Donnerstag, 6. März 2025

Sexfasten

Sexfasten

Hatte da echt keinen Plan
Noch irgend Aberglauben
Der mich zum Fasten brachte
Es ergab sich einfach so 
Nachdem ich mir jahrelang 
Den Schmerz mit wechselnden
Frauen wegvögeln wollte was
Zur Relativierung erfolgreich war
Wurde es Zeit für etwas neues
Nicht mehr Frauen zu verfallen
Sich selbständig zu machen
Beginnt mit Enthaltsamkeit
Gegenüber anderen denn
Mit mit mir bin ich ja immer
Zusammen und tue was gut tut
Denke ich lachend und bin so
Völlig entspannt gespannt
Wie lange das Sexfasten
Wohl dauern könnte denn 
Mehr Gründe für weniger
Gibt es nach allem genug

jens tuengerthal 6.3.25

Fastliebe

Fastliebe 

Ab wann fängt die Liebe an
Hat da irgendwer einem Maßstab
Ist verliebt schon groß genug
Oder braucht es ein Diplom

Fastliebe klingt wie nie genug
Oder eher wie beinah schon
Mit Rücktrittsversicherung bei
Verlust der nahezu Liebe 

Wie nah müssen wir uns kommen
Um von Liebe ernsthaft zu reden
Genügt ineinander nicht irgendwie
Oder zählt nur echtes Gefühl

Wer prüft Liebe auf Echtheit
Wo gibt es dazu ein Zertifikat
Was ist wenn unechte bleibt
Fastliebe sich ganz echt anfühlt

jens tuengerthal 6.3.25

Mittwoch, 5. März 2025

Aschermittwochsstille

Aschermittwochsstille

Zum Aschermittwoch sag ich
Ohne Glaube und Karneval
Lieber gar nicht gibt ja genug
Die sich da öffentlich äußern
Um sich lächerlich zu machen
Da faste ich lieber Politik statt
Den Unsinn zu kommentieren
Und sage einfach mal nichts

jens tuengerthal 5.3.25

Lektürentagebuch 5.3.25

Lektürentagebuch 5.3.25

Auf dem Rückweg vom Sonnenuntergang
Im Mauerpark im Antiquariat Nadelmann 
Ein Buch gestern mitgenommen was mich
Schon vorher länger angelächelt hatte 

Die islamische Aufklärung sein Titel
Von Christopher der Bellaigue einem
Kundigen in Cambridge und Harvard
Studierten Historiker was ich sogleich

Noch in der Nacht zu lesen begann 
Spannend beginnt er mit der Geschichte
Jane Eyres von Charlotte Brontë um 
Zu fragen wie dieser Skandalroman 

In der islamischen Welt verstanden worden
Wäre ob überhaupt und wer dort 1848
Lesen konnte überhaupt aber auch
Im Verständnis der erzählten Geschichte

Erzählt dann von der noch osmanischen
Literatin Fatma Aliye die schon 1891 das
Klassische Rollenverständnis hinterfragte
Von der hier kaum einer etwas weiß

So klärt Bellaigue seine Leser auf
Über unsere Vorurteile gegenüber 
Der islamischen Welt was er auch
Am Beispiel von Gertrude Bell zeigt

Eine spannende Herangehensweise
Die mich als historisch neugierigen
Leser sogleich fesselt und neugierig
Machte was es an Aufklärung gab 

Werde weiter von der Lektüre noch
Berichten und bin gespannt welche
Geistigen Wege sich dort offenbaren
Von denen ich noch wenig weiß


Weiter ging es heute in dem Kapitel
Torso in dem Margot die Geschichte
Vom letzten Tag von Erich Wörner erzählt
In Franz Hessels Irrtümern der Liebenden 

Genau und aufmerksam erzählt dort
Margot was sie mit ihm alles erlebte
Der zu ängstlichen Visionen neigte
Wie sie ihn unbedingt ablenken wollte

Was sie alles unternahm und wen sie
Dabei alles in dem Dorf das Paris hier
Scheint noch zufällig trifft wie jedoch
Alle Versuche der Ablenkung fehlschlagen

Besuch ihrer Freundin Café Restaurant
Jahrmarkt Bar bis er mit Pierre verschwand
Wird ganz nebenbei wie aus dem Bilderbuch
Das Künstlerleben in Montparnasse gezeigt

Bis Erich am Ende mit Pierre in sein
Atelier kam als ein Gewitter losbrach
Das am Ende Wörner das Leben kostete
Wie genau ist weniger wichtig hier

Auch war Margot nicht dabei und
Kennt die Geschichte nur von Pierre
Dessen Mutter sie völlig umsorgte
Bis es dann bereits zu spät war

Fein erzählt Hessel jedoch den
Immer weiter wachsenden Wahn 
Der ihn voller Angst zum Tod zieht
In den er sich überraschend stürzt

