom Kreml finanziert und behaupten dafür
Die Antifa würde vom Staat finanziert
Das Verständnis von Demokratie ist also
Gerade auch im ländlichen Osten noch
Teilweise sehr wirr fraglich ob dies daher
Rührt dass sie nie integriert wurden
Wie wir aus guten Gründen nun dringend
Die aktive laizistische Integration unserer
Muslimischen Zuwanderer fordern in unser
Wertesystem fehlt dies in Sachsen völlig
Wir haben 1990 einen Teil aufgenommen
Der nie in der Demokratie lebte nicht ihre
Formen der Auseinandersetzung kennt
Dafür Nationalisten zuviel Raum ließ
Dieser Fehler rächt sich nun durch die
Beinahe tägliche Gewalt im Osten gegen
Flüchtlinge und Fremde seit der Wende
Es fehlt an echter Integration in die BRD
Die Flüchtlinge aus Syrien die vor einer
Diktatur in die Demokratie fliehen dafür
Sogar ihr Leben riskieren verstehen mehr
Von unseren Werten als viele Sachsen
Wie fing dieses Wertesystem der BRD
Das nach dem Krieg und der Diktatur
Der NSDAP aufgebaut wurde an auf
Welche Traditionen stützte es sich
Es gab die kurze Weimarer Republik
Von 1918-1933 davor die Versuche
Von 1848 die unter Waffen scheiterten
Weil gegen Demokraten Kanonen halfen
Doch die ersten demokratischen Wahlen
Wurden am 24. Februar 1793 in der damals
Französischen Mainzer Republik abgehalten
Zum Rheinisch-Deutschen-Nationalkonvent
Waren die Mainzer noch als französische
Tochterrepublik deutsch oder zeigten sie
Vielmehr dem Reich den Weg in die Zukunft
Als Teil des revolutionären Frankreichs
Die Mainzer Republik die von März bis Juli
Des Jahres 1793 nur exisitierte war das erste
Auf bürgerlich demokratischen Grundsätzen
Beruhende Staatswesen in Deutschland
Der Besetzung von Mainz im Oktober 1792
War die Kanonade von Valmy vorausgegangen
Die Goethe als Wendepunkt schon beschrieb
Der an der Seite seines Herzogs dort weilte
Bis dahin hatte die Koalition gegen das seit
1789 revolutionäre Frankreich gesiegt gehabt
Um den Ludwig XVI. dort wieder einzusetzen
Was bekanntlich an dessen Kopflosigkeit scheiterte
Bei der erzwungenen Wahl zum Nationalkonvent
War Mainz also französische Tochterrepublik
Der dort residierende Kurfürst war geflohen
Die Jakobiner hatten ihre Clubs gegündet
Gesellschaft der Freunde der Freiheit und Gleichheit
Nannten sich die Mainzer Jakobiner die am Tag
Nach der Besetzung ihren ersten Club eröffneten
Für Freiheit Gleichheit und Brüderlichkeit eintraten
Zu ihnen gehörte Georg von Wedekind sowie
Nach erstem Zögen der Universitätsbibliothekar
Wie Naturforscher Georg Forster der auch mit
Coock um die Welt segelte ein Literat war
Die Jakobiner betrieben in dem Gebiet der
Später Republik Mainz Propaganda für die
Idee der Freiheit und organisierten auch die
Erste Wahl zum Nationalkonvent am 24.2.
Um die Zustimmung zu sichern forderten
Die Abgesandten des Konvents einen Eid
Auf die Grundsätze der Revolution von der
Bevölkerung was teilweise verweigert wurde
In diesen Fällen kam es auch zu Repressionen
Der Jakobiner gegen die Bevölkerung jedoch
Verliefen die Wahlen zum Nationalkonvent
Halbwegs demokratisch der Zeit entsprechend
Es waren damit unter Besatzung die ersten
Demokratischen Wahlen in Deutschland zu
Einem republikanisch besetzten Parlament
Das die gesamte Bevölkerung vertrat
Auch wenn nur Männer wählen durften
Wie es dem Geist der Zeit noch entsprach
Gab es eine Repräsentation aller völlig
Unabhängig von Klasse oder Besitz
Zwar handelte es sich dabei noch um ein
Überschaubares Gebiet von 130 Dörfern
Wie Städten aus linksrheinischem Gebiet
Aber sie hatten ein echtes Parlament
Die Republikaner die sich bewusst waren
Allein nicht existieren zu können sandten
Georg Forster als einen der Deligierten
Zum Konvent und baten um Angliederung
Dem stimmte die Pariser zu und die
Mainzer Republik wurde Ende März damit
Französisch ohne praktische Auswirkung
Da bis auf Mainz alles bereits besetzt war
Die Preußen hatten das Staatsgebiet da
Im Handstreich erobert und belagerten
Noch bis Juli Mainz wo es nach der Besetzung
Zur Klubistenverfolgung kam mit Folter
Diese Verfolgung aller Teilnehmer der
Mainzer Republik endete erst 1795 als
Frankreich erneut besetzte und es für
20 Jahre französisch werden ließ
Die Demokratie ist empfindlich gegen
Alle totalitären Weltsichten die es sich
Leicht machen den dort nötigen Streit
Lächerlich zu machen bis heute
Betrachten wir die Propaganda der
Eher ungebildeten Pegiden fällt auf
Wie viele ihren Aberglauben auf die
Informationen russischer Medien bauen
Hier wird im Bündnis mit rechten Gruppen
Angst vor dem Unbekannten verbreitet
Dazu werden Lügen genutzt und totalitäre
Propaganda wie sie es gewohnt sind
Viele Verlierer der Wende wie sich
Benachteiligt fühlende Menschen fanden
Unter dem Dach des Fremdenhasses
Eine neue verbundene Identität
Rußland agiert dabei so schändlich
Wie damals Preußen und das Reich
Im Kampf gegen die Demokraten die
Sie durch langlebige Lügen verleugneten
Die bis jetzt Normalität in Sachsen
Das massive Asylgegner die sich
Öffentlich als Propagandisten geben
Am System verdienen zeugt davon
Es gibt keinen Grund für diese Angst
Solche Verschwörungstheorien brauchen
Auch keine Gründe ihnen genügt schon
Die Angst als Beweggrund vollauf
So ist die rechte Propaganda quasi zum
Perpetuum mobile geworden das sich aus
Nichts wieder selbst beflügelt mit der Angst
Die es weiter züchtet aus dem Nichts
Sie merken nicht mehr wie dumm sie sind
Weil sich die vernünftigen Bürger längst
Angeekelt von diesem Moloch der in sich
Selber lange schon kocht abwendeten
Statt zu verhindern was sie vorgeblich
Fürchten infolge der bereits faktischen
Anwesenheit der Flüchtlinge in dem sie
Bei Integration helfen verhindern sie diese
Das Verhalten ist so paradox wie dumm
Dem Diskurs verweigern sie sich weil alle
Nach der russischen Propaganda lögen
Oder linksgrünversiffte Idioten wären
Es ist so eine Parallelwelt der Verlierer
Im Land entstanden die von der Propaganda
Munter bedient wird um die Wut weiter
Hochkochen zu lassen ohne Vernunft
Wer diesen Prozess kritisch mit Abstand
Betrachtet bemerkt wie gezielt hier eine
Spaltung der Bevölkerung betrieben wird
Mit dem gleichen Vokabular wie 1930
Demokratie muss geschützt werden wo
Undemokratische Kräfte sie mißbrauchen
Ihre Freiheiten zur Verbreitung von Lügen
Wie Verschwörungen weiter zu nutzen
Wie ein kleiner Junge beschwerte sogar
Putin sich über die Lage in Deutschland
Wo angeblich ein Aussiedlerkind von
Flüchtlingen vergewaltigt wurde
Eine erfundene Propagandageschichte
Die den Gläubigen aber nicht verdeutlichte
Wie in Rußland gelogen wird sondern was
Sie als Bestätigung ihrer Angst nur lesen
Auch wenn es erfunden war wie völlig
Undemokratisch mißbraucht wurde gilt
Das doch mögliche ihnen als Bestätigung
Ihrer Angst zumal alle anderen lügen
Gegen Dummheit und Verblendung
Wie Aberglauben und Verschwörung
Helfen nur Aufklärung und Vernunft
Damit auch dumme Sachsen begreifen
Auch wenn es mehr kluge Sachsen
Geben könnte ist der Anteil der Idioten
So hoch geworden dass er das Land
Wie die Stabilität deutlich gefährdet
Früher hieß es geh nach Sachsen
Wo die schönen Frauen auf Bäumen
Angeblich wachsen heute eher geht
Bloß nicht nach Sachsen es ist am Ende
Mainz war ein Aufbruch für Deutschland
Als es französisch besetzt noch war
Die BRD schuf Demokratie sich unter
Westlicher Besatzung einst über Jahre
Im Gebiet der DDR errichtete Rußland
Als damals noch UDSSR eine Diktatur
Als Satellitenstadt was bis heute wohl
Das Vertrauen der dort begründet
Es gab in der DDR kluge Köpfe die
Sich gegen die indoktrinäre Dummheit
Dieses autoritären Systems wendeten
Doch blieb sie eine dumme Diktatur
Es geht nicht um Pauschalisierung
Nicht der Osten ist böse oder alle
Ossies sind rechtsradikal aber es gibt
Dort ein Integrationsproblem lange
Seit der Wende tauchten die Glatzen
Oft betrunken gewalttätig in Dörfern auf
Einige beherrschen sie heute noch sind
Der Sumpf in dem Pegida und AfD blühen
Die DDR hat nicht zur Demokratie sondern
Zum Gehorsam in dummer Diktatur eines
Totalitären Aberglaubens erzogen danach
Hätte es aktiver Integration bedurft
Wer den Osten nicht aufgeben will muss
Nun aktiv werden denn es braucht Zeit
Bis Menschen von sich aus zu denken
Anfangen die es nicht gewohnt sind
Vielleicht hilft es schon ihnen zu sagen
Wie dumm sie sind vermutlich aber
Bewirkt es bei den meisten eher das
Gegenteil zur nötigen Aufklärung
Beruhigend nur langfristig ist dass alle
Ländlichen Regionen im Osten aussterben
Wer etwas kann verschwindet irgendwann
Können wir leere Landschaften besiedeln
jens tuengerthal 24.2.16
Republik scheint ein dehnbarer Begriff
Wer benutzte ihn nicht alles um seine
Mehr oder weniger Diktatur zu tarnen
Gerade wo sie gegenteiliges betonten
Aus dem lateinischen kommt es heißt
Res publica also öffentliche Sache
Die Deutsche Demokratische Republik
War weder das eine noch das andere
Die Bundesrepublik hat zumindest die
Demokratischste und freieste Verfassung
Die je ein Staat in Deutschland hatte
Unklar ob dies gegen ihre Feinde genügt
Während die Anhänger von Pegida wie
Dem rassistischen AfD über Lügenpresse
Schimpfen glauben sie naiv was sie aus
Russischer Propaganda erfahren haben
Werden diese Organisationen fern aller
Werte und Demokratie wie sie hier wuchs
Vom Kreml finanziert und behaupten dafür
Die Antifa würde vom Staat finanziert
Das Verständnis von Demokratie ist also
Gerade auch im ländlichen Osten noch
Teilweise sehr wirr fraglich ob dies daher
Rührt dass sie nie integriert wurden
Wie wir aus guten Gründen nun dringend
Die aktive laizistische Integration unserer
Muslimischen Zuwanderer fordern in unser
Wertesystem fehlt dies in Sachsen völlig
Wir haben 1990 einen Teil aufgenommen
Der nie in der Demokratie lebte nicht ihre
Formen der Auseinandersetzung kennt
Dafür Nationalisten zuviel Raum ließ
Dieser Fehler rächt sich nun durch die
Beinahe tägliche Gewalt im Osten gegen
Flüchtlinge und Fremde seit der Wende
Es fehlt an echter Integration in die BRD
Die Flüchtlinge aus Syrien die vor einer
Diktatur in die Demokratie fliehen dafür
Sogar ihr Leben riskieren verstehen mehr
Von unseren Werten als viele Sachsen
Wie fing dieses Wertesystem der BRD
Das nach dem Krieg und der Diktatur
Der NSDAP aufgebaut wurde an auf
Welche Traditionen stützte es sich
Es gab die kurze Weimarer Republik
Von 1918-1933 davor die Versuche
Von 1848 die unter Waffen scheiterten
Weil gegen Demokraten Kanonen halfen
Doch die ersten demokratischen Wahlen
Wurden am 24. Februar 1793 in der damals
Französischen Mainzer Republik abgehalten
Zum Rheinisch-Deutschen-Nationalkonvent
Waren die Mainzer noch als französische
Tochterrepublik deutsch oder zeigten sie
Vielmehr dem Reich den Weg in die Zukunft
Als Teil des revolutionären Frankreichs
Die Mainzer Republik die von März bis Juli
Des Jahres 1793 nur exisitierte war das erste
Auf bürgerlich demokratischen Grundsätzen
Beruhende Staatswesen in Deutschland
Der Besetzung von Mainz im Oktober 1792
War die Kanonade von Valmy vorausgegangen
Die Goethe als Wendepunkt schon beschrieb
Der an der Seite seines Herzogs dort weilte
Bis dahin hatte die Koalition gegen das seit
1789 revolutionäre Frankreich gesiegt gehabt
Um den Ludwig XVI. dort wieder einzusetzen
Was bekanntlich an dessen Kopflosigkeit scheiterte
Bei der erzwungenen Wahl zum Nationalkonvent
War Mainz also französische Tochterrepublik
Der dort residierende Kurfürst war geflohen
Die Jakobiner hatten ihre Clubs gegündet
Gesellschaft der Freunde der Freiheit und Gleichheit
Nannten sich die Mainzer Jakobiner die am Tag
Nach der Besetzung ihren ersten Club eröffneten
Für Freiheit Gleichheit und Brüderlichkeit eintraten
Zu ihnen gehörte Georg von Wedekind sowie
Nach erstem Zögen der Universitätsbibliothekar
Wie Naturforscher Georg Forster der auch mit
Coock um die Welt segelte ein Literat war
Die Jakobiner betrieben in dem Gebiet der
Später Republik Mainz Propaganda für die
Idee der Freiheit und organisierten auch die
Erste Wahl zum Nationalkonvent am 24.2.
