Montag, 3. Februar 2025

Liebeslügen

Liebeslügen

Sie träumen von einer Beziehung
Haben dazu nach vielen schon
Enttäuschungen klare Erwartungen
Denen keiner je gerecht wird aber
Klagen zu gern über die böse Welt
Wie ihren Traum von Liebe die in
Großer Harmonie nach ihrem Bild
Funktionieren soll halten sich darum
Alle Optionen lieber offen von denen
Natürlich keine Wirklichkeit dann wird
Was die Enttäuschungsspirale noch
Rasant beschleunigt in der sie auf
Ewigkeit gefangen zu den heute
Klageweibern der Liebe wurden
Die sich auf Threads gegenseitig 
Mitgefühl und Verständnis bekunden
Und wenn mich der Teufel reitet
Sage ich gelegentlich etwas dazu
Was auf beleidigtes Unverständnis
Der solidarischen Jammerer stößt
Dann denke ich ach hättest du
Als Kassandra doch geschwiegen
Manche leben gerne jämmerlich 
Lass sie damit glücklich werden
Aber halte dich lieber fern davon
Zufrieden glücklich zu bleiben als
Nicht jammernder Sterblicher der
Diesen Wahnsinn irgendwann gerne
Lachend im Nichts hinter sich lässt
Wer braucht schon eine erlogene
Liebe die mit Erwartungen ganz
Sicher nur sich selbst zerstört

jens tuengerthal 3.2.25

Hunderttausende

Hunderttausende

Hunderttausende demonstrierten
Auch dieses Wochenende wieder
Für eine Brandmauer gegen Rechte 
Damit auch gegen Kandidat Merz

Die frühere Volkspartei CDU deckt
Einen wechselhaften Lügner dem
Künftig keiner mehr glauben kann
Der cholerisch wie Trump scheint

Natürlich nutzen die Parteien diese
Willkommene Wahlkampfhilfe gegen
Den untauglichen Kandidaten der
Zeigte Macht ist wichtiger als Konsens

Eine Bundestagswahl bei der vorab
Hunderttausende gegen einen nur
Kandidaten protestieren zeugt von
Der längst realen Polarisierung 

Die CDU hat sich nach Merkel unter
Merz in der falschen Hoffnung noch
Stimmen von Rechtsaußen zu holen
Auf den gefährlichen AfD Kurs begeben

Dort kann sie nur verlieren weil wer
Die rassistischen Lügen glaubt lieber
Das intolerante Original wählen wird
Dafür wird das Land weiter gespalten

Ein dringend nötiges Verbotsverfahren
Gegen die Anhänger Putins endlich
Zu beginnen sind sie alle zu feige
Stärken dafür die Rechtsradikalen noch

Die CDU auf AfD Kurs ist damit zum
Besten Wahlhelfer der Rechten geworden
Wähler mit Maßnahmen zu betrügen 
Die illegal sind wird nur künftig teuer

Die Angst es ginge wirklich eine
Gefahr von Ausländern aus ist
Gefährliche Brandstiftung der AfD 
Dafür allein gehören sie verboten

Natürlich kann eine Merz CDU 
Die diesen Kurs mitgeht damit
Keinen Verbotsantrag mehr gegen
Ihre Helfer im Parlament stellen

Der angeschlagene Kandidat bringt
Hunderttausende gegen sich schon
Auf die Straße wer kann den wählen
Das Land braucht eine stabile Mitte 

Wer weiter auf Merz noch setzt dessen 
Wahlkampf sichtbar die AfD nur stärkt
Reißt damit die Brandmauer weiter ein
Wird ein Verräter der Demokratie dazu

Mutti und die christlichen Kirchen 
Grenzen sich von dieser CDU ab 
Redner in Berlin war der gerade 
Ausgetretene Michel Friedman 

Will dieser rechte Provokateur nun
Mit Angst ohne Perspektive gewinnen
Wogegen Hunderttausende demonstrierten
Kann er nur mit der AfD noch regieren

Die CDU balanciert mit dem falschen
Kandidaten gefährlich nah am Abgrund
Wie es ihre Vorgänger vor 1933 taten 
Hoffentlich stoppen Hunderttausende sie

Wie Parteien so träge eben sind werden
Nun Durchhalteparolen ausgegeben um
Die Reihen fest zu schließen und vergessen
Dabei wer dies einst für wen noch sang

Es gibt einen Kandidaten der Mitte
Für die Robert Habeck steht doch
Statt diese zu stärken werden lieber
Bündnisses mit Brandstiftern geschlossen

