Sonntag, 24. Mai 2020

Lesereise 24.5.20

Mit Adam Smith die Reise
Nach Frankreich vorbereitet
Eine echte Kavalierstour
Für die der Professor als
Reisebegleiter sogar seine
Stelle an der Universität
Aufgab da deutlich besser
Bezahlt lohnte es sich mehr
Wie doppelt da bis zum Ende
Seines bevorstehenden Lebens
Die bessere Bezahlung so
Zugesagt er forschen konnte
Der Süden seinem Asthma half
Zumal ihn in Frankreich viele
Reizvolle Salons erwarteten
Auch wenn er philosophisch
Eher ein Gegner des Reisens
Damit seiner Zeit weit voraus
Hat er wohl positiv gewirkt
Auf seinen Zögling aus altem
Herzoglich schottischen Geschlecht
Ist es spannend zu erfahren
Wie die Kavalierstour damals
Als Teil der Erziehung wie zur
Brautschau gedacht war die hier
Wohl bereits vorher erfolgreich
Mit echtem Gefühl war aber der
Hochadel heiratete auch damals
Europäisch da die eigenen Kreise
Etwas eng für eine gesunde Wahl
Waren wie das Haus Habsburg ja
Über Generationen inzüchtig der
Welt eindrucksvoll vorgeführt hatte
Doch hier ging es eher um den
Letzten Schliff der Erziehung wie
Die Kenntnis der damals auch
In Fragen der Kultur führenden
Franzosen wie ihrer höfischen
Bräuche und Sitten sowie die
Einführung in die Salons der
Europa prägenden Aufklärung
In Smith später berühmten Werk
Zeigte sich die prägende Wirkung
Dieser Reise immer wieder was
Die Briten aber lieber verschwiegen
Um ihren großen Ökonomen wie
Philosophen nicht zu französisch
Beeinflusst wirken zu lassen
So beendete ich dieses Kapitel
Gespannt auf das was kommt
Wenn die Reise nun beginnt
Im nächsten Band verließ ich
Die engen Grenzen der Erde
Blieb aber im Geist der Aufklärung
Zumindest der Epoche verbunden
Las Giacomo Leopardis Opus
Ein Gespräch von Erde und Mond
Bei dem die Erde dem eher stillen
Trabanten viele naive Fragen stellt
Die dieser klar zurückweist damit
Auf die Relativität der Perspektive
Etwa in der Frage was bewohnt 
Aus anderer Sicht heißen konnte
Aufmerksam macht was bei aller
Absurdität dieses Dialoges einen
Spannenden Blick auf unsere stets
Beschränkte Perspektive gibt was
Lange bevor Menschen jemals
Den Mond betreten konnten ein
Visionärer Gedanke im Geist der
Toleranz in diesem Fall war der
An die Reise zum Mond erinnert
Die Cyrano de Bergerac 200 Jahre
Zuvor geschrieben hatte als frühen
Science-Fiction der hier in einem
Netten Band der Insel-Bibliothek
Irgendwo in den Reihen noch steht
Wo sonst ausser natürlich Lem
Wenig aus dem Weltall sich findet
Die möglichen Missverständnisse
In gut gemeinter Kommunikation
Um die sich unsere Erde mit dem
Etwas griesgrämigen Mond bemüht
Den sie nicht aber verstehen kann
Sind wirklich aufklärerisch erhellend
Aus dem Weltall ging es dann auf
Die dem orthodoxen Himmel eher
Zugewandte Insel Athos mit Byron
Der britisch humorvoll beschreibt
Wie sie uralte Klöster am Fuß des
Berühmten Berges besuchen dort
Familie manche Türen öffnete aber
Auch in den so heiligen Gefilden
Vieles sehr menschlich bleibt
Was Byron liebevoll distanziert
Mit großer Sachkenntnis beschreibt
Ganz menschlich bleibt es auch in
Georg Herrmanns Kubinke wo
Der Friseur gleichen Namens
In Gegenwart der neuen Köchin
Einer böhmisch geprägten Wienerin
Mangels trauter Zweisamkeit mit
Seiner lang vermissten Verlobten
Dispute mit dieser über die nötigen
Anschaffungen zur Hochzeit führt
Sich romantisches nur bei kurzen