Um die Zustimmung zu sichern forderten
Die Abgesandten des Konvents einen Eid
Auf die Grundsätze der Revolution von der
Bevölkerung was teilweise verweigert wurde
In diesen Fällen kam es auch zu Repressionen
Der Jakobiner gegen die Bevölkerung jedoch
Verliefen die Wahlen zum Nationalkonvent
Halbwegs demokratisch der Zeit entsprechend
Es waren damit unter Besatzung die ersten
Demokratischen Wahlen in Deutschland zu
Einem republikanisch besetzten Parlament
Das die gesamte Bevölkerung vertrat
Auch wenn nur Männer wählen durften
Wie es dem Geist der Zeit noch entsprach
Gab es eine Repräsentation aller völlig
Unabhängig von Klasse oder Besitz
Zwar handelte es sich dabei noch um ein
Überschaubares Gebiet von 130 Dörfern
Wie Städten aus linksrheinischem Gebiet
Aber sie hatten ein echtes Parlament
Die Republikaner die sich bewusst waren
Allein nicht existieren zu können sandten
Georg Forster als einen der Deligierten
Zum Konvent und baten um Angliederung
Dem stimmte die Pariser zu und die
Mainzer Republik wurde Ende März damit
Französisch ohne praktische Auswirkung
Da bis auf Mainz alles bereits besetzt war
Die Preußen hatten das Staatsgebiet da
Im Handstreich erobert und belagerten
Noch bis Juli Mainz wo es nach der Besetzung
Zur Klubistenverfolgung kam mit Folter
Diese Verfolgung aller Teilnehmer der
Mainzer Republik endete erst 1795 als
Frankreich erneut besetzte und es für
20 Jahre französisch werden ließ
Die Demokratie ist empfindlich gegen
Alle totalitären Weltsichten die es sich
Leicht machen den dort nötigen Streit
Lächerlich zu machen bis heute
Betrachten wir die Propaganda der
Eher ungebildeten Pegiden fällt auf
Wie viele ihren Aberglauben auf die
Informationen russischer Medien bauen
Hier wird im Bündnis mit rechten Gruppen
Angst vor dem Unbekannten verbreitet
Dazu werden Lügen genutzt und totalitäre
Propaganda wie sie es gewohnt sind
Viele Verlierer der Wende wie sich
Benachteiligt fühlende Menschen fanden
Unter dem Dach des Fremdenhasses
Eine neue verbundene Identität
Rußland agiert dabei so schändlich
Wie damals Preußen und das Reich
Im Kampf gegen die Demokraten die
Sie durch langlebige Lügen verleugneten
Die bis jetzt Normalität in Sachsen
Das massive Asylgegner die sich
Öffentlich als Propagandisten geben
Am System verdienen zeugt davon
Es gibt keinen Grund für diese Angst
Solche Verschwörungstheorien brauchen
Auch keine Gründe ihnen genügt schon
Die Angst als Beweggrund vollauf
So ist die rechte Propaganda quasi zum
Perpetuum mobile geworden das sich aus
Nichts wieder selbst beflügelt mit der Angst
Die es weiter züchtet aus dem Nichts
Sie merken nicht mehr wie dumm sie sind
Weil sich die vernünftigen Bürger längst
Angeekelt von diesem Moloch der in sich
Selber lange schon kocht abwendeten
Statt zu verhindern was sie vorgeblich
Fürchten infolge der bereits faktischen
Anwesenheit der Flüchtlinge in dem sie
Bei Integration helfen verhindern sie diese
Das Verhalten ist so paradox wie dumm
Dem Diskurs verweigern sie sich weil alle
Nach der russischen Propaganda lögen
Oder linksgrünversiffte Idioten wären
Es ist so eine Parallelwelt der Verlierer
Im Land entstanden die von der Propaganda
Munter bedient wird um die Wut weiter
Hochkochen zu lassen ohne Vernunft
Wer diesen Prozess kritisch mit Abstand
Betrachtet bemerkt wie gezielt hier eine
Spaltung der Bevölkerung betrieben wird
Mit dem gleichen Vokabular wie 1930
Demokratie muss geschützt werden wo
Undemokratische Kräfte sie mißbrauchen
Ihre Freiheiten zur Verbreitung von Lügen
Wie Verschwörungen weiter zu nutzen
Wie ein kleiner Junge beschwerte sogar
Putin sich über die Lage in Deutschland
Wo angeblich ein Aussiedlerkind von
Flüchtlingen vergewaltigt wurde
Eine erfundene Propagandageschichte
Die den Gläubigen aber nicht verdeutlichte
Wie in Rußland gelogen wird sondern was
Sie als Bestätigung ihrer Angst nur lesen
Auch wenn es erfunden war wie völlig
Undemokratisch mißbraucht wurde gilt
Das doch mögliche ihnen als Bestätigung
Ihrer Angst zumal alle anderen lügen
Gegen Dummheit und Verblendung
Wie Aberglauben und Verschwörung
Helfen nur Aufklärung und Vernunft
Damit auch dumme Sachsen begreifen
Auch wenn es mehr kluge Sachsen
Geben könnte ist der Anteil der Idioten
So hoch geworden dass er das Land
Wie die Stabilität deutlich gefährdet
Früher hieß es geh nach Sachsen
Wo die schönen Frauen auf Bäumen
Angeblich wachsen heute eher geht
Bloß nicht nach Sachsen es ist am Ende
Mainz war ein Aufbruch für Deutschland
Als es französisch besetzt noch war
Die BRD schuf Demokratie sich unter
Westlicher Besatzung einst über Jahre
Im Gebiet der DDR errichtete Rußland
Als damals noch UDSSR eine Diktatur
Als Satellitenstadt was bis heute wohl
Das Vertrauen der dort begründet
Es gab in der DDR kluge Köpfe die
Sich gegen die indoktrinäre Dummheit
Dieses autoritären Systems wendeten
Doch blieb sie eine dumme Diktatur
Es geht nicht um Pauschalisierung
Nicht der Osten ist böse oder alle
Ossies sind rechtsradikal aber es gibt
Dort ein Integrationsproblem lange
Seit der Wende tauchten die Glatzen
Oft betrunken gewalttätig in Dörfern auf
Einige beherrschen sie heute noch sind
Der Sumpf in dem Pegida und AfD blühen
Die DDR hat nicht zur Demokratie sondern
Zum Gehorsam in dummer Diktatur eines
Totalitären Aberglaubens erzogen danach
Hätte es aktiver Integration bedurft
Wer den Osten nicht aufgeben will muss
Nun aktiv werden denn es braucht Zeit
Bis Menschen von sich aus zu denken
Anfangen die es nicht gewohnt sind
Vielleicht hilft es schon ihnen zu sagen
Wie dumm sie sind vermutlich aber
Bewirkt es bei den meisten eher das
Gegenteil zur nötigen Aufklärung
Beruhigend nur langfristig ist dass alle
Ländlichen Regionen im Osten aussterben
Wer etwas kann verschwindet irgendwann
Können wir leere Landschaften besiedeln
jens tuengerthal 24.2.16
Kulturgeschichten 0137
Pöbelmob
Wenn der Mob ungehemmt anfängt
Seine Wut laufen zu lassen die keinen
Grund braucht wie in Clausnitz ist der
Staat im Inneren gefährdet
Ein Staat der gegen diese Gewalt
Gegen Dritte und den Hass nicht
Konsequent vorgeht gibt dieser
Selbstjustiz Raum und sich auf
Einmal voller Wut in Bewegung
Ist er kaum noch zu stoppen
Die Geschichte lehrt uns wie
Gefährlich es ist wenn es brennt
Am 23. Februar 1865 kam es in Mannheim
Zum Kasinosturm bei dem der Mob
Unter Duldung der Regierung gegen
Katholische Demonstranten stürmte
Die Teilnehmer der Kasinobewegung
Waren Katholiken die sich dem Aufruf
Des Papstes folgend gegen das neue
Badische Schulaufsichtsgesetz wandten
So führte Baden noch vor Preußen den
Kulturkampf mit Rom indem sie alle
Schulen unter Landesaufsicht stellten
Den Einfluß der Kirche dort beschnitten
Die Kasinobewegung war also eine
Reaktionäre Bewegung die sich gegen
Die Liberalisierung stellte warum auch
Liberale zu Protesten in Mannheim riefen
Die Stimmung wurde vorher aufgeheizt
In Zeitungen erschienen Anzeigen das
Schwarzwildbret kommt zum Aushauen
Es wurde mit dem Faustrecht gerechnet
Die Katholiken waren aus der Gegend
Von Wiesloch und Bruchsal in das
Protestantische Mannheim gekommen
Es waren etwa 3000 auf beiden Seiten
Nachdem die Polizei die beiden Kirchen
Der Katholiken abgeriegelt hatte sollten
Die Teilnehmer nach Ludwigshafen über
Den Rhein gehen das bayerisch war
Bevor die Demonstranten die Brücke
Erreichten kam es bereits zu ersten
Gewalttätigen Ausschreitungen bei
Denen Teilnehmer verletzt wurden
Der wütende Mob der zwar eigentlich
Liberale Ideen gegen Konservative
Verteidigen wollte pöbelte lautstark
Verletzte mit Messern und Keulen
Als sich Katholiken wehrten flogen
Steine und Fäkalien aus dem Mob
Die Kasinobewegung floh und kam
Mit nur noch 150 in Ludwigshafen an
Dort versammelten sie sich im Gasthof
Deutsches Haus vor dem sich bald der
Mob wieder versammelte weiter drohend
Bis die Polizei die Versammlung auflöste
Es wurde erklärt zwar könne jeder auf
Bayerischen Boden Asyl erhalten aber
Versammlungen mit Reden seien nicht
Gestattet bedürften der Genehmigung
Die Versammlung wurde aufgelöst
Es fehlte die behördliche Erlaubnis
Der Mob hatte sein Ziel erreicht nur
Die Katholiken konnten nicht tagen
Einzelne Priester wagten sich schon
Am Abend wieder über den Rhein
Diese wurden vom lauernden Mob
Sogleich blutig mißhandelt
Bestraft wurde nur ein jüdischer
Teilnehmer der Ausschreitungen
Von auswärts die Mannheimer
Gingen alle straffrei aus
Die Versammlung die nicht stattfand
Erreichte durch die Aufmerksamkeit
Vor allem der katholischen Presse
Ihren Zweck mehr als erwartet
Es gab später noch eine offizielle
Beschwerde der Bayern die jedoch
Echolos verhallte das Land Baden
Wollte den Katholiken Grenzen zeigen
Das keiner zu Tode kam oder noch
Schwereren Schaden als Verletzungen
Davontrug ist bloßes Glück gewesen
Die Fluchtmöglichkeit hatte gerettet
Stolz berichteten am nächsten Tag
Die Zeitungen in Mannheim titelten
Dort sei kein Boden für Schwarzkittel
Solidarisierten sich so mit der Gewalt
Der Großherzog und die liberalen
Kräfte um ihn wie der Heidelberger
Bluntschli mit ihrem Ziel der Trennung
Von Kirche und Staat setzten sich durch
Auch wenn das Ergebnis hier positiv
War ist die Methode doch äußerst
Fragwürdig weil der Staat damit sein
Gewaltmonopol für den Mob aufgab
Ähnliches beobachten wir in Sachsen
Wenn die Polizei mit Gewalt gegen
Flüchtlinge vorgeht aber den Mob
Ungestört gewähren lässt im Hass
Schlimmer noch bezahlt der Staat
Noch Teilnehmer und Organisatoren
Dieses Mobs bei der Unterbringung
Im Heim eines ihrer lauten Gegner
Der Filz von Clausnitz in dem zwei
Massive Asylgegner vom Staat mit
Der Errichtung des Heims beauftragt
Wurden zeugt vom Kern des Problems
Auch wenn Ministerpräsident Tillich
Dem Mob das Menschsein abspricht
Bräuchte es schärfere Waffen wollte
Der Staat seine Mißbilligung kund tun
Wo der Mob gewalttätig wird und dies
Keine Konsequenzen hat sondern als
Nur Volkszorn verharmlos wird ist
Der rechte Terrorismus salonfähig
In den 30er Jahren kam die SA über
Die Gewalt auf der Straße die nicht
Konsequent bekämpft wurde später
An die Macht mit der NSDAP
Der sich empörende Tillich kommt
Zu spät der braune Bodensatz ist
Im Freistaat Sachsen längst normal
Wer das nicht weiß ist falsch im Amt
Die Bundesregierung müsste hier
Durchgreifen da das Land Sachsen
Offensichtlich nicht fähig ist die Dinge
Allein zu regeln der Gewalt Herr zu werden
Es darf keine Toleranz geben gegenüber
Der Intoleranz die immer mehr Gewalt
Über das Land bringt mit Pegida wie
Dem AfD als geistigen Brandstiftern
Wenn der Rechtsstaat einer sein will
Nicht wie in Mannheim Kasinosturm
Muss er nun auf die Durchsetzung
Seiner Rechte streng bestehen
Eine Regierung die es über Jahre
Versäumte gegen die Unterwanderung
Durch rechte Kräfte vorzugehen muss
Abgesetzt und kontrolliert werden
Sachsen schadet dem Ansehen der
Bundesrepublik immer mehr und ist
Quelle dieser gefährlichen Bewegung
Es besteht dringend Handlungsbedarf
Wer nicht aus der Geschichte lernt
Wird sie wiederholen was derzeit
In Sachsen abläuft ähnelt vor 1933
Dagegen müssen wir uns wehren
Wenn ein Innenminister der seinen
Wahlkreis in Sachsen hat noch dazu
Fehlverhalten der Polizei gutheißt
Muss er endlich ersetzt werden
Diese Ereignisse und der Hass
In dem wieder deutscher Mob tönt
Wird im Ausland sehr sensibel
Registriert mit fatalen Folgen
Dies schadet dem Vertrauen
In unser Land und dagegen muss
Um es wieder zu gewinnen noch
Vorgegangen werden im Land
Wir können uns das Verhalten dieses
Mobs auch wirtschaftlich nicht leisten
Sie schaden der deutschen Wirtschaft
So sehr wie sie das Grundgesetz brechen
Wer nun konsequent dagegen vorgeht
Kann noch Vertrauen retten andernfalls
Verspielen wir alles zu einem hohen Preis
Was die Bundesrepublik ausmachte
jens tuengerthal 23.2.16
Wenn der Mob ungehemmt anfängt
Seine Wut laufen zu lassen die keinen
Grund braucht wie in Clausnitz ist der
Staat im Inneren gefährdet
Ein Staat der gegen diese Gewalt
Gegen Dritte und den Hass nicht
Konsequent vorgeht gibt dieser
Selbstjustiz Raum und sich auf
Einmal voller Wut in Bewegung
Ist er kaum noch zu stoppen
Die Geschichte lehrt uns wie
Gefährlich es ist wenn es brennt
Am 23. Februar 1865 kam es in Mannheim
Zum Kasinosturm bei dem der Mob
Unter Duldung der Regierung gegen
Katholische Demonstranten stürmte
Die Teilnehmer der Kasinobewegung
Waren Katholiken die sich dem Aufruf
Des Papstes folgend gegen das neue
Badische Schulaufsichtsgesetz wandten
So führte Baden noch vor Preußen den
Kulturkampf mit Rom indem sie alle
Schulen unter Landesaufsicht stellten
Den Einfluß der Kirche dort beschnitten
Die Kasinobewegung war also eine
Reaktionäre Bewegung die sich gegen
Die Liberalisierung stellte warum auch
Liberale zu Protesten in Mannheim riefen
Die Stimmung wurde vorher aufgeheizt
In Zeitungen erschienen Anzeigen das
Schwarzwildbret kommt zum Aushauen
Es wurde mit dem Faustrecht gerechnet
Die Katholiken waren aus der Gegend
Von Wiesloch und Bruchsal in das
Protestantische Mannheim gekommen
Es waren etwa 3000 auf beiden Seiten
Nachdem die Polizei die beiden Kirchen
Der Katholiken abgeriegelt hatte sollten
Die Teilnehmer nach Ludwigshafen über
Den Rhein gehen das bayerisch war
Bevor die Demonstranten die Brücke
Erreichten kam es bereits zu ersten
Gewalttätigen Ausschreitungen bei
Denen Teilnehmer verletzt wurden
Der wütende Mob der zwar eigentlich
Liberale Ideen gegen Konservative
Verteidigen wollte pöbelte lautstark
Verletzte mit Messern und Keulen
Als sich Katholiken wehrten flogen
Steine und Fäkalien aus dem Mob
Die Kasinobewegung floh und kam
Mit nur noch 150 in Ludwigshafen an
Dort versammelten sie sich im Gasthof
Deutsches Haus vor dem sich bald der
Mob wieder versammelte weiter drohend
Bis die Polizei die Versammlung auflöste
Es wurde erklärt zwar könne jeder auf
Bayerischen Boden Asyl erhalten aber
Versammlungen mit Reden seien nicht
Gestattet bedürften der Genehmigung
Die Versammlung wurde aufgelöst
Es fehlte die behördliche Erlaubnis
Der Mob hatte sein Ziel erreicht nur
Die Katholiken konnten nicht tagen
Einzelne Priester wagten sich schon
Am Abend wieder über den Rhein
Diese wurden vom lauernden Mob
Sogleich blutig mißhandelt
Bestraft wurde nur ein jüdischer
Teilnehmer der Ausschreitungen
Von auswärts die Mannheimer
Gingen alle straffrei aus
Die Versammlung die nicht stattfand
Erreichte durch die Aufmerksamkeit
Vor allem der katholischen Presse
Ihren Zweck mehr als erwartet
Es gab später noch eine offizielle
Beschwerde der Bayern die jedoch
Echolos verhallte das Land Baden
Wollte den Katholiken Grenzen zeigen
Das keiner zu Tode kam oder noch
Schwereren Schaden als Verletzungen
Davontrug ist bloßes Glück gewesen
Die Fluchtmöglichkeit hatte gerettet
Stolz berichteten am nächsten Tag
Die Zeitungen in Mannheim titelten
Dort sei kein Boden für Schwarzkittel
Solidarisierten sich so mit der Gewalt
Der Großherzog und die liberalen
Kräfte um ihn wie der Heidelberger
Bluntschli mit ihrem Ziel der Trennung
Von Kirche und Staat setzten sich durch
Auch wenn das Ergebnis hier positiv
War ist die Methode doch äußerst
Fragwürdig weil der Staat damit sein
Gewaltmonopol für den Mob aufgab
Ähnliches beobachten wir in Sachsen
Wenn die Polizei mit Gewalt gegen
Flüchtlinge vorgeht aber den Mob
Ungestört gewähren lässt im Hass
Schlimmer noch bezahlt der Staat
Noch Teilnehmer und Organisatoren
Dieses Mobs bei der Unterbringung
Im Heim eines ihrer lauten Gegner
Der Filz von Clausnitz in dem zwei
Massive Asylgegner vom Staat mit
Der Errichtung des Heims beauftragt
Wurden zeugt vom Kern des Problems
Auch wenn Ministerpräsident Tillich
Dem Mob das Menschsein abspricht
Bräuchte es schärfere Waffen wollte
Der Staat seine Mißbilligung kund tun
Wo der Mob gewalttätig wird und dies
Keine Konsequenzen hat sondern als
Nur Volkszorn verharmlos wird ist
Der rechte Terrorismus salonfähig
In den 30er Jahren kam die SA über
Die Gewalt auf der Straße die nicht
Konsequent bekämpft wurde später
An die Macht mit der NSDAP
Der sich empörende Tillich kommt
Zu spät der braune Bodensatz ist
Im Freistaat Sachsen längst normal
Wer das nicht weiß ist falsch im Amt
Die Bundesregierung müsste hier
Durchgreifen da das Land Sachsen
Offensichtlich nicht fähig ist die Dinge
Allein zu regeln der Gewalt Herr zu werden
Es darf keine Toleranz geben gegenüber
Der Intoleranz die immer mehr Gewalt
Über das Land bringt mit Pegida wie
Dem AfD als geistigen Brandstiftern
Wenn der Rechtsstaat einer sein will
Nicht wie in Mannheim Kasinosturm
Muss er nun auf die Durchsetzung
Seiner Rechte streng bestehen
Eine Regierung die es über Jahre
Versäumte gegen die Unterwanderung
Durch rechte Kräfte vorzugehen muss
Abgesetzt und kontrolliert werden
Sachsen schadet dem Ansehen der
Bundesrepublik immer mehr und ist
Quelle dieser gefährlichen Bewegung
Es besteht dringend Handlungsbedarf
Wer nicht aus der Geschichte lernt
Wird sie wiederholen was derzeit
In Sachsen abläuft ähnelt vor 1933
Dagegen müssen wir uns wehren
Wenn ein Innenminister der seinen
Wahlkreis in Sachsen hat noch dazu
Fehlverhalten der Polizei gutheißt
Muss er endlich ersetzt werden
Diese Ereignisse und der Hass
In dem wieder deutscher Mob tönt
Wird im Ausland sehr sensibel
Registriert mit fatalen Folgen
Dies schadet dem Vertrauen
In unser Land und dagegen muss
Um es wieder zu gewinnen noch
Vorgegangen werden im Land
Wir können uns das Verhalten dieses
Mobs auch wirtschaftlich nicht leisten
Sie schaden der deutschen Wirtschaft
So sehr wie sie das Grundgesetz brechen
Wer nun konsequent dagegen vorgeht
Kann noch Vertrauen retten andernfalls
Verspielen wir alles zu einem hohen Preis
Was die Bundesrepublik ausmachte
jens tuengerthal 23.2.16
Dienstag, 23. Februar 2016
Frauenliebe 023
Afrikafirst
Ein ganzer Kontinent war mir bei der Suche nach Liebe und Lust verschlossen geblieben, eigentlich waren mir bis auf den amerikanischen alle übrigen noch verschlossen, auch wenn ich eine wunderbare Australierin einmal kennenlernte, blieb es bei der netten Bekanntschaft, war sie doch Gast und Freundin meiner damaligen Partnerin, womit sich alles weitere verbat, zumindest offiziell und auch wenn die Gedanken frei sein mögen, ergab es sich auch im übrigen nicht, ohne das ich wüsste, ob es nur an der Bindung lag.
