Freitag, 25. April 2025

Freitagsriesling

Freitagsriesling

Wieder mal Freitag überraschend
Auf mindestens einen Riesling im
Crossroads wo mir Selma sofort den
Wein in die Zwischenetage brachte

Sie macht heute mit Tino die Bar die
Sich langsam immer mehr füllt so sind
Der Tresen und die Stehtische bereits
Voll besetzt oben erst zwei Tische

Das Publikum ist gemischt mit zwei
Damen am Tresen zu sieben Herren 
Im übrigen relativ paritätisch oben
Zwei Damen für sich und eine mit

Doppeltem männlichen Anhang dazu
Wie der Flaneur dazwischen der aber
Lieber unbeteiligt hier bleibt auch wenn
Die Dame mit den tätowierten Oberarmen

Die sie in ihrem weißen Pullunder ganz zeigt
Wie auch ihre buschigen Achselhaare sich
Räkelnd um Aufmerksamkeit bemüht
Bleibe ich lieber dezent im Hintergrund

Gewiss wird sich neben ihrer Begleitung
Einer der rumstehenden Herren ihrem
Bedürfnis nach Aufmerksamkeit dankbar
Annehmen damit alle glücklich sind

Die Musik dazu heute etwas ungewohnt
Aber das wird sich wohl noch ändern
Entweder ich gewöhne mich oder es kehrt
Zum üblichen älteren Programm zurück

Die Herren an der Bar entschieden sich
Der bedürftigen Dame keine Aufmerksamkeit
Mehr zu geben und so plaudert sie nun
Unauffälliger mit ihrer Begleitung

Die zwei Damen in den Ledersesseln
Sind so intensiv im Gespräch wie es
Wohl nur Damen können wobei die
Eine Mireille Mathieu seltsam gleicht

Zwischendurch gehen sie abwechselnd
Die hier Örtlichkeiten aufsuchen wobei
Jede in der Abwesenheit der anderen
Mit einem Telefon beschäftigt ist

Diese eher seltene Gewohnheit sich
Das Telefon zeitweise zu überlassen 
Spricht für ein enges Verhältnis ansonsten
War nichts an ihnen bemerkenswert

Sie reden sogar im Abgang noch weiter
Was auch hier nicht ungewöhnlich ist
Die eine lud die andere ein und beide
Bedankten sich mehr als höflich

Tino und Selma reden auch nur vom
Zwischendurch Bedienen kurzzeitig
Unterbrochen doch ist die Musik laut
Genug nichts verstehen zu müssen

Die übrigen Gespräche verschwimmen
Zu einem lauten Brei im Hintergrund
Ohne Sorge etwas zu verpassen kann
Der Flaneur alles in Ruhe beobachten

Zwei Damen die mit einem Herren
Gerade gingen beginnen vor der Bar
Ein wenig zu tanzen was aber wirkt
Als sollte es vor dem Frieren schützen

jens tuengerthal 25.4.25

Lektürentagebuch 25.4.25

Lektürentagebuch 25.4.25

Wunderbar liebevoll schreibt Franz Hessel
An die schöne Berlinerin die tagsüber längst
Berufstätig und abends tanzbereit ist die zu
Geistigen Dingen auch immer die ganz

Richtige Einstellung heute hat mir der heute
Nötigen Mischung aus Leichtsinn und
Zuverlässigkeit von Verschwommenheit
Wie Umriss die Güte mit Kühle verbindet

Nirgends gäbe es soviel schöne Mädchen
Auf der Straße und liebenswürdige Frauen 
In der Gesellschaft wie in Berlin sie seien
Mittlerweile schon in der Welt berühmt

Nachdem sie sich soviel Mühe gegeben
Könnten sie sich anmutig auf ihrem
Lorbeer nun ausruhen womit er die
Flinke Berlinerin zur Gelassenheit mahnt

Flanieren sollten sie lernen statt überall
Die erste und beste wie längst gewesen
Auch zu sein sich in Bescheidenheit wie
Zurückhaltung mit Eleganz mehr üben

Nicht erzählen wen sie in St. Moritz trafen
Mit wem in Paris dinierten auf welchen 
Bällen sie alles schon tanzten lieber sich
Kleiner machen was Größe zeigte

Wer wirklich Klasse hätte flanierte in
Ruhe über die großen Boulevards 
Müsste sich nicht dabei übertreffen
Sondern ließe sich in Ruhe huldigen