Einst war der politische Konsens in
Deutschland entschieden NIE WIEDER
Als Antwort auf die Diktatur mit Merz
Wurde daraus nun ein schon wieder

Wie gut wenn weiter Hunderttausende
Im ganzen Land gegen diese ganzen
Brandstifter von CDU und AfD aufstehen
Merz darf keine Zukunft im März haben

jens tuengerthal 2.2.25

Lektürentagebuch 2.2.25

Lektürentagebuch 2.2.25

Wieder voller Genuss Franz Hessels
Heimliches Berlin gelesen wo ich mit
Wendelin der noch einen Moment
Überlegte nun im Kanal zu enden 

Zu Karola ging wo diese nicht war
Ihn dafür Oda mit dem Leuchter von
Unten abholt und ihm gut gefällt doch 
Ihn leider nur zu Clemens bringt

Dieser saß im Hausmantel noch am
Schreibtisch und übersetzte gerade
Homer um über Worte wie ihre
Bedeutung im Leben nachzudenken

Redet wieder intensiv auf Wendelin ein
Auch wie er Carola gewann und in der
Ehe mit Kind irgendwie verlor bis ihn
Wendelin fragt was er arbeiten solle

Doch Clemens meinte nur nichts
Er sei schön was doch genüge um
Damit glücklich zu werden wie aus
Dieser Idee eine Philosophie entwickelt

Der Edelmann sei um edel zu sein
Damit die Welt zu bereichern was doch 
Aufgabe und Glück genug wäre um die
Welt durch sein Dasein zu bereichern

Wie schön es doch wäre durch Berlin
Zu flanieren alle Angebote zu bestaunen
So an allem Teil zu haben ohne etwas
Haben zu wollen oder gar zu müssen

Besitz mache unfrei meint Wendelin
Aber die Welt bestaunen wie sie als
Nur Zuschauer zu erleben sei genug
Damit vollkommen glücklich zu sein

Worauf Wendelin einwendet eine
Liebe wollen wir doch für uns haben
Was Clemens zum Geständnis bringt
Er habe wohl die Liebe nie begriffen

Er wollte alles erhalten wie es ihm
Zuerst erschien warum Karola ihn
Für träge halte die sich ständig neu
Erfinde und alles wieder verwandle

Hinter all diesen neuen Damen die
Sie ständig der Mode folgend werde
Trottel er mit seiner Liebe nur noch
Hinterher und lebte nebeneinander

Seit sie nicht mehr den Schlaf teilen
Sei er zum Zuschauer mehr geworden 
Der Liebe die dadurch noch näher
In ihm war als in den nur Liebhabern

Als Wendelin ihn darauf fragte ob
Er dann auch ihn als Liebhaber
Einfach tolerieren könnte meint Clemens
Wendelin sei Geliebter kein Liebhaber

Diese Verkehrung der Rollen wie feine
Unterscheidung zeigt den Philologen 
Der ein weiser Philosoph auch ist denn
Wendelin wird gewollt und nimmt nicht

Auf Momente des Zweifels folgen ganz
Intensive des Gesprächs über das Sein
Auf der Suche nach Liebe mit Clemens
Dem Gatten seiner hoffentlich Geliebten

Doch die Unterscheidung vom nur 
Geliebten der er sei zum Liebhaber
Der sich nimmt was er mit Lust will 
Ist bezeichnend für Wendelins Rolle


Nach so tiefer philosophischer Weisheit
Des Philologen der weniger gehörnter
Gatte als Vordenker nur ist lag es nah
Den Ägyptologen Jan Asmann über
Thomas Mann und die Ägypter zu lesen

Dort beginnt es wie im besprochenen
Joseph und seine Brüder mit dem so
Tiefen Brunnen der Vergangenheit den
Mann seiner Tetralogie voranstellte

Gedanken über die Zeit in einer Art
Essay das der Geschichte vorangestellt
Erst später ganz begriffen werden kann
Fragt ob es Vorspiel oder Ouvertüre sei

Kluge Gedanken zum Wagnerianer
Thomas Mann der auch den Ring gut
Kannte seinen Auftakt ähnlich baute
Die Absicht des Epos verdeutlicht

Mit wunderbarer Leichtigkeit erzählt
Assmann von den zeitgleich noch
Neuen Veröffentlichungen zum
Thema Menschen und Mythen

