Lektürentagebuch 3.4.25
Gestern und heute Nacht noch las ich in den
Erinnerungen von Giacomo Casanova die
Eine vielfältig lohnende.Lektüre stets sind
Trotz Neigung zur Eitelkeit Ironie zeigen
Unter welchen Umständen er in Venedig
Geboren wurde wie er als Kind um in
Bessere Luft zu kommen nach Padua kam
Dort zuerst in einem schmutzigen Heim
Wie ihm dann ein Priester ein sauberes
Obdach sogar einen Platz in einem
Bett noch anbot und wie dessen Nichte
Bettina seine erste Liebe schon wird
Geschichten des Lebens verbunden
Mit denen von Liebe und Lust sind eine
Immer dankbare schöne Lektüre noch
Dazu wenn der Autor zu plaudern weiß
Wer nicht primär erotische Lektüre sucht
Die nur einen kleinen Teil ausmacht der
Verhältnismäßig harmlos noch dazu ist
Findet wunderbare Kulturgeschichte dort
Casanova lesen heißt auch in ein Zeitalter
Einzutauchen in dem die Vernunft laufen
Lernte sich darum Aufklärung nannte was
In Kleinigkeiten überall zu merken es ist
Casanova war ein überzeugter Aufklärer
Der sich nach seinen Erinnerungen schon
Als Kleinkind intuitiv kirchenkritisch äußerte
Zum Lauf der Welt und des Universums
Egal ob diese nette Geschichte über den
Achtjährigen Casanova nun ein Produkt
Der Phantasie des Autors ist oder real war
Zeigt sie deutlich den Geist des Autors
Dieser zeigt das Verständnis über den
Lauf der Planeten als ganz natürlich
Während die offizielle Sicht der Kirche
Als unrealistisches Phantasie gezeigt wird
So sind die Erinnerungen Casanovas auch
Eine politisch philosophische Lektüre
Der Autor bezieht Position für die Aufklärung
Er tut dies als Gast eines Kirchenfürsten
Diese Zwischentöne auch zu hören wie
Sie bei seiner Aufnahme in die Loge
Der Freimaurer von Lyon deutlich wird
Gibt ein tieferes Verständnis dieses Mannes
Er schwamm damit auch in den Moden
Seiner Zeit aber vereidigte auch tiefe
Überzeugungen gegen den Hokuspokus
Den etwa ein Caligostro noch betrieb
Wer sich als Kind schon aus der Natur
Vom Geist der Aufklärung geprägt sah
Hatte seinen Rousseau gelesen bekannte
Sich damit zum Geist des Grande Orient
Freue mich bei der Lektüre dankbar auch
Diesen klaren französischen Geist der
Liberalen Großloge kennenlernt zu haben
Den Casanova zwischen den Zeilen zeigt
Weiter ging es heute mit Franz Hessel
Im Kramladen des Glücks mit einem
Brief an die Liebste seines Bruders
Von Berlin nach München geschickt
Inzwischen sind die gelegentlichen
Wechsel der Perspektive eine Freude
Wie dort bei der Beschreibung der
Neuen Wohnung des Vaters in Berlin
Ausdrücklich gesagt wird es nicht
Doch deutet vieles auf das gerade
Schicke Berliner Westend hin das
Viele moderne Neubauten auch hat
Wie er das Gästezimmer beschreibt
Das zur Abstellkammer des alten
Eher plüschigen Kram wurde wie
Mozart und Beethoven in Gips
Es verunsichert ihn dabei wie schnell
Sich alles ändert auch an seinem alten
Schulweg sogar der Tiergarten sei wohl
Gelichtet was ihn nun eher verwirrte
Von einem Tanzabend in einer aber
Ganz seriösen Wirtschaft die er mit
Einem alten Freund und dessen Erna
Besucht berichtet Hessel humorvoll
Wie versucht wurde ihm doch noch
An die Dame zu bringen und wie seine
Erste Tanzpartnerin ihm nicht glaubte
Dass er in Berlin aufgewachsen sei
Die nächste abwehrte weil Damenwahl sei
So zweimal gescheitert hätte er sich auf
Seine Lieblingsposition als Beobachter
Des Geschehens am Rande zurückgezogen
Im nächsten Kapitel wieder auktoriell erzählt
Besuchen Gustav und Bruder Arthur die
Altstadt von Nürnberg und besichtigen alles
Was dort besonders sehenswert ist
Stadt Burg und die Museen werden
Sehr liebevoll beschrieben mit kleinen
Feinen Andeutungen zur Kulturgeschichte
Nach allem bleibt doch noch eine Stunde
Arthur bringt Gustav die Zeit zu nutzen
Zu einem Haus wo er ihn dann alleine
Die Treppe hinaufschickt wie er dabei
Fast sich verirrt und dann doch die Tür findet
Drinnen übte gerade eine sehr zarte wie
Wohl sehr junge Dame einen Schlager
Was sie unterbrach und zum Bett ging wo
Sie ihn sodann erwartete mehr dazu an
Vielleicht pikanten Details erfahren Leser
Kaum außer dass er dabei die Augen
Schloss um eindringlich alles zu genießen
Gustav danach erschöpft zurücksank
So hat der Student Gustav nun seine
Ersten sexuellen Erfahrungen gesammelt
Von seinem Bruder initiiert ohne dies
Noch weiter zum Thema zu machen
Das erste mal wird überhaupt sehr gerne
Überschätzt denke ich heute ist häufiger
Für beide keine so tolle Erfahrung denn
Der große Genuss kommt erst mit Erfahrung
Ob der Sex mit Huren je eine schöne
Sexuelle Erfahrung sein kann würde ich
Aus Erfahrung eher bezweifeln weil es
Dabei nur um einseitige Lust geht
Wie dieses Thema der quasi Defloration
Des Knaben Gustav der zum Mann damit
Werden soll ganz nebenbei erledigt wird
Eine Stunde vor Abfahrt ist fein gesehen
Der Sex als kleine Nebensache die nach
Kultur und Museumsbesuch noch kommt
Damit auch das genüsslich getan wurde
Lässt er sich von ihr dabei nehmen
Ein dezenter höflicher Flaneur auch bei
Der Beschreibung des Sex zu bleiben
Ohne es moralisch zu bewerten es als
Nürnberger Erlebnis zu genießen ist groß
Sex als Abschluss des kulturellen Ausflugs
Den das nur Umsteigen mit sich brachte
Macht diesen zum Teil der Kultur ohne
Seinen Vollzug emotional zu überladen
jens tuengerthal 3.4.25
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