Donnerstag, 24. April 2025

Lektürentagebuch 24.4.25

Lektürentagebuch 24.4.25

Auf Sardinien zu lesen begonnen 
In Marcello Fois Die schöne Mercede
Und der Meisterschmied ging es um
Die Unentschlossenheit von Gavino

Nachdem der Bruder sich bei der 
Armee freiwillig gemeldet hat blieb er
Als zweiter Sohn der Familie verschont
Ist sich aber nicht klar ob er das will 

Während seine Schwester mit einem
Rechtsanwalt verlobt wird beginnt nun
Deren Freundin Agnese Gavino als
Mann zu umschleichen und mehr

Ergattert in einem kleinen Überfall
Dem eine lange Verführung schon
Vorausging bei der er sich wieder
Völlig unentschlossen zeigt alles

Was also mehr als ein Kuss war
Sich voller Lust auf dem Küchentisch
Vom plötzlich wilden Gavino endlich
Nehmen lässt der seinen Samen

Mitten im sonst Krieg in ihr lässt 
Wie sich danach ganz schnell
Wieder ordentlich anziehen will so
Beschreibt Fois die Erotik natürlich

Die Frauen untereinander reden
Über die Entjungferung Gavinos
Den sie nun endlich eroberte was
Ihn auf den Weg bringen soll


In der kleinen Grafschaft irgendwo
Im Reich gelegen wollen es die beiden
Liebenden Hermann und Ulrike endlich
Schaffen gemeinsam zu flüchten

Der komische Roman des Autors
Johann Karl Wezel der ein Zeitgenosse
Von Goethe und Schiller noch war nimmt
So der Liebe folgend tragisch komische

Wendungen deren vermutlich Scheitern
Neue komische Wendungen erwarten lässt
Die zugleich den Absolutismus seiner Zeit
Mit feinen Spitzen zu verspotten wissen

Warum Goethe ihn nicht möchte den
Dafür Wieland umso mehr lobte ist
Literarisch interessierten Lesern hier
Nicht ersichtlich es bleiben Mutmaßungen

Gefiel dem geadelten Geheimrat nicht
Wie lächerlich die Fürsten dort gemacht
Andere radikalere Autoren lobte er sehr
Sei es wie es sei die Lektüre lohnt


Weiter im abenteuerlichen Leben des
Simplicissimus von Hans Jacob Christoffel
Von Grimmelshausen ging es um die 
Räuberischen Taten seines Freundes

Hierbei beschreibt dieser wie rasant
Der Wechsel der Truppen stattfand von
Kaiserlichen zu Schweden noch als
Gefangener dort wieder geflüchtet

Sich den Holländern angeschlossen
Die ihm zu klösterlich fromm waren
Zwischendurch noch alle Kameraden
Die mit ihm flüchteten umgebracht

Von der holländischen Grenze dann
Bis in den Breisgau gelaufen um die
Kaiserlichen wiederzufinden die sich
Dann als Bayern plötzlich entpuppten

Wie er sich dann als Räuber lieber
Selbständig gemacht habe um seine
Beute die reichlich war ungeteilt weiter
Genießen zu können bis sie sich trafen

So war der ständige Wechsel zwischen
Sich teils feindlich gesinnten Truppen 
Nicht selten aber verdeutlicht auch die
Ganze Perversion des Bruderkrieges

Mit Humor beschreibt Grimmelshausen
Die völlig normalen Zustände unter denen
Einer den anderen des Geldes wegen
Abmurkste damit genug übrig blieb

Tiefere Verbundenheit mit ihrer Truppe
War nicht vorhanden jeder sah zu wie
Er und die Seinen dabei überlebten 
Recht und Ordnung eine Illusion

Wie die Zustände im Krieg eben sind
Was die Rechtsordnung so kostbar
Gegen die Herrschaft des Unrechts
Mit der Macht des Stärkeren machte


Aus dem Krieg und seinem Hass der
Deutschland dreißig Jahre verheerte
Ging es nach Venedig wo Casanova
Als junger Abbé nach Liebe sucht

Die Wirren mit denen er über kleine
Versteckte Briefe schließlich eine
Verabredung mit dreien in deren
Schlafzimmer erreicht sind herrlich 

So muss er sich um die Gunst des
Ihm wohlgesonnenen Senators dort
Bemühen eine Pension für die arme 
Tante zu erhalten bei der sie wohnen

Trickreich schaffen sie es seinen 
Abgang zu inszenieren während
Er sich im Dunkeln in deren Zimmer
Schleicht wie von ihnen geplant

Wie vieles dessen was in der Liebe
Und auf ihren Spuren bei der Lust
Immer von Frauen inszeniert wird 
Beschreibt Casanova wunderbar

Nicht er glänzt als Verführer dabei
Sondern die Frauen spielen mit ihm
So wie es ihnen gerade gefällt was
Nach aller Erfahrung wahr klingt

Warum es Frauen dann immer noch
Gerne kurz davor so inszenieren als
Seien sie Opfer der Verführung der
Sie nur widerwillig folgen bleibt so

Rätselhaft wohl immer wie das
Wesen der Frauen könnte aber
Auch Konventionen genügen 
Denn Frauen sind es die verführen

Männer müssen dabei nur folgen
Um das Spiel nach ihren Regeln 
Zu spielen was dann beiden die
Schönste Erfüllung schenken soll

Männer die von sich denken sie
Seien große Verführer sind meist
Nur lächerliche Gockel denn die
Echten Genießer folgen Frauen

Natürlich müssen sie diesen dabei
Das Gefühl geben gewollt zu werden
Doch besser nie zuviel was nur zum 
Rückzug und zu Widerstand führt

Es gelten in der Liebe vermutlich
Die Gesetze des Marktes härter
Als auf diesem je was leicht zu haben
Scheint uns in der Lust wertlos 

Die Gelassenheit zu besitzen bis
Zum entscheidenden Moment zu
Warten an dem sie Aktion erwarten
Erfordert wohl auch lange Übung

Das Spiel der Geschlechter die
Umeinander werben ist immer
Auch großes Theater in dem
Alle ihre Rolle spielen müssen

jens tuengerthal 24.4.25

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