Sonntag, 9. August 2015

Lippenbekenntnis

Manche sagen die Sprache der Liebe
Sein Küsse wäre also wortlos
Dabei ist es so beredt dich zu küssen

Deine Lippen auf meinen
Meine auf all deinen davon
Träumen ist genug Gerede gerade

Bis ich bald an deinen Lippen wieder
Aufwachen will feucht warm geborgen
Um Einander sein ist alles wovon ich weiß

Vielleicht ist uns diese Aufregung
Ruhe genug zwischen Höhepunkten
Eng verschlungen zu sein

So ist dies Lippenbekenntnis
Eine Liebeserklärung an die Liebe
Zwischen den Zeilen wie noch mehr

Zwischen den Lippen zart umzüngelt
Zungenspitzen berühren Nervenenden
Hier wie dort ein immer Höhepunkt

Kapitulieren wir vor dem was ist es ist
Alles mehr ist nicht und doch ist es
Mehr als genug für zwei sich zu finden

Manches findet sich
Anderes verliert sich
Nichts bleibt wie es ist

Warum was sich fand
Sich meist wieder verliert
Oder täglich neu definiert

Treue ist nur ein Lippenbekenntnis an
Ihre oder andere Lippen aus Gewohnheit
Gerichtet ohne zu wissen was es ist

Lust findet und verliert sich
Gefühl bleibt nur wenn wir wollen
Manche lieben auch willenlos

Liebe ausgesprochen ist meist auch nur
Ein Lippenbekenntnis voll Gewohnheit
Schwüre schaffen keine Wirklichkeit

Was bleibt sind Kompromisse oder nichts
Manchmal ist nichts mehr als etwas was
Nichts ganzes ist ohne zu wollen

Das Unvollständige hinterlässt oft eine
Schmerzhafte Lücke in uns mit nichts
Es zu füllen als unbefriedigter Erinnerung

Darum trauen wir Lippenbekenntnissen
Halten sie für Ausdruck echter Gefühle
Gerade wenn wir nichts davon wissen

Die Umwege der Liebe sind schmerzvoll
Aber oft zielstrebiger als Bekenntnisse
Dahingestellt warum wir uns verwirren
© jens tuengerthal 9.8.15

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