Mittwoch, 26. Juni 2024

Dienstag, 25. Juni 2024

Liebesschule

Liebesschule

Welch große Fehler machte ich
Armer einfältiger Mann nicht schon
Gegenüber ganz wunderbaren Frauen
Deren Zuneigung ich so verlor

Wie gut täte eine Liebesschule da
Die uns helfen könnte einander wo
Schon nicht zu verstehen doch dafür
Zumindest liebevoll zu behandeln

Denke kein Fach wäre wichtiger
In Schulen als das Verständnis
Des anderen Denkens was uns
Wechselseitig so oft so fern liegt

Frauen kommen von der Venus
Männer dafür vom Mars was sich
In ganz vielen Gewohnheiten zeigt
Die wir beieinander nie verstehen

Doch begreifen zu lernen dass wir
Verschiedene Wesen von völlig
Verschiedenen Planeten eigentlich
Sind hilft verständnisvoll zu sein

Beigebracht wurde uns stattdessen
Wir seien gleich und sollten auch
Unbedingt gleich behandelt werden
Was formell ganz sicher korrekt ist

Praktisch nur verstanden wir uns nie
Weil wir die gleichen Worte zwar in
Derselben Sprache nutzten doch dabei
Völlig anderes zu sagen meinten

Wieviel leichter wäre der Umgang
Miteinander gewesen wenn wir uns
Als fremde Wesen betrachteten die
Ihre Unterschiede nur lieben können

Über fünfzig musste ich werden um
Dies wirklich zu begreifen wobei das
Buch von John Gray mir zugegeben
Ein wenig Schützenhilfe leistete

Werde Frauen vermutlich nie verstehen
Aber meine auch nicht mehr es irgend
Können zu müssen oder zu wissen was
Sie will sondern bestaune nur was ist

Liebe kann über all dies Unverständnis
Brücken bauen die zärtlich schön sind
Mehr können als Verstehen je erreicht
Weil sie unser ganzes Sein betrifft

Es braucht den Verstand wie es auch
Das Gefühl unbedingt braucht doch
Hilft es die Bereiche eher zu verstehen
Sich sein Unverständnis zu gestehen

Die Liebe kann Brücke bauen wo der
Verstand keinen Schritt mehr wagt
Weil sie einfach alles kann wenn sie
Will was für alles Glück genügt

Will keine meiner Lieben missen
Doch wie dumm war ich noch zu
Meinen ich wüsste wie es ginge
Wie glücklich lebe ich staunend

Die Liebe als unerklärliches Wunder
Mit Wesen aus anderen Welten in
Zukunft zu sehen macht es leichter
Einfach zu genießen was es ist

Dies auch ohne Frauen je zu verstehen
Genügt es völlig verständnisvoll zu sein
Miteinander glücklich zu bleiben wie die
Weiblichen Wunder der Natur zu genießen

jens tuengerthal 25.4.24

Literalehren

Literalehren

Literatur ist meine Lehrerin
Täglich sehen wir uns nach
Laune und Neigung um traute
Stunden miteinander zu haben

Sie kommt in ganz verschiedenen
Kostümen und Gattungen zum
Unterricht gerne auf dem Diwan
Manche belehrt mich noch direkt

Wie die kulturhistorischen Bände
Anders bei großer Literatur die
Gerne erzählend Umwege nimmt
Die zum weiterdenken anregen

Den größten aller Umwege nimmt
Wohl Prousts la recherche bei der
Sich manches zwischen den vielen
Empfindungen gerne mal verliert

Was nachhaltiger dabei wirkt bin ich
Als leidenschaftlicher Leser nie ganz
Sicher denn Romane bleiben gerne
Länger noch mir in Erinnerung

Gut erzählte Sachbücher vertiefen
Das Wissen direkt oder schaffen wie
Der großartige Friedell einen neuen
Blick auf längst bekannte Fakten

Vielleicht ist weniger wichtig was
Schlechte Magazine als Fakten
Für sich gerne bewerben als die
Art wie ein Erzähler mich berührt

Es kommt mir weniger auf das
Konkret gelehrte dabei an als auf
Gedanken die es in mir anregt durch
Die Art und Weise der Erzählung

So halte ich Thomas Mann für den
Erotischeren Autor als Henry Miller
Der Sex pornographisch beschreibt
Während Mann ungesagt erleben lässt

In literarische geistige Welten wie
Den Humor des Autors einzutauchen
Die Welt neu sehen lernen ist das
Schönste Glück als Leselehrling

Zugegeben habe ich ein Verhältnis
Mit meiner wunderbar vielfältigen
Lehrerin die mich auf immer neue
Weise noch zur Lektüre reizt

