Die Liebe ist meist dialektisch geprägt
Jedenfalls zwischen Mann und Frau
Was zu viel Verwirrung immer führt
Du sagst du vermisst mich
Hast Sehnsucht mich zu sehen
Bevor wir uns 5 Wochen nicht sehen
Darauf sage ich geht mir auch so
Komm einfach in meine Arme
Du bist mir willkommen
Dann weißt du wieder nicht
Fährst lieber an den See
Weil du Bewegung brauchst
Statt zu mir zu fahren bist du
Dann zu erschöpft noch zu kommen
Und so sehen wir uns sehnsüchtig nicht
Du trinkst mit der Nachbarin zuviel Wein
Um noch fahren zu wollen weil du doch
Voller Sehnsucht verwirrt bist
Meine Worte berührten dich so sehr
Doch bleibst du lieber für dich wenn der
Sie ausspricht dich sehnsüchtig erwartet
Wenn wir sagen was wir uns wünschen
Erreichen wir meist das Gegenteil beim
Anderen der sich genauso sehnt wie wir
Sagen wir nichts oder warten wir nur ab
Kommt der oder die andere von alleine
Kratzt an der Tür voller Sehnsucht
Stehen wir sehnsüchtig vor der Tür
Werden wir meist zurückgewiesen
Was dich will hast du ist weniger wert
Es scheint als würde die Paarung
Der Zweibeiner die sich für intelligent
Halten nach simplen Mustern ablaufen
Sie genügt den Anforderungen des Marktes
Spielt schlicht mit Angebot und Nachfrage
Auch wenn wir es immer leugnen würden
Wir verklären die Liebe als höchstes Gefühl
Das Zeit braucht zu wachsen wenn wir uns
Doch noch gar nicht kennen wie manche sagen
Wenn sie da ist wird sie schnell zur Gewohnheit
Hinter der wir unsere Sehnsucht verbergen
Um uns nichts zu vergeben beim anderen
Spannend zu bleiben und begehrt am Markt
Auf dem wir nicht sein wollen weil wir doch
Sehnsüchtig ankommen möchten
Sich nichts gestehen um Spannung zu wahren
Zuverlässigkeit erträumen wie Kontinuität
Sie für sich aus dem Reiz auszuschließen
Wir spielen unser Leben lang um die Liebe
Wie mit ihr wo sie sich zeigt es ändert sich
Eigentlich nichts in irgendeinem Alter
Vielleicht wäre ansonsten auch der Vollzug
Des Aktes zur Fortpflanzung uns aller Triebe
Zum Trotz relativ schnell relativ langweilig
So ist auch die eigentlich unsinnige Dialektik
Von Anziehung und Abstoßung ganz natürlich
Erfüllt sich in ihr was uns aneinander hält
Warum uns dann aber die Liebe immer
Vorgauckelt sie wäre nicht so es ginge
Nur um das Ankommen um da zu sein
Bleibt so unklar wie die Frage was sie
Im Kern mehr ist ein reines Gefühl oder
Ein Accessoire die Triebe zu ertragen
Auch wenn wir uns mehr als Trieb dünken
Die Liebe für heilig halten bleibt die Frage
Welche Rolle spielt sie in der Natur
Nichts ist ohne Grund und Funktion
Zumindest nichts was evolutionär bleibt
Was hat es mit der Dialektik auf sich
Ist etwas darin was mehr ist als ein nur
Närrisches Spiel uns zu fesseln auch
Aneinander auf Dauer gar
Lasse dich ziehen oder sage dir ab
In dem Wissen du kommst dann erst
Um so sicherer zu mir meist
Greife ich nach dir um uns den Halt
Zu geben und die Träume zu erfüllen
Die wir längst teilen entwindest du dich
Dies Spiel ändert sich auf Dauer nur in
Varianten miteinander noch wenn zu
Der Neugier die Gewohnheit kommt
Vermutlich hält es auf Dauer sexuell
Attraktiv und wirkt länger als die nur
Gern ewig genannten Gefühle der Liebe
So ist vermutlich die manchmal auch
Lächerliche Dialektik der Klebstoff
Der einer Liebe erst Dauer gibt
Frage mich nicht ob das logisch ist
Prüfe nicht inwieweit es vernünftig
Wäre anders zu handeln aus Liebe
Es ist eben unsere Natur auch wenn
Vielfach es uns besser ginge wo wir
Diese lächerliche Natur überwänden
Da wir im Ergebnis immer wieder
In diese Muster verfallen egal wie
Alt weise oder klug wir uns wähnen
Ist es müßig es zu hinterfragen
Sehnsucht und Angst vor Nähe
Hängen genauso eng zusammen
Um so größer die Angst desto stärker
Oft die Sehnsucht danach auch wenn
Wir nicht wissen was wir wollen
Und wenn wir hundert Geliebte hatten
Unser Herz tausendmal verschenkten wo
Wir zu lieben wagen ändert sich nichts
Wir werden nicht klüger so reich wir
An Erfahrung auch uns wähnen nun
Ein jeder bleibt Liebesdumm immer
Vermutlich ist das auch gut so
Hilft uns zu idealisieren im Alltag
Statt nüchtern zu bleiben dabei
© jens tuengerthal 3.8.15
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