Samstag, 21. September 2024

Liebesvernunft

Liebesvernunft

Es gibt keinen vernünftigen Grund
Weiter an die Liebe zu glauben
Diese würden auch nicht helfen
Weil sie für das Gefühl der Liebe
Unverständliche Außerirdische wären
Liebe spricht kein Vernünftisch
Vernunft versteht kein Gefühl
Warum es vermutlich am vernünftigsten
In Fragen der Liebe immer sein wird
Dem Gefühl mehr zu vertrauen als
Der hier unvernünftigen Vernunft
Was verbale Verwirrung erzeugt
Die zumindest insofern ganz dem
Inneren Chaos dabei entspricht
Was noch dadurch vermehrt wird
Dass dieses Gefühl ein Teil der
Menschlichen Natur ist die tut
Was ihr gut tut und gefällt denn
Nichts stärkt mehr als Liebe wie
Ihre Flügel erst uns fliegen lassen
Warum es ziemlich logisch wäre
Auf sie allein zu setzen wenn wir
Voller Glück aufeinander fliegen
Aber versteht das jetzt noch eine
Frage ich lieber nicht und liebe
Lieber die so vernünftig ist an
Unsere Liebe zu glauben egal
Was vernünftig nun passte
Weil beide sie fühlen

jens tuengerthal 21.9.24

Kriegsrecht

Kriegsrecht

Kriegsrecht klingt schon wie
Ein Paradoxon weil doch der
Krieg immer gewalttätiges Unrecht
Einer Seite gegen andere ist

Doch hilft was pervers klingt
Auch im Gemetzel noch einen
Rest von Menschlichkeit weiter
Wie Spielregeln zu beachten

Wir dürfen uns nie totschlagen
Wo wir es heimtückisch oder
Mit gefährlichen Mittel tun
Sind wir nach dem Gesetz Mörder

Danach sind alle Soldaten immer
Mörder auch wenn manche über
Die Verwerflichkeit der Gesinnung
Dabei gerne bis heute streiten

Sind ukrainische Soldaten die sich
Gegen Putins Terror verteidigen auch
Mörder wie die Truppen des Kreml
Der bewusst auf Vernichtung zielt

Ist wer gegen fanatische Islamisten
Mit allen Möglichkeiten kämpft um
In Frieden leben zu können auch
Ein Mörder oder eher ein Held

Hamas und Hisbollah sind solche
Fanatischen Islamisten die wir als
Terroristen mit Grund bezeichnen
Sie terrorisieren Israel schon lange

Ihr Ziel ist die Vernichtung des Staates
Wie die Ermorduing der Juden was sie
Bei ihrem grausamen Überfall zeigten
Daran hat sich nie etwas geändert

Wenn das Kriegsrecht von uns eine
Verhältnismäßigkeit der Mittel fordert
Die nicht übermäßig grausam sind
Wie dem Gegner auch angemessen

Fragt sich wie auf Terroristen anders
Als mit Terrorangriffen auf deren so
Verzweigtes Netz von Fanatikern
Angemessen reagiert werden kann

Hier gezielt Terroristen zu töten
Wie deren Führung zu eliminieren
Scheint ein angemessenes Mittel
Was eine effektive Antwort gibt

Einige meinen nun diese Taten
Führten zu einer Eskalation des
Krieges was vorwerfbar wäre doch
Gegen mörderische Terroristen die

Volk wie Staat vernichten wollen
Kann es keine Eskalation geben
Dies ist der schwerste Angriff der
Alles zur Verteidigung erlaubt

Eine rechtliche Klärung dieser Lage
Die völkerrechtlich verdeutlicht wie
Legitim Israel seine Existenz allein
Hier verteidigt wäre zu wünschen

Belügen wir uns nicht länger mit
Dem getarnten Antisemitismus der
Angemessene Verteidigung hinterfragt
Die dem Ziel des Friedens eher dient

Welche Zaubertricks muss der Mossad
Noch aus der Kiste holen um endlich
Die Araber ihre Unterlegenheit hier
Akzeptieren und erkennen zu lassen

Diese deutliche Demonstration der
Technischen wie militärisch klaren
Überlegenheit sollte genügen einen
Frieden noch eher herbeizuführen