Doch würde ich sagen diese enge
Zuneigung schadet dem Lernen
Weniger als es uns beiden nutzt
Sich mit Liebe einander zuzuwenden

Liebe was du tust und tue es auch
Mit Lust und Liebe und du wirst
Dabei immer besser werden wie
Dein Leben lustvoll genießen

jens tuengerthal 25.6.24

Orthodoxlösung

Orthodoxlösung

Wie sollte der Ministerpräsident Israels
Je die Orthodoxen zum Dienst verpflichten
Wenn er doch deren Stimmen brauchte
Die bisher vom Wehrdienst verschont

Wie ungerecht es war wussten alle
Auch wie unmöglich eine politische
Lösung dafür immer wieder war dann
Entschied es das oberste Gericht

Damit besteht eine rechtliche Pflicht
Zur Umsetzung gerichtlicher Gebote
Egal was wer meint muss sich diesem
Gebeugt werden was alle gern wollen

Außer vielleicht die Ultraorthodoxen
Die nun laut wehklagen werden doch
Scheint in politisch unlösbaren Konflikten
Der Rechtsstaat Wunder zu wirken

Es erinnert uns wieder mal daran
Dass Politik nur die Verwaltung leitet
Die alles nötige nur verwalten soll
Ideologie braucht dafür keiner

Was Recht ist entscheiden Gerichte
Dem haben sich im Rechtsstaat alle
Zu beugen was politische Diskurse
Dazu eher entbehrlich macht

Spannend wird nur wie lange damit
Die Regierung Netanjahu noch eine
Mehrheit haben wird aber das war
Nicht von den Richtern zu entscheiden

jens tuengerthal 25.6.24

Freiheitsentscheidung


Freiheitsentscheidung

Ist Freiheit eine Entscheidung
Wählen wir wie wir sein wollen
Gibt der Staat uns Freiheiten
Oder müssen wir sie verteidigen

Ist unsere Natur in Freiheit wie
Der Naturzustand zu erstreben
Oder wäre das ein jeder gegen
Jeden mit Mord und Totschlag

Rećhtsstaaten setzen die Freiheit
Ihrer Bürger voraus erlauben sich
Nur diese einzuschränken aus mehr
Oder weniger verständlichen Gründen

Ohne Entscheidungsfreiheit gäbe es
Keine Legitimation für ein Strafrecht
Bestraft wird nur wer willentlich handelt
Was dann Konsequenzen haben kann

Gehen wir vom westlichen Modell des
Rechtsstaates aus wird die Freiheit also
Vorausgesetzt doch woher kommt sie
Aus der Natur oder aus dem Willen

Entscheide ich mich in Freiheit zu
Leben oder setzt mich meine Natur
In dieser ungefragt schon aus muss
Jeder nur damit irgendwie leben

Vermutlich spielen beide Möglichkeiten
Eine gewisse Rolle nebeneinander
Nicht jede Entscheidung ist willentlich
Manches fällt uns einfach nur zu

Doch habe ich die Möglichkeit mich
Für die Freiheit zu entscheiden wie
Diese in Konsequenz zu leben damit
Ein freies Leben erst zu führen

Ob der Staat Freiheiten gewähren
Kann oder nur vorhandene verteidigt
Mehr Freiheit weniger Staat brauchte
Ist eine wichtige politische Frage

Wer nach der Natur frei sein soll wie
Es der Rechtsstaat voraussetzt um
Bürger zur Verantwortung zu ziehen
Sollte diese auch bewusst verteidigen

Freiheit mit ökonomischer Freiheit
Gleichzusetzen verkennt damit beide
Hält materielles für wichtiger als das
Sein an sich was frei sein sollte

Wir aber können uns entscheiden
Ob wir in Freiheit leben wollen oder
Uns von Gedanken anderer weiter
Beherrschen lassen wollen dabei

Diese Möglichkeit allein sollte genügen
Freiheit als Entscheidung anzuerkennen
Egal was welcher Staat dazu auch meint
Beginnt die Freiheit in unserem Kopf

jens tuengerthal 25.8.24

Tageszeiten

Tageszeiten

Welche Tageszeit
Passend erscheint bleibt fraglich
Egal wobei wann

jens tuengerthal 25.4.24

Keinkonsum

Keinkonsum

Keinen Konsum mehr
Wollen Freiheit beginnen
Gelassen traumhaft

jens tuengerthal 25.6.24

Liebeszärtlich

Liebeszärtlich

Zärtlich ist Liebe
Will Liebste sanft verwöhnen
Wo nötig härter

jens tuengerthal 25.6.24

Freilassung

Freilassung

In Freiheit lassen
Terrorherrscher nach Willkür
Nennen es Rechtsstaat

jens tuengerthal 25.6.24

Montag, 24. Juni 2024

Lächerlichkeiten

Lächerlichkeiten

Wie klein scheint die Welt mit etwas
Geistigem Abstand betrachtet aus
Einer wohlsortierten Bibliothek sind
Alle Aufregungen kaum der Rede wert

