Donnerstag, 18. Juni 2020

Bibliotheksheimat

Bibliotheken geben mir ein Gefühl
Von Heimat als Ort schöner Bücher
Fühle ich mich dort gleich zuhause
Vielleicht weil ich so aufwuchs
Zwischen Bücherregalen die alles
Wissen der Welt für mich enthielten
War etwas unklar befragten wir stets
Den Brockhaus als Ratgeber in allein
Fragen des Lebens und daneben stand
Für mich als Kind eine riesige Menge
An Büchern die ich alle lesen wollte
Inzwischen sind es noch viel mehr
Gelesen hab ich sie nicht alle
Wichtiger ist dass sie da sind
Leben wie in einer Bibliothek
Wo der Geist der Bücher inspiriert
Auch wenn ich nur in einigen lese
Oder einem anderen der Stapel nehm
Die um meinen Diwan überall stehen
Um die Gedanken schweifen zu lassen
Genügt es ungefähr zu wissen wo
Steht was mich gerade interessiert
So greife ich nach Laune stets zu
Auf die Bücher die mir gefallen
Wechsel nach Stimmung wieder
Um neue Gedankenwelten zu erobern
Früher war es mir wichtig Bücher auch
Zu Ende zu lesen heute dagegen
Dauert das manchmal Monate lang
Wenn ich überhaupt eine Ende finde
Weil es nicht darum geht zu erledigen
Sondern sich anregen zu lassen
Gefällt mir eines besonders gut
Lasse ich mir gerne viel Zeit
Wissend ich habe noch etwas
Schönes in Zukunft vor mir
Was die Bibliothek zur Heimat macht
Wer eine solche sein eigen nennt
Hat die Welt in seinem Haus
Muss nirgendwo mehr hin
Ist glücklich mit Zeit zu lesen
Würde nicht manchmal noch
Die Illusion von Liebe mich
Im Paradies ablenken könnte ich
Vollkommen zufrieden dort sein
Wäre ich klug wüsste ich längst
So glücklich wie Lesen macht keine
Fraglich ob es mehr Lektüre braucht
Oder Ablenkung zur Bestätigung
Dass die Welt zwischen Buchdeckeln
Das schönste Paradies mir birgt
Manchmal weiß ich es schon
Vergesse alle Sehnsucht um
Dort glücklich zu leben bis
Alle Natur ein Ende findet
Wo sie den Büchern gleicht
Bis dahin lese ich weiter
Aus irgendeiner Bibliothek

jens tuengerthal 17.6.20

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