Wer den Feind nicht besiegen kann
Sollte sich mit ihm verbünden um so
Eine bessere Zukunft aller zu haben
Was die ganze Region blühen ließe

jens tuengerthal 21.9.24

Lektürentagebuch 20/09/24

Lektürentagebuch 20/09/24

In der seltsam schlaflosen Nacht
noch ein wenig Franz Hessel das
Genie der kleinen Szenen gelesen
Der auch in Reimen diletierte

Zu den Reimen schweigt der Dichter
Nicht über einen großen Autoren der
Viele Talente besaß hier zu lästern
Betrachte sie eher als ironisch

Fein gesponnen dagegen war die
Geschichte der reichen Tochter
Die eine Migräne vorspielt um so
Nicht die Eltern begleiten zu müssen

Dies weil sie ihren jungen Liebhaber
Erwartet der keine gute Partie ist
Aber doch so schön und reizvoll
Wie dieser tatsächlich auch kam

Jedoch vom polnischen Mädchen
Das ihn hintern einließ dafür in ihr
Zimmer bugsiert wurde um so die
Keuschheit der Tochter zu retten

Wie sich beide das gefallen lassen
Dann noch der andere Geliebte
Unerwartet kommt der sogar einen
Schlüssel hat aber eigentlich als

Polizist Nachtschicht haben sollte
Wie das Mädchen auch diesen
Gerne noch übernimmt während
Die Tochter sehnsüchtig wartet

Als dann der erste zu ihr will
Ihre Eltern überraschend früher
Zurückkamen aufgrund einer
Unpässlichkeit der Mutter

Versteckt sich dieser im Schrank
Ist sie froh keinen im Bett zu haben
Hilft Mutter aus dem Korsett wie sie
Den Vater von der Krawatte befreit

Ein herrlich inszenierter Schwank
Über die Unmöglichkeiten der
Lust und der Liebe unter den
Besonderen Umständen der

Durch die Wirklichkeit vereitelten
Großen Pläne bei zugleich völliger
Austauschbarkeit der Partner einer
Begattung wird alles nur komisch

Heute am Tag in zwei Büchern nach
Kleiner Wanderung von 10 km in
Der zauberhaft herbstlichen Sonne
Gelesen und intensiv genossen

Angefangen mit Egon Friedells
Kulturgeschichte der Neuzeit der
Gestern in gebundener Ausgabe
Als kleine Freude hier ankam

Wieder ging es um Philipp II. den
Mächtigen und fanatisch katholischen
Sohn von Karl V. und was er alles tat
Die spanische Weltmacht zu zerstören

Die Übernahme noch Portugals hatte
Spanien Kolonien rund um Afrika wie
Brasilien zu den eigenen schon so
Riesigen Besitzungen noch gebracht

Ein wirkliches Weltreich was die
Spanier selbst durch Ausbeutung
Zerstörten ohne eine nachhaltige
Grundlage der Wirtschaft zu schaffen

Friedell beschreibt diese Zerstörung
Wie Ausrottung der indigenen Völker
Ohne jeden Gewinn eindrucksvoll wie
Die vielen Fehlgriffe von Philipp

Der Untergang fing mit der Lossagung
Der Niederlande als reicher Provinz im
Norden an die dann zum hundertjährigen
Krieg führen sollte und wie alles begann

Wie der grausame Herzog von Alba die
Niederländer vor unmögliche Aufgaben
Stellte die zu massenhaft Hinrichtungen
In obskuren Ketzerprozessen führten

Gemeinsam mit der Inquisition hatte
Auch Philipp schon die spanische
Bevölkerung durch Autodafes dezimiert
Ohne einen Ausgleich zu schaffen

Der Abgang in die Kolonien wurde nie
Ersetzt stattdessen wurden noch die
Anderen Völker Spaniens von den
Kastiliern unterdrückt wie in einer

Weiteren mörderischen Aktion die
Letzten Molukken und ihr Wissen
Was Spanien erfolgreich erst machte
Gen Afrika wieder vertrieben

Seine Heirat nach England mit
Der blutigen Marie scheiterte als
Band des Katholizismus durch den
Frühen Tod der Tochter Heinrichs VIII.