Dem nicht oder noch nicht weiter zu folgen ist müßig, außer ich möchte hier die Bekenntnisse meiner Beschränkung offenbaren, der mich andere schon verdächtigten, als sie meinten ich stände nur auf blond und vollbusig, was ich entschieden zurückwies, auch wenn in der Praxis manches dafür sprach, gab es doch auch schon früh bereits andere Beispiele unter meinen Lieben, die zum Beweis des Gegenteils taugten und später wurde es noch mehr - ginge ich statistisch vor, was mir natürlich völlig fern liegt, als Feind aller Statistik gerade in Fragen der Liebe, würde ich nur feststellen, dass mich dunkelhaarige Frauen im Gegenteil mehrfach in den schlimmsten Liebeskummer schickten, weil ich mein Herz an sie verlor und aus mir völlig unerfindlichen Gründen verlassen wurde. Aber das ist eine andere Geschichte, die mich heute zwar theoretisch, nach Ende der Suche, in der Wahl bestätigen könnte, doch glaube ich immer noch, dass es mir nie auf die Haar- oder Hautfarbe ankam, noch auf die Größe der Brüste je, ich nur bisher einfach zufällig an jene geriet, die eben unabhängig von ihrer Haarfarbe zufällig so waren, dass die Liebe nur bedingt gegenseitig war.
In Erinnerung der letzten, die in das mir unterstellte Schema passte, tauchte eine wieder auf, die ich fast vergessen hatte - oder hatte ich sie freudianisch, was mir aus Überzeugung völlig fern liegt, einfach verdrängt, frage ich mich nun?
Jene an die ich denke war Jahre vor der Walküre, noch zu Schulzeiten, eher das Intermezzo einer Nacht, von dem ich bis heute nicht weiß, was ich wollte und entsprechend mich kaum noch erinnere, wie es anfing.
Sie kam aus Afrika, war als Flüchtling in die kleine Stadt gekommen, in der ich mit meinen Eltern lebte und war eine irgendwie Freundin der Familie geworden, um ihre Familie hatte sich meine Mutter gekümmert und ihrem kleinen Bruder hatte ich Nachhilfe gegeben mit zugegeben bescheidenen Erfolg. Eine sehr, sehr schlanke junge Frau mit den schönen Gesichtszügen der Menschen aus dem Nordwesten Afrikas, rede ich es mit schwacher Erinnerung schön - sie war also das Gegenteil der blonden Walküre über die schreibend sie mir wieder einfiel. Im Gegensatz zu dieser hatte sie eher keinen Busen, zumindest schien es so und es bestätigte sich später aber dazu, wenn es soweit ist. Um so voller aber waren ihre Lippen und über einen Kuss fing es an.
War es die Neugier oder war auch Gefühl in der Lust, die mich da trieb, frage ich mich heute - denn ich hatte zuvor nie daran gedacht, auch wenn ich sie schon häufiger gesehen und mich mit ihr unterhalten hatte?
Weiß es nicht mehr genau, was zumindest die Vermutung nahe legt, dass sich ein eventuelles Gefühl nicht zu tief eingegraben hatte, aber auch an meinem dabei schlechten Gewissen liegen könnte, denn irgendwie wusste ich genau, sie war keine wirkliche Partie für mich, sie reizte mich nur, vielleicht der dunklen Haut und des fernen Schicksals wegen. Gehört hatte ich davon, dass sie in Afrika noch schlimmes hatte erleiden müssen - von Klitorektomie war die Rede gewesen, aber genaues wusste ich nicht und so trieb mich neben dem natürlichen Reiz zwischen Mann und Frau, wie der Sympathie für sie auch schlicht die Neugier, für die ich mich aber auch schämte, weil, was sollte sie sexuell empfinden und ich ihr geben können, sofern sie dies erleiden musste, sagte mir der eine Teil in mir, während die andere Seite gern den Retter spielen wollte, der sie mit Erfahrung doch beglücken wollte, ohne damals eine Ahnung davon zu haben, wie das gehen könnte und so war es ein wohl gutwilliges Experiment, von dem ich aber nicht wusste, wie und ob ich es zum Erfolg führen könnte.
Zumindest brachte mich dieser Versuch dazu mich danach genauer damit zu beschäftigen um künftig für den Fall eines Falles, zu wissen, wie ich auch eine Frau, die eine Beschneidung erleiden musste, glücklich machen könnte. Diese Lektüre im Anschluss war jedoch zunächst sehr ernüchternd und es sollte noch einige Jahre dauern, bis sich eine Idee von mir dazu auch in der Praxis bewährlte, auf die ich damals noch nicht gekommen war, weil ich noch nichts vom Verlauf des nervus pudendus wusste und was die Verstümmelung des Nervenendes für Frau bedeutet, deren Schamlippen noch dazu vernäht und nur teilweise wiederhergestellt worden waren nachdem sie geflüchtet, hier zu einem Frauenarzt ging, der sie teilweise wieder heilen konnte.
Frage mich warum Lust und Moral für mich so eng zusammenhängen, vermute aber es hängt damit zusammen, dass ich die Frauen liebe und ihnen immer gut will, sie möglichst glücklich machen möchte, wenn sie mir das Geschenk ihres Körper geben, An Kant und seinen kategorischen Imperativ auch dabei denkend, möchte ich stets so handeln, dass Frau danach sagt, es war schön, egal wie es ausgeht, sehe also als das allgemeine Gesetz, dem ich beim Sex folge, das Glück und damit die Befriedigung der Frau als Ziel vor mir. Weil ich meinem Trieb folge und Frau sich mir dennoch hingibt, möchte ich ihr dafür mindestens den Himmel zu Füßen legen, als ginge es bei Liebe und Sex um ein Geschäft, beschäftigt mich immer der Gedanke dabei, wie ich ihr noch mehr geben kann, als ich von ihr bekomme, um sie dankbar und glücklich zu machen.
Wäre ich psychoanalytisch gesinnt, was mir ja, wie oben bereits festgestellt, völlig fern liegt, würde ich mich heute fragen, ob mir dies meine Mutter mit ihrem Verhältnis zur Sexualität vermittelt hat, die es wohl mit geringer Lust immer eher aus Liebe denn aus Leidenschaft tat. Da mir dies aber aus der Abneigung sich mit Problemen und ihren Wurzeln zu beschäftigen völlig fern liegt und ich lieber immer Lösungen suche, statt nach irgendwelchen Wurzeln von Problemen im nur erfundenen Unterbewusstsein zu fahnden, lasse ich deren Sexualität völlig dahinstehen und grüble auch nicht über eine ödipale Neigung nach, die mir noch weit ferner liegt.
Was bleibt, ist die Neigung Frauen glücklich zu machen oder zumindest, dies zu wollen und rückblickend denke ich, es war nicht der falsche Weg, den unbekannten Wesen zu begegnen, sie zu verehren und anzubeten, wenn mir sonst schon alles religiöse so fern lag. Auch wenn ich zugeben muss, dass es sich andere Männer wohl leichter dabei machten, wenn sie kühl berechnend kalkulierten, wie sie bei Frau landen konnten und dann strategisch vorgingen, was mir trotz aller Überlegungen nie gelang. Hatte keinen Frauenplan sondern folgte immer mit großer Bugwelle dem Gefühl bei meiner Minne, was wörtlich zu nehmen ist. Diese Neigung hat später in mir eine ganz eigene Entwicklung genommen, nachdem ich festgestellt hatte, wie schön es ist, zusammen zu Kommen, gemeinsam und gleichzeitig, lernte ich mich auf Frau einstellen und konnte nur noch zum Höhepunkt kommen, wenn ich dies auch bei Frau spürte, aber das war viel später und hat eher die Chance die Lust genießen zu können verringert, warum die Vernunft mir längst sagte, es kommt beim Sex zuerst auf die eigene Lust an und wenn es passt, findet es sich schon von alleine - nur ist alle Theorie grau und der Körper benimmt sich nicht unbedingt entsprechend unserer Wünsche, sondern tut häufiger, was er gewohnt ist und der Bruch mit Gewohnheiten ist immer eine Frage der Zeit.
Inzwischen fragte ich mich häufiger, ob das Befürfnis Frau zu befriedigen und glücklich zu machen, nicht eher das gemeinsame Glück nach der Natur behindert und wir glücklicher dabei wären, wenn wir einfach jeder für sich nach seiner Befriedigung strebten und uns treiben ließen beim miteinander, damit das Zusammenspiel den Rest von alleine ergibt, was die ganz grundsätzliche Frage stellt, ob das Glücksgefühl beim Sex eher an der Befriedigung des anderen hängt oder es immer nur auf einen selbst ankommt und jede Verlagerung auf den anderen nur eine Behinderung dabei darstellt?
Diese Fragen stellte ich mir bei jener nicht, vielmehr ließ ich mich voller Lust treiben, ohne viel dabei zu denken. Als wir uns bei der Verabschiedung umarmten, küsste ich sie und als sie diesen Kuss erwiderte, umschlang ich sie voller Leidenschaft in ihrem zarten Körper, der gegen meine wohlgenährte mitteleuropäische Wucht geradezu zerbrechlich wirkte, ein nur Hauch in meinem Arm, der anders roch und meine Leidenschaft nur vorsichtig erwiderte. Vorsichtig ist vielleicht noch freundlich formuliert, ich stieß auf Widerstand und wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte, fühlte mich schlecht und wollte doch meinem Trieb folgen, mich mit ihr innig zu umschlingen, ihr nah zu sein, sie zumindest für den Moment glücklich machen.
Ihr Widerstand ließ unter meinen Küssen und zarten Berührungen nach, ihr Atem ging lustvoll schneller als ich ihre Brüste berührte, doch sie wiegelte dabei wieder ab und meinte, dass es doch nicht ginge - was immer nicht gehen sollte, vermutlich meinte sie die irgendwie familiäre Nähe oder ihre physische Beeinträchtigung, ich weiß es nicht, vielleicht war es auch nur eine typisch weibliche Formel, die Mann zum Weitermachen anspornen sollte. Fragte mich, ob sie erwartete, dass ich nun männlich ihren Widerstand überwand und sie erweckte oder das geht doch nicht schon NEIN hieß und damit alles weitere für Tabu erklärte.
Sie sagte nicht nein und sie sagte nicht ja, sie stöhnte ein wenig in mein Ohr, wand sich in meinen Armen und ich wollte nicht zu direkt fragen, die Situation nicht kulturell unsensibel hier zu verspielen. Irgendwann, nachdem wir uns noch einige Schlachten zwischen Anziehung und Flucht geliefert hatten, bei denen sie immer dann in meine Arme zurückkehrte, wenn ich sie ganz los ließ und sich um so kräftiger entwand, je tiefer meine Hände wandern wollten, fragte ich dann doch - nicht so ganz direkt, das schien mir plump, eher vorsichtig - ob sie es schön fände, worauf sie sagte, ja natürlich, was mich nicht wesentlich weiter brachte in der Frage, ob ich nun ihren Widerstand bei dem Versuch zwischen ihre Beine zu fassen, weiter überwinden sollte oder dies tabu war. Also fragte ich weiter, ob ich zu weit ginge oder es gut so sei. Ihre Antwort darauf löste die Verwirrung nicht wirklich, denn sie sagte, bis jetzt ist doch alles gut.
Was sollte ich darauf tun?
Weiter machen wie bisher und versuchen, ihre Hose zu öffnen, nachdem sie sich spürbar lustvoll gewunden hatte, als ich ihre Brüstchen küsste?
Während ich noch grübelte, wanderten meine Finger wie selbständig oder von der Größe meiner Lust getrieben in Richtung ihrer Mitte, ich griff einfach zu, lustvoll und sie zuckte zusammen, als hätte ich ihr weh getan oder sie geschlagen. Beschämt zog ich die Hand wieder zurück, entschuldigte mich, fragte, was ich falsch gemacht hätte und sie sagte nur, nichts, sie hätte sich nur erschreckt.
Dachte darüber nach, ob ich unsenbsibler Tölpel nun alles versaut hätte und eine möglicherweise schwer traumatsierte Frau aus sexueller Gier verstört hätte und fühlte mich wie ein Triebtäter, dabei waren meine Absichten doch die besten gewesen und ich wusste keinen Weg mehr, als zuzugreifen, ihr sich entwinden zu überwinden. Es ging doch am Ende immer darum, machten wir uns da nicht etwas vor?
Sie entschuldigte sich bei mir, küsste mich zart, meinte sie müsse jetzt aber wirklich gehen, griff nach der Tür, als ich sie nochmal umarmte und küsste und mich dabei voller Gefühl für mein ungefragtes Vordringen, was auch nichts als der Versuch eines Griffs zwischen ihre Beine war, nicht einmal vollendet war er gewesen, zu entschuldigen. Sie aber wiegelte ab, sagte ich müsse mich nicht entschuldigen, ich hätte ja nichts böses getan und es wäre ja nichts passiert, ich sei doch ein sehr lieber Mann.
Wie zur Bestätigung dieser Aussage, nahm sie zuerst mein Gesicht in beide Hände, küsste mich zärtlich und ließ ihre Hand zwischen meine Beine wandern, streichelte mein ziemlich steifes und hoch erregtes Glied, was angesichts des Wechselspiels der Gefühle wohl auch nicht mehr wusste, ob es nun beschämt hängen oder erigiert stehen sollte und sich so jenseits aller Vernunft und voriger Reflektionen unter ihren Fingern einfach fest aufstellte.