Die ständig alle Grenzen wieder
Überschreitenden Vorstellungen
Des sich verfolgt fühlenden der
Irgendwann keinen Ausweg mehr sah

Wie im Laufe des einen Tages von
Dem Margot erzählt die sich dabei
Vorwürfe macht das Drama aus
Angst mit Verfolgungswahn eskaliert

Wie hilflos die Umgebung reagiert deren
Worte ihn nicht mehr erreichen wobei
Sich fragt wäre es zu verhindern oder
War es der Zufall eines Moments nur

Erinnere mich gut an die Schwester
Eines Freundes die sich von einem
Denkmal in den Tod stürzte aber zuvor
Noch versuchte mich zu erreichen

Seltsam fühlt es sich immer an wenn
Alle Gefühle im Nichts enden was du
Vielleicht hättest verhindern können
Das aber unsere Freiheit auch zeigt

Auch die Freiheit verrückt zu werden
Wie sich im Wahn aus dem Leben das
Einen vermeintlich verfolgt zu stürzen
Doch zu begreifen gibt es da nichts

Liebevoll umarmt Ulrich am Ende
Der Geschichte die erschöpfte Margot
Sie sehen sich dabei selig an im
Geteilten Glück gemeinsamen Wissens

jens tuengerthal 5.3.25

Liebeswert

Liebeswert 

Liebe ist wertvoll
Hat zumindest ihren Preis 
Bezahlt mit Leben

jens tuengerthal 5.3.25

Unbezahlbar

Unbezahlbar

Unbezahlt leben
Hinterlässt viele Schulden
Wenigstens etwas

jens tuengerthal 5.3.25

Lebensbilanz

Lebensbilanz

Alles hat seinen
Preis wenige verdienten
Außer Bestatter

jens tuengerthal 5.3.25

Liebesglaube

Liebesglaube

Glaube macht unfrei und keiner
Möge sich mit einer schnöden
Religion dabei noch beflecken
Wie es schon Epikur uns lehrte
Vor weit über 2200 Jahren schon
War dieser Grieche klüger als
Viele es bis heute wurden die
Zuflucht statt Freiheit suchen
Dafür sich in Ketten legen lassen
Nur in der Liebe bleibt uns nichts
Als der Glaube an sie weil kein
Wissen je Sicherheit uns gibt
Über ein Gefühl wie noch viel
Weniger über die der anderen
Wer glücklich lieben möchte
Muss an Gefühle glauben die
So schnell wieder verschwinden
Wie sie aus völlig unkalkulierbaren
Gründen einst auftauchten wofür
Sachlich nichts spricht als Glaube
Was das Christentum als jüdische
Sekte so erfolgreich missbrauchte
Es sieht also düster neblig aus um
Die Liebe und ihre Gründe wenn
Wer es vernünftig kritisch betrachtete
Zum Glück möchte das niemand
Außer diejenigen die gerne eine
Gute Partie machen wollten die
Mit dem Glauben leben müssen
Nichts von Liebe zu wissen dafür
Dann aussehen wie Frau Trump

jens tuengerthal 4.3.25

Dienstag, 4. März 2025

Milliardenpaket

Milliardenpaket

Die noch nicht Bundesregierung
Einigt sich auf ein Milliardenpaket
Ganz ohne Schuldenbremse die
Vorher wahlentscheidend war
Weil die Mehrheit im neuen
Bundestag dafür nicht genügte
Wird es ohne Regierung noch
Schnell vorher durchgedrückt
Was zeigt der neue Kanzler 
Sollte Merz es wirklich werden
War ein Lügner und Scharlatan
Um Wählerstimmen zu bekommen
So nötig die Investitionen sind ist
Der rassistisch verlogene Wahlkampf 
Gemeinsam mit diesem Beschluss
Vorab ein Geschenk für Populisten
Spannend wäre was der Wähler
Dazu sagen wird aber der wird
Zum Glück erstmal nicht gefragt
Damit macht die SPD Merz zum
Kanzler eines Aufschwungs auf
Pump den er angeblich nie wollte
Warum wer diese Parteien noch
Wählen sollte bleibt hier unklar aber
Schon erstaunlich was alles geht

jens tuengerthal 4.3.25

HimmelüberBerlin

HimmelüberBerlin

Bunt war der Himmel über Berlin
Als ich heute seinetwegen zum
Mauerpark um die Ecke hier lief
Nach traumhaft schönem Tag
Strahlte es in vielen Farben
Der schwierigen Situation gerade
Zum Trotz war es wunderschön
Menschen saßen auf dem Hügel
Zum Stadion was abgerissen
Werden soll oder auch nicht
Schauten verträumt in den Himmel
Und manchmal genügt auch die
Kleine Schönheit vor Ort um
Glücklich mit dem zu sein
Was ist mehr nicht auch
Wenn nebenan gerade
Die Welt untergeht
Bleibt Berlin bunt

jens tuengerthal 4.3.25

Lektürentagebuch 4.3.25

Lektürentagebuch 4.3.25

Weiter mit Franz Hesel als ein Flaneur
In Berlin Unter den Linden über die
Kreuzung zur Friedrichstraße mit den
Dort ansässigen Cafés und was sich