Zwar umwarb er auch deren aber
Anglikanische Schwester die
Rothaarige Elisabeth die aber nie
Heiratete um an der Macht zu bleiben

Als Philipp dann aus diesen wie
Anderen Gründen die mächtige
Spanische Armada gen England
Schickte wurde sie versenkt

Diese hatte bisher als mächtigste
Seemacht die Ozeane beherrscht
Doch waren die riesigen Schiffe
Den wenigen Engländern unterlegen

Auch seine Versuche in Frankreich
Einfluss auf die Thronfolge noch
Zu bekommen scheiterten trotz der
Komplotte mit der Ligue dort wieder

Politisch war Philipp der erfolgloseste
König von Spanien wie in allem was
Er militärisch anpackte ein Versager
Dennoch prägte er eine Epoche

Die Mode vom spanischen Hof mit
Viel Schwarz Halskrausen wie den
Ausgestopften Punphosen und den
Spitzen Hüten trug ganz Europa

Auch in Kunst und Literatur sind
In der Zeit Philipps wichtige Werke
Entstanden die er auch förderte wie
Eine riesige Bibliothek sich anlegte

Bereits in den 1580ern umfasste
Die weltberühmte Bibliothek des
Klosterartigen Schlosses Escorial
Über 18.000 Bände und wuchs

Der Don Quijote von Cervantes
Wie die Geschichte von Don Juan
Entstanden unter seiner Regierung
Mit berühmter Dichtung auch die

Den Stil Europas lange prägten
Obwohl dieser König politisch wie
Ökonomisch ein totaler Versager war
Blieb er den Spaniern in Erinnerung

Vielleicht liegt es auch mutmaßt
Friedell hier an dem von ihm erst
Etablierten spanischen Nationalstolz
Der die anderen Stämme unterdrückt

Ob Katalanen Basken Portugiesen alle
Anderen Sprachen und Völker wurden
Opfer seiner Intoleranz die sich in den
Niederlanden am deutlichsten zeigten

Der als grausamer Mörder berüchtigte
Herzog von Alba handelte dabei nach
Genauen Anweisungen seines nicht
Weniger brutalen Königs Philipp II.

Wie gut für Europa dass Elisabeth
Von England aus wie Henri IV. in
Frankreich seinen Plänen eines
Spanischen Europas widerstanden

Wie gut auch dass sein Vater die
Kaiserkrone im Reich lieber seinem
Bruder Ferdinand vermachte der
Zumindest weniger Schaden anrichtete

Der allerkatholischste Philipp ist ein
Vielfältig kritisch zu sehender König
Der Europa aber lange noch prägte
Die Lektüre von Friedell lohnte wieder

Weil dieser Autor es schafft einen so
Umfassenden und großen Überblick
In die Zusammenhänge zu geben
Dass Geschichte lebendig wird

Nach der feinen Kulturgeschichte
Noch in Witkiewicz großartigen
Werk Abschied vom Herbst 
Ein wenig literarisch geschmökert

Wobei der kluge polnische Autor
Der ein Avantgardist war immer auch
Philosophisch wird sogar wenn es
Um das Erwachen im Krankenhaus geht

Hier kommt Atanazy nach dem er im
Duell um Hela angeschossen wurde
Nach der Operation wieder zu sich
Und freut sich doch noch zu leben

Dabei besuchen ihn seine beiden
Damen Hela die der Anlass dieses
Duells war und Zosia seine Verlobte
Im Krankenhaus sogar gleichzeitig

Offiziell ging es um eine Frage der
Ehre und auch der Schütze der ihn
Anschoss besucht ihn liebevoll er
Fühlt sich wunderbar verwöhnt

Gespannt beobachtet er dabei
Die Wandlung von Zosia die den
Weiblichen Instinkt der Pflege
In seiner Gegenwart entwickelt

Dies machte sie fraulicher womit
Das verklärte Mädchen verschwindet
Sie sexuell reizvoll auch wird was
Hela immer schon war als Rothaarige

Dieser Rollenwechsel von der zu sehr
Geliebten Verlobten vor der er zur
Geliebten floh frei zu bleiben wird als
Erlebnis und Beobachtung beschrieben

Wie fühlt sich das Weiterleben an
Nach dem kurzen Nichts was das
Ende von allem schien und was
Macht dieses Sein in ihm neu

Mit feiner Beobachtungsgabe
Beschreibt Witkiewicz hier die
Wiederwahrnehmung der Welt
Von der er sich verabschiedete

Hier wird kein Seelenleben als
Rettung oder Perspektive noch
Vorgegaukelt und erfunden sondern
Das Nichts als solches gesehen

Das deckt sich auch mit meiner
Erfahrung der Reanimation wie
Der wochenlangen Bewusstlosigkeit
Von der natürlich nichts blieb

