Uns geht es so gut wie noch nie
Dennoch berauschen sich manche
Immer mehr am drohenden Untergang
Ist dieser Rausch am Unglück wirklich
Ein dennoch oder nicht viel eher ein
Darum als innere Dialektik zum Wohlstand
Brauchen wir die Nähe zum Abgrund
Um was ist genießen zu können
Sind wir natürlich etwas schizophren
Sogar in der Liebe die uns eigentlich
Am nächsten sein sollte neigen wir
Zu diesem Verhalten immer noch
Wir handeln also unvernünftig aber
Nach erkennbarem System logisch
Was fraglich macht was Natur ist
Ist nun ein zu schlichtes Gemüt wer
Sagt was gemeint oder gefühlt ist
Welche Taktik steckt hinter der Dialektik
Hat uns die Natur hier überlistet wie sie
Es auch beim Sex tut wo was sofort leicht
Verfügbar ist als reizlos uns erscheint
Das Glück im Jammern um drohenden
Untergang eigentlich bejubeln klingt
Paradox könnte aber natürlich sein
Fraglich nur ob die natürliche Dialektik
Gut so ist oder im Gegenteil ein Zwang
Der umkehrt was genossen sein will
Doch ist es so müßig über die Natur sich
Zu grämen solange sie ist wie sie ist
Wie das Wetter zu beklagen noch
Spannend wird es wenn wir dabei nun
Epikur und Lukrez betrachten die als
Lehrer weise lange vor uns wirkten
Gelassenheit und Genuss lehren sie
Weil nichts für den Menschen noch
Bedeutung hat außer ihm am Ende
Nichts bleibt von uns und nichts kommt
Wenn wir nicht mehr sind warum sich
Zeit für das jetzt nehmen entscheidet
Es bleibt egal was manche glauben
Über ein Leben nach dem Tod oder
Ähnlich unsinnigen Aberglauben mehr
Es zählt für die Gelassenheit der Epikuräer
Allein der Moment von dem sie wissen
In dem sie sicher glücklich sind
Lächerlich entbehrliche Spekulationen
Werden den Narren überlassen die dies
Nötig haben statt zu genießen was ist
Darum spielt für den Epikuräer die Angst
Vor dem Untergang keine Rolle mehr
Wozu auch wenn es nur um Genuss geht
Wie bescheiden und friedlich dieser rein
Weltliche Genuss wäre wurde er von den
Kirchen lange geleugnet der Macht wegen
Das Epikur und seine späteren Schüler
Die einzigen waren die Frauen zuließen
Spricht Bände über die anderen Schulen
Wem Glück in Gelassenheit genug ist
Dem ist ein Garten mit Freunden und ein
Schlichtes Brot alles in Freiheit genossen
Der Genießer fragt sich nicht nach dem
Untergang sondern fragt sich vielmehr
Wie das Glück zu genießen ist
Die Dialektik die natürlich scheint könnte
Weniger Natur dann sein als Produkt des
Verinnerlichten Aberglauben an Götter
Hier stellte sich dann die doppelte Frage
Ob dieser paradoxe Glaube der Unsinn ist
Wiederum natürlich ist oder gerade nicht
Vielleicht muss nicht entschieden werden
Ob die Epikuräer oder die Kirche näher
An der Natur des Menschen sind
Wenn zählt was glücklicher macht
Mag an Götter aberglauben wen es
Glücklich macht der Rest denkt
Hölle oder göttliche Strafen gibt es
Nur im geaberglaubten Glauben wie die
Furcht vor dem Tod nur dort existiert
Was glücklicher machen soll als die
Suche nach dem Glück bleibt unklar
Erfundene Erlösung außen vor
Die Erlösung ist der Schlüssel wohl
Zu den Untergangsphantasien auch
Längst vermeintlicher Atheisten
Wer den Untergang fürchtet
Hat Angst vor dem Tod
Als ginge er uns etwas an
Fürchte weder Untergang noch Tod
Genieße heute was ist ohne noch
Zu wissen ob ich morgen noch bin
Lukrez sagte der Tod geht ihn nichts an
Wo dieser ist sei er nicht mehr da
Wo er noch sei sei dieser nicht
Die bestechend einfache Logik
Hebt die Antgst vor jedem Untergang auf
Gibt Gelassenheit im Leben
Was jeden Moment zufällig enden kann
Gilt es so glücklich wie möglich noch
Zu genießen solange es geht
Wo der Glaube uns daran hindert
Sollten wir ihn logisch ablegen
Wo er Angst schürt ohnehin
Ob der Untergang ein Glück oder eher
Ein Unglück ist bleibt für den Epikuräer
Irrelevant da nur das Gefühl dabei zählt
Die Dinge sind nicht gut oder schlecht
Wie uns Moralapostel lange lehrten
Sie werden es durch unsere Betrachtung
Gut ist was gefällt und also auch ganz
Natürlich erlaubt für Epikuräer worüber
Sich beschränkte Geister mokieren
Es braucht Sitte und Anstand so wenig
Wie Gesetze oder Regeln je diese nur
Krücken des unvollständigen Lebens
Wer Glück kennt und zu würdigen weiß
Wird die Bescheidenheit schätzen
Statt sich im Übermaß zu suhlen
Ein Garten ein Brot Freunde ein Wein
War es für Epikur in seiner Freiheit
Ein autarkes Leben ist es wohl heute
Leben ohne Geld und nur im Tausch
Mit klugen Geistern energetisch autark
Jenseits aller Mißgunst sonst
Das wäre Glück in Freiheit statt des
Für manche erstrebten Wohlstandes den
Sie bescheidenen Geistes halten wollen
Lassen wir den Untergang untergehen
In dem wir leben was uns glücklich
Macht ohne Zwang
Was sonst braucht es im Leben
Als vielleicht die Liebe die sich
Im Zwang selten frei entfaltet
Statt dessen ein System der
Ersatzbefriedigungen sich erschwindelt
Die im Cluburlaub alles findet anstatt
Wie wenig macht Glück aus
Wie stark ist die Liebe allein
Wenn wir uns Zeit nehmen für sie
Fürchte keinen Untergang je
Möchte nichts halten müssen
Was mich unfrei macht
Vielleicht ist es erst die Liebe
Zur Freiheit wie zu Epikur die
Damit allein glücklich machte
Die bescheidenen Ziele des Wohlstandes
Scheren micht nicht und sind bloß egal
Wert hat nur was glücklich macht
Besitz macht nie glücklich ist Belastung
Auch wenn es uns traumhaft scheint
Fürchten wir nur dann seinen Untergang
Davon befreit mit einem Garten Freunden
Einer Bibliothek einem Brot und einem Wein
Ist alles beisammen zum Glück
Davon wird nichts untergehen es sei denn
Ich mit und dann ist es ohnehin für mich
Völlig irrelevant was geschieht
Genießen wir also statt uns in die nur
Dialektik der Macht zu flüchten heute
Mit dem Untergang barock zu flirten
© jens tuengerthal 10.8.15
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