All diese Ratschläge klingen sehr weise
Treffen den Charakter der Berlinerin
Wenn es so eine denn als Typ gibt 
Genau und verhallen darum vermutlich

So schließt Hessel auch diese liebevolle
Ode an die Berlinerin mit dem Blick auf
Ihr Stirnrunzeln was ihn innehalten lässt
Möge sie doch bitte bleiben wie sie ist

Dieser feine Humor der aus der Ode
An die schönen Frauen die genau das
Gerne sportlich auch zeigen eine sehr
Dezente doch feine Kritik macht ist groß

Er trifft vieles was auch Fontane schon
Ähnlich über die Märkerin schreibt dabei
Ist seine Kritik höflich zurückhaltend noch
Macht sich am Ende sogar lächerlich

Das ist wieder der heilige Franziskus
Wie Mascha Kaleko ihn nannte der
Lektor vom Fischer Verlag der mit
Liebe und viel Humor dabei schreibt


Vom heiligen Franz ging es zum guten
Walter Benjamin dem später Freund
Über dessen Freundeskreis wie auch
Die Verlobung im Schwarzwald ich las

Sehr wissend erzählt Lorenz Jäger
In Walter Benjamin über das Leben
Eines immer Unvollendeten der stets
Auf der Suche nach wahren Worten blieb

Finde diese Biographie auch mit ihrem
Blick in die in Zeit und zahlreichen Zitaten
Sehr gut lesbar was von Benjamin wohl
Nicht immer so leicht zu sagen ist


Wie erging es Casanova mit den drei
Grazien mit denen er eine Nacht sogar
Mangels Kerzen im Dunkeln verbrachte
Was machte der Held der Liebe daraus

Eher nichts und musste sich sogar
Seines schlechten Benehmens um
Der Liebe willen danach schämen
In völliger Verkennung der Umstände

Beschwört seine Liebste sie möge sich
Ihm nähern versucht sie im Dunkeln zu
Jagen und verfluchte sie am Ende völlig
Erfolglos ganz grob und hässlich

Statt aufmerksam auf das Interesse
Der anderen zu achten wie blind vor
Liebe dabei lässt er die Chance voller
Unzufriedenheit und Ärger verwehen

Wie dumm sind doch die Männer die
Blind vor Liebe alle Zeichen übersehen
Eine unbedingt wollen und dafür alle
Anderen die gerne würden ignorieren

Sicher war der große Verführer da
Noch ein junger Abbé wie unerfahren
Doch beschreibt er selbst die Situation
In seinem Erinnerungen als offensichtlich

Eine Nacht im Dunkeln ungestört mit
Drei Frauen verbringen dürfen die
Genau das auch wollten klingt so
Traumhaft wie fast unrealistisch 

Doch statt die Chance zu nutzen sich 
Von den Frauen führen zu lassen 
Verhindern große Gefühle jede Erfüllung
Steht er sich dabei selbst im Wege

Wer kennt diese oder ganz ähnliche 
Erfahrungen nicht mit Frauen die dich
Mit ihrer besten Freundin zusammen
Treffen wollen und wie selten wird es mehr

Ob es immer männliche Dummheit wie
Vorliegend bei Casanova ist dahingestellt
Scheitert es meistens an den Männern
Die es gerne doch anders hätten

Ahnungslos zu bleiben wie keine
Unbedingt zu wollen ist sicher ein
Schlüssel zur Gelassenheit dabei
Fraglich nur ob es je lohnt

Nach den drei Wochen mit den drei
Koksenden Models in Südfrankreich
Sehe ich davon lieber eher noch ab 
Es findet nie eine wirkliche Erfüllung

Doch zurück zu Casanova der sich
Wie ein ahnungsloser Knabe noch
Gegenüber den jüngeren Mädchen
Benahm aus Liebe keine bekam

Aufrichtige und echte Gefühle werden
Gerne von den Damen beschworen 
Real aber Flexibilität erwartet die sich
An die gerade Umstände anpasst

Wo wir wie Casanova im Dunkeln
Offensichtlich nichts erreichen die
Chance im übrigen zu ignorieren ist
So verbohrt wie dabei ignorant 

All dies ist weniger verführerisch als
Nervig für alle Beteiligten die es bei
Offenen Worten ganz wunderbar
Hätten haben können miteinander

Große Gefühle sind wunderschön
Aber verführen auch zu großer
Blindheit wie Dummheit schnell 
Die keinen glücklicher macht

Warum ein gutes Verhältnis von
Spezieller und allgemeiner Liebe
Helfen kam mehr zu genießen was
Die Natur nach ihrer Art so will