Eine sehr lohnende philosophische
Lektüre welche die Tiefe von Manns
Joseph-Roman wunderbar auslotet
Wird zu neuen Gedanken so Anstifter

jens tuengerthal 2.2.25

Sonntag, 2. Februar 2025

Genussmehrheit

Genussmehrheit

Genieße froh was
Du nicht hast damit das Nichts 
Die Mehrheit behält

jens tuengerthal 2.2.25

Lustliebe

Lustliebe

Lustvoll zu lieben
Rettet über Krisen die 
Gefühl verschuldet 

jens tuengerthal 2.2.25

Noneros

Noneros

Über Erotik
Lustvoll zu reden könnte
Erregend schön sein

Wenigen gelingt
Es sprachlich Lust zu wecken
Ficken halt lieber

Dabei eindringlich
Berührend näher kommen
Helfen nur Worte

jens tuengerthal 2.2.25

Wortlust

Wortlust

Über Sex reden
Heute alle aber Lust
Wecken wenige

jens tuengerthal 2.2.25

Provokationen

Provokationen

Provokationen
Gelassen auszuhalten
Lehren Merz und Trump

jens tuengerthal 2.2.25


Liebeslohnend

Liebeslohnend

Welche Liebe war lohnend
Was vergesse ich lieber schnell
Weil es als schmerzvollen Reinfall
Endete wie so oft wenn es endet
Vorher erhoffte Ewigkeit scheint
Doch dankbar für die Zeit als
Allmächtige Größe der Relativierung
Scheint mir heute jede wunderbar
Dankbar für die großen Gefühle
Die ich so erleben durfte war
Jede Liebe mit genug Abstand
Ein großer Gewinn warum es 
Lohnender wohl sein könnte
Mit heute Abstand beim schon
So riesigen GIück der Erinnerung 
Für sich zu bleiben weil es lange
Genug Gefühl für ein Leben war
So wird beschlossen und verkündet
Mit allem was vielhundertfach war
Zufrieden und glücklich zu bleiben
Wovon einzig die Realität mich noch
Gegen alle Vernunft abbringen kann 

jens tuengerthal 2.2.25

Rieslingviertel

Rieslingviertel

Um Viertel nach Mitternacht
Zum Riesling Viertele im
Crossroads angekommen so
Im heimischen Viertel geblieben 

Kaum die Jacke ausgezogen
Reichte mir Tino schon meinen
Riesling durch die Treppe was 
Schneller als je bisher war

Dabei sind Tino und Phil selbst
An der gut gefüllten Bar gefordert
Das Privileg der Stammgäste ist
Manchmal wirklich sehr erfreulich

An der Bar die üblichen Pappenheimer
In ganz wichtige Gespräche vertieft
Auch Roy ist mal wieder im Mini
Ganz in blond heute erschienen

Drei vermutlich echte Blondinen
Sitzen heute dafür hier oben die
Alle drei etwas nervös zu dünne
Zigaretten noch rauchen 

Eine der drei sitzt mit einem Herren
Der sehr kräftig mit Zweireiher Weste
Im Vergleich zu ihrer langen Dürre wirkt
Dazu trägt sie einen schlaffen Pagenkopf

Die beiden anderen Blondinen sitzen
In den Ledersesseln am Fenster und
Wirken blond wie aus dem Bilderbuch
Sind aber anders gekleidet und zu jung

Die eine in zu großen Cargohosen trägt
Einen Haarreif mit neckischen Ohren 
Während die andere sehr bauchfrei
Mit Pony nicht hochbegabt wirkt

Doch kann so vieles immer täuschen
Die lange Dürre spricht sehr schnell
Hörbar intelligent akzentfrei Englisch
Nutzt auch die Hände intensiv dazu

Er lauscht ihr zumindest scheinbar
Andächtig zurückgelehnt und dreht
Nebenbei neue Zigaretten beide haben
Cremig rosane Drinks die Tino brachte

Sie bemerkt im Augenwinkel auch
Den Flaneur als Beobachter redet
Aber mit unvermindertem Tempo weiter
Während er redet wird sie unruhig

Ihr Gespräch scheint zumindest
Intellektuell niveauvoll interessant
Wie es mit ihr im Bett wohl wäre
Frage ich mich bei keiner der Damen

Das Date auf dem Ledersofa spricht
Sehr seriös miteinander scheint aber
Frei von aller sinnlichen Anziehung
Was ja ein entspanntes Glück sein kann

Die beiden Blondinen gehen immer
Abwechselnd aber erstaunlich häufig
Die hinteren Räumlichkeiten aufsuchen
Wirken beide ein wenig verkleidet 