Dort inzwischen geändert hat welches
Den Besuch noch lohnt und was etwa
Am Kranzler fast antik schon eher an
Die Leutnants noch denken lässt

Vorbei an Bristol und Adlon wie auch
Über den Pariser Platz an dem auch 
Schinkel noch wirkte was am Tor das
Als Brandenburger berühmt sehenswert

Weniger als viele denken und lieber
Noch sähe er bei vieler peinlicher
Dekoration noch weg mit Grauen 
Was die Familie dort hinterließ

Mehr freut er sich am Grün im
Beginnenden Tiergarten aber nicht
Ohne über die auch eher peinliche
Siegesallee zu lästern zum Stern 

Dort stand da nicht die ebenfalls
Eher peinliche Siegessäule die erst
Die Nazis auf den Stern abstellten
Aber einen Schachtelhalm gliche

Weil Natur wie Schachtelhalme aber
Schön sei könnte diese zumindest 
Der guten Aussicht dort wegen auch
Toleriert werden trotz aller Peinlichkeit

Erinnert auch an die drei Denkmale
Von Moltke Bismarck und Roon die
Heute am Stern beieinander stehen
Erzählt von Schloss Bellevue nett

Eine ungewohnt spitze Zunge hat
Hessel gegenüber dem Preußenkult 
Der als er den Flaneur schrieb noch
Nicht lange nur Geschichte war

Fährt ein Stück nach Moabit um am
Strafgericht vorbei wie dem Gefängnis
Zum schönsten Lehrter Bahnhof zu 
Kommen der dem Hauptbahnhof wich

Dieser stand neben dem Humboldt Hafen
Unweit des Hamburger Bahnhofs das
Heute Museum für Moderne Kunst wurde 
Auch einen Besuch immer mal wert ist 

Nicht vergleichbar der Gemäldegalerie
Auch an die Alte Nationalgalerie nie
Reichend aber doch in der Moderne
Ein bedeutender Querschnitt der Welt

Sehr empfehlenswert sind heute auch
Die sommerlichen Tanzabende mit den
Angesagten DJs Berlin im dort Hof was 
Kultivierte Open Air Disco erschafft

Davon ahnt Hessel noch nichts der
Dafür Picasso live in Paris noch traf 
Beschreibt dafür die Ausflugslokale
In den Zelten im Tiergarten näher

Wie sie die Moltke Brücke überquerend
Heute am Kanzleramt vorbei erreicht wird
Die heute nach einem Ami noch heißen
Was gerade sehr unpassend erscheint

Dabei wohnten dort berühmte Berliner
Wie Bettina von Arnim Magnus Hirschfeld
Max Reinhardt und Clara Schumann doch 
Der Name stammt von dem Zelten dort

Diese Stoffzelte zum Ausschank hatte
Noch Friedrich der Große zwei Hugenotten
Gestattet die sehr erfolgreich dort waren
Diese spielen 1848 wie 1918 eine Rolle

Doch war das revolutionäre Geschehen
Dort eher verbal als je real aber doch ein
Für die Revolution wichtiger Treffpunkt
Nah lag auch damals die Krolloper dort

Jene verschwand im Krieg und den
Namen Staatsoper trägt die von Friedrich
Unter den Linden heute im Zentrum
Bis 1920 war Tiergarten nicht Berlin

Doch führt Hessel uns zum dortigen
Werk von KPM der königlichen Porzellan
Manufaktur die dort produziert wie eine
Feine Ausstellung besichtigen lässt

Von dieser Berliner Institution die neben
Den Verkaufsräumen Unter den Linden
Bis heute noch existiert erzählt Hessel 
Mit leicht schwärmerischen Ton uns

Kenne auch einige schöne Geschichten
Wie Prinz Louis Ferdinand dort noch
Für Gäste gerne einkaufte und wie die
Fürstin Bismarck sich aufführte dabei

Bis heute nahe dem Bahnhof Tiergarten
Gelegen wo auf der anderen Seite der
Flohmarkt am 17. Juni heute viele lockt
Was alte West-Berliner Tradition ist

jens tuengerthal 4.3.25

Liebesfalle

Liebesfalle

Verliebt fallen nie
Fehler am anderen auf
Ist Liebesfalle

jens tuengerthal 4.3.25

Reformbremse

Reformbremse

Reformen werden
Mangels Mittel ausgebremst
Bleibt ohne Zukunft

jens tuengerthal 4.3.25

Schuldenfalle

Schuldenfalle

Schulden fallen durch
Weniger investieren 
Schneller höher an

jens tuengerthal 4.3.25