Auf der Suche nach einer Antwort
Auf die Frage was Aufklärung sei
Lotet Hartmut Böhme die Kritik als
Kritik an den Aufklärung weiter aus

Der emeritierte Kulturwissenschaftler
Von der Humboldt Universität verfällt
Dabei wie einige andere Autoren der
Sonst guten Essay Sammlung wieder

Horkheimer und Adornos Dialektik der
Aufklärung ohne diese irgend besser
Zu begründen als mit den Fehlern des
Menschenbildes der Epoche allein

Dies ist jedoch eine nur soziale Kritik
Welche dogmatisch nicht greift weil sie
Aus fehlerhaften Folgen auf das der
Epoche zugrunde liegende Prinzip schließt

Wie Kant selbst richtig feststellte lebte er
Zwar in der Epoche der Aufklärung die
Jedoch weit entfernt davon war als
Aufgeklärt bezeichnet zu werden

Dieses ständige Streben jedes Menschen
Sich aus der Unmündigkeit zu befreien
Endet nie sondern beginnt immer neu
Warum es gerade mehr Aufklärung braucht

Während immer mehr Narren lieber
Ihre Freiheit an vermeintlich große
Führer abgeben suhlt sich naives Volk
Im spirituell esoterischen Hokuspokus

Die Pandemie zeigte die dramatischen
Auswirkungen dieser kollektiven Verblödung
Ganzer Regionen im Osten erschreckend
Die aber eine Solidarisierung bewirkte

Von diesem Gefühl der Unsicherheit was
Durch Verschwörungstheorien gerade von
Impfgegnern noch verstärkt wurde leben 
Politische Extremisten an den Rändern

Das Streben dieser nach aller Vernunft
Zu isolierenden Fanatiker nach einer
Anerkennung ihres Wahnsinns als normal
Vereint sie in entsprechenden Parteien

Genau diese Bewegung die sich die
Neue Rechte wie Putin und Trump
Zunutze machen um ihre Macht zu
Stabilisieren zeigt was dringend ist

Mehr Aufklärung im Sinne Kants
Keine relativerende Dialektik auf
Basis religiöser Verantwortung
Sapere aude - haben wir Mut

jens tuengerthal 25.8.25

Glaubensbefreit

Glaubensbefreit

Denke an Goethe und seine nur
Unvollendete Befreiung im Faust
Der ein Zauberlehrling bleibt um
Lieber in meinem Osterspaziergang
Allen Aberglauben abzuwerfen
Vom Glauben befreit blühte endlich
Die Aufklärung in schönster klarer
Vernunft ohne Seele und ähnlich
Fesselnde Gespenster wieder am
Lichten Hügel der Freiheit statt sich
In dunklen esoterischen Höhlen
Noch länger von der Todesangst
Fesseln zu lassen die auf ein
Jenseits hofft statt das Leben
Lustvoll mit Würde zu genießen
Welch schönes Osterfest wäre es
Ohne Auferstehung oder ähnlichen
Aberglauben einfach die Natur als
Mensch und Teil von ihr zu feiern 
Sich von allem Glauben befreien
Den Hokuspokus konsequent nun
Aberglauben zu nennen um seine
Welt allein auf sich zu stellen wie
Es Max Stirner im Einzigen lehrte
Dabei den tauglichen Maßstab um
Gut und böse zu unterscheiden im
Eigenen Gewissen allein zu suchen
Damit die KI nur nach Kant unsere
Bessere Zukunft wird statt sich zu
Unfreien Opfern eines erfundenen
Gottes und seiner Gebote zu machen
Als Sklaven in sozialen Netzwerken
Die Geld für die Betreiber scheffeln 
Befreit von allem Glauben einfach
Mit der Natur leben wie sie ist

jens tuengerthal 25.4.25

Naziauto

Naziauto

Natürlich sind Tesla keine
Nazi Autos die gab es als 
Nazis herrschen noch nicht
Hitler fuhr gerne Mercedes
Und prahlte mit Volkswagen
Völlig legitim aber ist es die
Rechtsradikalen die mit dem
Rassismus wieder spielen
Nazis zu nennen die längst
Im Osten eine Mehrheit haben
Bei Anhängern des Populismus
Was manche schon über die
Notwendigkeit eines neuen
Antifaschistischen Schutzwall
Sehr ernsthaft nachdenken lässt 
Wer also die vermeintlich blauen
Die innerlich längst tief braun sind 
Wie ihre Unterstützer Nazis nennt
Sagt nur einfach wie es ist also
Ist es völlig legitim heute jeden
Tesla ein Nazi Auto zu nennen
Wie alle für verdächtig zu halten
Die immer noch einen fahren
Damit der Widerstand gegen
Nazis endlich hörbar wird dies
Laut in die Welt zu brüllen
Kein europäischer Demokrat
Kann diese Nazis tolerieren
Lernen wir aus unserer Geschichte
Es scheint allerhöchste Zeit bevor
Bücher und Menschen brennen

