Mittwoch, 20. November 2024

Liebesgroß

Liebesgroß

Früher träumte ich noch von
Großer Liebe mit der Einen
Die dann die Einzige wird
Was selten lange so blieb

Dann liebte ich en gros
Statt einer lieber viele
Weil alle wunderbar waren
Denen ich nah sein durfte

Doch wurde dies keiner
Gerecht weil doch jede
Verdiente die große Liebe
Aus Knabenträumen zu sein

Darum habe ich nur noch
Große Lieben heute en gros
Weil doch jede einmalig ist
Zumindest solange sie bleibt

Große Gefühle zu haben um
Sie in der Begegnung einer
Allein dann zu schenken ist
Wunderbaren Frauen würdig

Bliebe eine fiele en gros weg
Groß war es ja schon warum
Sich nichts ändern mehr müsste
Würde Liebe groß weil sie es ist

Groß und klein hängen immer am
Standpunkt des Betrachters wie uns
Scheinriesen in Jim Knopf lehrten
Sind also eher relative Maßstäbe

Die Liebe aber ist lieber absolut
Was jede geliebte Frau verdient
Im Moment dann ewiger Gegenwart
Was immer noch Geschichte wird

jens tuengerthal 20.11.24

Lektürentagebuch 20.11.24

Lektürentagebuch 20.11.24

Zum Zauberberggeburtstag sei sich
Heute ganz diesem so großartigen
Roman gewidmet in dem ich auch
Wie fast jeden Tag heute nur las

Geburtstag eines Buches ist schon
Ein lustiger Termin und warum zählt
Dabei der Tag der Erstveröffentlichung
Der 24. November 1924 hier allein

Wären nicht die Tage in denen einst
Thomas Mann seine Frau Katia im
Sanatorium in Davos besuchte noch
Viel eher der passende Geburtstag

Ist es der Tag an dem der Autor mit
Dem Schreiben beginnt oder jener
An dem er die Feder aus der Hand
Legt vor dem vollendeten Werk

Vollendet ist dieses Werk was noch
Vor dem Ersten Weltkrieg begonnen
Doch in der Zeit des Krieges ruhte als
Mann die Bekenntnisse noch erkämpfte

Dieser literarische Grabenkampf mit
Seinem Bruder Heinrich zu dessen
Sicht er sich später doch bekannte
Klüger geworden durch Erfahrung

Eine Wandlung die auch im Zauberberg
Diesem grandiosen Werk sichtbar wird
Wo der anfänglich verspottete Italiener
Settembrini für den Humanismus steht

Sich mit Vernunft gegen die Bedrohung
Durch östliche Emotionen stark macht
Als Aufklärer und Freimaurer dabei für
Menschlichkeit und Freiheit kämpft

Ein Vorkämpfer der Demokratie seit
Drei Generationen schon wie er es
Gerade Hans und Joachim erklärte
Denen dies revolutionäre fremd ist

Von einem dieser Gespräche las ich
Die so typisch für den Zauberberg 
Wie seinen Geist am Ende doch sind
Der schon 1924 europäisch dachte

Auch den katholischen Juden Naphta
Überlebte Settembrini und damit sein
Humanismus wie sein ununterbrochener
Kampf für Freiheit und Demokratie

Dass dieser sonderbare Italiener der
Offensichtlich nicht wohlhabend ist
An einer Enzyklopädie arbeitet adelt
Diesen freien Geist noch zusätzlich

Er steht damit in der Tradition der
Großen Enzyklopädisten in Frankreich
Den Aufklärern von Diderot Holbach
Bis Voltaire und d’Alembert 

Wer dagegen das nationale Geraune
Das Thomas Mann noch in seinen
Bekenntnissen eines Unpolitischen
Von sich gibt liest staunt hier nur

Der Autor rechnet hier mit seiner
Position zum Krieg ab und gibt ein
Bekenntnis zur Republik wie auch
Zur Demokratie damit deutlich ab

Dass er dies vorher literarisch noch
Im Essay von deutscher Republik tat
Ergänzt diese Sicht auf den Zauberberg
Nur erhebt Settembrini zum Propheten

Während Hans und Joachim als Söhnen
Aus gehobener bürgerlicher Familie im
Hanseatischen Hamburg dies fremd
Erscheint ist Hans doch offener dafür

Sein Vetter versuchte vom Thema mit
Erinnerung an die Pflicht zur Liegekur
Abzulenken während Hans trotz seiner
Herkunft interessiert noch dabei bleibt