Spaziergängen noch einstellt was
Ein ziemlich realistischer Spiegel
Des Lebens ist in der die Liebe
Wie alle Romantik zu gerne sich
In Luft auflöst sobald es ernsthaft
An die Organisation des Lebens
Was zwei führen wollen geht
Wie ich aus vielfacher Erfahrung
Mit Damen verschiedenen Alters
Nur zu gut lächelnd bestätigen kann
Diesem Thema noch einmal wohl
Entkommen betrachte ich diese
Ironische Beschreibung aus dem
Berlin der Kaiserzeit lächelnd
Denn viel geändert hat sich nie
Was auch die Gedanken etwa
Von Thomas Mann in seinem
Joseph und seine Brüder bestätigen
Die organisierte Liebe bleibt stets
Kompliziert warum andere Formen
Genossener Gemeinsamkeit sich
Aus Erfahrung eher anbieten 
Sofern wir die Wahl haben und
Was hier am schwersten wiegt
Das Leben genießen wollen 
Warum die alten Rezepte zur
Organisation von Ehen die meist
Eher pragmatisch als von Liebe
Verführt waren in vielem besser
Zumindest seltener enttäuschend
Wie verletzend im schwarz-weiß
Der Abrechnung nach Beziehungen
Endeten weil es nicht nur um stets
Irrationale Gefühle dabei ging
So macht auch der humorige
Roman Kubinke nachdenklich
Über Beziehungsmodelle noch
Was manch pragmatisches viel
Vollkommener scheinen lässt
Als es mit dem Traum von Liebe
Der oft im Hinterkopf schwebt
Je vorstellbar war was belegt
Wie traumhaft schön uns die Welt
Sein kann sofern wir uns beizeiten
Von hindernden Träumen befreien
Zumindest kommt es mir gerade
Befreit bei der Lektüre so vor
Der dann Wechsel wenn schon
In Berlin zu Friedrich Luft wie
Seinen Gedanken im Band
Berliner Luft über das Reisen
Ist passend und harmonisch
So berichtet Luft über den
Justitiar der auf die übliche Frage
Wo es denn hingeht antwortet
Mit schlichter Schönheit in den
Südharz beigeistert den Autor
Der das viele schnelle Reisen
Was viel sehen und erleben will
Wie der Autor dieser Zeilen eher
Ablehnt und infrage stellt weil
Unruhe Menschen nie weiterbringt
Was wir in Zeiten von Corona
Zumindest einen Sommer lang
Alle hätten üben können aber
Schon bemühen sich ferne Ziele
Wieder um Öffnung um den Unsinn
Weiterzuführen den wir uns auch
Klimatisch nicht mehr leisten können
Aber wann herrscht schon Vernunft
Wenn es um Arbeitsplätze geht
Wie die Rettung der Ökonomie
Dann geht es um Glaube an das
Bewährte System was stabilisiert
Werden soll um weiter zu machen
Wie wir es schon immer kennen
Weil sonst der nahe Untergang
Prophezeit wird umgehen wir auch
Eigentlich gebotenes seit Jahren
Doch die Angst vorm Untergang
Leitet weiter zum nächsten Band
Henschels Menetekel der wie alle
Heute erwähnten auch der
Anderen Bibliothek entstammt mich
Humorvoll darauf hinweist wie noch
Jede Generation ihre Szenarien
Des Untergangs vor sich sah was
Am Ende wieder hilft alles lieber
Zu relativieren statt nur den einen
Weg zum Glück zu suchen besser
Lächelnd mit viel Toleranz gute
Kompromisse im irgendwo noch
Zu suchen wo es darum geht wie
Es uns möglichst gut gehen kann
Statt ständig Panik zu bekommen
Was dem Denken Adam Smiths
Der das Glücksstreben menschlich
Nannte sich näher womit sich am 
Ende der Lektüre der Kreis wieder
Zum Anfang schließt was auch
Trotz vieler verschiedener Bände
Die Lektüre rund abschließt da
So unterschiedlich es war alles
Irgendwie zusammenhängt

jens tuengerthal 24.5.20

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