Sonntag, 16. August 2015

Glückswege

Welcher Weg führt uns zum Glück
Gibt es den einen den wir nehmen
Um dauerhaft glücklich zu werden

Müssen wir bei der Suche danach
Genau aufpassen nicht etwa falsch
Abzubiegen um glücklich zu sein

Können wir den Weg unterwegs
Noch korrigieren oder führen eben
Gewisse Wege schicksalhaft weiter

Gibt es überhaupt dieses Schicksal
Bei der Suche nach dem Glück
Oder kommt es nur auf die Haltung an

Wenn die Haltung entschiede wie kann
Es dann überhaupt einen Weg geben
Da doch Haltung im Einzelnen liegt

So sollten wir vor der Suche nach dem
Richtigen Weg fragen ob es darauf
Ankommt wenn die Haltung zählte

Menschen können völlig verschiedenes
Als Glück oder Unglück definieren
Je nach der Haltung die sie dazu haben

So scheint dem einen völlige Armut
Als größtes Unglück während andere
Diesen Zustand als Freiheit empfinden

Viele sehen die erfüllte Liebe immer
Als höchstes Glück an während andre
Bilanzierend dies völlig anders sehen

Schauen wir in der Summe aller
Lieben unseres Lebens genau hin
Messen das Glück wird es erstaunlich

In Summa werden stets die Momente
Des Leidens an der Liebe überwiegen
Auch wenn es uns anders scheint

Dennoch scheint der Weg der Liebe
Uns noch erstrebenswert auf der
Suche nach dem großen Glück

Vermutlich liegt das an der eben
Unvergleichlichen Schönheit dieser
Momente so sie selten eintreten

Wir verdrängen also für Höhepunkte
Alles übrige jenseits jeder vernünftigen
Bilanz die wir sonst logisch zögen

Der Vergleich zum Sex liegt dabei
Nahe der auch gern auf die nur
Höhepunkte reduziert definiert wird

Als seien einzelne Punkte oder bloße
Befriedigung wichtiger als ein ganzer
Komplexer Akt der Annäherung und Nähe

Weiter noch gehen manche wie auch
Der Autor hier der den Akt auf die
Bloße Synchronizität reduziert

Wäre dies richtig käme es für Glück
Weniger auf die nur Befriedigung
Beim Sex an als dessen Gleichzeitigkeit

Dies absurd scheinende Ergebnis
Schlösse einen weit größeren Teil
Möglichen Glücks für wenig aus

Damit entschieden Sekundenbruchteile
Körperlicher Gleichzeitigkeit über den
Wert einer komplexen Verbindung

Diese Sklaverei der Zeit die auf ein
Zufälliges Minimum reduziert wird
Scheint völlig unsinnig im Vergleich

Doch wird wer das Ergebnis kennt
Um das Erlebnis weiß es nie wieder
Für weniger Glück tauschen wollen

Ein Minimum als Maximum könnte
Die Antwort auf die Frage sein ob
Weg oder Haltung entscheiden

Wie wir nach Höhepunkten streben
Um diese Sekundenbruchteile als
Alles auszukosten liegt im Wesen

Das nahezu Nichts des Gipfels
Ersetzt uns als Glücksmoment
Einen langen auch schweren Weg

So neigen wir gleich Bergsteigern
Zur Reduktion in der Betrachtung
Wissend es reduziert den Wert

Betrachteten wir unsere Beziehungen
Zum Glück wie zueinander als einen
Prozess änderte sich das Ergebnis

Manchen mönchischen Wesen mag
Es vergönnt sein den Weg als das
Ziel zu sehen meist ist es anders

Wir sind unbefriedigt wo das was
Uns als höchstes Glück scheint
Nicht wie erträumt erreicht wird

Um so höher unsere Ansprüche
Desto geringer die Chance zur
Zufriedenheit auf Dauer also

Wären Lust und Liebe schlicht
Am Ergebnis summarisch messbar
Senkten Ansprüche die Chance

Glücklicher wären dann diejenigen
Die mit wenig auskämen dafür
Viel schon als höchstes Glück sähen

Seltsam nur sind die beim Sex auf
Ein Minimum an Anspruch reduzierten
Meist eher unbefriedigt als die anderen

Im übrigen könnte es bei dem hier
Nur beispielhaft beschriebenen Sex
Gerade auf den Höhepunkt ankommen

Beim Höhepunkt aber kann wer den
Gemeinsamen nicht kennt diesen nie
Als einzig Höchsten wertschätzen

Umgekehrt kann wer es gemeinsam
Kennt die kleine Befriedigung für sich
Nicht als Höhepunkt wertschätzen

So sind die Wege zum Glück wohl
Höchst unterschiedlich gelegentlich
Sogar dann wohl unvereinbar

Wer also das mehr kennt wird nie
Mit dem weniger glücklich sein können
Was wem weniger genügt nie versteht

So zeigt sich im Minimum der Reduktion
Auf Sekundenbruchteile wie wichtig die
Je Haltung zum Glück zur Erfüllung ist

Auch bei relativ gleichen Wegen dahin
Kann das Ergebnis sich nach der Haltung
Völlig im Wert für jeden verändern