So ist der Zauberberg obwohl ein
Roman über die Zeit und ihr Vergehen
Unter besonderen Umständen dort in
Davos ein zutiefst politisches Buch

Es sind die sieben Jahre vor dem
Ersten Weltkrieg in denen er spielt
In diesen zieht Hans ein und dort
Verschwindet er wie so viele auch

Ob den Tod im Krieg findet oder
Nur die Zeit dort verliert lässt Mann
Offen wie die Leser im unklaren
Die Geschichte war zu Ende

Vorher aber trifft sich noch das
Alte Europa in den Bergen dort
Krank und leidend aus allen
Teilen die sich später bekämpften

Jenes felix Austria das Settembrini
Als freiheitsdurstiger Italiener noch
In freien Reden verflucht ging unter
Aus seinen Trümmern wuchs neues

Die erste deutsche Republik wuchs
Auf den Trümmern des Weltkrieges
In den sie alle hinein stolperten wie
Schlafwandler im nationalen Wahn

Wie aktuell sind diese gefährlichen
Blüten heute wieder wo Krieg ist im
Osten von Europa und nationale
Kräfte hierzulande wieder erstarken

Russland diese Randfiguren noch
Medial unterstützt und Putin als
Mäusefänger manche einfängt die
Nie in der Demokratie ankamen

Geradezu visionär scheinen uns
Da die Reden Settembrinis vom
Humanistischen Europa das die
Dichtung und Kultur hochhält

Ein Buch das noch in alter Zeit
Vor dem Ersten Weltkrieg also
Angedacht und begonnen ist
Weitsichtig schon für die Zukunft

Ganz nebenbei ist der Zauberberg
Noch eines der witzigsten wie auch
Unterhaltsam spannendsten Bücher
Über Leben Tod und die Zeit

Auch nach hundert Jahren noch
Brandaktuell und wichtig sollte
Gerade jetzt jeder die tausend Seiten
Auch mit einem Lächeln lesen

Vielleicht hilft uns der Zauberberg
Wie sein Blick in die Zeit vor dem
Großen Krieg unsere besser noch
Zu verstehen im realen Chaos

jens tuengerthal 20.11.24

Spaghettiglück

Spaghettiglück

Spaghetti sind nicht
Nur Essen sondern immer
Eine Form von Glück

Sie genießen um
Zufrieden glücklich satt sich
Danach zu fühlen

jens tuengerthal 20.11.24

Liebeszeit

Liebeszeit 

Liebe braucht keine
Zeit sondern verschenkt diese
Füreinander ganz

jens tuengerthal 20.11.24

Zeitgewinn

Zeitgewinn

Zeit gewann ich um
In Ruhe zu genießen 
Als ich sie mir ließ 

jens tuengerthal 20.11.24

Hyggelig

Hyggelig

Gemütlich machen
Lieber lustvoll genießen
Alles in Ruhe

jens tuengerthal 20.11.24

Schlafesglück

Schlafesglück

Schlafen macht glücklich
Heilung ohne Medizin
Allein durch Ruhe

jens tuengerthal 20.11.24

Liebesträumereien

Liebesträumereien

Wie schön ist es von Liebe zu träumen
Doch bringt uns diese Sehnsucht dem
Träum näher oder verhindert sie als
Dann Erwartung die Realisierung eher

Was abstrakte Schwärmerei bleibt
Schadet auch in Wirklichkeit nicht 
Doch jede Konkretisierung vorher
Offener Hoffnungen fesselt uns 

Wenn es also endlich konkret wird
Mit dem Traum von Liebe sollte ganz
Dringend schluss mit Träumen sein
Um mit diesen nichts zu ersticken

Nehme es mir fest vor diesmal
Vernünftig zu bleiben also alle
Träumereien noch rechtzeitig
Abzustellen bevor Erwartung 

Habe aber längst schon genug
Erfahrung wie damit keinerlei
Hoffnung auf Vernunft in der Liebe
Über diesen Plan nur zu lachen

jens tuengerthal 19.11.24

Lektürentagebuch 19.11.24

Lektürentagebuch 19.11.24

In drei Büchern gelesen von denen zwei
Kulturhistorisch und eines literarisch war
Jedes für sich ein Genuss aber war der an
Grauen Tagen mich lächeln lässt

Von Franz Hessel über die immer
Grenzen der Kosmetik gelesen wie
Sich liebevoll lächelnd amüsiert darüber
Als Cécile sich dort schön machen ließ 

Sie tat es für ihren Liebhaber Gaston
Der ihr etwas unaufmerksam schien 
Um so seine Leidenschaft wieder mit
Dem Körper in mittleren Jahren noch