So genieße ich den guten Riesling
Besser als im Rheingau macht ihn 
Keiner irgendwo als die Blondine
Mit Pagenkopf zur Bar geht höre ich

Sie ist Deutsche spricht nur fluently
Ein natürliches English und nimmt
Beim vorbeigehen den Flaneur ins
Auge ohne den Blick länger zu halten

Sie ist etwas unruhig ohne dafür noch
Einem Grund je zu brauchen was ich
Trotz ihrer deutlichen Intelligenz eher
Etwas anstrengend immer finde

Zwischendurch kommen die vorher
Pappenheimer genannten Herren vom
Tresen hier vorbei und begrüßen den
Flaneur immer wieder sehr herzlich

So wurde ich schweigend dichtend
In der Ecke sitzend zu einer Art von
Institution hier als Flaneur der Teil
Des großen Theaters still wurde 

Amüsiert auch darüber genieße ich
Den Riesling während die Pagenkopf
Blondine ausladend engagiert egal
Von was immer weiter redet

Dann kommt um Viertel nach eins
Noch Nina mit einer großen Tüte
Vermutlich Leckereien die sie gleich
An Tino und Phil verteilt bevor ihr

Roy ganz Gentleman auch im Mini
Aus dem Mantel hilft und alles für
Nina die als Lady in black heute kam
Aufhängt es ist also alles sehr familiär

jens tuengerthal 2.2.25

Samstag, 1. Februar 2025

Perspektivlos

Perspektivlos

Welche Perspektive verfolgt eine
Politik die Kooperation erschwert
Für bloß symbolische Gesten um
Damit Macht zu demonstrieren

Im Management würden solche
Vorgestrigen Ansichten schnell
Erledigt wie einfach eingespart
Hätten keine Zukunft wohl mehr 

Nur ganz oben werden solche
Vermeintlichen Macher geschätzt
Aber schaden mehr als sie nutzen
Warum schätzen manche Alphatiere

Der CDU Vorsitzende zeigt genau das
Riskiert den demokratischen Konsens
Für eine bloße Symbolpolitik ohne einen
Mehrwert an realer Sicherheit dabei

Erntet Widerstand in seiner Partei
Lässt Koalitionen einerseits ausschließen
Aber ermöglicht AfD Kooperationen
Zerstört Perspektiven von Koalitionen

Es wird die demokratische Mitte auch
Künftig zusammenarbeiten müssen
Dazu sind Kompromisse dringend nötig
Gerade wird gespalten und polarisiert

Der Kandidat Merz hat sich trotz der
Ermahnung vom Merkel als unfähig 
Gezeigt für demokratische Kompromisse
Ist damit als Kanzler völlig ungeeignet

Europa braucht keinen stolzen alten
Mann der Trump imitiert sondern eine
Politik der Mitte ohne Radikale die
Bezahlte Jünger Putins nur sind 

Wer diese Abgrenzung vergisst
Um im rechten Becken zu fischen
Sollte der Macht dringend fern bleiben
Deutschland braucht einen Philosophen

jens tuengerthal 1.2.25

Lektürentagebuch 1.2.25

Lektürentagebuch 1.2.25

Gefesselt vom Heimlichen Berlin
Las ich gleich drei Kapitel noch
In der Nacht bis gegen halb fünf
Bei wechselndem Blick auf das 

Sich umschleichende Geschehen
Mit sinnlichen Nebenwirkungen wie
Sprachlichen Spielen noch welche die
Lektüre von Franz Hessel groß machen

Nach dem Zusammentreffen mit dem
Gatten seiner vermeintlichen Geliebten
Clemens ging er Donath besuchen der
Im Bademantel halb angezogen öffnete 

Doch war seine Wohnung voll von Gästen
Die sich im Ampellicht zwischen den
Fayencen und Polostöcken fanden wie 
Bald Wendelin umschwärmten der es

Zurückhaltend höflich genießt sich nur
Im dunklen Tiergarten ein wenig knutscht
Als sie schon auf dem Weg sind um
Später zusammen Essen zu gehen

Vorher lernte er noch eine echte
Kommunistin im Russenkittel kennen
Die sich nur ein Buch aus Donaths so
Wunderbarer Bibliothek leihen wollte

Später eine weitere lustige Begegnung
Mit einer herrlichen Geschichte um
Einen Wappenstuhl und eine Maja
Die zufällig auch dort gerade weilt

Diese erzählt erst Donath und in ihr
Spielen Wendelin Maja und Eißler der
Gerade mit Karola und Feo in der
Tanzbar zu vermuten ist eine Rolle 

