Dienstag, 14. Mai 2019

Gleichgewichtskunst

Gefühle wie Liebe und Trauer
Sind vielen am wichtigsten bei
Der Frage was Leben ausmacht
Woher Glück oder Unglück kommen

Kann eine Philosophie der Lebenskunst
Zu Gefühlen überhaupt etwas sagen
Sind sie der Vernunft je zugänglich
Oder wenn dann schon nicht mehr

Genügt eine vernünftige Philosophie
Den ganzen Menschen zu beschreiben
Der doch viel mehr irrational stets ist
In seinen Träumen Ängsten Plänen

Philosophie kann nur ein Sollen als
Weg zu vernünftiger Zufriedenheit
Beschreiben aber nie das Wollen
Konkret bestimmen scheint es

Nur Gefühl oder nur Verstand sind
Immer im Ungleichgewicht weil beides
Erst vollständig uns macht als Mensch
Warum balancieren die Kunst wohl ist

Beim Verstand hilft uns die Philosophie
Vernünftige Wege für uns zu finden um
Zwischen Sollen und Wollen möglichst
Glücklich unser Leben zu führen noch

Kann nun die Vernunft alleine Gefühl
Beschränken oder ergänzt sie es auch
Indem sie im Gleichgewicht glücklich macht
Selbst ein dauerhafteres Gefühl auslöst

Eine Philosophie der Liebe dagegen
Scheitert an der Unvernunft ihres
Gegenstandes logisch immer aber
Ihre Gedanken helfen zu verstehen

Verständnis stärkt unsere Vernunft
Wo diese herrscht relativiert sich
Die Diktatur irrationaler Gefühle
Gegen freiheitliche Demokratie

Die Liebe wiederum kann logisch
Auf Dauer nur in Freiheit leben
Was vernünftigen Entschluss fordert
Der ihr meist vollkommen fehlt

Wer das Gefühl romantisch allein
Als ungeplante Wallung erlebt wird
Nie wirklich lieben können weil bloß
Opfer fremder Bestimmung nie frei

Die meisten Menschen aber lieben
So romantisch wie abergläubisch
Zugleich und wundern sich über
Das Scheitern dabei immer wieder

In dieser Hinsicht ähnelt der Glaube
Dem Gefühl doch sehr was sich aus
Fremder Bestimmung allein erlebt
Die der Vernunft unzugänglich bleibt

Es ist vielleicht die große Aufgabe
Der Lebenskunst Wege zu zeigen
Die von Fremdbestimmung befreit
Uns zu authentischem Gefühl führen

Was authentisch ist wenn nicht auch
Ausgeglichen in sich ruhend bleibt
Sicher eine Frage des Gefühls die
An dieser Stelle logisch offen bleibt

Glücklich zumindest macht mich mehr
Gleichgewicht mit Dominanz der Vernunft
Solange Gefühl auch schmerzhaft ist
Was ruhige Gelassenheit mir schenkt

So trägt das Verständnis der Lebenskunst
Als Philosophie zum Gleichgewicht wieder
Bei wenn zu viel Gefühl mich unfrei sein ließ
Was blind für Lebens Schönheiten machte

Ob es so gelingen kann das Gefühl
Wieder zu beherrschen um frei zu sein
Ist unklar zumindest beherrscht dieses
Nicht mehr ganz alleine mich

Ein solches mehr an Freiheit ist ein
Schritt zum philosophischen Gleichgewicht
Was als wohl höchste Lebenskunst
Das Leben immer glücklicher macht

Vielleicht geht es im Leben überhaupt
Künftig weniger um schlichte Herrschaft
Als ruhige Ausgeglichenheit miteinander
Im Gleichgewicht das alle glücklich macht

Dann wäre eine Philosophie der
Lebenskunst die Gleichgewicht schafft
Nahe am Weg zum ewigen Frieden als
Auch kantsches Ideal der Aufklärung

Gefühle wie Liebe und Hass als bloß
Unbeherrschbar zu betrachten macht
Unfrei sie dagegen in einen Rahmen
Der Vernunft zu stellen sehr zufrieden

So lasse ich der Leidenschaft auch in
Schönster Form der Liebe gern Raum
In mir und überhaupt solang sich dies
Im Gleichgewicht noch stets befindet

jens tuengerthal 14.5.2019

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