Freitag, 4. April 2025

Lektürentagebuch 4.4.25

Lektürentagebuch 4.4.25

Begonnen heute mit Franz Hessel in dessen
Kramladen des Glücks Gustav mit seinem 
Bruder der natürlich Rudolf heißt nicht Arthur 
Auf einen Ball geht und von dort berichtet

Mehrere Kontakte zu Damen verlieren sich
Bald wieder und als er gerade beschloss 
Mal wieder lieber nur Zuschauer zu bleiben
Beobachtet er eine maskierte Dame 

Über einen Spiegel sieht er sie und
Bewundert das schöne Kleid der Dame
Sie kommen ins Gespräch und bleiben
Dabei weil sie nicht tanzen möchte

Dafür möchte sie ihn gleich mit zu sich
Nach Hause nehmen was er begierig
Auf ein Abenteuer gerne auch mitmacht
Sie trägt bis zuhause noch ihre Maske

Dort angekommen zieht sie sich zum
Entkleiden zurück und ihm kommen
Erste Zweifel ob er die blauseidene
Wirklich will was überraschend endet

Nachdem er sie unmaskiert sieht in
Aller Üppigkeit wird der Fluchtinstinkt
Größer und er rennt einfach weg wird
Dabei zuerst von der Dame verfolgt

Sehr amüsiert reagieren Rudolf und
Seine Liebste auf diese Geschichte
Des wieder verhinderten Liebhabers
Die Gustav wunderbar beschreibt

Denke an die zugegeben wenigen
Fälle in denen ich die Flucht noch
Vor dem Vollzug ergriff die ich manchmal
Bereute und heute eher belächle

Sicher ist Hässlichkeit ein eher
Subjektiver Begriff doch wenn alles
In dir widerstrebt ist es besser zu gehen
Oder dabei die Augen zu schließen

So war bei mir das Mitleid mit der
Unter der Maske scheinbar hässlichen
Größer als das Verständnis für Gustav
Der eigentlich ganz zarte lieber mag

Sollte wer sich einlässt auch das Spiel
Bis zum Ende spielen oder wird das nur
Noch blamabler wenn die Natur ihren
Dienst infolge dabei verweigert

Eine amüsante Ballgeschichte die noch
Durch seine vorigen Versuche wie ihr
Leichtsinniges Scheitern an Komik gewinnt
Sehr fein beschreibt Hessel die Atmosphäre

Das ewige Scheitern bei dem Damen wie
Die Gelassenheit damit umzugehen zeigen
Vieles was jeder kennt der schon auf
Freiersfüßen im Menschenzoo wandelte 


Von der Literatur ging es zur Philosophie
Antoine Lilti denkt in Was ist Aufklärung
Diese plural und im globalen Kontext der 
Dekolonialisierung die heute erwartet wird

Warum diese kein Problem der Aufklärung 
Sein muss und wie die reale Emanzipation 
Dabei natürlich auch selbstkritisch erhalten 
Bleiben kann ist ein schönes Plädoyer

Vom Wert der Menschenrechte die für 
Alle Menschen gelten müssen statt nur
Auf die Fehler der Aufklärer zu schauen
Die er dabei nicht zu leugnen versucht

Es muss danach keine falsche Toleranz
Gegenüber nicht egalitären Sichten geben
Sondern lieber die Werte der Aufklärung im
Licht ihrer Verantwortung verteidigt werden 

Die Gleichheit aller Menschen wie ihre
Freiheit kann auch im Bewusstsein des
Wandels des Menschenbildes noch gut
Verteidigt werden ohne kolonial zu sein

Dabei zu bedenken wohin das anstatt
Im Aberglauben viele Menschen führt
Zeigt den Wert der Aufklärung die trotz
Gewandelten Menschenbildes nötig ist


Weiter ging es mit Giacomo Casanova
In seinen Erinnerungen über dramatische 
Anfälle seiner Geliebten Bettina die ihn so
Gerne noch eifersüchtig machen wollte 

Wieder zeigt sich der Aufklärer Casanova
In einer kleine Hexen Geschichte und dem
Spott über die Versuche der katholischen
Geisteraustreibung die lächerlich bleiben

Fein beschreibt er die Szenerie und mischt
Ein historisch kritisches Urteil über den nur
Hokuspokus der Kirche mit viel Gefühl das
Einen zehnjährigen erwachsen wirken lässt

Was immer der Knabe Casanova voller
Verletzter Gefühle dabei wirklich dachte
Schafft es der alte Casanova daraus eine
Schöne Geschichten der Liebe zu machen

Dabei noch den Geist der Aufklärung wie
Das nötige kritische Denken hochzuhalten
Zeigt mehr Reife als ein Kind wohl hat aber
Ein echtes Bild des alten Casanova dafür

Er stellt das kritische Denken gegenüber
Der Magie der Kirche das er damit als
Schlichten Hokuspokus offenbart zeigt so
Die Erinnerungen als Werk der Aufklärung

Dieser Blick auf Casanova der zeitweise
Auch Theologie studierte offenbart damit
Den Menschen und Philosophen der er
Mehr in seinem Werk ist als Liebhaber

jens tuengerthal 4.4.25

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