Sie fasste an aber ich sollte nicht anfassen und sie ging sogar noch weiter, sie öffnete meine Hose und nahm meinen Schwanz in den Mund, wollte mich hier am Straßenrand vom Beifahrersitz aus oral befriedigen, was ich eine zwar erregende Vorstellung fand, die ich mir aber in meinem steten Bedürfnis nach Gegenseitigkeit nich vortellen konnte, ohne sie anzufassen, vor allem wollte ich ja sie zur Lust verführen, nicht sie sollte mich befriedigen, sondern mein Ziel war eher umgekehrt.
So versuchte ich, ihren Kopf auf meinem Schoß im beengten Auto noch einmal auch sie zu streicheln und diesmal war die Reaktion nicht so heftig, sie schob nur meine Hand von ihrem Schoß weg zu ihrem Po, was mich zwr grundsätzlich freute, denn wenig fasse ich lieber an als einen weiblichen po, mich aber doch verwirrte, denn eigentlich duldete es Frau eher nur, was ich bisher erfahren hatte, dort angefasst zu werden, liebte es aber nicht.
Ein weiterer Versuch meinerseits nun von hinten über ihren Po zu ihrer Scham zu gelangen, die Lippen zu streicheln, führte wieder zu einer heftigeren Reaktion und vermutlich kann ich froh sein, dass sie nicht zubiß. Sie erhob sich daraufhin sofort, entschuldigte sich vielmals, beugte sich wieder über meinen Schwanz und wollte ihn zärtlich küssen, was mir aber völlig befremdlich vorkam angesichts des steten Wechselspiels. Der werte Herr in meiner Mitte hatte sich nach kurzer sehr aufrechter Phase unter ihrem Saugen inzwischen wiederhängen lassen, was mir eher peinlich war, warum ich sie zum Kuss hochzog und fragte, was das war und ob sie nicht auch von mir gestreichelt werden wolle. Ja, sagte sie, aber nicht da, das ginge nicht, sonst schon, aber da ginge es jetzt nicht.
Jetzt, fragte ich mich und überlegte, ob sie ihre Tage hatte, sich dafür schämte, vielleicht galten bei ihr ja die Frauen als aussetzig, wenn sie ihre Regel hatten, auch wenn ich wusste, dass Eritrea eine alte Hochkultur war, kannte ich doch deren Regeln bezüglich der weiblichen Menstruation nicht und fragte sie also, ob dies der Fall sei. Sie schüttelte verschämt den Kopf und ich merkte zumindest mit einem Rest von Sensibilität, nun besser nicht weiter zu fragen.
Aber wenn ich deinen Po streichel, das findest du schön, fragte ich sie, die mich anlächelte und dabei ja sagte. Wir küssten uns und ich streichelte ihren Po, sie wand sich auf meinem Finger, der hinten in ihr steckte und streichelte mich dabei im engen Auto. Ob sie so mit mir schlafen wollte, stöhnte ich ihr ins Ohr, während sie auf meinem Finger noch ritt und meinen Schwanz wild rubbelte. Ja, vielleicht, aber nicht hier und nicht jetzt, sie müsse jetzt wirklich nach oben, sie würde ja erwartet und hätte darüber die Zeit völlig vergessen.
Sie verabschiedete sich lachend, küsste noch einmal meine Schwanzspitze, sagte bis bald und stieg aus dem Auto - wir haben uns später noch das eine oder andere mal wiedergesehen, bei offiziellen Angelegenheiten oder in Familie, nie alleine, mehr war nicht und mehr wurde nicht - mein schlechtes Gewissen trieb mich zur Zurückhaltung, sagte ich mir und ich wusste auch nicht, wie es gehen sollte, wenn sie da nicht angefasst werden wollte, war verwirrt und wenn wir die Lust nicht verstehen, sind wir hilflos und suchen uns lieber bekannte und andere Wege.
Der kleine Moment der Lust in meinem Wagen beschäftigte mich noch lange - was, wenn sie gerade und nur am Po Lust empfand und es auf die Art mochte, die ich insgeheim auch vorzog, weil es so intensiv und innig war, wäre sie dann nicht die ideale Partnerin für mich, fragte ich mich und überlegte sogleich, ob wir wohl jemals Kinder bekommen könnten, wenn sich alle Lust auf den Po beschränkte. Zugleich fragte ich mich aus meiner bisherigen Erfahrung, ob sie es ehrlich meinte oder mir nur etwas vorgespielt hatte, um mich von ihrer verletzten Scheide abzulenken - gab es wirklich Frauen, die es liebten, am und im Po angefasst zu werden - meine bisherigen Erfahrungen waren bescheiden, eine mochte es und hatte Spaß daran, die übrigen ertrugen es höchstens oder wehrten sich schon beim Versuch empört.
Später erfuhr ich, dass es viele Frauen gibt, die dies entspannt genießen können, dabei voller Lust kommen und es völlig unverkrampft ohne alle Schmerzen genießen. Damals hatte ich Lust aber wenig Ahnung, doch auch die eine, die ich bis dahin kannte, die es auch von hinten mochte und dabei sogar manchmal kam, wurde noch lieber vorne gestreichelt, hätte nie um der Lust im Po auf die vorne verzichtet. Hier war der Bereich tabu - ich hatte ihre Vagina nicht einmal berührt, wusste nicht, ob sie feucht war als sie erregt in mein Ohr stöhnte und sich auf dem Finger in ihrem Po wand - ein seltsames Gefühl, das einerseits erregte, andererseits vollständig verwirrte, geradezu abstieß.
Nachdem ich das erste mal Sex mit einer beschnittenen Frau hatte, kann ich also nichts darüber sagen, als dass sie dort nicht angefasst werden wollte und alles übrige war, wie ich es kannte, die Hautfarbe beim Sex so egal ist wie der soziale Status, die Herkunft und die Kultur. Jahre später sahen wir uns völlig unerwartet wieder, sie inzwischen verheiratet, schob mit Mann und Kindern durch den Supermarkt, während ich mit meiner damaligen Partnerin ihr entgegen kam - es ging also doch, dachte ich und fragte mich wie und als schien sie meine Gedanken zu erraten, zwinkerte sie mir noch einmal zu, ohne dass es einer unserer Partner bemerkte. Als ich meiner damaligen Freundin die Geschichte erzählte, gab sie sich zuerst empört und ein wenig entsetzt, war aber doch erregt und ließ sich zumindest am Po streicheln und tat so, als genösse sie es´oder vielleicht genoß sie es auch wirklich und wir Männer sollten uns nicht länger von den Frauen verwirren lassen, die behaupten, das mag keine und sie etrügen es alle nur, weil wir Männer es wollten, sondern die Dinge nehmen, wie sie uns erscheinen.
Die Dinge zu nehmen, wie sie uns erscheinen, scheint in der Lust ohnehin eine gute Idee zu sein, die das ganze viel mehr genießen lässt als alle lange theoretische Planung und tiefsinnigste Überlegungen. Was mich wieder zu der obigen Überlegung zurückbringt, ob es bei der Lust mehr darauf ankommt sie voller Liebe zu schenken oder sich mit Lust zu nehmen, was voller Liebe angeboten wird - welche Rolle die Liebe bei der Lust überhaupt spielt und ob sie diese verstärkt oder umgekehrt eher behindert, weil die Lust mit Liebe schnell kopflastig wird.
Während ich in diesen Geschichten zwischen Erinnerung und Phantasie schwanke, um zu erzählen, was war, wird mir klar, dass ein ganz entscheidender Punkt für alles künftige Schreiben dazu von der Klärung des Verhältnisses von Liebe und Lust abhängt.
Es geht ohne einander. Wir können lieben, ohne zu begehren und begehren ohne tiefe Gefühle zu hegen, etwas anderes zu wollen als Befriedigung. Wie einfach das ohne jedes Spiel geht, sollte ich noch bei späteren Bordellbesuchen erfahren aber dazu, beizeiten, noch bin ich bis auf den Besuch einiger Sex-Shops und früher Peep-Shows im Rotlichtmillieu völlig unbeleckt gewesen. Aber was bleibt vom einen oder anderen, wenn wir es voneinander trennen, lohnt es sich oder ist es dann nur eine Art Sport?
Der ich auf die Befriedigung der Frauen aus bin, höchste Lust empfinde, wenn ich ihren Scheidenmuskel im Moment des Orgasmus um einen Schwanz kontrahieren fühle, was eben nur schwer oder gar nicht vorgetäuscht werden kann, interessiere mich nicht weiter für Huren und Bordelle, empfand dabei keine Befriedigung, auch wenn sie ihren Job gut machten, den sie ungestört und frei ausüben sollten wie jede andere Dienstleistung auch, es ist nichts für mich und es fehlt mir dabei jeder Reiz.
Für eine Frau, die keine höchste Lust dabei empfindet, meinen Schwanz in sich zu spüren, erhebt sich mein Schwanz nur noch sehr mühsam und ich frage mich, wenn ich etwa an Marquez und seine wunderbaren Romane aus dem Bordell, an Henry Miller und andere mehr denke, ob ich mir damit nicht etwas ganz wichtiges abschneide, was für einen Literaten eine eigene Welt voller Geschichten und noch mehr Gedichten ist.
Sex ist dabei nicht notwendig für mich mit Liebe verbunden - ich hatte auch häufiger Sex mit früheren Beziehungen, bei dem wir ganz entspannt die gute Kenntnis des Körpers des anderen genossen ohne das emotionale Tohuwabohu, das so oft den Sex in Beziehungen nach einer gewissen Zeit schwierig oder zumindest selten werden lässt. Es geht ohne Liebe, kann ein Genuß sein und das die Liebe ohne Lust lange auch auskommt, wird in der Sehnsucht in die Ferne um so spürbarer, die noch das vorher normale Gefühl in höchste Höhen zu katapultieren scheint. Aber ich erinnere mich auch an die male, wo meine je Freundin keine Lust hatte, es nur mir zuliebe ertrug oder mitmachte und wie ich mich dabei dann um einen Höhepunkt bemühte, der nicht kommen wollte, weil ich nichts empfand, sie nicht fühlen konnte, während umgekehrt in bestimmten Fällen die Synergie der Lust eine bloße Berührung zum Höhepunkt genügen kann.
Ob Sex schöner mit Liebe ist oder ohne, weiß ich auch nicht zu sagen, nur das er zumindest mit am schönsten ist, habe ich erfahren, wie alles vollständige eben ganz ist und uns überall erfasst, wirklich überschwemmt und sich in jeder Faser ausbreitet. Es braucht wohl Jahre wilden Ausprobierens, auch wenn immer auf der Suche nach der großen Liebe, diese würdigen zu können, jenseits aller Maßstäbe, weil sie es ist. Weiß nicht, wie es wäre, in die Ehe zu gehen ohne vorher mit 169 Frauen geschlafen zu haben oder doch zumindest zu wissen was du liebst, darum ist es für mich völlig müßig, sich über dieses Thema Gedanken zu machen.
Jungfrauen habe ich viele im Leben getroffen und nicht wenige male nicht als solche wieder verlassen - was daran der große Reiz ist außer der Exklusivität, wie sie Neuwagenkäufer empfinden, ist mir bisher ein Rätsel geblieben - da ich aber weder einen Neuwagen noch derzeit überhaupt ein Auto habe oder brauche, auch nicht um die Länge meines Schwanzes zu beweisen, wofür ich lieber die Zeuginnen meines Lebens zitierte, bin ich vielleicht auch der Falsche um über den Wert des Jungfrauenkultes zu urteilen.
Nach aller Erfahrung habe ich lieber mit erfahrenen Frauen Sex, die wissen, was sie wollen und dies offen genießen können oder klar artikulieren. Die Defloration an sich wird völlig überschätzt, wenn es so eng ist, wie manche Männer schwärmen, liegt das oft eher daran, dass sie vor lauter Angst keine Erregung spürt und darum trocken bleibt und verkrampft, was den Akt zu einer freudlosen Angelegenheit macht, die eher einer Vergewaltigung gleicht. Ansonsten wird ein guter Liebhaber seine Frau zuvor so geküst und gestreichelt haben, dass ihr Schoß sich ihm vor lauter Erregung bereits feuchtwarm geöffnet hat und der geringe Widerstand dieses lächerlichen Häutchens, so es nicht schon von einem Tampon zerrissen wurde, sollte nicht der Rede wert sein. Auch dies kann natürlich von Frau zu Frau unterschiedlich sein, aber der größte Teil liegt an der Gelassenheit dabei und der Erregung davor, dann geht der Rest von alleine und ist keiner weiteren Worte hier wert.
Bevor wir uns nun auf Nebenwegen völlig verirren noch zur Erfahrung oder Gelassenheit beim Sex, auf die es entscheidend ankommt. Leider wächst bei denjenigen ohne positive oder schöne Erfahrungen beim Sex mit der Zeit auch die Gewohnheit, diese nicht zu erwarten, an Offenheit für das schöne Glück miteinander zu verlieren. Wer offen bleibt und genießen kann, wird wohl den schönsten Sex miteinander haben. Zur Gelassenheit verhilft meist die Erfahrung, warum sie grundsätzlich gut ist und ich Jungfrauen eher nicht reizvoll finde, weil sie keine Ahnung haben, was sie wollen oder was schön für sie ist. Aber wenn die Erfahrung zu groben Schemen führt, die das Erllebnis im Moment behindern, bei denen sich nur noch Erwartungen bestimmter Art erfüllen sollen, dann zöge ich doch die Jungfrau vor, um mit ihr zart und unbefangen diese Welt zu erobern, statt auf ausgetretenen Pfaden nur Gewohnheiten zu folgen. Doch das erste mal und der Weg dahin sind eher entbehrlich und bringen meist weniger Freude und Lust als die Erwartung uns vorgauckelt.
Ob mehr oder weniger Gefühl besser beim Sex ist, weiß ich nicht zu sagen, enthalte mich da lieber, da es wohl eine Typfrage ist und es mit manchen nur mit viel Gefühl großartig ist und der Idee der großen Liebe, während der Sex mit anderen, erst wirklich gelassen schön wird, wenn wir den emotionalen Unsinn überwunden haben. Beides habe ich mit verschiedenen Frauen über die Jahre erfahren und kann mir keine Meinung dazu bilden, noch sagen, diese oder jene sei darum besser gewesen. Denke ich etwa an jene frühe Walküre, die ich einst im Bus kennenlernte, kann ich in der Erinnerung sagen, wir hatten mit den leidenschaftlichsten und enspantesten Sex als wir uns nach Jahren getrennt hatten. Andererseits kenne ich Frauen, die mich nach der Trennung nie wieder sehen oder gar von mir berührt werden wollten, warum auch immer und was sich auch in ihrem Kopf abspielt, kann ich mich nicht erinnern, irgendetwas dabei je anders gemacht zu haben. Auch mit meiner Walküre aus Studienzeiten habe ich ähnliche Erfahrungen gemacht, was auch für deren direkte Vorgängerin gilt.
Andererseits kenne ich nicht schöneres, als zum Höhepunkt mit der zu kommen, die du über alles liebst und sich ganz eins zu fühlen, auch wenn die Liebe dann alles dominiert und das wie und wo genau wie das wie oft eher irrelevant wird. So scheinen mir Liebe und Sex schon zwei separate Dinge zu sein, die unabhängig existieren können, deren Vermischung uns in der Geschichte der Menschheit viel Ärger brachte, warum für jede Betrachtungsweise, die beide etwas für sich haben, wohl einiges spricht und ich mich des Urteils enthalte und lieber genieße, was ist - sollte ich das Glück haben zu lieben und geliebt gar noch zu werden, liegt nichts näher als den Sex verbunden zu genießen, wenn sich aber unter anderen Bedingungen zufällig die Lust ohne großes Gefühl frei ergibt, wäre ich ein Narr, diese nicht zu genießen, wenn es meine Natur, der ich stets bemüht bin hinterherzulaufen, wenn ich den mal weiß, was ich will, so will.