Ob das gut so oder besser sogar ist
Sei hier noch einmal dahingestellt
Zumindest erfordert Nichts nichts
Mehr an Sorgen oder Ängsten

Wie Atanazy die Begegnungen der
Beiden Frauen ans seinem Bett als
Mann erlebt und genießt und alle
Dabei an Statur gewinnen ist groß

jens tuengerthal 20.9.24

Freitag, 20. September 2024

Liebesleben

Liebesleben

Liebe lässt leben
Erkennt Gemeinsamkeiten
Statt Unterschiede

jens tuengerthal 20.9.24

Erledigung

Erledigung

Verschieben bedrängt
Erledigung erleichtert 
Leben ohne Last 

jens tuengerthal 20.9.24

Schlaflos

Schlaflos

Wann bist du schlaflos
Zählen dabei die Stunden 
Genügt ein Gefühl

Ist erholt erwacht
Bereits genug geschlafen
Glücklich zu bleiben

Der Körper nimmt sich
Alle nötige Ruhe
Bleibt letzte Hoffnung

jens tuengerthal 20.9.24

Donnerstag, 19. September 2024

Lektürentagebuch 19/09/24

Lektürentagebuch 19/09/24

Heute in 5 Büchern über und aus Berlin
Gelesen und die Lektüre genossen das
Eine sogar schon heute Nacht vor dem
Sonnenaufgang am frühen Morgen

Begonnen mit Franz Hessel dem großen
Flaneur aus Berlin der in dem Band 
Teigwaren leicht gefärbt wunderbare
Geschichten um Liebe und Leben erzählt

Es sind diesmal die Erlebnisse von zwei
Echten Berlinerinnen in der ersten trifft
Die junge Bankiersgattin ihre Freundin
Welche auf einem Gut in der Mark sonst

Ihr ländliches Dasein fristet die sie schon
Erwartet als sie in ihre schöne Wohnung
Kommt und der sie ganz aufgeregt vom
Besuch bei der Kartenschlägerin erzählt

Diese wohnt in einer schrecklich armen
Gegend am Fuß der Schönhauser Allee
In einer Wohnung in der sich schon die
Tapeten von den Wänden wellen

Sie liest ihr aus den Karten ihre Zukunft
Rät ihr bei ihrem Mann zu bleiben der
Bald sehr gute Geschäfte mache wie den
Armen adeligen Offizier ihren Liebhaber

Den sie sich nebenbei noch hält lieber
Zu verlassen da dieser sie ohnehin mit
Ihrer Freundin betrüge und erzählt wie
Aufgeregt sie nun ist weil doch ganz

Unentschieden was sie tun soll auch
Fürchtet ihr Mann könnte bereits eine
Geliebte haben und sie verlassen wollen
Was sie keinesfalls riskieren will

Wie die Geschichte überraschend dann
Endet und ob die Kartenlegerin am Ende
Völlig richtig lag oder doch nicht möge
Die werte Leserin selbst erkunden

Die zweite Geschichte aus dem ganz
Wunderbaren Hessel Band heißt 
Die vernünftige Nephretete und erzählt
Wie eine Liebesgeschichte beginnt

Durch überraschende Ansprache wie
Er keine wirklich gute Partie dabei ist
Sie sogar mehr verdient als er der noch
Archäologie studiert und wie schon am

Anfang der Geschichte auch der dicke
Aber lustige Freund immer dabei war
Außer sie trafen sich in seiner Bude
Und wie es dann ganz sachlich endet

Auch hier wieder ein überraschender
Schluss im Liebesleben der natürlich
Völlig selbständigen und selbstbewussten
Berlinerin die gern das Leben genießt 

Wenn schon in Geschichten in Berlin
Unterwegs setzte ich die Stadtrundlese
Mit Friedrich Luft fort der diesmal in der
Berliner Luft vom Krieg erzählte unter

Dem Titel Es war eine unheilige Nacht
Berichtet Luft von seinen schrecklichen
Erlebnissen an Heilig Abend 1944 auch
Wenn in der Nacht keine Bomben fielen

Wie sie ihr Dasein mit Zuteilungen noch
Fristeten in ihrer Wohnung in der dazu
Die Heizung kaputt war und wie bei ihnen
Noch eine ausgebombte Familie in der

Vorher schon Enge einquartiert war wie
In dieser seltsamen Heiligen Nacht keine
Feierstimmung aufkommen wollte in den
Verdunkelten Zimmern zusammen frierend

Ein eindrucksvoller Erlebnisbericht aus
Den Schrecken des Krieges der uns zeigt
Wie gut wir es im Frieden haben warum
Alles getan werden sollte ihn zu erhalten

Weiter in Berlin blieb ich mit diesmal dem
Prachtband Berlin aus meiner geliebten
Anderen Bibliothek von Ernst Dronke der
Über die Rolle des Adels in Berlin erzählt

Dieser fände sich nur noch im Offizierskorps
Der Garde geschlossen wieder spiele aber
Auf der Straße keine Rolle mehr längst hätten
Reiche Bürger wie Diplomaten die prächtigeren

Kutschen und Kaleschen berichtet uns der
Journalist aus der Zeit des Vormärz also
Kurz vor der Revolution von 1848 wie auch
Die diplomatischen Korps weitgehend die

Repräsentation wie Empfänge vom Adel der
In Berlin keine sichtbare Rolle mehr spiele
Übernommen hätten darunter auch Bürger
Wie der Gatte der bekannten Henriette Herz

Dieser war Konsul für Sardinien und er
Wie besonders seine Frau sollen ganz
Hervorragend repräsentiert haben wie
Immer Doktor Herz auch Konsul wurde

Diese etwas frechen kritischen Blicke
Auf das vorrevolutionäre Berlin noch
Bevor es ein Kaiserreich wieder gab
Sind kulturhistorisch schön zu lesen

Eine lohnende Lektüre für alle Berliner
Wie sonst an der Statt interessierte
Die hier einen klugen Einblick auch
In den Geist dieser Zeit bekommen

Wenn schon Berlin dann richtig und
So lag Jens Biskys dicker Band Berlin
Als nächstes nah in dem der Journalist
Wunderbar Stadtgeschichte erzählt

Schon relativ weit fortgeschritten ging es
In der heutigen Lektüre um Stadtplanung
Im Westen Berlins noch in der Phase des
Inseldaseins im Kalten Krieg

Die Bausünden der sechziger wie der
Siebziger Jahre werden thematisiert und
Wer dabei wie gutes Geld über endlose
Fördermittel noch kassieren konnte

Mit scharfer Feder erzählt Bisky vom
Steglitzer Kreisel als Milliarden Grab
An dem sich eine blonde Architektin
Bis zu ihrem Konkurs bereicherte 

Wie die Planung Berlins als Autostadt
Die zerrissene Vision durch Straßen
Mit Autobahnen versiegelter Städte
Welche keine Straßenbahn wollten

Das Auto galt als Zeichen von Freiheit
Zwischen den Mauern gaben breite
Autostraßen ein Gefühl grenzenloser
Möglichkeiten auf der kleinen Insel

Wie verfehlt diese Planung war und
Wohin sie die Stadt mit Milliardengräbern
Ohne Perspektive auf Besserung führte
Erleben die Berliner im Westen noch heute

Ohne Auto zu leben gilt im Westen als
Undenkbar die Wagen waren lange ihre
Version von Freiheit auf der Insel Berlin
Entsprechend werden sie verteidigt

Wann und ob es da ein Umdenken gibt
Bevor diese Generation ausstirbt ist so
Unklar wie die was aus diesen großen
Versiegelten Flächen werden soll

Zum Abschluss der Berlin Lektüre noch
Zu Alexander Karena ins Taxi gestiegen
Der in Auto halt! diesmal über Prominente
Fahrgäste in Berlin zu berichten weiß

Er beginnt mit dem Prinz den er fuhr
Der sich seine Karte noch geben ließ
Verprach sich zu melden aber dann nie
Wieder von sich hören noch ließ was

Der erfahrene Russe lächelnd kühlt
Mit Adel verpflichtet auf französisch
Kommentiert wozu auch hier nicht
Mehr noch gesagt werden soll

Berichtet von einer Fahrt mit dem noch
Berühmten Admiral von Tirpitz den er
Zum Reichstag fuhr wo sie in einer noch
Intensiven Debatte unterbrochen wurden

Erzählt von dem so sympathischen
Albert Patry den er noch aus Russland
Kannte mit dem er als er noch Professor
War im Seebad sich schon unterhielt

Einige Sternchen und Schauspieler noch
Die er zu fahren die Ehre hatte oder doch
Lieber nicht gehabt hätte was aber nicht
Weiterer Berichte hier wert scheint

Am Ende lange berichtet er von seinem
Treffen mit Hermann Sudermann dem er
Als Literaturprofessor in Russland kannte
Wie sie ihn dort schon hoch schätzten

Dieser fühlt sich sehr angesprochen wie
Vor allem ernst genommen als Autor der
Nicht nur Massenware produziert und lud
Ihn zu sich in die Villa am Wannsee ein

Dort pflegten sie längere Konversation
Der gute Sudermann verspricht Karena
Für ihn mit seinen Kontakten sorgen zu
Wollen und schreibt ihm auch weiterhin

Von seinem Gut in der Mark und von
Literarischen Reisen mit dem immer
Versprechen sich um ihn zu kümmern
Dann kam leider der Tod dazwischen

jens tuengerthal 19.9.24

Endlos

Endlos

Endlos Zeit haben
Traumhaft wie Liebe ohne
Ende mal wäre

jens tuengerthal 19.9.24

Anfangsende

Anfangsende

Anfang heißt Ende
Endlich ist alle Natur
Keine bleibt ewig

jens tuengerthal 19.9.24

Toleranzende

Toleranzende

Toleranz endet
Mit religiöser Wahrheit
Schneller als geglaubt

Egal ob Islam
Nationalsozialismus
Oder sonst Glaube

Wissen heißt Freiheit
Beweisbar bedeutet erst
Am Ende glaubhaft

jens tuengerthal 19.9.24

Liebesherbst

Liebesherbst

Ist der Herbst das große Sterben
Graue Zeit des Abschied schon
Der im Winter erfriert um damit
Platz fürs neue Jahr zu schaffen

Als Herbstkind empfinde ich den
Herbst als die schönste Blüte im
Vielfältig blühenden Jahr als den
Schönsten Übergang zum neuen

Die Hälfte des Lebens vermutlich
Längst überschritten spüre ich wie
Der Körper gleich den Blättern so
Langsam welk und alt nun wird 

Nun beginnt die Zeit der Rückschau
Sich an erlebtes zu erinnern um
Zu genießen was noch bleibt bis
Die Natur dem ein Ende setzt

Aus dieser Haltung zu lieben ohne
Den Anspruch noch die ganze Welt
Erobern zu wollen schafft Tiefe die
Spüren lässt was bleibt und gut tut

Nicht von großer Liebe mehr träumen 
Sondern kleines Glück genießen
Gibt die Freiheit zur Freude an dem
Was ist und egal wie sein kann

Sich so völlig erwartungslos zu
Begegnen schenkt der Liebe erst
Den Raum den sie braucht zu sein
Denke ich und genieße einfach

Wenn du keine mehr erobern willst
Dir nichts mehr beweisen musst
Hast du alles im Leben erreicht
Zeit mit der Liebe glücklich zu sein

jens tuengerthal 19.9.24

Altweibersommer

Altweibersommer

Was für ein unfeiner unpassender
Name für die schönste Jahreszeit
Dachte ich immer bis ich die Wurzeln
Des zauberhaften Wortes erkundete 

Es kommt von weiben was heute
Weben heißt und meint die im
Herbstlicht wie verzaubert dann
Noch sichtbaren Spinnennetze

Die letzte Zeit im Jahr in der sie
Noch auf die Jagd gehen diese
Stolzen Jägerinnen die ihre Männchen
Fressen wenn sie keine Lust haben

Wann Spinnen willig sind und die
Begattung durch das kleinere wie
Viel schwächere Männchen dann
Genießen weiß ich nicht genau

Sich im Herbstlicht an den Netzen 
Im milden Licht freuen ist schön 
Egal was ihren Männern passiert
Welcher kleine Tod war je größer

jens tuengerthal 19.9.24

Mittwoch, 18. September 2024

Lektürentagebuch 18/09/24

Lektürentagebuch 18/09/24

In drei wunderbaren Büchern heute
Literarisch geschwelgt und gelesen
Davon zwei der Anderen Bibliothek
Also haptisch und inhaltlich genossen

Begonnen mit Auto halt! dem Band
In dem Alexander Kareno von seiner
Zeit als Taxifahrer in Berlin erzählt als
Russischer Flüchtling und Literat

Über die rauhen Sitten unter den
Taxi Chauffeuren und die teilweise
Weit ins sexuelle noch reichenden
Erlebnisse wurde schon berichtet

Dieses Kapitel beschäftigte sich mit
Politischen Fahrgästen und wie sie
Sich zu ihrer Überzeugung äußerten
In jeweils kurzen Abschnitten dazu

