Lektürentagebuch 23.4.25
Ein wenig mit Thomas Mann auf den
Zauberberg in Davos wo Hans Castorp
Mit Vetter Joachim Ziemßen sich am
Frühling in voller Blüte erfreut
Dieser weicht dann noch wie es im
Hochgebirge wenig überrascht noch
Einmal novembrigem Wetter das die
Finger in der Liegekur steif wurden
Mit großer Begeisterung schaut Hans
Auf die Blütenpracht und will sich gleich
Botanisch weiterbilden und einen Band
Mit Namen und Erläuterungen bestellen
So vergeht die Zeit von Mitte April bis
Anfang Mai ganz rasant in wenigen
Absätzen schmucklos abgelaufen bis
Der Enzian schon lange blüht
Von den Schweizer Bergen ging es
Lesend nach Ägypten zu Joseph und
Seinen Brüdern wo gerade Mut des
Potiphar Ehefrau vor Dûdu sprach
Seltsame Worte lässt sie dort fallen
Will auf die Frauen schießen lassen
Mit Pfeil und Bogen die es wagten
Ringe nach ihrem Juden zu werden
Schützt und verflucht ihm zugleich
Redet eigentlich wirr lassen wir dabei
Außer acht dass sie längst verliebt ist
Was den Unsinn verständlich macht
Logisch wird ihre Litanei damit auch
So wenig wie ihre Klage über den nur
Ausländer mit den wulstigen Lippen
Als solche glaubwürdig erscheint
Zumindest unternimmt sie etwas
Erteilt dem Zwerg dazu Befehle
Der erkennen wird was mit ihr ist
Die im Wahn der Liebe handelt
Nach Paris ging es nun mit dem
Kenner der Stadt Franz Hessel
Zum alten Café du Dômes das in
Montparnasse der Treffpunkt war
Hier fand sich die Bohème aus
Künstlern und anderen um über
Leben und Liebe zu philosophieren
Was längst touristisch wurde 1930
Mit viel Gefühl erzählt Hessel über
Dies berühmte Café in dem sich auch
Picasso Hemingway und mein Großvater
Einst mit Lust dem Alkohol hingaben
Ob über diese schlimme Droge besser
Geschimpft würde oder sie ein Teil der
Erinnerung voller Wehmut ist sei hier
Offen gelassen und ignoriert
Wunderbar fängt Hessel die Stimmung
Im Dôme ein das heute noch vielfach
Touristischer leider wurde wie ganz Paris
Dafür gibt es ja noch Berlin anstatt
jens tuengerthal 23.4.25
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