Von der durch Verletzung zerstörten Lust, über die dennoch Wege zu einander, hin zum Zusammenhang von Lust und Liebe wurde der Bogen geschlagen, der tief ins menschliche Sein greift und fragt, worauf es am Ende ankommt, um glücklich zu sein zwischen Lust und Liebe und ich bekenne, ich genieße mein Glück, wenn es ist, weil es ist, mehr nicht und weiß weder, was richtig ist, noch was gut wäre.
jens tuengerthal 23.2.16
Ein ganzer Kontinent war mir bei der Suche nach Liebe und Lust verschlossen geblieben, eigentlich waren mir bis auf den amerikanischen alle übrigen noch verschlossen, auch wenn ich eine wunderbare Australierin einmal kennenlernte, blieb es bei der netten Bekanntschaft, war sie doch Gast und Freundin meiner damaligen Partnerin, womit sich alles weitere verbat, zumindest offiziell und auch wenn die Gedanken frei sein mögen, ergab es sich auch im übrigen nicht, ohne das ich wüsste, ob es nur an der Bindung lag.
Dem nicht oder noch nicht weiter zu folgen ist müßig, außer ich möchte hier die Bekenntnisse meiner Beschränkung offenbaren, der mich andere schon verdächtigten, als sie meinten ich stände nur auf blond und vollbusig, was ich entschieden zurückwies, auch wenn in der Praxis manches dafür sprach, gab es doch auch schon früh bereits andere Beispiele unter meinen Lieben, die zum Beweis des Gegenteils taugten und später wurde es noch mehr - ginge ich statistisch vor, was mir natürlich völlig fern liegt, als Feind aller Statistik gerade in Fragen der Liebe, würde ich nur feststellen, dass mich dunkelhaarige Frauen im Gegenteil mehrfach in den schlimmsten Liebeskummer schickten, weil ich mein Herz an sie verlor und aus mir völlig unerfindlichen Gründen verlassen wurde. Aber das ist eine andere Geschichte, die mich heute zwar theoretisch, nach Ende der Suche, in der Wahl bestätigen könnte, doch glaube ich immer noch, dass es mir nie auf die Haar- oder Hautfarbe ankam, noch auf die Größe der Brüste je, ich nur bisher einfach zufällig an jene geriet, die eben unabhängig von ihrer Haarfarbe zufällig so waren, dass die Liebe nur bedingt gegenseitig war.
In Erinnerung der letzten, die in das mir unterstellte Schema passte, tauchte eine wieder auf, die ich fast vergessen hatte - oder hatte ich sie freudianisch, was mir aus Überzeugung völlig fern liegt, einfach verdrängt, frage ich mich nun?
Jene an die ich denke war Jahre vor der Walküre, noch zu Schulzeiten, eher das Intermezzo einer Nacht, von dem ich bis heute nicht weiß, was ich wollte und entsprechend mich kaum noch erinnere, wie es anfing.
Sie kam aus Afrika, war als Flüchtling in die kleine Stadt gekommen, in der ich mit meinen Eltern lebte und war eine irgendwie Freundin der Familie geworden, um ihre Familie hatte sich meine Mutter gekümmert und ihrem kleinen Bruder hatte ich Nachhilfe gegeben mit zugegeben bescheidenen Erfolg. Eine sehr, sehr schlanke junge Frau mit den schönen Gesichtszügen der Menschen aus dem Nordwesten Afrikas, rede ich es mit schwacher Erinnerung schön - sie war also das Gegenteil der blonden Walküre über die schreibend sie mir wieder einfiel. Im Gegensatz zu dieser hatte sie eher keinen Busen, zumindest schien es so und es bestätigte sich später aber dazu, wenn es soweit ist. Um so voller aber waren ihre Lippen und über einen Kuss fing es an.
War es die Neugier oder war auch Gefühl in der Lust, die mich da trieb, frage ich mich heute - denn ich hatte zuvor nie daran gedacht, auch wenn ich sie schon häufiger gesehen und mich mit ihr unterhalten hatte?
Weiß es nicht mehr genau, was zumindest die Vermutung nahe legt, dass sich ein eventuelles Gefühl nicht zu tief eingegraben hatte, aber auch an meinem dabei schlechten Gewissen liegen könnte, denn irgendwie wusste ich genau, sie war keine wirkliche Partie für mich, sie reizte mich nur, vielleicht der dunklen Haut und des fernen Schicksals wegen. Gehört hatte ich davon, dass sie in Afrika noch schlimmes hatte erleiden müssen - von Klitorektomie war die Rede gewesen, aber genaues wusste ich nicht und so trieb mich neben dem natürlichen Reiz zwischen Mann und Frau, wie der Sympathie für sie auch schlicht die Neugier, für die ich mich aber auch schämte, weil, was sollte sie sexuell empfinden und ich ihr geben können, sofern sie dies erleiden musste, sagte mir der eine Teil in mir, während die andere Seite gern den Retter spielen wollte, der sie mit Erfahrung doch beglücken wollte, ohne damals eine Ahnung davon zu haben, wie das gehen könnte und so war es ein wohl gutwilliges Experiment, von dem ich aber nicht wusste, wie und ob ich es zum Erfolg führen könnte.
Zumindest brachte mich dieser Versuch dazu mich danach genauer damit zu beschäftigen um künftig für den Fall eines Falles, zu wissen, wie ich auch eine Frau, die eine Beschneidung erleiden musste, glücklich machen könnte. Diese Lektüre im Anschluss war jedoch zunächst sehr ernüchternd und es sollte noch einige Jahre dauern, bis sich eine Idee von mir dazu auch in der Praxis bewährlte, auf die ich damals noch nicht gekommen war, weil ich noch nichts vom Verlauf des nervus pudendus wusste und was die Verstümmelung des Nervenendes für Frau bedeutet, deren Schamlippen noch dazu vernäht und nur teilweise wiederhergestellt worden waren nachdem sie geflüchtet, hier zu einem Frauenarzt ging, der sie teilweise wieder heilen konnte.
Frage mich warum Lust und Moral für mich so eng zusammenhängen, vermute aber es hängt damit zusammen, dass ich die Frauen liebe und ihnen immer gut will, sie möglichst glücklich machen möchte, wenn sie mir das Geschenk ihres Körper geben, An Kant und seinen kategorischen Imperativ auch dabei denkend, möchte ich stets so handeln, dass Frau danach sagt, es war schön, egal wie es ausgeht, sehe also als das allgemeine Gesetz, dem ich beim Sex folge, das Glück und damit die Befriedigung der Frau als Ziel vor mir. Weil ich meinem Trieb folge und Frau sich mir dennoch hingibt, möchte ich ihr dafür mindestens den Himmel zu Füßen legen, als ginge es bei Liebe und Sex um ein Geschäft, beschäftigt mich immer der Gedanke dabei, wie ich ihr noch mehr geben kann, als ich von ihr bekomme, um sie dankbar und glücklich zu machen.
Wäre ich psychoanalytisch gesinnt, was mir ja, wie oben bereits festgestellt, völlig fern liegt, würde ich mich heute fragen, ob mir dies meine Mutter mit ihrem Verhältnis zur Sexualität vermittelt hat, die es wohl mit geringer Lust immer eher aus Liebe denn aus Leidenschaft tat. Da mir dies aber aus der Abneigung sich mit Problemen und ihren Wurzeln zu beschäftigen völlig fern liegt und ich lieber immer Lösungen suche, statt nach irgendwelchen Wurzeln von Problemen im nur erfundenen Unterbewusstsein zu fahnden, lasse ich deren Sexualität völlig dahinstehen und grüble auch nicht über eine ödipale Neigung nach, die mir noch weit ferner liegt.
Was bleibt, ist die Neigung Frauen glücklich zu machen oder zumindest, dies zu wollen und rückblickend denke ich, es war nicht der falsche Weg, den unbekannten Wesen zu begegnen, sie zu verehren und anzubeten, wenn mir sonst schon alles religiöse so fern lag. Auch wenn ich zugeben muss, dass es sich andere Männer wohl leichter dabei machten, wenn sie kühl berechnend kalkulierten, wie sie bei Frau landen konnten und dann strategisch vorgingen, was mir trotz aller Überlegungen nie gelang. Hatte keinen Frauenplan sondern folgte immer mit großer Bugwelle dem Gefühl bei meiner Minne, was wörtlich zu nehmen ist. Diese Neigung hat später in mir eine ganz eigene Entwicklung genommen, nachdem ich festgestellt hatte, wie schön es ist, zusammen zu Kommen, gemeinsam und gleichzeitig, lernte ich mich auf Frau einstellen und konnte nur noch zum Höhepunkt kommen, wenn ich dies auch bei Frau spürte, aber das war viel später und hat eher die Chance die Lust genießen zu können verringert, warum die Vernunft mir längst sagte, es kommt beim Sex zuerst auf die eigene Lust an und wenn es passt, findet es sich schon von alleine - nur ist alle Theorie grau und der Körper benimmt sich nicht unbedingt entsprechend unserer Wünsche, sondern tut häufiger, was er gewohnt ist und der Bruch mit Gewohnheiten ist immer eine Frage der Zeit.
Inzwischen fragte ich mich häufiger, ob das Befürfnis Frau zu befriedigen und glücklich zu machen, nicht eher das gemeinsame Glück nach der Natur behindert und wir glücklicher dabei wären, wenn wir einfach jeder für sich nach seiner Befriedigung strebten und uns treiben ließen beim miteinander, damit das Zusammenspiel den Rest von alleine ergibt, was die ganz grundsätzliche Frage stellt, ob das Glücksgefühl beim Sex eher an der Befriedigung des anderen hängt oder es immer nur auf einen selbst ankommt und jede Verlagerung auf den anderen nur eine Behinderung dabei darstellt?
Diese Fragen stellte ich mir bei jener nicht, vielmehr ließ ich mich voller Lust treiben, ohne viel dabei zu denken. Als wir uns bei der Verabschiedung umarmten, küsste ich sie und als sie diesen Kuss erwiderte, umschlang ich sie voller Leidenschaft in ihrem zarten Körper, der gegen meine wohlgenährte mitteleuropäische Wucht geradezu zerbrechlich wirkte, ein nur Hauch in meinem Arm, der anders roch und meine Leidenschaft nur vorsichtig erwiderte. Vorsichtig ist vielleicht noch freundlich formuliert, ich stieß auf Widerstand und wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte, fühlte mich schlecht und wollte doch meinem Trieb folgen, mich mit ihr innig zu umschlingen, ihr nah zu sein, sie zumindest für den Moment glücklich machen.
Ihr Widerstand ließ unter meinen Küssen und zarten Berührungen nach, ihr Atem ging lustvoll schneller als ich ihre Brüste berührte, doch sie wiegelte dabei wieder ab und meinte, dass es doch nicht ginge - was immer nicht gehen sollte, vermutlich meinte sie die irgendwie familiäre Nähe oder ihre physische Beeinträchtigung, ich weiß es nicht, vielleicht war es auch nur eine typisch weibliche Formel, die Mann zum Weitermachen anspornen sollte. Fragte mich, ob sie erwartete, dass ich nun männlich ihren Widerstand überwand und sie erweckte oder das geht doch nicht schon NEIN hieß und damit alles weitere für Tabu erklärte.
Sie sagte nicht nein und sie sagte nicht ja, sie stöhnte ein wenig in mein Ohr, wand sich in meinen Armen und ich wollte nicht zu direkt fragen, die Situation nicht kulturell unsensibel hier zu verspielen. Irgendwann, nachdem wir uns noch einige Schlachten zwischen Anziehung und Flucht geliefert hatten, bei denen sie immer dann in meine Arme zurückkehrte, wenn ich sie ganz los ließ und sich um so kräftiger entwand, je tiefer meine Hände wandern wollten, fragte ich dann doch - nicht so ganz direkt, das schien mir plump, eher vorsichtig - ob sie es schön fände, worauf sie sagte, ja natürlich, was mich nicht wesentlich weiter brachte in der Frage, ob ich nun ihren Widerstand bei dem Versuch zwischen ihre Beine zu fassen, weiter überwinden sollte oder dies tabu war. Also fragte ich weiter, ob ich zu weit ginge oder es gut so sei. Ihre Antwort darauf löste die Verwirrung nicht wirklich, denn sie sagte, bis jetzt ist doch alles gut.
Was sollte ich darauf tun?
Weiter machen wie bisher und versuchen, ihre Hose zu öffnen, nachdem sie sich spürbar lustvoll gewunden hatte, als ich ihre Brüstchen küsste?
Während ich noch grübelte, wanderten meine Finger wie selbständig oder von der Größe meiner Lust getrieben in Richtung ihrer Mitte, ich griff einfach zu, lustvoll und sie zuckte zusammen, als hätte ich ihr weh getan oder sie geschlagen. Beschämt zog ich die Hand wieder zurück, entschuldigte mich, fragte, was ich falsch gemacht hätte und sie sagte nur, nichts, sie hätte sich nur erschreckt.
Dachte darüber nach, ob ich unsenbsibler Tölpel nun alles versaut hätte und eine möglicherweise schwer traumatsierte Frau aus sexueller Gier verstört hätte und fühlte mich wie ein Triebtäter, dabei waren meine Absichten doch die besten gewesen und ich wusste keinen Weg mehr, als zuzugreifen, ihr sich entwinden zu überwinden. Es ging doch am Ende immer darum, machten wir uns da nicht etwas vor?
Sie entschuldigte sich bei mir, küsste mich zart, meinte sie müsse jetzt aber wirklich gehen, griff nach der Tür, als ich sie nochmal umarmte und küsste und mich dabei voller Gefühl für mein ungefragtes Vordringen, was auch nichts als der Versuch eines Griffs zwischen ihre Beine war, nicht einmal vollendet war er gewesen, zu entschuldigen. Sie aber wiegelte ab, sagte ich müsse mich nicht entschuldigen, ich hätte ja nichts böses getan und es wäre ja nichts passiert, ich sei doch ein sehr lieber Mann.
Wie zur Bestätigung dieser Aussage, nahm sie zuerst mein Gesicht in beide Hände, küsste mich zärtlich und ließ ihre Hand zwischen meine Beine wandern, streichelte mein ziemlich steifes und hoch erregtes Glied, was angesichts des Wechselspiels der Gefühle wohl auch nicht mehr wusste, ob es nun beschämt hängen oder erigiert stehen sollte und sich so jenseits aller Vernunft und voriger Reflektionen unter ihren Fingern einfach fest aufstellte.
Sie fasste an aber ich sollte nicht anfassen und sie ging sogar noch weiter, sie öffnete meine Hose und nahm meinen Schwanz in den Mund, wollte mich hier am Straßenrand vom Beifahrersitz aus oral befriedigen, was ich eine zwar erregende Vorstellung fand, die ich mir aber in meinem steten Bedürfnis nach Gegenseitigkeit nich vortellen konnte, ohne sie anzufassen, vor allem wollte ich ja sie zur Lust verführen, nicht sie sollte mich befriedigen, sondern mein Ziel war eher umgekehrt.
So versuchte ich, ihren Kopf auf meinem Schoß im beengten Auto noch einmal auch sie zu streicheln und diesmal war die Reaktion nicht so heftig, sie schob nur meine Hand von ihrem Schoß weg zu ihrem Po, was mich zwr grundsätzlich freute, denn wenig fasse ich lieber an als einen weiblichen po, mich aber doch verwirrte, denn eigentlich duldete es Frau eher nur, was ich bisher erfahren hatte, dort angefasst zu werden, liebte es aber nicht.
Ein weiterer Versuch meinerseits nun von hinten über ihren Po zu ihrer Scham zu gelangen, die Lippen zu streicheln, führte wieder zu einer heftigeren Reaktion und vermutlich kann ich froh sein, dass sie nicht zubiß. Sie erhob sich daraufhin sofort, entschuldigte sich vielmals, beugte sich wieder über meinen Schwanz und wollte ihn zärtlich küssen, was mir aber völlig befremdlich vorkam angesichts des steten Wechselspiels. Der werte Herr in meiner Mitte hatte sich nach kurzer sehr aufrechter Phase unter ihrem Saugen inzwischen wiederhängen lassen, was mir eher peinlich war, warum ich sie zum Kuss hochzog und fragte, was das war und ob sie nicht auch von mir gestreichelt werden wolle. Ja, sagte sie, aber nicht da, das ginge nicht, sonst schon, aber da ginge es jetzt nicht.
Jetzt, fragte ich mich und überlegte, ob sie ihre Tage hatte, sich dafür schämte, vielleicht galten bei ihr ja die Frauen als aussetzig, wenn sie ihre Regel hatten, auch wenn ich wusste, dass Eritrea eine alte Hochkultur war, kannte ich doch deren Regeln bezüglich der weiblichen Menstruation nicht und fragte sie also, ob dies der Fall sei. Sie schüttelte verschämt den Kopf und ich merkte zumindest mit einem Rest von Sensibilität, nun besser nicht weiter zu fragen.
