Lektürentagebuch 26.4.25
Wunderbar ist die Geschichte aus dem
Alten indischen Papageienbuch bei dem
Die Frau eines eines eifersüchtiges Rajput
Diesen gleich doppelt zugleich betrügt
Der Papagei erzählt sie der Prinzessin als
Sie fragt ob sie es wagen könnte zu ihrem
Liebhaber zu gehen und meint wenn sie
Lügen könne wie die Frau des Rajput
Weil der eifersüchtige Ehemann seine Frau
Zuvor schon grundlos schlug beschloss
Diese völlig zügellos zu leben hatte darum
Eine doppelte Liaison mit dem Bürgermeister
Wie auch dessen Sohn die aber beide
Nichts voneinander wussten und so kam
Während sie sich dem Sohn hingab der
Bürgermeister selbst vorbei und sie
Versteckte ihn in einem Schrank im
Hinteren Teil des Hauses als aber dann
Ihr Mann kam während sie noch gerade
Den Bürgermeister befriedigte war die
Not groß doch gab sie dem Bürgermeister
Eine Peitsche und sagte ihm er solle seinen
Sohn verfluchen und die Peitsche knallend
Aus dem Haus in aller Ruhe gehen
Während dieser so verschwand empfing
Die geübte Liebhaberin ihren Gatten
Voller Zärtlichkeit und riet ihm zuerst
Sich in Ruhe zu entspannen
Als dieser fragte was mit dem Bürgermeister
Den er mit der Peitsche gesehen hatte sei
Erzählte sie dieser suche eifersüchtig seinen
Sohn den er im Haus vermutete
Diesen hätte sie im hinteren Schrank noch
Versteckt weil doch Schutz der Flüchtlinge
Eine Ehre ihrer Kaste sei was ihren Mann
Wiederum voller Verehrung rührt
So kann sie beide Liebhaber retten und
Wird von ihrem Mann noch mehr geliebt
Der sie für ihr ehrenvolles Verhalten
Wie eine Königin nun anbetet
Die wunderbare Ironie dieser bereits
Über 1400 Jahre alten Geschichten
Zeigen eine lustvolle Sexualmoral wie
Immer wieder starke kluge Frauen
Dagegen machen die Männer sich
Ihrem Sexualtrieb folgend zu gerne
Lächerlich dabei oder infolge noch
Während Frauen Befriedigung suchen
Wie fern ist dieses Frauenbild der
Keuschen Madonnenverehrung im
Wo Männer gerne Helden spielen
Die arme hilflose Frauen retten
Wie sehr hat dieses Bild sich dann
Bis in die Gegenwart übertragen
Wie benahm sich der Gentleman
Was verrät es uns über den Sex
Suchten die selbstbewussten Frauen
Im alten Indien eher ihre Befriedigung
Sind kluge Frauen die echten Heldinnen
Welche Rolle spielen Männer dabei
Der Drang dieser Frauen auch nach
Sexueller Befriedigung bestätigt was
Die Studie zum Nervus pudendus zur
Überlegenen weiblichen Sexualität sagte
Männer sind danach schon nach ihrer
Natur den Frauen sexuell vielfältig
Unterlegen was sich im fortschreitenden
Alter noch deutlich intensiviert
Warum Frauen dem Aberglauben dabei
Folgend unter dem Einfluss der auch hier
Herrschenden monotheistischen Sekten
Ihre Sexualität verstümmelten bleibt unklar
Anderes galt in Kulturen in denen auch
Weibliche Gottheiten stark waren oder
Sexuelle Gleichberechtigung herrschte
Wie etwa mit Ischtar in Babylon
Wie diese Kultur nach der Bibel dann
Untergehen musste wegen der Sünden
Verrät allein etwas über die geringe Kultur
Der monotheistischen Religionen
Diese natürliche Überlegenheit der Frau
Im sexuellen auszuhebeln diente die
Keuschheit und ähnlicher Unsinn der
Bis heute unseren Umgang noch prägt
Die chauvinistischen Strukturen in den
Jüdischen Sekten Christentum und Islam
Spiegeln den Versuch wieder einen
Einzigen männlichen Gott durchzusetzen
Hier könnte unsere Kultur auch sexuell
Bis heute noch viel von der indischen
Lernen wie das Papageienbuch lehrt
Wovon beide Seiten lustvoll profitierten
Casanova dagegen verbringt die Nacht
Mit zwei jungen Frauen die es ihm dazu
Erleichtern die fehlende Dritte zu vergessen
Was zum köstlichen Genuss aller wird
Er beginnt es vorsichtig wie zugleich
Zurückhaltend noch indem er sie im
