Stehen wir gegenüber
Der Natur oder sind wir
Egal wie immer Teil der
Uns umgebenden Natur
Gibt es etwas über der
Natur oder ist diese alles
Wie Lukrez schon wusste
Epikur auch hier folgend
Wenn wir aber Natur sind
Alles zu dieser natürlich
Gehört fragt sich nur was
Geistige Welten noch sind
Ist Glaube Teil unserer Natur
Oder entfernt uns Aberglaube
Von dieser nur immer weiter
Weil Natur schlicht Materie ist
Alle Erkenntnis und Erfahrung
Spricht für Kausalität der Natur
Wie sie uns diese täglich beweist
Mit Kräften und Gründen aus sich
Die Götter die Menschen erdachten
Ihresgleichen das Fürchten zu lehren
Moral im Jenseits zu verankern sollen
Die Massen leichter lenkbar machen
Kluge Köpfe des Aberglaubens haben
Einst die Macht mit diesem verbunden
Adel und Königtum gottgewollt genannt
Womit Glaube Staatsmacht auch wurde
Lange lag es darum vielen in Europa fern
Den lächerlichen Aberglauben infrage nur
Zu stellen was schnell zur Tradition wurde
Bis heute bei Anfang und Ende gepflegt
Die Staatsmacht ist zum Glück säkular
Im mehr oder weniger einigen Europa
Was für Fortschritt und Aufklärung steht
Auch wenn nur wenige es so begriffen
Frage ich mich heute wo ich dem
Aberglaube noch Raum gäbe in der
Säkularen Welt ohne Götter heute
Fiele die Entscheidung mir leicht
Nicht für Anfang und Ende wohl
Weder Taufe noch Beerdigung
Lassen sich mit Freiheit vereinbaren
Wie sie Kants Imperativ lehrt
Allein inmitten wenn zwei Liebende
Für ihren Bund höheren Segen wollen
Könnte dies der guten Natur helfen
Wider alle anderen natürlichen Triebe
Was über Umwege zurück uns wieder
Zum Thema der Natur führt ob wir ihr
Gegenüberstehen oder Teil von ihr sind
Wenn wir eine als gut bewerten dabei
Gut ist was gefällt und auch gut tut
Was den Kreis schon einschränkt
Weil wir im Lichte des Imperativ dies
Kritisch aufgeklärt betrachten sollen
Dies kantsche Sollen ist der Preis
Völliger sittlicher Autonomie die alle
Höhere Moral dann entbehrlich macht
Uns Gewissensfreiheit erst schenkt
Wenn wir uns nun entscheiden ein
Bündnis der Liebe auf nur Gefühl
Für immer zu schließen schadet dem
Unsinn auch höherer Segen nicht mehr
Dann pflegen wir schlicht Tradition
Als sei diese ein Wert an sich wie
Tischsitten die so vielen heut fehlen
Was sie in aller Form unfrei macht
Die Freiheit nämlich ist der Schlüssel
Der Natur und Form wieder verbindet
Dem Geist den Rahmen gibt sich
Darin ganz erst wieder zu entfalten
So steht dem aufgeklärten Menschen
Alles frei kein Gesetz begrenzt ihn
Solange er aufgeklärt mündig handelt
Was den strengsten Rahmen gibt
Die Natur kennt keine Moral je
Sie folgt Naturgesetzen natürlich
Die wiederum logisch gelten als
Folge ihrer materiellen Natur
So könnte sich fragen ob Moral
Als geistiges Produkt der Natur
Stets gegenübersteht oder nur
Ausfluss unserer Bedürfnisse ist
Wo wir es wie der Aberglaube
Dialektisch betrachten steht es
Natürlich gegenüber dagegen
Ist es aufgeklärt logisch eins
Nach der Aufklärung steht nichts
Mehr der Natur gegenüber dafür
Ist alles natürlicher Teil von dieser
Auch die Phantasie von Göttern
Diese große geistige Freiheit die
Kaum einer der Zeitgenossen je
Begriff nur später ein Max Stirner
Sah im Einzigen beantwortet es
So holte der kategorische Imperativ
Den transzendent gefesselten Geist
Wieder zurück in die Natur womit
Diese und jene wieder eins wurden
jens tuengerthal 24.10.19
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