jens tuengerthal 25.4.25

Leichenbesichtigung

Leichenbesichtigung

In langen Schlangen stehen die
Sektenmitglieder in Rom um den
Leichnam des Papstes zu sehen
Welch seltsame Vergnügen der
Aberglauben doch bringt denk ich
Der genug Leichen im Leben sah
Präpariert wurden die irdischen
Reste des Bischof von Rom noch
Damit er nicht so aussieht wie er
Es ganz unstrittig doch ist auf
Seinem Weg ins geaberglaubte
Himmelreich eine schöne Leiche
Sein soll im Anscheinsreich das
Diese Sekte so gerne hoch hält
Frage mich dabei immer warum
Wenn sie doch an das Himmelreich
Ernsthaft glauben sie noch so viel
Geschiss um die irdische Hülle
Von Seiten der Kurie machen
Halten wir es besser mit dem
Guten Epikur der lehrte schon
Bevor der Jude aus Nazareth
Seine jüdische Sekte gründete
Der Tod geht mich nichts an
Solange ich bin ist er nicht da
Wo er ist bin ich nicht mehr 
Verabschieden kann ich mich
Nur von Lebenden denn Tote 
Sind einfach nicht mehr da
Ihnen diese Freiheit zu gönnen
Heißt wirklich Respekt zeigen

jens tuengerthal 25.4.25

Liebesrechnung

Liebesrechnung

Liebe bleibt immer
Unberechenbar aber
Manchmal ein Gewinn

jens tuengerthal 25.4.25

Gefühlsgemisch

Gefühlsgemisch

Sonnenschein fällt durch
Schmutzige Scheiben als sei
Alles in Ordnung

jens tuengerthal 25.4.25

Weltbild

Weltbild

Welt bleibt ungerecht
Asozial gewinnt Wahlen
Lügen schlägt Wahrheit

jens tuengerthal 25.4.25

Liebesleicht

Liebesleicht

Wie schwer ist es zu lieben
Kann ich verlieben üben um
Es unbeschwert zu genießen
Oder wäre das dann nicht mehr
Natürlich genug für eine Liebe
Die von Herzen kommen soll
Um echt zu sein und nicht
Erzwungen oder gekünstelt
Braucht alle Liebe Leichtigkeit
Wäre das nicht unerträglich 
Wenn dem tiefsten Gefühl
Alle Schwere plötzlich fehlte
Schmeckte die Leidenschaft
Dann nicht wie Diätkost 
Ein wenig fade ohne Sex
Dafür mit Blümchen nett
Überlege ich und denke
Liebe wie ich sie meine
Soll fliegen lassen statt
Nur mit Eifersucht noch
Die Missgunst zu fesseln
Unklar bisher nur ob das
Je eine noch teilen wird
Warum es dann egal wird
Am Ende nur noch ein
Nimm's leicht nimm mich
In der Resteverwertung
Damit keine übrig bleibt
Bliebe ich lieber allein

jens tuengerthal 25.4.25

Donnerstag, 24. April 2025

Lektürentagebuch 24.4.25

Lektürentagebuch 24.4.25

Auf Sardinien zu lesen begonnen 
In Marcello Fois Die schöne Mercede
Und der Meisterschmied ging es um
Die Unentschlossenheit von Gavino

Nachdem der Bruder sich bei der 
Armee freiwillig gemeldet hat blieb er
Als zweiter Sohn der Familie verschont
Ist sich aber nicht klar ob er das will 

Während seine Schwester mit einem
Rechtsanwalt verlobt wird beginnt nun
Deren Freundin Agnese Gavino als
Mann zu umschleichen und mehr

Ergattert in einem kleinen Überfall
Dem eine lange Verführung schon
Vorausging bei der er sich wieder
Völlig unentschlossen zeigt alles

Was also mehr als ein Kuss war
Sich voller Lust auf dem Küchentisch
Vom plötzlich wilden Gavino endlich
Nehmen lässt der seinen Samen

