Mittwoch, 2. Oktober 2019

Liebesfreiheit

Liebe braucht Freiheit sich
Füreinander zu entscheiden
Jegliche Bestimmung wäre
Eine Negation der Basis
Auf der sie erst blühen kann

Habe lange abhängig geliebt
Ohne zu bemerken wie es
Die Liebe und mich zerstörte
Die verkündete Drohung nicht
Ohne mich leben zu können
Wie der mehrfach angedrohte
Freistod bei einer Trennung
Längst alle Bedingungen der
Vermeintlich großen Liebe
Endgültig zerstört hatten
Weil da eine dich benutzte
Fesselte um zu halten

Diese Liebe war längst unfrei
Sie machte unglücklich und
Versklavte bei vollkommener
Schönheit und Hingabe zugleich
Warum ich lange blind war
Meinte den verlorenen Traum
Ewig lieben zu müssen wie
Im Echo verlassen glaubte
Nicht ohne diese Traumfrau
Weiter leben zu können
Spiegelte was sie zuvor drohte

Erkannte süchtig danach nicht
Die immer gleichen schlichten
Muster mit denen sie spielte
Weiß nichtmal ob sie weiß
Wie sie durch Erniedrigung
Abhängigkeit schuf bei zugleich
Hinhalten und Verstoßung
Fiel nur in immer gleiche
Muster wachsender Verzweiflung
Die sich und alles aufgab um
Den verlorenen Traum wieder
Zu erreichen immer gutmütig
An das große Versprechen
Für ein Leben noch glaubte

Will die psychologischen Muster
Dieses Verhaltens nicht nennen
Um die andere als frei weiter
Noch behandeln zu können
Wie es die Würde der Liebe
Auch wo sie Geschichte ist
Von mir verlangt trotz aller
Qualen zuvor zu achten
Was einmal schön geträumt

Befreit hat mich aber davon
Nicht ihr ausdrucksvolles Nichts
Sondern die Erzählung einer die
Nahezu das gleiche jahrelang
Geschlechtlich nur umgekehrt
Erlebte bis sie sich endlich
Davon befreite weil es dort
Nie Freiheit oder Glück gab
Sie in ständiger Habachtstellung
Lebte nichts zu provozieren
Euphorie immer bestraft wurde
Nichts im täglichen Wechsel je
Sicher war der sie in den fast
Wahnsinn trieb was ich so gut
Kannte wie nachfühlen konnte

Plötzlich verstand ich wieder Kant
Der genau aus dieser abhängigen
Unmündigkeit befreien will um als
Aufgeklärter Mensch dann zu leben
Konnte statt weiter zu verzweifeln
Am Leben ohne die vermeintlich
Große Liebe die stets nur ihre
Bestätigung wie Anerkennung
Überall suchte wie sogar mehr
Komplimente und Aufmerksamkeit
Einforderte als Liebeslohn für ihre
Vollkommene Hingabe trotz des
Ständigen Misstrauens noch
Was jedes Gefühl relativierte

Die Liebe ist wie alles Leben sonst
Ein Karussell in dem sich ständig
Wiederholt was wir gewohnt auch
In Mustern der Versklavung noch
Denen wir aus Gewohnheit folgen
Es dreht sich weiter ob wir folgen
Oder einfach mal aussteigen weil
Was war nicht mehr gut tat doch
Kreist es auch ohne uns weiter
Wir können jederzeit wieder
Einsteigen wo es uns gefällt
Bereichert um Erfahrung die
An eigene Grenzen auch ging

So habe ich mir endlich nun die
Freiheit genommen aus diesem
Karussell auszusteigen um mich
Von der Sklaverei der Liebe zu
Befreien und lieber als freier
Mensch wieder die Liebe auch
Genießen zu können wie sie ist
Ihrer Natur nach frei und gütig
Gutes tun will statt Macht zu haben
Die um Vorherrschaft immer ringt
Und diese Liebesfreiheit ist nun
Das größte Glück für mich was
Genügt es künftig zu bleiben
Weil nichts anderes den Namen
Liebe ohne Erwartung je verdiente
Alles übrige lächelnd fliegen
Künftig für immer zu lassen
Um zu würdigen was gut tut
Damit glücklich zu sein

jens tuengerthal 1.10.19

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen