Mittwoch, 31. Juli 2024

Festabendriesling

Festabendriesling

Die Feste feiern wie sie fallen
Ist der beste Ansatz zum Genuss
Denke ich und freue mich am
Letzten Abend im Juli

Er war ein Fest am See voller
Genuss nackt in der Natur wie
Nun beim Rheingauer Riesling
Vor dem Crossroads noch

Sich an den Tagen freuen
Wie sie fallen tut einfach gut
Weil es Kleines besonders macht
Dies zu genießen ist Lebenskunst

So sitze ich hier an der Kreuzung
Freue mich an dem was war wie
Am Leben wie es manchmal ist
Mache ein Fest aus dem Tag

Dankbar für das Glück dies alles
Genießen zu dürfen als damit
Glücklich zufriedener Mensch
Der Kleines voll Lust genießt

jens tuengerthal 31.7.24

Lektürentagebuch 31/7/24

Lektürentagebuch 31/7/24

In vier Bänden der wunderbaren
Anderen Bibliothek gelesen über
Stimmungen Gefühle und Lust wie
Probleme erotischer Übersetzungen

Begonnen mit Walt Whitman in den
Besonderen Tagen wie sie sich vom
Schock der ersten Niederlage wieder
Erholten angefeuert von Zeitungen

Die großen New Yorker Blätter riefen
In vielen Kommentaren zu Mut und
Widerstand für die Vereinigten Staaten
Unter der Führung Lincolns auf

Den ersten Schock der Erstarrung
Findet Whitman nur noch dem Mord
An Lincoln 1865 vergleichbar aber
Staunt über die wechselnde Stimmung

Wie es die großen Zeitungen schafften
Das Volk wieder zum Widerstand zu
Einen und die Nation in den Kampf
Führte von dem er später erzählt

Der nächste Eintrag beschäftigt sich
Mit seinem ersten Lazarettbesuch wie
Dem Grauen was er dort miterlebte
Amputierte Arme und Beine lagen

Im Park der umfunktionierten Villa
Neben den nur mit Decken knapp
Bedeckten Leichen neben Büschen
Amputierte rollten durch die Flure

Dabei beschreibt Whitman was er
Für die Sterbenden und Kranken
Dort tat wie Briefe schreiben oder
Ihnen Zeitungen noch vorlesen

In seiner bilderreichen feinen
Sprache beschreibt Andrzej
Bobkowski in Hinter dem Wendekreis
Den Ausbruch des Frühlings in Paris

Um nach dem Abstieg in den
Untergrund der Metro sogleich
Von den lästernden Französinnen
In der Bahn zu erzählen die sich

Über eine Dame mit Kind erregten
Die beide genüsslich eine Banane
Welch Aufreger in dieser Zeit noch
Verspeisten als sei es schon Sex

Wie diese lästernde Meute ihn noch
Bis zur Station Bastille begleitete
Ohne etwas positives von sich zu
Geben ist meisterhaft beschrieben

Der Blick des polnischen Exilanten
Auf die örtlichen Bösartigkeiten wie
Die Ablehnung alles Fremden ist so
Fein wie wunderbar ironisch wieder

Die Ironie scheint eine Kunst zu sein
Die polnische Autoren meisterhaft
Beherrschen und mit viel Witz auch
Literarisch gekonnt gerne unterbringen

Sehr amüsant sind auch Apuleius
Metamorphosen oder der goldene
Esel der 400. Jubiläumsband der
Auch im Einband genug Gold hat

Die Gedanken Rodes bei der hier
Übersetzung die zu deutlichen
Sexuellen Anspielungen zu meiden
Machen schon die Einleitung genial

Wie wird Lesern des 19. Jahrhunderts
Die Freude des in einen Esel plötzlich
Verwandelten an seinem nun riesigen
Geschlecht als Trost vermittelt

Wie umschiffte er Eindigkeiten die in
Leicht veränderter Übersetzung wieder
Deutlicher dargestellt noch wurden
Etwa bei der Sorge ob der die Schöne

Die sich wünscht von ihm bestiegen
Zu werden nicht zerreißt dabei oder
Nicht mit seinen Hufen ihren Busen
Womöglich noch verletzen würde

Was durfte gesagt werden und wo
Traut sich Rode weniger als Goethe
Der teils mehr als deutlich wurde
Was nur am Rand gedruckt wurde

Zum Abschluss noch einige Seiten
In Gerhard Henschels Menetekel
Über 3000 Jahre Untergang des
Abendlandes was sich bis heute

Um denselben mit ähnlichen Worten
Vom gleichen reaktionären Publikum
Sorgt dabei geht es um die
Empörung eines Männervereins

Über zuviel Nacktheit in der Kunst
Unklar ob diese es sahen oder sich
Dadurch so erregt fühlen wie sie es
Der Jugend dabei unterstellten

Die Lust und ihre Wege zum Sex
Sind ein stetes Thema was in der
Literatur manch erstaunliche Wege
Noch nimmt nicht alle sind erregend

jens tuengerthal 31.7.24

Seeberlinerlebnis

Seeberlinerlebnis

An heißen Tagen wie heute
Ist Berlin am schönsten am
See wo es ein wenig Natur
Spielt und ein Gefühl von

Leben auf dem Land hat
Sogar das Betreiberpaar
Der Würstchenbude hier
Wirkt schon fast ländlich

Könnten glatt Brandenburger sein
Denkt lächelnd der Besucher des
Naturschutzgebietes Arkenberg
Direkt neben der unsichtbaren

Mülldeponie hinter dem Hügel
Scheint im hier Ferienspaß die
Große Stadt ganz weit weg
Dabei sind wir noch in Pankow

Nackt am See liegen ne Stulle
Vernaschen und es sich gut
Gehen lassen ist gerade alles
Was es zum Glück braucht

Dankbar für die Vielfalt die
Berlin seinen Bewohnern bietet
Genieße ich das Leben am See
Beobachte was alles passiert

Der niedliche Hund der seine
Erste Tour auf dem Brett mit
Leicht zweifelndem Blick eher
Ertrug als begeistert erlebte

Die mehr oder weniger nackten
Nymphen hier überall die sich
Wie ihre Beobachter der Lust
Am frischen Nass hingeben

Die Familien mit Kindern am
Strand einige Buchten weiter
Planschen laut vor sich hin
Während hier im Schilf sich

Junge Enten Abenteuerromane
Mit quackender Stimme erzählen
Den Haubentaucher ignorieren
Der dafür lieber Unterwasser schaut

Viel los hier doch Platz genug
Dabei die Ruhe wie auf dem
Land am See zu genießen weil
Berlin irgendwie alles hat

jens tuengerthal 31.7.24

Enthaltsamlust

Enthaltsamlust

Bringt Enthaltsamkeit
Lustvolleren Sex allein
Oder eher Nichts

jens tuengerthal 31.7.24

Liebessicher

Liebessicher

Ganz sicher Liebe
Hielt selten länger aus beim
Wettlauf um Gefühl

Viel größer wurde
Was bescheiden nur anfing
Sich Raum zu geben

Sicherheit schadet
Liebe glaube ich heute
Endet in Ehe

jens tuengerthal 31.7.24

Sommertage

Sommertage

Tage im Sommer
Blendend helle Schönheiten
Ganz leicht bekleidet

jens tuengerthal 31.7.24

Dienstag, 30. Juli 2024

Lektürentagebuch 30/7/24

Lektürentagebuch 30/7/24

Als Autor über Autoren gelesen
Theodor Fontane Thomas Mann
Christoph Martin Wieland hier von
Zimmermann Borchmeyer Reemtsma

Dabei nähert sich auch Zimmermann
Wie Borchmeyer über das Werk dem
Autor während Jan Philipp Reemtsma
Den Menschen Wieland betrachtet

Was bei Fontane und Mann erfreulich
Erhellend zu lesen ist wird bei Wieland
Beim Großmeister der deutschen Literatur
Doch gelegentlich etwas lästig leider

Es schadet vielleicht nicht für das
Werkverständnis von einigen Defiziten
Großer Autoren zu lesen doch ist die
Detailfreude Reemtsmas hier etwas

Lästig und walzt die Schwängerung
Seiner Hausangestellten die er dann
Zeitweise sogar heiraten wollte doch
Ein wenig sehr aus mit Information

Mit Begeisterung lese ich die tiefen
Blicke ins Werk von Zimmermann wie
Borchmeyer während mich die große
Beharrlichkeit Reemtsmas eher nervt

Er hat da vom Schwanz getrieben kein
Gutes Bild von sich gegeben auch die
Korrespondenz darüber mit seinem
Vorher Scharm Sophie von La Roche

Gehört zu den Peinlichkeiten von denen
Trotz großer Forscherleistung kein Leser
Alle Details noch wissen muss auch die
Versuche der Rechtfertigung werden

Eher peinlicher noch dabei doch war die
Lektüre in Reemtsmas großen Werk erst
Das Ende der Biografienlektüre obwohl
Wieland historisch der älteste war

Vermutlich weil mich Reemtsma schon
Die letzten male mit seiner moralisch
Gefärbten Detailfreude am Privaten
Eher genervt als fasziniert noch hat

Auch wenn diese Erfahrung sich im
Werk später abzeichnet wäre es
Eleganter dies im Bezug zu lesen
Statt über Wielands Sex zu lesen

Immerhin hat Wieland auch einige
Sehr erotische Texte verfasst was
Eine bessere Brücke gäbe als der
Allen peinliche Ausrutscher war

Wie Fontane die Figuren der Poggenpuhls
Im Gegensatz zu den Treibels dagegen als
Einmal verarmter Adel und reiche Bürger
Konstruierte und spannte ist sehr lehrreich

Fontanes immer wieder liebevoller Blick
Auf seine Protagoniste ist auch wo er
Spöttisch ironisch wird noch angenehm
Lohnt eine erneute Lektüre auch

Gleiches gilt für Borchmeyers Freude an
Der Kellerkonstruktion im Zauberberg wo
Zu den Ärzten herabgestiegen wird was
Settembrini zur Ironie hier veranlasst

Besonders der Gegensatz der dort beim
Noch tiefer gelegenen Doktor Krokowski
Entsteht der in den Untiefen der Psyche
Nach Geistern und Unterbewusstsein sucht

Wie Thomas Mann diesen Weg in den
Untergrund beschreibt belegt Borchmeyer
Durch viele schöne Zitate welche die
Erinnerung an die Lektüre wecken

Eine Höllenfahrt in die Untiefen der
Menschlichen Psyche und Triebe die
Mit viel Witz beschrieben wir in der
Eigentlich Lungenheilstätte dort

Zwar war Settembrini ursprünglich als
Ironische Figur gedacht und füllt diese
Rolle mit viel italienischem Witz der den
Freimauer und Humanisten immer mehr

Zum menschlichen Sympathieträger macht
Der sich gegen den dunklen Untergrund
Von Seelenabgründen stellt wobei es
Faszinierend ist wie die Figur im Roman

Vom Plan immer mehr abweicht wie zum
Großen Humanisten wird dabei auch im
Gegensatz zu Naphta dem Jesuiten
Der auch am Ende mit dem Leben spielt

Es tut als begeisterter Leser Manns gut
Diese wissenschaftliche Betrachtung
Auch hinsichtlich der Absichten des
Autors zu lesen und was daraus wurde

Sicherlich spielt dabei meine eigene
Wahrnehmung eine große Rolle die eine
Gefühlte Nähe zu Settembrini begründet
Doch wandelte sich auch der Plan des

Autors bei der Verfassung und steht
Dabei im Gegensatz zu seinen sonst
Äußerungen zur Psychoanalyse wie
Der Faszination mit der er sie sah

Im Zauberberg kommt sie noch aus
Einem dunklen sexuellen Untergrund
Den Mann wunderbar ironisch wieder
Beschreibt als Meister der Sprache

Reemtsmas Wieland Biografie ist ein
Großartiges umfassendes Fleisswerk
Was tief in die Geschichte eintaucht
Wie immer weiter Brücken schlägt

Mit diesem Blick für das Große ist
Reemtsma als historischer Biograf
Eine wirkliche Bereicherung dagegen
Ist sein moralisches Urteil über den

Menschen Wieland und seine auch
Verfehlungen ein wenig penetrant
Dazu hätte eine Bemerkung genügt
Um mehr am Werk zu bleiben

Doch trotz dieser nervigen Seite war
Die Lektüre dreier Biografien heute
Gerade als Autor eine Bereicherung
Von der ich dankbar erfüllt nun dichte

jens tuengerthal 30.7.24


Liebestraum

Liebestraum

Träume von Liebe
Endeten immer tragisch
Außer selten nie

Alles ist endlich
Außer Märchenliebe wenn
Sie nicht gestorben

Realistischer
Ist zeitweise genießen
Ohne Erwartung

jens tuengerthal 30.7.24

Traumwelten

Traumwelten

Welten in Träumen
Existieren solange
Wir weiter träumen

jens tuengerthal 30.7.24

Schlafzeit

Schlafzeit

Wieviel Zeit braucht es
Um erholsam geschlafen
Zu haben fragt sich

Doch alle Uhren
Ticken unterschiedlich nur
Innere noch mehr

Manchen genügen
Weniger als anderen
Zufrieden zu sein

jens tuengerthal 30.7.24

Liebesecho

Liebesecho

Braucht die Liebe ein Echo
Wartet sie auf eine Antwort
Nicht im Nichts zu verhallen
Oder ist nur in unserem Kopf

Die Liebe mancher zu Toten
Welche natürlich nicht mehr sind
Spricht gegen ein nötiges Echo
Doch ist sie meist nur ein Nachhall

So wie ich auch eine verlorene
Liebe noch weiter lieben kann
Ohne mich darum zu scheren
Ob es je zusammen passte

Ist die Liebe ins Nichts möglich
Egal ob sie zielführend ist der
Phantasie genügt zu glauben
Es sei etwas allein im Glauben

Zumindest theoretisch keusche
Nonnen die Jesus heirateten
Erzählen von dieser Liebe die
Keinen realen Bezug mehr hat

Schöner liebt es sich sicher wo
Liebe Antwort und Echo findet
Wodurch sie gegenseitig wird
Doch braucht das Gefühl es nie

Als ich mit Liebeskummer einst
Der eigenen Bibliothek mich voll
Liebe versprach glaubte ich es
Könnte mich wieder befreien

Nie enttäuschten mich die
Geliebten Bücher je sondern
Harrten friedlich aus bis sich
Der Leser ihnen widmete

Doch so verlässlich diese mir
Immer gut taten nie konnte die
Liebe zur Bibliothek je die zum
Naturwunder Frau ersetzen

Egal wie ich schon an Frauen
Gelitten habe infolge der Liebe
Zog ich sie Büchern stets vor
Wenn es die Gelegenheit gab

Bücher dagegen taten mir gut
Erwiderten meine Liebe voller
Hingebung ohne je Streit doch
Nichts waren sie gegen Frauen

Das Echo eines weiblichen Wesens
Ließ die Bücherliebe vergessen weil
Der Traum der Erfüllung miteinander
Schöner als alle Bücher mir schien

Dies trotz gegenteiliger Erfahrung
Welche eines besseren mich hätte
Belehren können weil sich meine
Natur nach Frau einfach sehnte

Sex kann ein Echo der Liebe sein
Zärtlichkeit vielleicht noch mehr
Worte können so scheinen doch
Im Kern ist es nur ein Gefühl

Dieses Nichts was nur in meiner
Phantasie existiert wurde alles
Was noch Bedeutung hatte auch
Gegen alle Vernunft und Erfahrung

Es mag die Liebe also auch ohne
Ein Echo weiter existieren wie als
Traum in uns fortleben doch wird
Alles Nichts wo sich ein Echo findet

Wenn zwei zusammenklingen wie
Den geteilten Traum fühlen ist dies
Stärker als die heiligsten Eide wie
Nonnen mir danach bestätigten

So ist das Liebesecho stärker als
Alle sonst Kräfte in uns auch wenn
Die Liebe sein kann wie sie es will
Besiegt das Echo alle sonst Kräfte

Ob zwei ein Echo miteinander finden
Es bleibt oder sich verliert unterliegt
Mehr Einflüssen als ich je verstünde
Nur spüren wir es wenn es da ist 

Vielleicht ist alles was wir können
Aufmerksam darauf zu sein um
Das Echo der Liebe dann nicht
Zwischen allem Lärm zu überhören

Dann spielt die Liebe ihre Melodie
Wir spüren uns dazwischen im
Einklang dieser Harmonie als
Echo dessen was in uns ist

Vielleicht ist am Ende die Liebe
Das Lied von ihr dessen Echo
Wir vom anderen in uns hören
Egal was Wirklichkeit sein könnte

jens tuengerthal 30.7.24

Montag, 29. Juli 2024

Lektürentagebuch 29/7/24

Lektürentagebuch 29/7/24

In fünf Bänden heute gereist durch
Deutschland in dreien wie mit zwei
In Frankreich geistig gewesen um
Kulturen lesend zu erschließen

Hinfahren und anschauen machen
Alle Massen von Touristen immer
Bewegend und bleibend aber sind
Die erlesenen geistigen Reisen

Wie glücklich bin ich doch denke ich
Kein Opfer der klimasündigen heute
Tourismusindustrie zu sein sondern
Nur an der Büchernadel zu hängen

Begonnen wie so gerne wieder mit
Proust im phantastischen Balbec
Das ein Ort der literarischen Welt ist
Auf keiner Karte noch zu finden 

Dennoch spürt der erfahrene Leser
Es muss die Normandie sein welche
Mit Apfelbäumen am Atlantik hier als
Region Frankreichs gemeint ist

Noch immer auf der Kutschfahrt mit
Seiner Großmutter wie der Baronin
Madame de Villeparisis in seinen
Gedanken an unmögliches versunken

Als ihn Madame de Villeparisis anspricht
Zitiert er romantische Verse an den Mond
Von Chateaubriand seiner Stimmung gemäß
Um klassisch gebildet zu wirken wie auch

Aus romantisch knabenhafter Überzeugung
Das abgedroschene habe doch seinen ganz
Passenden Moment hier am Meer auch den
Aufgewühlten Gefühlen dabei entsprechend

Die ihm in der Kutsche gegenüber
Sitzende Baronin aber nimmt das Zitat
Lachend für eine ihrer Erinnerungen
Natürlich verkehrte der Dichter auch

Bei ihren Eltern aber nutzte gerne genau
Diese Worte und Verse immer wieder für
Die unterschiedlichsten Damen die es
Dann gerührt ihrem Vater berichteten

Dieser lästert die Baronin wie es der
Adel auf seine Art mit Stil zu gerne tut
Über Chateaubriand nutzte einfach die
Immer gleichen Formeln des Pathos 

So war der große Chateaubriand weniger
Originell als eitel und zitierte sich selbst
Was einmal wirkte tat es auch zweimal
Solange jede meinte es sei für sie

Der gerne minnende Dichter hier las es
Lächelte und schweigt dazu lieber denn
Es mag unendliche Formen geben um
Ich liebe dich zu sagen doch ist es

Am Ende immer das gleiche und wäre
Ein Narr wer bewährte Worte nicht
Immer wieder gefühlvoll wirken ließe
Der eigenen Minne Flügel zu verleihen

Von der französischen Atlantikküste
Im Apfelbaumland Normandie ging es
Im nächsten Band zu höheren Zielen
Auf der Reise ins Paradies wandelt das

Bremische Ehepaar Gondela weiter
Durch Dresden was vor der Zerstörung
Ganz zauberhaft gewesen sein muss
Doch nicht ohne hanseatische Lästereien

Ob diese humorvoll leicht erhobene
Nasenspitze schon genügend offenbart
Dass Gondelas zum Stadtadel Bremens
Gehören mag hier noch dahinstehen

Es klingt dieser liebevoll selbstironische
Humor dem wenig heilig ist wie der auch
Über sich noch lachen kann sehr vertraut
Wie ich es von meiner Großmutter kannte

Sie machen sich etwa über die schon 1803
Zu kitschige Frauenkirche lustig was heute
Wiederaufgebaut noch mehr gilt wo sowohl
Farben wie Stil zu zuckrig schlicht sind

Aber vermutlich passt es zu Dresden sich
Diese Kirche wiederaufzubauen und als ein
Lokales Heiligtum zu behandeln um sich so
Als Kriegsopfer noch immer zu sehen

Ein weiterer Besuch in der Gemäldegalerie
Ist für die beiden wie ein Besuch bei alten
Freunden wie er die dort Bilder nun nennt
Beim inzwischen dritten Gang dorthin

Ein kleiner Ausflug in die Friedrichstadt
Bleibt nicht ohne liebevolle Spitzen weil
Sich das leicht heruntergekommene dort
In Häusern wie Bewohnern spiegelte

Der Abend wird wieder bei Freund Esken
Verbracht mit gutem Wein und Plaudereien
Sie genießen Dresdens schöne Vielfalt
Ohne zur dort Eitelkeit zu schweigen

Genau dieses typisch hanseatische was
Weiten Blick mit Humor hat damit auch
Vieles sein kann außer offen eitel ist
Die gute schöne Seite von Bremen

Von der Elbe ging es auf die Donau mit
Johann Kaspar Riesbeck als reisender
Franzose per Schiff nach Passau was
Ihn vielfältig nachdenklich auch macht

Seine Gedanken schweifen vom Fluss
Zu seinen Zuflüssen und wie diese das
Land prägen und der Leser denkt an
Die Reime zu diesen eigenen Flüssen

Altmühl Naab und Regen fließen ihr
Entgegen während Isar Lech und Inn
Südlich zur Donau hin fließen falls sich
Der dichtende Flaneur richtig erinnert

Wie haben die Flüsse die bayerische
Ebene geprägt und verändert was
Nahm der in Donaueschingen einst
Entspringende Strom auf seiner Reise

Durch Bayern und das Reich alles mit
Das Riesbeck dabei die Quelle zwar
Richtig am Schwarzwald östlich sieht
Aber es für Schwaben hält scheint dem

Leser vermutlich verzeihlicher als es den
Dort Badenern schiene die keinesfalls für
Schwaben sondern eher noch für einen
Alemannischen Stamm gelten wollen

Der Autor fragt sich warum Wein an
Neckar und Rhein aber nicht an der
Deutschen Donau angebaut wird
Ob es klimatische Gründe dafür gibt

Welche Auswirkungen dies auf die
Kultur oder was sie in Bayern so
Nennen hatte im Bier statt im Wein
Bis heute noch eher zu baden

Doch hat Bayern nach 1806 dann
Das preußische Franken bekommen
Die Länder quasi abzurunden womit
Kultiviertes Weinland nun doch da ist

Riesbeck vermutet eher die Offenheit
Zur nördlichen Ebene mit kaltem Wind
Wie zu viele Bäume noch als Gründe
Für den wegfallenden Weinbau dort

Möchte dazu keine Vermutungen hier
Weiter anstellen doch könnte es auch
Am Wesen schlichterer Kultur liegen
Die im Oktoberfest noch fortbesteht

Zwar gilt heute Lederhose und Laptop
Als modernes Bayern doch wird aus
Technischem Gerät keine Esskultur
Wie sie in Baden oder Frankreich wuchs

Von der Reise durch Bayern auf der
Donau ging es wieder gen Frankreich
Zur Reise um meinen Garten von
Alphonse Karr über die erstaunliche

Wirkung der Pflanzen nach dem schon
Uralten Buch der Schule von Salerno
Von Johannes de Mediolano über die
Heilwirkung verschiedener Pflanzen

Am Beispiel von Raute und Salbei wird
Die gesundheitliche Wirkung erläutert
Was den Autor dann nahezu unsterblich
Machte was Karr humorvoll relativiert

Vermutlich wäre der Nutzen der Raute
Nicht wesentlich höher als jener des
Händewaschens oder von Globuli die
Karr natürlich nicht weiter erwähnt

Einleuchtend logisch erscheint Karr
Dagegen die magische Wirkung des
Salbei was sollte auch mit Logik oder
Vernunft dagegen vorgebracht werden

Wieder weiter gen Westen ging es
Mit dem letzten Band der Lektüre
Georg Forster Ansichten vom Niederrhein
Wo er sich zunächst philosophisch über
Sittlichkeit und Sinnlichkeit in Konkurrenz

Länger auslässt um auf die Herrschaft
Der Vernunft als gerechtes Ziel zu kommen
Was aber zu gerne vom Recht des Stärkeren
Viehisch wieder verdrängt wird wie uns der

Blick in Putins wilden Osten noch lehrt
Von den deutschen Provinzen Ostelbiens
Auch Neufünfland genannt lieber noch zu
Schweigen vor kommenden Wahlen

Warum wir natürlich inkonsequent sind
Hinterfragt Forster und prüft es moralisch
Wobei die politische Lage von Lüttich ihn
Zum philosophischen Streifzug veranlasste

Was der preußische General von Schlieffen
Seit nun 4 Monaten belagerte im Streit um
Rechte des Magistrats gegen den Bischof
Die Forster ironisch parteiisch erläutert

Diese kleinen feinen politischen Worte
Die den Mainzer Revolutionär zeigen
Der er später noch wurde nach dieser
Reise die bis nach England führte mit

Dem jungen Alexander von Humboldt
Als Reisebegleiter hatten sich damit
Zwei große Reisende gefunden doch
Forster ist am Niederrhein ganz klar

Auch ein politischer Autor der über die
Zustände im Land berichtet wie den
Geist der Revolution schon trägt die
Im Reichsgebiet noch keiner ahnt

Ein kluger kultivierter Bericht der den
Geist der Enzyklopädie des Diderot
Atmet in seinem kritischen Blick ist
Georg Forster sehr lohnend auch

Eine gewisse sehr umständliche
Langatmigkeit zur Umgehung der
Drohenden Zensur wird so auch
Verständlich wie verzeihlich

jens tuengerthal 29.7.24

Polaritik

Polaritik

Politik die nur
Weiter polarisiert hilft
Keinem egal wo

jens tuengerthal 29.7.24

Liebesverlässlich

Liebesverlässlich

Auf eine Liebe
Verlassen können tut viel
Besser als es sein

jens tuengerthal 29.7.24