Aber wenn ich deinen Po streichel, das findest du schön, fragte ich sie, die mich anlächelte und dabei ja sagte. Wir küssten uns und ich streichelte ihren Po, sie wand sich auf meinem Finger, der hinten in ihr steckte und streichelte mich dabei im engen Auto. Ob sie so mit mir schlafen wollte, stöhnte ich ihr ins Ohr, während sie auf meinem Finger noch ritt und meinen Schwanz wild rubbelte. Ja, vielleicht, aber nicht hier und nicht jetzt, sie müsse jetzt wirklich nach oben, sie würde ja erwartet und hätte darüber die Zeit völlig vergessen.
Sie verabschiedete sich lachend, küsste noch einmal meine Schwanzspitze, sagte bis bald und stieg aus dem Auto - wir haben uns später noch das eine oder andere mal wiedergesehen, bei offiziellen Angelegenheiten oder in Familie, nie alleine, mehr war nicht und mehr wurde nicht - mein schlechtes Gewissen trieb mich zur Zurückhaltung, sagte ich mir und ich wusste auch nicht, wie es gehen sollte, wenn sie da nicht angefasst werden wollte, war verwirrt und wenn wir die Lust nicht verstehen, sind wir hilflos und suchen uns lieber bekannte und andere Wege.
Der kleine Moment der Lust in meinem Wagen beschäftigte mich noch lange - was, wenn sie gerade und nur am Po Lust empfand und es auf die Art mochte, die ich insgeheim auch vorzog, weil es so intensiv und innig war, wäre sie dann nicht die ideale Partnerin für mich, fragte ich mich und überlegte sogleich, ob wir wohl jemals Kinder bekommen könnten, wenn sich alle Lust auf den Po beschränkte. Zugleich fragte ich mich aus meiner bisherigen Erfahrung, ob sie es ehrlich meinte oder mir nur etwas vorgespielt hatte, um mich von ihrer verletzten Scheide abzulenken - gab es wirklich Frauen, die es liebten, am und im Po angefasst zu werden - meine bisherigen Erfahrungen waren bescheiden, eine mochte es und hatte Spaß daran, die übrigen ertrugen es höchstens oder wehrten sich schon beim Versuch empört.
Später erfuhr ich, dass es viele Frauen gibt, die dies entspannt genießen können, dabei voller Lust kommen und es völlig unverkrampft ohne alle Schmerzen genießen. Damals hatte ich Lust aber wenig Ahnung, doch auch die eine, die ich bis dahin kannte, die es auch von hinten mochte und dabei sogar manchmal kam, wurde noch lieber vorne gestreichelt, hätte nie um der Lust im Po auf die vorne verzichtet. Hier war der Bereich tabu - ich hatte ihre Vagina nicht einmal berührt, wusste nicht, ob sie feucht war als sie erregt in mein Ohr stöhnte und sich auf dem Finger in ihrem Po wand - ein seltsames Gefühl, das einerseits erregte, andererseits vollständig verwirrte, geradezu abstieß.
Nachdem ich das erste mal Sex mit einer beschnittenen Frau hatte, kann ich also nichts darüber sagen, als dass sie dort nicht angefasst werden wollte und alles übrige war, wie ich es kannte, die Hautfarbe beim Sex so egal ist wie der soziale Status, die Herkunft und die Kultur. Jahre später sahen wir uns völlig unerwartet wieder, sie inzwischen verheiratet, schob mit Mann und Kindern durch den Supermarkt, während ich mit meiner damaligen Partnerin ihr entgegen kam - es ging also doch, dachte ich und fragte mich wie und als schien sie meine Gedanken zu erraten, zwinkerte sie mir noch einmal zu, ohne dass es einer unserer Partner bemerkte. Als ich meiner damaligen Freundin die Geschichte erzählte, gab sie sich zuerst empört und ein wenig entsetzt, war aber doch erregt und ließ sich zumindest am Po streicheln und tat so, als genösse sie es´oder vielleicht genoß sie es auch wirklich und wir Männer sollten uns nicht länger von den Frauen verwirren lassen, die behaupten, das mag keine und sie etrügen es alle nur, weil wir Männer es wollten, sondern die Dinge nehmen, wie sie uns erscheinen.
Die Dinge zu nehmen, wie sie uns erscheinen, scheint in der Lust ohnehin eine gute Idee zu sein, die das ganze viel mehr genießen lässt als alle lange theoretische Planung und tiefsinnigste Überlegungen. Was mich wieder zu der obigen Überlegung zurückbringt, ob es bei der Lust mehr darauf ankommt sie voller Liebe zu schenken oder sich mit Lust zu nehmen, was voller Liebe angeboten wird - welche Rolle die Liebe bei der Lust überhaupt spielt und ob sie diese verstärkt oder umgekehrt eher behindert, weil die Lust mit Liebe schnell kopflastig wird.
Während ich in diesen Geschichten zwischen Erinnerung und Phantasie schwanke, um zu erzählen, was war, wird mir klar, dass ein ganz entscheidender Punkt für alles künftige Schreiben dazu von der Klärung des Verhältnisses von Liebe und Lust abhängt.
Es geht ohne einander. Wir können lieben, ohne zu begehren und begehren ohne tiefe Gefühle zu hegen, etwas anderes zu wollen als Befriedigung. Wie einfach das ohne jedes Spiel geht, sollte ich noch bei späteren Bordellbesuchen erfahren aber dazu, beizeiten, noch bin ich bis auf den Besuch einiger Sex-Shops und früher Peep-Shows im Rotlichtmillieu völlig unbeleckt gewesen. Aber was bleibt vom einen oder anderen, wenn wir es voneinander trennen, lohnt es sich oder ist es dann nur eine Art Sport?
Der ich auf die Befriedigung der Frauen aus bin, höchste Lust empfinde, wenn ich ihren Scheidenmuskel im Moment des Orgasmus um einen Schwanz kontrahieren fühle, was eben nur schwer oder gar nicht vorgetäuscht werden kann, interessiere mich nicht weiter für Huren und Bordelle, empfand dabei keine Befriedigung, auch wenn sie ihren Job gut machten, den sie ungestört und frei ausüben sollten wie jede andere Dienstleistung auch, es ist nichts für mich und es fehlt mir dabei jeder Reiz.
Für eine Frau, die keine höchste Lust dabei empfindet, meinen Schwanz in sich zu spüren, erhebt sich mein Schwanz nur noch sehr mühsam und ich frage mich, wenn ich etwa an Marquez und seine wunderbaren Romane aus dem Bordell, an Henry Miller und andere mehr denke, ob ich mir damit nicht etwas ganz wichtiges abschneide, was für einen Literaten eine eigene Welt voller Geschichten und noch mehr Gedichten ist.
Sex ist dabei nicht notwendig für mich mit Liebe verbunden - ich hatte auch häufiger Sex mit früheren Beziehungen, bei dem wir ganz entspannt die gute Kenntnis des Körpers des anderen genossen ohne das emotionale Tohuwabohu, das so oft den Sex in Beziehungen nach einer gewissen Zeit schwierig oder zumindest selten werden lässt. Es geht ohne Liebe, kann ein Genuß sein und das die Liebe ohne Lust lange auch auskommt, wird in der Sehnsucht in die Ferne um so spürbarer, die noch das vorher normale Gefühl in höchste Höhen zu katapultieren scheint. Aber ich erinnere mich auch an die male, wo meine je Freundin keine Lust hatte, es nur mir zuliebe ertrug oder mitmachte und wie ich mich dabei dann um einen Höhepunkt bemühte, der nicht kommen wollte, weil ich nichts empfand, sie nicht fühlen konnte, während umgekehrt in bestimmten Fällen die Synergie der Lust eine bloße Berührung zum Höhepunkt genügen kann.
Ob Sex schöner mit Liebe ist oder ohne, weiß ich auch nicht zu sagen, nur das er zumindest mit am schönsten ist, habe ich erfahren, wie alles vollständige eben ganz ist und uns überall erfasst, wirklich überschwemmt und sich in jeder Faser ausbreitet. Es braucht wohl Jahre wilden Ausprobierens, auch wenn immer auf der Suche nach der großen Liebe, diese würdigen zu können, jenseits aller Maßstäbe, weil sie es ist. Weiß nicht, wie es wäre, in die Ehe zu gehen ohne vorher mit 169 Frauen geschlafen zu haben oder doch zumindest zu wissen was du liebst, darum ist es für mich völlig müßig, sich über dieses Thema Gedanken zu machen.
Jungfrauen habe ich viele im Leben getroffen und nicht wenige male nicht als solche wieder verlassen - was daran der große Reiz ist außer der Exklusivität, wie sie Neuwagenkäufer empfinden, ist mir bisher ein Rätsel geblieben - da ich aber weder einen Neuwagen noch derzeit überhaupt ein Auto habe oder brauche, auch nicht um die Länge meines Schwanzes zu beweisen, wofür ich lieber die Zeuginnen meines Lebens zitierte, bin ich vielleicht auch der Falsche um über den Wert des Jungfrauenkultes zu urteilen.
Nach aller Erfahrung habe ich lieber mit erfahrenen Frauen Sex, die wissen, was sie wollen und dies offen genießen können oder klar artikulieren. Die Defloration an sich wird völlig überschätzt, wenn es so eng ist, wie manche Männer schwärmen, liegt das oft eher daran, dass sie vor lauter Angst keine Erregung spürt und darum trocken bleibt und verkrampft, was den Akt zu einer freudlosen Angelegenheit macht, die eher einer Vergewaltigung gleicht. Ansonsten wird ein guter Liebhaber seine Frau zuvor so geküst und gestreichelt haben, dass ihr Schoß sich ihm vor lauter Erregung bereits feuchtwarm geöffnet hat und der geringe Widerstand dieses lächerlichen Häutchens, so es nicht schon von einem Tampon zerrissen wurde, sollte nicht der Rede wert sein. Auch dies kann natürlich von Frau zu Frau unterschiedlich sein, aber der größte Teil liegt an der Gelassenheit dabei und der Erregung davor, dann geht der Rest von alleine und ist keiner weiteren Worte hier wert.
Bevor wir uns nun auf Nebenwegen völlig verirren noch zur Erfahrung oder Gelassenheit beim Sex, auf die es entscheidend ankommt. Leider wächst bei denjenigen ohne positive oder schöne Erfahrungen beim Sex mit der Zeit auch die Gewohnheit, diese nicht zu erwarten, an Offenheit für das schöne Glück miteinander zu verlieren. Wer offen bleibt und genießen kann, wird wohl den schönsten Sex miteinander haben. Zur Gelassenheit verhilft meist die Erfahrung, warum sie grundsätzlich gut ist und ich Jungfrauen eher nicht reizvoll finde, weil sie keine Ahnung haben, was sie wollen oder was schön für sie ist. Aber wenn die Erfahrung zu groben Schemen führt, die das Erllebnis im Moment behindern, bei denen sich nur noch Erwartungen bestimmter Art erfüllen sollen, dann zöge ich doch die Jungfrau vor, um mit ihr zart und unbefangen diese Welt zu erobern, statt auf ausgetretenen Pfaden nur Gewohnheiten zu folgen. Doch das erste mal und der Weg dahin sind eher entbehrlich und bringen meist weniger Freude und Lust als die Erwartung uns vorgauckelt.
Ob mehr oder weniger Gefühl besser beim Sex ist, weiß ich nicht zu sagen, enthalte mich da lieber, da es wohl eine Typfrage ist und es mit manchen nur mit viel Gefühl großartig ist und der Idee der großen Liebe, während der Sex mit anderen, erst wirklich gelassen schön wird, wenn wir den emotionalen Unsinn überwunden haben. Beides habe ich mit verschiedenen Frauen über die Jahre erfahren und kann mir keine Meinung dazu bilden, noch sagen, diese oder jene sei darum besser gewesen. Denke ich etwa an jene frühe Walküre, die ich einst im Bus kennenlernte, kann ich in der Erinnerung sagen, wir hatten mit den leidenschaftlichsten und enspantesten Sex als wir uns nach Jahren getrennt hatten. Andererseits kenne ich Frauen, die mich nach der Trennung nie wieder sehen oder gar von mir berührt werden wollten, warum auch immer und was sich auch in ihrem Kopf abspielt, kann ich mich nicht erinnern, irgendetwas dabei je anders gemacht zu haben. Auch mit meiner Walküre aus Studienzeiten habe ich ähnliche Erfahrungen gemacht, was auch für deren direkte Vorgängerin gilt.
Andererseits kenne ich nicht schöneres, als zum Höhepunkt mit der zu kommen, die du über alles liebst und sich ganz eins zu fühlen, auch wenn die Liebe dann alles dominiert und das wie und wo genau wie das wie oft eher irrelevant wird. So scheinen mir Liebe und Sex schon zwei separate Dinge zu sein, die unabhängig existieren können, deren Vermischung uns in der Geschichte der Menschheit viel Ärger brachte, warum für jede Betrachtungsweise, die beide etwas für sich haben, wohl einiges spricht und ich mich des Urteils enthalte und lieber genieße, was ist - sollte ich das Glück haben zu lieben und geliebt gar noch zu werden, liegt nichts näher als den Sex verbunden zu genießen, wenn sich aber unter anderen Bedingungen zufällig die Lust ohne großes Gefühl frei ergibt, wäre ich ein Narr, diese nicht zu genießen, wenn es meine Natur, der ich stets bemüht bin hinterherzulaufen, wenn ich den mal weiß, was ich will, so will.
Von der durch Verletzung zerstörten Lust, über die dennoch Wege zu einander, hin zum Zusammenhang von Lust und Liebe wurde der Bogen geschlagen, der tief ins menschliche Sein greift und fragt, worauf es am Ende ankommt, um glücklich zu sein zwischen Lust und Liebe und ich bekenne, ich genieße mein Glück, wenn es ist, weil es ist, mehr nicht und weiß weder, was richtig ist, noch was gut wäre.
jens tuengerthal 23.2.16
Montag, 22. Februar 2016
Kulturgeschichten 0136
Weißer Rosenmut
"Die Angeklagten haben im Kriege in Flugblättern zur Sabotage der Rüstung und zum Sturz der nationalsozialistischen Lebensform unseres Volkes aufgerufen, defaitistische Gedanken propagiert und den Führer aufs gemeinste beschimpft und dadurch den Feind des Reiches begünstigt und unsere Wehrkraft zersetzt. Sie werden deshalb mit dem T o d e bestraft. ... Wenn solches Handeln anders als mit dem Tode bestraft würde, wäre der Anfang einer Entwicklungskette gebildet, deren Ende einst – 1918 – war. Deshalb gab es für den Volksgerichtshof zum Schutze des kämpfenden Volkes und Reiches nur eine gerechte Strafe: die Todesstrafe." - Urteil des Volksgerichtshofes unter dem Vorsitz von Roland Freisler gegen Hans Scholl, Sophie Scholl und Christoph Probst, Mitglieder der Widerstandsgruppe Weiße Rose, 22. Februar 1943,
"Der Name "die Weiße Rose" ist willkürlich gewählt. Ich ging von der Voraussetzung aus, daß in einer schlagkräftigen Propaganda gewisse fest Begriffe da sein müssen, die an und für sich nichts besagen, einen guten Klang haben, hinter denen aber ein Programm steht." - Hans Scholl, Verhörungsprotokolle, München, 20. Februar 1943, Bundesarchiv
"Es lebe die Freiheit!" - Die letzten Worte Hans Scholls unmittelbar vor seiner Hinrichtung am 22. Februar 1943 auf dem Schafott
"So ein herrlicher Tag und ich soll gehen. Aber was liegt an unserem Leben, wenn wir es damit schaffen, Tausende von Menschen wachzurütteln und aufzurütteln" - Sophie Scholl am Tag ihrer Hinrichtung am 22. Februar 1943
"Goethe spricht von den Deutschen als einem tragischen Volke, gleich dem der Juden und Griechen, aber heute hat es eher den Anschein, als sei es eine seichte, willenlose Herde von Mitläufern, denen das Mark aus dem Innersten gesogen und die nun ihres Kerns beraubt, bereit sind, sich in den Untergang hetzen zu lassen." - Im I. Flugblatt der Weißen Rose
"Man kann sich mit dem Nationalsozialismus geistig nicht auseinandersetzen, weil er ungeistig ist." - Im II. Flugblatt der Weißen Rose
"Und wieder schläft das deutsche Volk in seinem stumpfen, blöden Schlaf weiter und gibt diesen faschistischen Verbrechern Mut und Gelegenheit, weiterzutöten -, und diese tun es." - Im II. Flugblatt der Weißen Rose
"Alle idealen Staatsformen sind Utopien. Ein Staat kann nicht rein theoretisch konstruiert werden, sondern er muß ebenso wachsen, reifen wie der einzelne Mensch." - Im III. Flugblatt der Weißen Rose
"Verbergt nicht Eure Feigheit unter dem Mantel der Klugheit." - Im III. Flugblatt der Weißen Rose
Freiheit der Rede, Freiheit des Bekenntnisses, Schutz des einzelnen Bürgers vor der Willkür verbrecherischer Gewaltstaaten, das sind die Grundlagen des neuen Europa." - Im V. Flugblatt der Weißen Rose
"Zerreißt den Mantel der Gleichgültigkeit, den Ihr um Euer Herz gelegt! Entscheidet Euch, ehe es zu spät ist!" - Im V. Flugblatt der Weißen Rose
"Brave, herrliche junge Leute! Ihr seid nicht umsonst gestorben, sollt nicht vergessen sein" - Thomas Mann, Radiorede an Deutsche Hörer vom 27. Juni 1943, zitiert nach Thomas-Mann-Förderkreis München e.V
"In diesem Sommer wurde die Welt aufs tiefste bewegt von den Vorgängen an der Münchener Universität, wovon die Nachricht durch Schweizer und schwedische Blätter, erst ungenau, dann mit immer ergreifenderen Einzelheiten, zu uns gedrungen ist. Wir wissen nun von Hans Scholl, dem Überlebenden von Stalingrad, und seiner Schwester, von Christoph Probst, dem Professor Huber und all den andern; von dem österlichen Aufstande der Studenten gegen die obszöne Ansprache eines Nazi-Bonzen im Auditorium Maximum, von ihrem Märtyrertod, von der Flugschrift, die sie verteilt haben und in der Worte stehen, die vieles gutmachen, was in gewissen unseligen Jahren an deutschen Universitäten gesündigt worden ist." - Thomas Mann, Radiorede an Deutsche Hörer vom 27. Juni 1943, zitiert nach Thomas-Mann-Förderkreis München e.V.