Empört reagiert der Fahrgast den er
Fragt ob er ein Monarchist sei weil
Er den König noch lobte während
Kommunisten unterschiedlich sind

Die meisten die als Proletarier zu
Funktionären wurden bleiben noch
Kameradschaftlich laden ihn zum
Trinken einmal sogar ein während

Höhere Funktionärinnen die er
Zu einem bekannten Haus der
Sowjets fährt lieber schweigen
Sind manche Studenten gerade

Betrunken besonders redselig
Alle träumen mit Macht andere
Für sich arbeiten zu lassen um
Selbst faul die Füße hoch zu legen

Der Traum vom Schlaraffenland
Mit umgekehrten Vorzeichen ist
So schlicht wie Marx Theorien aber
Belegt die größere Kraft der Natur

Von einem sowjetischen Funktionär
Berichtet der russische Flüchtling
Wie er ihn an eine einsame Stelle
Fährt dort niederschlägt und geht

Ob dies nur Karenos Wunschtraum
Der Rache an denen die ihn einst
Als Literaturprofessor vertrieben
Zum Exildasein zwangen oder sich

Tatsächlich so abspielte spielt für
Das Lesevergnügen keine Rolle
Der Ich-Erzähler mit seinem hohen
Sinn für Gerechtigkeit folgt dieser

Aus dem Berlin der Zwanziger ging
Es ins alte Indien um dort weiter im
Papageienbuch zu lesen wo die
Tochter des Minister den König warnt

Die Geschichte vom Esel der den
Haushund ermahnt vor Einbrechern
Zu warnen und dies als dieser sich
Weil vernachlässigt weigert selbst

Übernimmt um dafür vom wütenden
Hausherren fast totgeschlagen zu
Werden weil es nie gut tut seine Nase
In fremde Angelegenheiten zu stecken

Was nun der neugierige König der
Immer noch wissen will warum der
Fisch über die Keuschheit seiner
Frau lachte lernen soll bleibt offen

Gewagt aber warnt die Tochter
Des Ministers den hohen Herren
Lieber nicht zu neugierig zu sein um
Nicht zu hören was er nicht hören will

Vom Papageienbuch ging es zu
Abschied vom Herbst wo es nun
Endlich um das Duell ging das mit
Pistolen auf einer Wiese stattfand

Die Anfahrt zu dieser an einem
Ganz wunderbaren Morgen wie
Die Beschreibung der Natur sind
Ein Genuss von einem Maler was

Der Leser von Witkiewicz sofort
Merkt und den wunderbaren Tag
Im Herbst mit letzten Blättern im
Wind selbst fast spüren kann

Der Aufbau der Spannung zum
Duell was Atanazy als Hauptperson
Wohl überleben wird ist sehr gut
Fesselt den Leser geistvoll

Wie der unerwartet getroffene
Der zuvor noch letzte Gedanken
Hegte die Situation erlebt bis ihm
Schwarz vor Augen wird ist eine

Einfühlsam gekonnt beschriebene
Szene in der Nähe des Todes der
Alle Beteiligten sehr erschreckt es
Ging ja nur um eine Ehrensache

So tut es dem Prinzen der seinen
Konkurrenten bei seiner Verlobten
Hela anschoss so leid dass die
Anderen ihn wegziehen müssen

Das immer wieder Spiel mit der
Leichtigkeit des Todes mit dem
Der Autor so gekonnt spielt passt
Zur Figur Atanazys wie zum Autor

Die schönen Momente in ihrer
Ganzen Fülle bis zum Ende
Noch genießen zu können um
Ins Nichts zu gehen wirkt leicht

Ein intellektuelles wie reales Spiel
Mit dem Tod findet hier seinen
Großartigen literarischen Ausdruck
So wählte er selbst diesen Weg

Vor dem deutschen Einmarsch
War Witkiewicz nach Osten noch
Mit seiner Geliebten geflohen als
Dieser dann an die Sowjets ging

Nahm er sich mit Schlaftabletten
Wie Aufschneiden der Pulsadern
Das Leben die Geliebte überlebte
Ihren Versuch auf gleiche Art noch

jens tuengerthal 18.9.24

Aufklärungsgeschenk

Aufklärungsgeschenk

Aufklärung schenkt uns
Freiheit ohne alle Tricks
Außer mehr Vernunft

jens tuengerthal 18.9.24