Mitten im sonst Krieg in ihr lässt 
Wie sich danach ganz schnell
Wieder ordentlich anziehen will so
Beschreibt Fois die Erotik natürlich

Die Frauen untereinander reden
Über die Entjungferung Gavinos
Den sie nun endlich eroberte was
Ihn auf den Weg bringen soll


In der kleinen Grafschaft irgendwo
Im Reich gelegen wollen es die beiden
Liebenden Hermann und Ulrike endlich
Schaffen gemeinsam zu flüchten

Der komische Roman des Autors
Johann Karl Wezel der ein Zeitgenosse
Von Goethe und Schiller noch war nimmt
So der Liebe folgend tragisch komische

Wendungen deren vermutlich Scheitern
Neue komische Wendungen erwarten lässt
Die zugleich den Absolutismus seiner Zeit
Mit feinen Spitzen zu verspotten wissen

Warum Goethe ihn nicht möchte den
Dafür Wieland umso mehr lobte ist
Literarisch interessierten Lesern hier
Nicht ersichtlich es bleiben Mutmaßungen

Gefiel dem geadelten Geheimrat nicht
Wie lächerlich die Fürsten dort gemacht
Andere radikalere Autoren lobte er sehr
Sei es wie es sei die Lektüre lohnt


Weiter im abenteuerlichen Leben des
Simplicissimus von Hans Jacob Christoffel
Von Grimmelshausen ging es um die 
Räuberischen Taten seines Freundes

Hierbei beschreibt dieser wie rasant
Der Wechsel der Truppen stattfand von
Kaiserlichen zu Schweden noch als
Gefangener dort wieder geflüchtet

Sich den Holländern angeschlossen
Die ihm zu klösterlich fromm waren
Zwischendurch noch alle Kameraden
Die mit ihm flüchteten umgebracht

Von der holländischen Grenze dann
Bis in den Breisgau gelaufen um die
Kaiserlichen wiederzufinden die sich
Dann als Bayern plötzlich entpuppten

Wie er sich dann als Räuber lieber
Selbständig gemacht habe um seine
Beute die reichlich war ungeteilt weiter
Genießen zu können bis sie sich trafen

So war der ständige Wechsel zwischen
Sich teils feindlich gesinnten Truppen 
Nicht selten aber verdeutlicht auch die
Ganze Perversion des Bruderkrieges

Mit Humor beschreibt Grimmelshausen
Die völlig normalen Zustände unter denen
Einer den anderen des Geldes wegen
Abmurkste damit genug übrig blieb

Tiefere Verbundenheit mit ihrer Truppe
War nicht vorhanden jeder sah zu wie
Er und die Seinen dabei überlebten 
Recht und Ordnung eine Illusion

Wie die Zustände im Krieg eben sind
Was die Rechtsordnung so kostbar
Gegen die Herrschaft des Unrechts
Mit der Macht des Stärkeren machte


Aus dem Krieg und seinem Hass der
Deutschland dreißig Jahre verheerte
Ging es nach Venedig wo Casanova
Als junger Abbé nach Liebe sucht

Die Wirren mit denen er über kleine
Versteckte Briefe schließlich eine
Verabredung mit dreien in deren
Schlafzimmer erreicht sind herrlich 

So muss er sich um die Gunst des
Ihm wohlgesonnenen Senators dort
Bemühen eine Pension für die arme 
Tante zu erhalten bei der sie wohnen

Trickreich schaffen sie es seinen 
Abgang zu inszenieren während
Er sich im Dunkeln in deren Zimmer
Schleicht wie von ihnen geplant

Wie vieles dessen was in der Liebe
Und auf ihren Spuren bei der Lust
Immer von Frauen inszeniert wird 
Beschreibt Casanova wunderbar

Nicht er glänzt als Verführer dabei
Sondern die Frauen spielen mit ihm
So wie es ihnen gerade gefällt was
Nach aller Erfahrung wahr klingt

Warum es Frauen dann immer noch
Gerne kurz davor so inszenieren als
Seien sie Opfer der Verführung der
Sie nur widerwillig folgen bleibt so

Rätselhaft wohl immer wie das
Wesen der Frauen könnte aber
Auch Konventionen genügen 
Denn Frauen sind es die verführen

Männer müssen dabei nur folgen
Um das Spiel nach ihren Regeln 
Zu spielen was dann beiden die
Schönste Erfüllung schenken soll

Männer die von sich denken sie
Seien große Verführer sind meist
Nur lächerliche Gockel denn die
Echten Genießer folgen Frauen