Am 22. Februar 1943 wurden die beiden
Geschwister Hans und Sophie Scholl
Vom Volksgerichtshof unter Freisler zum
Tode durch das Fallbeil verurteilt
Die anfänglich noch vom Nationalsozialismus
Begeisterten jungen Leute hatten sich im Krieg
Wie angesichts der Gewalt und Grausamkeit
Vom Regime abgewandt riefen zum Widerstand
Für sie sprechen ihre obigen Zitate in denen
Der Geist und Mut dieser Gruppe aus dem
Bürgerlichen Widerstand der Studenten klar
Zum Ausdruck kommt es ging um die Freiheit
Der Dichter kann zu diesem Mut wenig sagen
Als voller Bewunderung sich verneigen vor
Denen die ihr Leben riskierten um für ein
Besseres Deutschland aufzustehen
Was können wir von ihnen heute lernen
Wo sollten sie uns Vorbild sein wenn sich
Im Land die Fremdenfeindlichkeit wieder
Organisiert besonders in Sachsen
Ist die Idee der Freiheit es wert sein
Junges Leben zu riskieren oder hätten
Sie besser gewartet bis der Krieg bald
Also absehbar verloren gehen würde
Diese Frage stellte sich auch beim
Widerstand um den 20. Juli mit der Bombe
Stauffenbergs in der Wolfsschanze
Die einen langen Weg hinter sich hatte
Jeder Tag hätte viele Menschenleben
Retten und den Krieg eher beenden
Können weitere Grausamkeiten verhindert
Eine Erlösung für die Opfer bedeutet
Dort hatte der Attentäter bewusst sein
Leben nicht riskiert um in Berlin den
Bei geklücktem Attentat nötigen Umbruch
Mit organisieren zu können als Teil
Die Weiße Rose hatte gegen ihre
Ohmnacht gekämpft und sich dazu
An die Öffentlichkeit gewandt die sie
Endlich wachrütteln wollte vorm Ende
Hätte Deutschland besser dagestanden
Wenn der Widerstand erfolgreich noch
Verlaufen wäre statt bis zum letzten zu
Kämpfen unter viel zu vielen Opfern
Vielleicht geht es weniger darum wie
Deutschland dastünde in der Welt als
Den Mut einzelner zu ehren die es
Gegen die schweigende Mehrheit wagten
Was wäre wenn ist historisch immer
Egal da die Dinge sind wie sie sind
Die jedoch ehren um des Anstands
Wegen den sie bewiesen ist gut
Ihr Tod ist so überflüssig wie der aller
Millionen die in diesem Krieg umkamen
Es gibt keinen sinnvollen Grund zu sterben
Manches aber ist es wert alles zu riskieren
Für die Freiheit und die Gerechtigkeit
Bloß hehre Ideale ohne bezahlbaren Wert
Alles zu riskieren wenn nichts mehr bleibt
Ist vielleicht die Basis aller Moral
Wer sein Leben für die Gesellschaft
Riskiert um andere nur wachzurütteln
Hat ein hohes Bild von der Kraft des
Geistes als gestaltendes Element
Mit gutem Grund ehren wir darum
Diese zu Unrecht verurteilten Mitglieder
Der Weißen Rose für den Widerstand
Der Bürger die ihre Moral nicht verloren
Hoffen wir nie wieder in diese Situation
Zu kommen dass wir unter Einsatz
Unseres Lebens Widerstand hier leisten
Müssen aber überlegen wir es uns
Fragen wir uns ob wir es wagten
Für dies Land und seine Menschen
Dem Ideal von Freiheit und Gerechtigkeit
Folgend alles riskierend aufzustehen
Würden wir die Werte des Grundgesetzes
Mit unserem Leben verteidigen wenn
Feige Angsthasen und Mitläufer seine
Grundwerte wie das Asyl aushöhlen
Das bedingugnslose Asylrecht das schon
Manche Einschränkung fand ist Ausdruck
Der moralischen Konsequenz aus der
Schande des Nationalsozialismus
Wer würde heute für andere sein Leben
Riskieren um etwa das Asylrecht noch
Zu verteidigen als Ausdruck der Freiheit
Wie des guten Geistes der Republik
Die Freiheit des Glauben gehört dazu
Genau wie die Toleranz gegenüber
Dem je anderen Aberglauben auch
Wenn wir diese Überzeugung nie teilen
Gegen eine Religion dagegen hetzen
Den Untergang darob beschwören
Mit der Angst aller zu spielen ist gegen
Den Geist unserer Verfassung
Während der Ton rauher wird im Land
Die Täter vor allem in Sachsen sich
Immer dreister verhalten und dabei kaum
Belangt werden zeigt sich wo Moral ist
Habe den Mut dich deines Verstandes
Zu bedienen und befreie dich aus der
Selbstverschuldeten Unmündigkeit
Forderte noch Kant uns einst auf
Sein wir so frei den Idealen der einst
Aufklärung noch heute zu folgen um
Der Angst zu widerstehen die uns
Von ihren Feinden gemacht wird
jens tuengerthal 22.2.16
"Die Angeklagten haben im Kriege in Flugblättern zur Sabotage der Rüstung und zum Sturz der nationalsozialistischen Lebensform unseres Volkes aufgerufen, defaitistische Gedanken propagiert und den Führer aufs gemeinste beschimpft und dadurch den Feind des Reiches begünstigt und unsere Wehrkraft zersetzt. Sie werden deshalb mit dem T o d e bestraft. ... Wenn solches Handeln anders als mit dem Tode bestraft würde, wäre der Anfang einer Entwicklungskette gebildet, deren Ende einst – 1918 – war. Deshalb gab es für den Volksgerichtshof zum Schutze des kämpfenden Volkes und Reiches nur eine gerechte Strafe: die Todesstrafe." - Urteil des Volksgerichtshofes unter dem Vorsitz von Roland Freisler gegen Hans Scholl, Sophie Scholl und Christoph Probst, Mitglieder der Widerstandsgruppe Weiße Rose, 22. Februar 1943,
"Der Name "die Weiße Rose" ist willkürlich gewählt. Ich ging von der Voraussetzung aus, daß in einer schlagkräftigen Propaganda gewisse fest Begriffe da sein müssen, die an und für sich nichts besagen, einen guten Klang haben, hinter denen aber ein Programm steht." - Hans Scholl, Verhörungsprotokolle, München, 20. Februar 1943, Bundesarchiv
"Es lebe die Freiheit!" - Die letzten Worte Hans Scholls unmittelbar vor seiner Hinrichtung am 22. Februar 1943 auf dem Schafott
"So ein herrlicher Tag und ich soll gehen. Aber was liegt an unserem Leben, wenn wir es damit schaffen, Tausende von Menschen wachzurütteln und aufzurütteln" - Sophie Scholl am Tag ihrer Hinrichtung am 22. Februar 1943
"Goethe spricht von den Deutschen als einem tragischen Volke, gleich dem der Juden und Griechen, aber heute hat es eher den Anschein, als sei es eine seichte, willenlose Herde von Mitläufern, denen das Mark aus dem Innersten gesogen und die nun ihres Kerns beraubt, bereit sind, sich in den Untergang hetzen zu lassen." - Im I. Flugblatt der Weißen Rose
"Man kann sich mit dem Nationalsozialismus geistig nicht auseinandersetzen, weil er ungeistig ist." - Im II. Flugblatt der Weißen Rose
"Und wieder schläft das deutsche Volk in seinem stumpfen, blöden Schlaf weiter und gibt diesen faschistischen Verbrechern Mut und Gelegenheit, weiterzutöten -, und diese tun es." - Im II. Flugblatt der Weißen Rose
"Alle idealen Staatsformen sind Utopien. Ein Staat kann nicht rein theoretisch konstruiert werden, sondern er muß ebenso wachsen, reifen wie der einzelne Mensch." - Im III. Flugblatt der Weißen Rose
"Verbergt nicht Eure Feigheit unter dem Mantel der Klugheit." - Im III. Flugblatt der Weißen Rose
Freiheit der Rede, Freiheit des Bekenntnisses, Schutz des einzelnen Bürgers vor der Willkür verbrecherischer Gewaltstaaten, das sind die Grundlagen des neuen Europa." - Im V. Flugblatt der Weißen Rose
"Zerreißt den Mantel der Gleichgültigkeit, den Ihr um Euer Herz gelegt! Entscheidet Euch, ehe es zu spät ist!" - Im V. Flugblatt der Weißen Rose
"Brave, herrliche junge Leute! Ihr seid nicht umsonst gestorben, sollt nicht vergessen sein" - Thomas Mann, Radiorede an Deutsche Hörer vom 27. Juni 1943, zitiert nach Thomas-Mann-Förderkreis München e.V
"In diesem Sommer wurde die Welt aufs tiefste bewegt von den Vorgängen an der Münchener Universität, wovon die Nachricht durch Schweizer und schwedische Blätter, erst ungenau, dann mit immer ergreifenderen Einzelheiten, zu uns gedrungen ist. Wir wissen nun von Hans Scholl, dem Überlebenden von Stalingrad, und seiner Schwester, von Christoph Probst, dem Professor Huber und all den andern; von dem österlichen Aufstande der Studenten gegen die obszöne Ansprache eines Nazi-Bonzen im Auditorium Maximum, von ihrem Märtyrertod, von der Flugschrift, die sie verteilt haben und in der Worte stehen, die vieles gutmachen, was in gewissen unseligen Jahren an deutschen Universitäten gesündigt worden ist." - Thomas Mann, Radiorede an Deutsche Hörer vom 27. Juni 1943, zitiert nach Thomas-Mann-Förderkreis München e.V.
Am 22. Februar 1943 wurden die beiden
Geschwister Hans und Sophie Scholl
Vom Volksgerichtshof unter Freisler zum
Tode durch das Fallbeil verurteilt
Die anfänglich noch vom Nationalsozialismus
Begeisterten jungen Leute hatten sich im Krieg
Wie angesichts der Gewalt und Grausamkeit
Vom Regime abgewandt riefen zum Widerstand
Für sie sprechen ihre obigen Zitate in denen
Der Geist und Mut dieser Gruppe aus dem
Bürgerlichen Widerstand der Studenten klar
Zum Ausdruck kommt es ging um die Freiheit
Der Dichter kann zu diesem Mut wenig sagen
Als voller Bewunderung sich verneigen vor
Denen die ihr Leben riskierten um für ein
Besseres Deutschland aufzustehen
Was können wir von ihnen heute lernen
Wo sollten sie uns Vorbild sein wenn sich
Im Land die Fremdenfeindlichkeit wieder
Organisiert besonders in Sachsen
Ist die Idee der Freiheit es wert sein
Junges Leben zu riskieren oder hätten
Sie besser gewartet bis der Krieg bald
Also absehbar verloren gehen würde
Diese Frage stellte sich auch beim
Widerstand um den 20. Juli mit der Bombe
Stauffenbergs in der Wolfsschanze
Die einen langen Weg hinter sich hatte
Jeder Tag hätte viele Menschenleben
Retten und den Krieg eher beenden
Können weitere Grausamkeiten verhindert
Eine Erlösung für die Opfer bedeutet
Dort hatte der Attentäter bewusst sein
Leben nicht riskiert um in Berlin den
Bei geklücktem Attentat nötigen Umbruch
Mit organisieren zu können als Teil
Die Weiße Rose hatte gegen ihre
Ohmnacht gekämpft und sich dazu
An die Öffentlichkeit gewandt die sie
Endlich wachrütteln wollte vorm Ende
Hätte Deutschland besser dagestanden
Wenn der Widerstand erfolgreich noch
Verlaufen wäre statt bis zum letzten zu
Kämpfen unter viel zu vielen Opfern
Vielleicht geht es weniger darum wie
Deutschland dastünde in der Welt als
Den Mut einzelner zu ehren die es
Gegen die schweigende Mehrheit wagten
Was wäre wenn ist historisch immer
Egal da die Dinge sind wie sie sind
Die jedoch ehren um des Anstands
Wegen den sie bewiesen ist gut
Ihr Tod ist so überflüssig wie der aller
Millionen die in diesem Krieg umkamen
Es gibt keinen sinnvollen Grund zu sterben
Manches aber ist es wert alles zu riskieren
Für die Freiheit und die Gerechtigkeit
Bloß hehre Ideale ohne bezahlbaren Wert
Alles zu riskieren wenn nichts mehr bleibt
Ist vielleicht die Basis aller Moral
Wer sein Leben für die Gesellschaft
Riskiert um andere nur wachzurütteln
Hat ein hohes Bild von der Kraft des
Geistes als gestaltendes Element
Mit gutem Grund ehren wir darum
Diese zu Unrecht verurteilten Mitglieder
Der Weißen Rose für den Widerstand
Der Bürger die ihre Moral nicht verloren
Hoffen wir nie wieder in diese Situation
Zu kommen dass wir unter Einsatz
Unseres Lebens Widerstand hier leisten
Müssen aber überlegen wir es uns
Fragen wir uns ob wir es wagten
Für dies Land und seine Menschen
Dem Ideal von Freiheit und Gerechtigkeit
Folgend alles riskierend aufzustehen
Würden wir die Werte des Grundgesetzes
Mit unserem Leben verteidigen wenn
Feige Angsthasen und Mitläufer seine
Grundwerte wie das Asyl aushöhlen
Das bedingugnslose Asylrecht das schon
Manche Einschränkung fand ist Ausdruck
Der moralischen Konsequenz aus der
Schande des Nationalsozialismus
Wer würde heute für andere sein Leben
Riskieren um etwa das Asylrecht noch
Zu verteidigen als Ausdruck der Freiheit
Wie des guten Geistes der Republik
Die Freiheit des Glauben gehört dazu
Genau wie die Toleranz gegenüber
Dem je anderen Aberglauben auch
Wenn wir diese Überzeugung nie teilen
Gegen eine Religion dagegen hetzen
Den Untergang darob beschwören
Mit der Angst aller zu spielen ist gegen
Den Geist unserer Verfassung
Während der Ton rauher wird im Land
Die Täter vor allem in Sachsen sich
Immer dreister verhalten und dabei kaum
Belangt werden zeigt sich wo Moral ist
Habe den Mut dich deines Verstandes
Zu bedienen und befreie dich aus der
Selbstverschuldeten Unmündigkeit
Forderte noch Kant uns einst auf
Sein wir so frei den Idealen der einst
Aufklärung noch heute zu folgen um
Der Angst zu widerstehen die uns
Von ihren Feinden gemacht wird
jens tuengerthal 22.2.16
Kulturgeschichten 0135
Manifestationstraum
Am 21. Februar 1848 veröffentlichen
Karl Marx und Friedrich Engels im Auftrag
Des Bundes der Kommunisten das
Kommunistisches Manifest in London
Seitdem ging ein Gespenst um in Europa
Das die Autoren im Manifest so beschworen
Wie totaliär erschufen worin bereits große
Teile der Weltanschauung Marxismus lagen
So formelhaft wie es mit der Anrufung der
Gespenster halb beschwörend begann
Endete es mit der legendären Aufforderung
Proletarier aller Länder vereinigt euch
Marx und Engels bezeichnen darin typisch
Prophetenhaft die bisherige Geschichte als
Eine der Klassenkämpfe zweier gegensätzlicher
Klassen die nicht mehr Stände heißen
Unklar ob Kommunismus und Marxismus
Damit Glaube wurden oder bloß zur eher
Zwanghaft reflexiven Dialektik fern allen
Glaubens dem ihre Analyse entgegenstünde
Die Ausgangspunkte dieser Analyse sind
Jedoch wie die Schlußfolgerungen pure
Glaubenssätze deren Folgen alle Religionen
Noch an tödlichen Folgen weit überragten
Nach dem Schwarzbuch des Kommunismus
Wurden infolge der Anwendung dieser bloßen
Glaubenssätze mit sozialen Idealen mehr als