Eine einmal Geliebte sowohl von
Eißner wie von Wendelin die nun
Als Vortänzerin arbeitet nachdem
Eißner sie noch in Bars entdeckte

Später übernimmt Wendelin etwas
Peinlich berührt nebenbei unterbreitet
Donath Wendelin den Vorschlag doch
In sein Geschäft miteinzusteigen

Damit bliebe doch eine Hoffnung
Noch in Berlin bleiben zu können
Am Ende lassen sie Wendelin allein
Für eine Begegnung mit Maja

Diese sucht während ihre Begleitung
Aufbricht auch seinen Blick und pudert
Sich dabei auffällig langsam doch fehlt
Wendelin Mut und Motivation zur Tat

Weiter geht es nun im Lokal zu den 
Barmherzigen Schwestern wo Freo
Intensiv mit Karola tanzt die etwas
Verwirrt überrascht nun führt

Als Freo gegen ihren Wunsch aber
Mit gebotener Höflichkeit von einer
Anderen Dame gewünscht wird geht
Karola zurück zum Tisch zu Eißler

Auf dem Weg trifft sie noch Margot
Die mit dem englischen Untermieter 
Eine Tour durch Nachtclubs macht
Ihm das wilde Berlin vorzustellen

Damit er nicht nur das exklusive
Aber überholte blaustrümpfige wie
Bisher kennenlernte sondern auch
Die andere Seite der Stadt sieht

Sie missbilligt den Laden deutlich
Fand die Schwulen Bar vorher besser
Drängt darauf weiter zu ziehen
Ermahnt nur vorher noch Karola

Sie solle so unter Freundinnen doch
Bitte die Finger von Wendelin lassen 
Dann zieht sie mit den anderen weiter
Freo will noch etwas mit Karola tanzen

Dieses Eintauchen ins Berliner Leben
Wie die sich dabei überschneidenden 
Begegnungen die sich umkreisen sind
Von einer hohen sinnlichen Spannung

Hessel webt das Netz der Protagonisten
Die sich ungeahnt wie zufällig voller
Lust umkreisen immer enger um so
Neue Verbindungen zu schaffen

Wer will wen wann und erreicht was
Wie verpassen sie einander welche
Gefühle sind aufrecht und wo wird 
Nur umeinander miteinander gespielt

Die dabei Beschreibungen sowohl
Der Lokale wie der Wohnungen sind
Ein Stück Berliner Kulturgeschichte 
Aus seiner wunderbar wilden Zeit

Lest Hesel um die wilden 20er
Als Leser mitzuerleben wie zugleich
Tief in die Sitten der gehobenen
Bürgerlichen Welt einzutauchen 

In der Mitte dessen Wendelin
Der Herr Baron der sich gern
Ganz bescheiden gibt seinen
Adel damit sehr vornehm spielt 

Einer aus einer anderen Welt
Dessen Vater noch kaiserlicher
Botschafter einst war der auf
Gütern in Traditionen groß wurde

Sitten die so alt wie sein Adel sind
Auch darum aus der schnellen Zeit
Der jungen Republik heraus fallen
Sich plötzlich um Geld bemühen muss

Konfrontationen mit Brüchen in den
Moralischen Sitten wie im Leben was
Entgegengesetzte Perspektiven bietet
Schaffen eine besondere Spannung

Sehr nah ist mir vieles der Erzählungen
Gut bekannt manche seiner Gefühle auch
Das aus der Zeit gefallen sein kommt mir
Nah und ist sehr fein beobachtet

In Wendelin kämpft die Aussicht auf
Sicherheit und Langweile auf dem Gut
Was er einst übernehmen soll mit der
Leidenschaft der pulsierenden Stadt

Was macht das mit ihm und wohin
Treibt es ihn wirklich zwischen der
Pflicht und der Sehnsucht zerrissen
Hängt am Ende alles am. Geld

jens tuengerthal 1.2.25

Bücherliebe

Bücherliebe

Eine Liebe blieb
Immer treu ergeben mir
Die Bücherliebe 

Keine andere
Durfte je näher kommen
Machte so glücklich

Am Ende blieb ich
Als ewiger Leser mit
Büchern glücklicher

jens tuengerthal 1.2.25

Entspannung

Entspannung

Sich entspannen ist
Weniger spannend meistens
Als viele hoffen

jens tuengerthal 1.2.25

Wohlgefühl

Wohlgefühl

Mit Wohlgefühl ist
Leichter leben als ohne
Erledigt vieles

jens tuengerthal 1.2.25