Freitag, 6. September 2024

Lektürentagebuch 06/09/24

Lektürentagebuch 06/09/24

In drei Büchern mit Begeisterung
Gelesen wie dabei in deren so
Unterschiedlichen Welten völlig
Versunken als lebendiger Leser

Angefangen mit dem Papageienbuch
Indem das Rätsel des lachenden
Fisch den die keusche Gattin nicht
Berühren will weil er männlich ist

Eine längere Erzählung beginnt die
Noch so offen wie rätselhaft ist ob
Der Fisch nun die grammatische
Keuschheit verlacht oder ein viel

Tieferes Rätsel und verbirgt wird
Der Papagei uns die nächsten Tage
Erzählen was ich voller Spannung
Erwarte und mich darum gedulde

Wird doch nichts schöner als was
Nicht gleich eine Erwartung erfüllt
Sondern rätselhaft bleibt in einer
Fast magischen sinnlichen Welt

Endlich ist Andrzej Bobkowski auf
Der Reise hinter den Wendekreis
Zumindest in Cannes angekommen
Beschreibt die Reise wie auch den

Aufenthalt im Hotel mit seinen sehr
Erstaunlichen Gästen einer englischen
Familie wie einer alten Französin die
Noch von ihrem Korsett gestützt wird

Wie sie mit ihrem jungen Chauffeur
Speist und das Personal auf Trab hält
Sie besuchen die bekannte Bars wie
Die Essen in ihrem abgelegenen Hotel

Dennoch fühlt er sich wie ein Projektil
Was den Lauf bereits verlassen hat so
Zwischen Abreise zur Auswanderung
Und dem letzten mal Frankreich nur

Scheint ihm alles viel zu teuer hier
Abstrus die festgefahrenen Abläufe
Die so vertraut typisch sind und doch
Der Vergangenheit längst angehören

Diesen Zwischenzustand des noch
Nicht irgendwo sein und nirgends
Mehr ganz dazuzugehören beschreibt
Bobkowski unerträglich feinfühlig

Der Marsch durch die Stadt mit ihren
Seltsamen Wechseln bei denen die
Slums an noble Viertel direkt stoßen
Ohne einen Übergang zu finden wird

Zu einer großen Selbstreflexion Atanazy
Zwischen moralischen Vorwürfen an sich
Wie dem Traum von reiner Liebe dazu
Das bevorstehende Duell wirkt nach

Zosia seine Verlobte wird zur Madonna
Er der nahezu nichts tat sieht sich als
Gigolo allein für den Gedanken seiner
Flucht vor der reinen großen Liebe

Warum er kein Künstler ist auch wenn
Verschiedene Talente in ihm schlummern
Er sich lieber als ein Manometer sähe
Der gesellschaftlich wirkenden Kräfte

Von diesen getrieben streunt er durch
Die Stadt zur heiligen Verlobten und
Fühlt sich zugleich schmutzig wie er
Um die Notwendigkeit seines Tuns

Als Flucht in seine Freiheit weiß
Lässt er sich von den Stimmungen
In sich die schwanken durch die
Dabei seltsam fremde Stadt treiben

So macht Stanislaw Ignacy Witkiewicz
Einen einsamen Spaziergang zu einer
Abenteuerlichen Reise im Geist seines
Protagonisten in Abschied vom Herbst

Er wechselt die Ebenen der Gedanken
Stellt das Sein infrage und tut die als
Begleitmelodie eines Fußmarsches
Der einer durch sein Gewissen ist

jens tuengerthal 6.9.24

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