Wecken zu können was scheinbar zu
Ihrer großen Freude auch gelingt was
Sie an dem jungen Tänzer bemerkt
Der sie gleich zweimal aufforderte

So wie sie sich beim Tanzen wunderbar
Jung fühlt merkt wie er etwas eifersüchtig 
Reagiert worauf sie sich noch schöner fühlt
Obwohl gut gereifte Witwe längst 

Als aber dann beim Weggehen ihr
Geliebter den Eintänzer noch bezahlt
Verfliegt dien Magie der Kosmetik so
Schnell wie sie vorher verzauberte


In Egon Friedells so wunderbarer 
Kulturgeschichte der Neuzeit über 
Wissenschaft und Forschung in der
Barockzeit gelesen und gelernt wie

Der Bürgermeister von Magdeburg
Otto vom Guericke das Vakuum mit
Experimenten entdeckt und über die
Fortschritte in der Chemie wie auch

Der Blutkreislauf entdeckt wurde die
Erforschung der Natur weiter kam
Sich weiter beflügelten als umgekehrt
Die geistigen Welten dieser Epoche 

Dort kreist vieles noch um alten 
Aberglauben der sich Religion nennt 
Gefangen in dogmatischen Mustern
Fern der Freiheit der Antike


Mit viel englischem. Humor erzählt
Peter James Bowman den Lesern
In Der Glücksritter von denletzten verzweifelten Versuchen des Fürsten

Pückler eine reiche Braut in England
Zu finden um seine Gärten noch weiter
Finanzieren zu können die doch auch
Bitte seine dann Ex-Frau tolerieren soll

Diese eine geborene Hardenberg
Tochter des Kanzlers sollte bitte noch
Auf dem Grundstück wohnen was die
Besten Partien alle noch abschreckte

Langsam merkt Pückler wie gering die
Chancen auf Erfolg in England sind
Ärgert sich über die damit unnötige
Investition der Englandreise auch

Doch bleibt er noch über die Saison
Weil das Leben in London ohne die
Zuhause nötige Hofhaltung zur dort 
Repräsentation noch günstiger ist

Was wir uns ruhig vorrechnen dürfen
Das Leben in der märkischen Provinz
War für ihn teurer als eine Saison
Sinnloser Suche noch in London

Er besserte seine klammen Finanzen
Die ihn nötigten sich von seinem Freund
Dem Baron Rothschild etwas zu leihen
Durch Kartenspielen erfolgreich auf

Die Whist Spiele im Club mit den
Jungen Dandys dort denen es nicht
Auf einen Cent ankam half dabei
Dem Zocker wohl erstaunlich gut 

jens tuengerthal 19.11.24

Dienstag, 19. November 2024

Parteiverlassen

Parteiverlassen

Kann sich der Bundeskanzler auf
Seine Partei verlassen oder nie
Also wie immer in der SPD die
Zwischen vielen Flügeln schwankt

Sie beraten über seine Kandidatur
In seiner Abwesenheit um sich mal
Ohne ihn aussprechen zu können 
Wohl ein echtes Misstrauensvotum 

Der Parteivorstand hat ein Problem
Könnte als beliebtesten Politiker im
Ganzen Land Pistorius aufstellen
Oder den unbeliebtesten Scholz 

Könnte Wahlen gewinnen wollen
Oder sie schon verloren geben
Darum Pistorius lieber nicht als
Kandidaten vorab verbrennen

Die Genossen sorgen sich um
Ihre parlamentarische Zukunft
Was für Pistorius spräche aber
Verrat an Scholz auch wäre

Ginge Scholz freiwillig wäre
Pistorius wohl die erste Wahl
So könnte er es auch beim
Nächsten mal noch werden

Sich auf die Partei verlassen
Lässt ganz schnell verlassen
Sich fühlen aus guten Gründen
Darum verließ ich sie lieber

jens tuengerthal 19.11.24

Liebesverlass

Liebesverlass

Auf Liebe kannst du
Dich vollkommen verlassen
Alles geht sie bleibt

jens tuengerthal 19.11.24

Teevollkommen

Teevollkommen

Tee passt immer nur
Graue Novembertage
Macht er vollkommen

jens tuengerthal 19.11.24

Lesetage

Lesetage

Bei Regen lesend
In deiner Bibliothek
Sitzen ist traumhaft

jens tuengerthal 19.11.24

Regenlauschen

Regenlauschen

Wie schön ist es doch
An grauen Novembertagen
Regen zu lauschen

jens tuengerthal 19.11.24