Schlaf ein wenig neckt bis sie sich
Voller Liebe und Lust innig küssen
Bald bekommt er einen Wachsabdruck
Ihres Schlüssels damit er künftig nach
Laune jede Nacht kommen könnte
Den er gerne und mit Freude nutzt
So verbringt er die Fastenzeit mit
Den beiden so süßen Schwestern
Nanette und Martin um dann über
Ostern aufs Land zu fahren
Dort auf dem Gut seiner Freundin
Muss er erfahren dass die süße Magd
Mit einem anderen durchgebrannt ist
Worauf er seine Schüchternheit bereut
Sogleich schmiedet er den Plan sich
Nie wieder eine Chance entgehen oder
Sonst zu vorsichtig bei Jungfrauen zu sein
Weil was diesem droht schlimmer wäre
Hier werden die Frauen zwar verehrt
Sind relativ selbständig in ihrer Lust
Aber am großen Casanova und seiner
Gunst wie seinen Launen hängt ihr Glück
So verführt der Mann wenn auch mit
Hingabe Liebe und Talent aber die
Weibliche Sexualität ist nur eine Reaktion
Keine selbständige Ermächtigung zur Lust
Auch bei Hermann und Ulrike geht es
In Johann Karl Wetzels großen Roman
Aus der Zeit der Aufklärung erstmals
Vor ihrer Flucht richtig zur Sache
Während sie beide begierig aber auch
Schüchtern zugleich einander berühren
Ihre Triebe mit ihrer Schüchternheit ringen
Werden sie verraten und erwischt
Nun entbrannte ein Zweikampf der
Einem Ritterroman würdig doch nicht
Ohne Komik dabei noch bleibt was
Eine plötzliche Wendung herbeiführt
Wie sich ihre Gegner quasi selbst
Außer Gefecht setzen ist schon eher
Komisch als tragisch aber lässt die
Flucht der Verliebten zunächst zu
Auch wenn Wezel der Aufklärung treu
In vielem über höfische Manieren spottet
Die Rollenverteilung ist trotz des eigentlich
Standesunterschied noch ganz klar
Der Mann muss triebhaft drängen
Die Frau bestenfalls errötend willig sein
Ihre Lust war nur Reaktion auf seine
Mehr traut sich kein Autor zu beschreiben
Zu tief ist das christliche Dogma der
Keuschheit wie des unreinen Sex im
Gedächtnis der Menschen verwurzelt
Wenige nur wagen den Ausbruch
Wieviel könnten wir doch aus dem
Indischen Papageienbuch lernen das
Auch Boccaccios Decameron schon
Zugrundelag wie fern ist es doch
Das von männlicher Sexualität noch
Geprägte Denken unserer Kultur
Schreibt Frauen bis heute noch die
Moralische Rolle passive Dulderin zu
Denke ich an die Zeiten in denen ich
Noch mehr mit jungen Damen von
Familie verkehrte ließe sich dieses
Reaktionäre Frauenbild noch potenzieren
Frauen erdulden und viele sagen sie
Mögen Männer die sich einfach nähmen
Was sie wollten statt lange darüber zu
Reden was wem wie am besten tut
Die meisten dieser Frauen kommen nie
Oder nur ausnahmsweise benutzen den
Sex zum Erhalt emotionaler Bindungen
Wenige Männer nur kümmert es je
Gerade in diesem Teil der Sexualität
Den die große auch sexologische Studie
Zum Nervus pudendus offenbarte liegt
Großes Entwicklungspotential noch
Gemessen an der neurologisch ganz
Natürlich überlegenen Sexualität der
Frauen verhält es sich soziologisch
Bis heute noch eher umgekehrt
Auch in diesem Selbstverständnis ließe
Sich für neugierige Leserinnen des
Papageienbuches noch vieles ändern
Ob es passiert liegt an den Frauen
Kann als Mann nur immer wieder
Diese Geschichte erzählen die viele
Immer noch erstaunt die Befreiung aus
Unmündigkeit muss jede selbst wollen
Den monotheistischen Aberglauben mit
Seinen chauvinistischen Strukturen
Endlich zu überwinden wäre ein Schritt
Der die Freiheit unterstützen könnte
Doch wer ewig nur unbefriedigt auf
Blümchenwiesen sexuell träumte
Wird seine Lust gegen Widerstand
Nur schwer zu entdecken wagen
Stehe als alternder langsam sicher
Impotent werdender Mann noch
Staunend davor ohne zu wissen
Wie wir von Indien lernen könnten
jens tuengerthal 26.4.25
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