100 Millionen Menschen umgebracht
Damit ist die kommunistische Religion die
Tödlichste auf der Welt auch wenn sie
Streng leugnet ein Glaube zu sein fragt
Sich wie sie sonst ihre Dogmen begründet
Marx und Engels zeigen im ersten Teil auf
Wie sich die Gesellschaft aufgrund der
Industriellen Revolution für die Arbeiter
Also das Proletariat verändert habe
Durch die Entdeckung Amerikas wie das
Aufkommen eines Weltmarktes sei die
Moderne Bourgeoisie an Stelle feudaler
Ausbeutung getreten die egoistisch ist
Sie stellen eine Konzentration des Kapitals
In wenigen Händen als Konsequenz fest
Der kleine Mittelstand geht im Proletariat auf
Es käme zur Epidemie der Überproduktion
Der Arbeiter wird nach Marx in der modernen
Arbeitsteiligen Produktion seiner Arbeit dabei
Entfremdet wie sich selbst überdrüssig worauf
Die Arbeiter sich im Klassenkampf wehren
Im 2. Kapitel wird dargelegt warum Eigentum
Kein persönliches sei sondern der Klasse
Gehöre wobei es gesellschaftliches würde
Wie es im Kommunismus klassenlos sei
Marx legt sodann dar warum das Eigentum
Einer bestimmten Klasse aufgehoben werde
Sie nennen die Ideen der Bürger von Freiheit
Bildung und Recht selbst bürgerliche Produkte
Sie wollen die Herrschaft über die Bildung der
Herrschenden Klasse entreißen um sie dafür
Allgemein zu machen so werde mit der neuen
Gesellschaft auch die Prostitution überflüssig
Dass sich die ganze bisherige Geschichte in
Klassengegensätzen bewegt wird historischer
Materialismus genannt wogegen sich nun das
Proletariat zur herrschenden Klasse erhebt
Der Umbau der Gesellschaft mache daher
Despotische Eingriffe in die Verhältnisse
Bürgerlicher Produktion notwendig wie Enteignung
Besteuerung Abschaffung des Erbes Beschlagnahme
Gegen den Monopolkapitalismus soll eine dann
Monopolistische Nationalbank mit Staatskapital
Errichtet werden und auch das Transportwesen
Soll verstaatlicht werden im dann Monopol
Die Kinder sollten öffentich und unentgeltlich
Erzogen werden wie die damals noch übliche
Kinderarbeit abgeschafft werden womit neues
An Stelle bürgerlicher Gesellschaft treten soll
Das Manifest kämpft für den Umsturz der
Feudalen Ordnung wie der Kleinbürgerei
Dabei werden die Zwecke der Kommunisten
Nur durch gewaltsamen Umsturz erreicht
Marx und Engels schreiben dazu in ihrem
Manifest das auch Proudhon vorab verreißt
Weil ihre Lehre die einzig wahre wohl sei
Über die begründete Angst der Bürger
„Mögen die herrschenden Klassen vor der kommunistischen Revolution zittern. Die Proletarier haben nichts in ihr zu verlieren als ihre Ketten. Sie haben eine Welt zu gewinnen.“
Das Ergebnis der Versuche die Ideen
Dieses Manifestes mit seinem gruselig
Klassenkämpferischen Vokabular noch
Umzusetzen war 40 Jahre Ostblock
Bis dieser sich ökonomisch gescheitert
Selbst auflöste wieviel immer dazu auch
Die friedliche Revolution vermeintlich
Noch beitrug als die DDR längst pleite war
Die autoritäre Absicht wie der totalitäre
Wahrheitsanspruch der Autoren macht
Beim Blick auf die Geschichte deutlich
Der Kommunismus ist unmenschlich
Ob es eine brillante Analyse der Verhältnisse
War die jedem offensichtlich waren der nur
Offenen Auges um sich blickte mag dahinstehen
Die Rezepte waren das Gegenteil von Freiheit
Warum solange soviele Menschen diesem
Aberglauben anhingen und ihn dazu auch
Für gut und menschlich hielten wie Sozialismus
Als hehres Ziel noch galt bleibt heute unklar
Der konstruierte Gegensatz von Kommunismus
Zum als unmenschlich beleumundeten Kapitalismus
Zeugt von der Enge des Horizontes der Autoren
Mehr als einem durchdachten System
Wie viele andere totalitäre Systeme auch
Verloren sich die Versuche der Umsetzung
Auch gegen den Willen und die Natur der
Beteiligten in einer Gewaltlegitimation
Die bürgerliche Intelligenz wurde mit Gewalt
Zur Anpassung gezwungen wo sie nicht floh
Die Diktatur des Proletariats wurde dann
Erwartungsgemäß oft auch eher prollig
Über die Dauer des Bestands und gegen
Die ursprünglichen Ideale wuchs dann
Eine neue Elite heran die parteinah nur
Statt adelig war und wenig veränderte
Der Feudalismus gottgewollter Herrschaft
Wurde durch den gottgleicher Bonzen
In den sogenannten Arbeiterparteien
Ersetzt die von der Macht träumten
Ob es an der Einfalt der Arbeiter lag
Wie einer mehrheitlich ungebildeten
Wie armen Bevölkerung das viele
Menschen daran glaubten ist zweifelhaft
Auch viele Intellektuelle schlossen sich
Für lange Zeit linken Traumbildern an
Die eine Diktatur und Enteigungen als
Notwendig einschlossen ohne Recht
Doch von den Folgen abgesehen kann
Das am 21. Februar 1848 veröffentlichte
Manifest des Kommunismus als wichtigste
Schrift des Jahrhunderts gelten
Auch das Meer von 100 Millionen Toten
Hat manche Gläubige nicht vom steten
Widerkäuen ihrer Formeln abgebracht
Als brauche Politik keine Realität
Der Kommunismus ist tot noch führt der
Sozialismus an abgelegenen Ecken ein
Nischendasein der Verklärung auch gegen
Alle Vernunft die anderes logisch verheißt
Vielleicht wäre es ehrlicher auch diesen
Versuch die Welt zu verändern endlich
Zu beerdigen angesichts der Opfer statt
Grausame Geschichte zu verklären
Wie schwarz-weiß Bilder verdeutlichen
Unterschied sich der real existierende
Sozialismus nur farblich in Nuancen
Vom angeblich bekämpften Faschismus
Der Kapitalismus hat damit nicht gesiegt
Wir müssen weiter demokratisch um die
Beste Form des Zusammenlebens noch
Ringen weil es keine wahre Lehre gibt
Ganz nebenbei weil nicht Thema hier
Ist der Kapitalismus nicht der Gegensatz
Des Kommunismus sondern nur eine
Logische Folge menschlicher Natur
Politik versucht den Widerstreit der
Interessen heute demokratisch zu
Ordnen wer dagegen Wahrheiten
Verkündet ist zumeist eher Diktator
So schlecht die Demokratie auch ist
Zu wieviel Mißtrauen sie Anlaß gibt
Etwas besseres haben wir nicht
Warum wir sie besser hüten sollten
Achtsamkeit gegenüber dem anderen
Statt dem Vokabular des Klassenkampfes
Das vorgestrig aus anderer Zeit stammt
Ist der Schlüssel zu mehr Glück miteinander
jens tuengerhal 21.2.2016
Am 21. Februar 1848 veröffentlichen
Karl Marx und Friedrich Engels im Auftrag
Des Bundes der Kommunisten das
Kommunistisches Manifest in London
Seitdem ging ein Gespenst um in Europa
Das die Autoren im Manifest so beschworen
Wie totaliär erschufen worin bereits große
Teile der Weltanschauung Marxismus lagen
So formelhaft wie es mit der Anrufung der
Gespenster halb beschwörend begann
Endete es mit der legendären Aufforderung
Proletarier aller Länder vereinigt euch
Marx und Engels bezeichnen darin typisch
Prophetenhaft die bisherige Geschichte als
Eine der Klassenkämpfe zweier gegensätzlicher
Klassen die nicht mehr Stände heißen
Unklar ob Kommunismus und Marxismus
Damit Glaube wurden oder bloß zur eher
Zwanghaft reflexiven Dialektik fern allen
Glaubens dem ihre Analyse entgegenstünde
Die Ausgangspunkte dieser Analyse sind
Jedoch wie die Schlußfolgerungen pure
Glaubenssätze deren Folgen alle Religionen
Noch an tödlichen Folgen weit überragten
Nach dem Schwarzbuch des Kommunismus
Wurden infolge der Anwendung dieser bloßen
Glaubenssätze mit sozialen Idealen mehr als
100 Millionen Menschen umgebracht
Damit ist die kommunistische Religion die
Tödlichste auf der Welt auch wenn sie
Streng leugnet ein Glaube zu sein fragt
Sich wie sie sonst ihre Dogmen begründet
Marx und Engels zeigen im ersten Teil auf
Wie sich die Gesellschaft aufgrund der
Industriellen Revolution für die Arbeiter
Also das Proletariat verändert habe
Durch die Entdeckung Amerikas wie das
Aufkommen eines Weltmarktes sei die
Moderne Bourgeoisie an Stelle feudaler
Ausbeutung getreten die egoistisch ist
Sie stellen eine Konzentration des Kapitals
In wenigen Händen als Konsequenz fest
Der kleine Mittelstand geht im Proletariat auf
Es käme zur Epidemie der Überproduktion
Der Arbeiter wird nach Marx in der modernen
Arbeitsteiligen Produktion seiner Arbeit dabei
Entfremdet wie sich selbst überdrüssig worauf
Die Arbeiter sich im Klassenkampf wehren
Im 2. Kapitel wird dargelegt warum Eigentum
Kein persönliches sei sondern der Klasse
Gehöre wobei es gesellschaftliches würde
Wie es im Kommunismus klassenlos sei
Marx legt sodann dar warum das Eigentum
Einer bestimmten Klasse aufgehoben werde
Sie nennen die Ideen der Bürger von Freiheit
Bildung und Recht selbst bürgerliche Produkte
Sie wollen die Herrschaft über die Bildung der
Herrschenden Klasse entreißen um sie dafür
Allgemein zu machen so werde mit der neuen
Gesellschaft auch die Prostitution überflüssig
Dass sich die ganze bisherige Geschichte in
Klassengegensätzen bewegt wird historischer
Materialismus genannt wogegen sich nun das
Proletariat zur herrschenden Klasse erhebt
Der Umbau der Gesellschaft mache daher
Despotische Eingriffe in die Verhältnisse
Bürgerlicher Produktion notwendig wie Enteignung
Besteuerung Abschaffung des Erbes Beschlagnahme
Gegen den Monopolkapitalismus soll eine dann
Monopolistische Nationalbank mit Staatskapital
Errichtet werden und auch das Transportwesen
Soll verstaatlicht werden im dann Monopol
Die Kinder sollten öffentich und unentgeltlich
Erzogen werden wie die damals noch übliche
Kinderarbeit abgeschafft werden womit neues
An Stelle bürgerlicher Gesellschaft treten soll
Das Manifest kämpft für den Umsturz der
Feudalen Ordnung wie der Kleinbürgerei
Dabei werden die Zwecke der Kommunisten
Nur durch gewaltsamen Umsturz erreicht
Marx und Engels schreiben dazu in ihrem
Manifest das auch Proudhon vorab verreißt
Weil ihre Lehre die einzig wahre wohl sei
Über die begründete Angst der Bürger
„Mögen die herrschenden Klassen vor der kommunistischen Revolution zittern. Die Proletarier haben nichts in ihr zu verlieren als ihre Ketten. Sie haben eine Welt zu gewinnen.“
Das Ergebnis der Versuche die Ideen
Dieses Manifestes mit seinem gruselig
Klassenkämpferischen Vokabular noch
Umzusetzen war 40 Jahre Ostblock
Bis dieser sich ökonomisch gescheitert
Selbst auflöste wieviel immer dazu auch
Die friedliche Revolution vermeintlich
Noch beitrug als die DDR längst pleite war
Die autoritäre Absicht wie der totalitäre
Wahrheitsanspruch der Autoren macht
Beim Blick auf die Geschichte deutlich
Der Kommunismus ist unmenschlich
Ob es eine brillante Analyse der Verhältnisse
War die jedem offensichtlich waren der nur
Offenen Auges um sich blickte mag dahinstehen
Die Rezepte waren das Gegenteil von Freiheit
Warum solange soviele Menschen diesem
Aberglauben anhingen und ihn dazu auch
Für gut und menschlich hielten wie Sozialismus
Als hehres Ziel noch galt bleibt heute unklar
Der konstruierte Gegensatz von Kommunismus
Zum als unmenschlich beleumundeten Kapitalismus
Zeugt von der Enge des Horizontes der Autoren
Mehr als einem durchdachten System
Wie viele andere totalitäre Systeme auch
Verloren sich die Versuche der Umsetzung
Auch gegen den Willen und die Natur der
Beteiligten in einer Gewaltlegitimation
Die bürgerliche Intelligenz wurde mit Gewalt
Zur Anpassung gezwungen wo sie nicht floh
Die Diktatur des Proletariats wurde dann
Erwartungsgemäß oft auch eher prollig
Über die Dauer des Bestands und gegen
Die ursprünglichen Ideale wuchs dann
Eine neue Elite heran die parteinah nur
Statt adelig war und wenig veränderte
Der Feudalismus gottgewollter Herrschaft
Wurde durch den gottgleicher Bonzen
In den sogenannten Arbeiterparteien
Ersetzt die von der Macht träumten
Ob es an der Einfalt der Arbeiter lag
Wie einer mehrheitlich ungebildeten
Wie armen Bevölkerung das viele
Menschen daran glaubten ist zweifelhaft
Auch viele Intellektuelle schlossen sich
Für lange Zeit linken Traumbildern an
Die eine Diktatur und Enteigungen als
Notwendig einschlossen ohne Recht
Doch von den Folgen abgesehen kann
Das am 21. Februar 1848 veröffentlichte
Manifest des Kommunismus als wichtigste
Schrift des Jahrhunderts gelten
Auch das Meer von 100 Millionen Toten
Hat manche Gläubige nicht vom steten
Widerkäuen ihrer Formeln abgebracht
Als brauche Politik keine Realität
Der Kommunismus ist tot noch führt der
Sozialismus an abgelegenen Ecken ein
Nischendasein der Verklärung auch gegen
Alle Vernunft die anderes logisch verheißt
Vielleicht wäre es ehrlicher auch diesen
Versuch die Welt zu verändern endlich
Zu beerdigen angesichts der Opfer statt
Grausame Geschichte zu verklären
Wie schwarz-weiß Bilder verdeutlichen
Unterschied sich der real existierende
Sozialismus nur farblich in Nuancen
Vom angeblich bekämpften Faschismus
Der Kapitalismus hat damit nicht gesiegt
Wir müssen weiter demokratisch um die
Beste Form des Zusammenlebens noch
Ringen weil es keine wahre Lehre gibt
Ganz nebenbei weil nicht Thema hier
Ist der Kapitalismus nicht der Gegensatz
Des Kommunismus sondern nur eine
Logische Folge menschlicher Natur
Politik versucht den Widerstreit der
Interessen heute demokratisch zu
Ordnen wer dagegen Wahrheiten
Verkündet ist zumeist eher Diktator
So schlecht die Demokratie auch ist
Zu wieviel Mißtrauen sie Anlaß gibt
Etwas besseres haben wir nicht
Warum wir sie besser hüten sollten
Achtsamkeit gegenüber dem anderen
Statt dem Vokabular des Klassenkampfes
Das vorgestrig aus anderer Zeit stammt
Ist der Schlüssel zu mehr Glück miteinander
jens tuengerhal 21.2.2016
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