Natürlich müssen sie diesen dabei
Das Gefühl geben gewollt zu werden
Doch besser nie zuviel was nur zum 
Rückzug und zu Widerstand führt

Es gelten in der Liebe vermutlich
Die Gesetze des Marktes härter
Als auf diesem je was leicht zu haben
Scheint uns in der Lust wertlos 

Die Gelassenheit zu besitzen bis
Zum entscheidenden Moment zu
Warten an dem sie Aktion erwarten
Erfordert wohl auch lange Übung

Das Spiel der Geschlechter die
Umeinander werben ist immer
Auch großes Theater in dem
Alle ihre Rolle spielen müssen

jens tuengerthal 24.4.25

Bücherantwort

Bücherantwort

Die beste Antwort auf alle Fragen
Egal ob politisch oder emotional
Beruflich oder ganz privat ist
Schau in Bücher und lese sie
Gute Bücher sind die besten
Ratgeber wie Medikamente
Sie lassen Kummer verfliegen
Sind Stimmengsaufheller die
Nachhaltig besser wirken als
Alle Psychopharmaka weil sie
Geistig autonome Vorgänge von
Innen in Gang setzen damit die
Körpereigenen Boten aktivieren 
Sie schützen die Demokratie wie
Sie Toleranz und Vielfalt lehren
So wurden Bücher zur besseren
Antwort auf alles im Leben die
Zusätzlich ein Genussmittel mit
Unschädlichem Suchtcharakter sind
Womit die Bücherantwort am Ende
Alles ist was es je braucht

jens tuengerthal 24.4.25

Eradopfer

Eradopfer

Es sinkt die Zahl der Verkehrstoten
Aber es steigt unter diesen deutlich
Die Zahl der Radfahrer was aber 
Angesichts neuer E-Räder keinen
Wirklich mehr wundern muss weil 
Alles was massiv wächst damit
Auch massenhaft Unfälle bringt
Noch dazu wer schneller fährt
Was damit leichter wird sich einem
Erhöhten Risiko noch aussetzt
Womit eigentlich alles doch 
Erwartungsgemäß abläuft alle
Sich darob beruhigen können
Auch wenn es kein Leben rettet 
Ist es doch beruhigend zu wissen
Mehr Tote haben gute Gründe
Kein Anlass zur Sorge also
Solange wir es überleben
Wo nicht ist eh alles egal
Spreche da aus Erfahrung
Wurde schon mal tot gefahren
Aber es wird alles besser

jens tuengerthal 24.4.25

Drogenproblem

Drogenproblem

Deutschland hat ein Drogenproblem
Melden uns die Nachrichten es sterben
Fast 150.000 Menschen jährlich infolge
Alkohol und Tabak Konsum was doch
Eher dafür spräche zu sagen unser
Land hat keine Problem dabei an den
Zulässigen Drogen früher zu sterben
Denn Deutschland hat viele Probleme
Es gibt gute Gründe nicht mehr so
Leben zu wollen und lieber zu sterben
Als hier auch noch alt zu werden doch 
Statt Lösungen für die Probleme zu suchen
Die den Drogenkonsum begünstigen 
Wird gefordert diese zu verbieten 
Zumindest höher noch zu besteuern
Weil Verbote je etwas gelöst haben 
Im Laufe der Menschheitsgeschichte
Denke ich und schaue auf meine Familie
Wo bei allen Festen gerne und viel
Gesoffen wird während rauchen 
Völlig verpönt seit Jahren schon ist
Was mich noch eher dazu bringt
Gebt wenn ihr kein Drogenproblem
In Zukunft mehr haben wollt lieber
Alles frei damit jeder Mensch sich
Entscheiden kann wie er stirbt denn 
Unter diesen Bedingungen sind alle
Lebensverlängernden Maßnahmen
Schon eine Form von Folter die zum
Entwürdigenden alt werden zwingt
Der Skandal sind nicht legale Drogen
Empörend ist dass es illegale gibt
Wie hoch diese besteuert werden
Womit der Staat sehr gut verdient
An dem was er angeblich nicht will 
Wer braucht noch einen Staat der
Verbietet was Freude macht nur um
Die Produktivkraft zu erhalten was 
Eher Lust schnell zu sterben macht
Legalisiert endlich alle Drogen damit
Jeder selbstbestimmt gehen kann

jens tuengerthal 24.4.25

Liebesfund

Liebesfund

Wer Liebe findet
Darf sie behalten oder
Auch fliegen lassen

jens tuengerthal 24.4.25