Die Betrachtung des Sex zeigte uns
Das dabei die Haltung dazu zum je
Glück entscheidend immer ist

Fraglich ob was für den Sex gilt
Auch für anderes Glück genauso
Gilt oder dabei anderes gilt

Betrachten wir die Liebe merken wir
Die Reduktion auf einen Punkt genügt
Hier nie weil der Prozess entscheidet

Liebe kann in kleinen Momenten schon
Scheitern wie beginnen doch fällt es uns
Schwer deren Beginn zu terminieren

Es ist eine Summe von Gründen die
Einen gemeinsamen Weg ausmacht
Oder am Ende scheitern lässt

Glück in der Liebe wird dabei immer
Unterschiedlich wahrgenomen je
Nach Haltung zu dieser

Glücklich sind wir in einer Liebe
Wo wir uns geliebt fühlen ganz
Wie unsere Liebe angenommen wird

Das Glück hängt danach in der Liebe
Von Punkten ab die nicht unserem
Einfluss allein mehr unterliegen

Entscheidend für die Erfüllung ist also
Auch die Haltung des anderen damit
Wir Glück gemeinsam finden können

Was den Prozess der Empfindung
Wohl zeitlich länger streckt als die
Sekundenbruchteile beim nur Sex

Andererseits kommt es auch hier
Auf das genaue Zusammenspiel
Zweier Wesen auf geistiger Ebene an

Glück wäre also beim Sex wie auch
In der Liebe nie von uns allein abhängig
Sondern vom exakten Zusammenspiel

Wege zum Glück hängen von der Haltung
Zweier Menschen und ihrem jeweils
Passenden Zusammenspiel ab

Fraglich ist ob wir dies Zusammenspiel
Ganz begreifen oder erfassen können
Oder wir uns blind auf die Natur verlassen

Glück in Sex oder Liebe wäre so blind
Mehr von Dingen außer uns abhängig
Wir könnten nicht darüber entscheiden

Danach könnte die Haltung dazu vielleicht
Helfen um glücklich zu werden aber wäre
Im Ergebnis nicht entscheidend

Was wir nicht bestimmen können macht uns
Unfrei in der Haltung dazu deren Ergebnis
Außerhalb unseres Vermögens liegt

Damit kommt es in der Liebe wie beim Sex
Weder auf den Weg noch auf die Haltung an
Auch wenn diese helfen können dabei

Ist Glück wenn wir es an anderes sehen
Mehr von uns abhängig und können wir
Seinen Eintritt selbst beeinflussen

Viel was Menschen als Glück beschreiben
Hängt von unkalkuierbaren Zufällen ab
So etwa das Glück im Spiel oder Reichtum

Es fragt sich ob all dies glücklich macht
Oder uns nur neu abhängig macht
Unser Glück in andere Hände legt

Ganz bei uns liegt dagegen die Haltung
Die wir dazu einnehmen was wir als
Glück empfinden und wie

Wie frei sind wir wirklich das was uns
Glücklich macht selbst zu bestimmen
Oder sind wir nur Opfer unserer Natur

Zieht es uns natürlich zu dem was
Unsere Natur für Glück hält auch
Wenn die Vernunft uns anderes rät

Ist Glück damit eher unvernünftig
Wie das Streben nach ihm nur
Naturtrieb oder ist dieser vernünftig

Unsere Vernunft lehrt uns stets das
Maßhalten sinnvoll ist doch scheint
Unsere Natur treibt uns oft anders

Andererseits ist unsere Vernunft
Teil unserer Natur mit all ihren
Sonstigen Trieben gemeinsam

Der Weg zum Glück könnte dann
Darin bestehen beide Teile unserer
Eben Natur harmonisch zu verbinden

Glück wird dem Wissen zum Trotz
Immer wieder von Dingen abhängig
Gemacht die nur außer uns liegen

Ob das nun Liebe Sex oder nur der
Uns günstige Zufall ist auch wenn
Wir erkannt haben das es nicht hält

Auf Dauer bleibt nur das maßvolle
Sich bescheidende Glück das sich
Selbst genug frei bestimmt ist

Glücklich fühlen wir uns aber eher wo
Eintritt was wir nicht beeinflussen können
Und wählen so Abhägigkeit zum Glück

Es ist unsinnig gegen unsere Natur zu
Bestimmen was uns glücklich macht
Fraglich nur was dieser entspricht

Zwei Teile scheinen dabei in einem
Teilweise Gegensatz zu stehen
Es könnte ihr Zusammenspiel zählen

Wege zum Glück wären danach
Diejenigen die unsere Gegensätze
Harmonisch in uns vereinen

Damit zählte Gelassenheit gegenüber
Dem was uns geschieht wie auch
Lust an dem was wir ändern können

Beides hängt wieder mehr von unserer
Haltung dazu ab als von dem was
Scheinbare Wirklichkeit sagt was ist

Wie wir uns die Wirklichkeit machen
Entscheiden wir soweit wir können
Frei und allein mehr geht wohl kaum

Wege zum Glück wären am Ende
Die uns glücklich machen während
Wir unserer Natur überlegt folgen
© jens tuengerthal 15.8.15

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