Blättere mich leicht durch Jahrtausende
Von den Weiten des Weltraums bis an
Entlegenste Orte die mir mit Humboldt
Forster Chamisso Byron Waugh oder

Auch dem Ehepaar Gondela aus Bremen
So nah kommen wie kaum Reisenden je
Ohne mich über deren Missgeschicke auf
Reisen zu erheben nur ein wenig vielleicht

Zu amüsieren wie lächerlich klein doch die
Welt mir als Leser erscheint und wie uns
Gerade Aufregungen der Tagespolitik nur
Klein historisch besehen erscheinen

Lausche den sich überall ereifenden
Menschen die immer mehr Meinung
Als erlesene Bildung selbst haben
Was ihr Urteil für mich sehr relativiert

Wie leicht fällt es sich im Diskurs mit
Montaigne in Gedanken zu enthalten
Welcher Liebeskummer ist noch groß
Verglichen mit Werthers einst Leiden

Hatte ich bei meinen Lieben je ein
Schicksal wie Romeo und Julia als
Liebender Dichter zu beklagen wie
Lächerlich war alles verglichen doch

Wie sehr ähneln auch die Berichte der
Brüder Goncourt heutigen literarischen
Diskussionen noch wenn sie sich nicht
In politischen Kleinigkeiten verliert

Ein kleiner Planet am Rande nur der
Lichtstraße dreht sich um seinen Stern
Nur Bruchteile des Universums sind
Für uns zu ahnen oder zu erkennen

Amüsiere mich immer mehr über die
Aufreger unserer Zeit die mir schon
Mit denen der Großeltern verglichen
Kleinlich und lächerlich erscheinen

Lese ich bei Montaigne oder auch
Literarisch bei Heinrich Mann über
Die Hugenottenkriege und all ihre
Politischen Intrigen scheint sogar

Die Affäre Barschel eher als ein Witz
Gegen das Wirken der Medici in Paris
Folge ich Friedell in seinen Gedanken
Zu dieser Zeit wird unsere immer kleiner

Abstand zu finden wie zugleich auch
Der Aufregung fern zu bleiben um die
Muster und Wiederholungen zu sehen
Tut besser als alle aktuellen Nachrichten

Fand es als gelernter Journalist stets
Selbstverständlich mich zu informieren
Um die Welt zu verstehen doch wird sie
In guten Büchern viel durchsichtiger als

In den Brocken aktueller Nachrichten
Egal wer diese wie filtert im Krieg etwa
Wer den Krieg verstehen will sollte die
Bücher von Remarque und Jünger lesen

Auch Grimmelshausen lässt besser auf
Religiöse Konflikte schauen als aktuelle
Reportagen von lebenden Fanatikern
Die für den Glauben über Leichen gehen

Der Abstand als Leser der zwischen den
Zeiten und Epochen beliebig springt gibt
Einen weiteren Blick als jeder Bericht von
Der Front in egal welchem Krieg

Wer Zusammenhänge sieht wie sie die
Großen Literaten schaffen erkennt eher
Was uns in Konflikte treibt und wie diese
Wenn zu lösen wären worauf es ankommt

Wer Nachrichten im Ticker folgt ist nicht
Frei mehr im Denken sondern stets ein
Gefangener der Ereignisse auf die es
Für eine Lösung viel weniger ankommt

Zum Frieden lieber Kant lesen statt
Frontberichte weiter zu verfolgen über
Den Fortschritt der einen oder anderen
Seite in gerade Kriegen egal wo

Sich vom kleinen Alltäglichen zu lösen
Aus höheren geistigen Welten dafür
Die Zusammenhänge erkennen die uns
Vieles eher belächeln lassen führt weiter

Das alltägliche der Politik ist schlicht die
Leitung der Verwaltung die mich bitte
So wenig wie möglich belästigen soll
Dezent still im Hintergrund funktioniert

Über politische Polarisierung lächeln
Auf geistiger Ebene Abstand finden
Um Wege einer Kultur zu erkennen
Ist worauf es Literatur ankommt

Überlasse die Lächerlichkeiten darum
Kleinen Geistern in der Verwaltung den
Blick auf Zusammenhänge zu werfen wie
Herzlich über unser Streben zu lachen

Lächerlichkeiten als Lächerlichkeiten
Zu erkennen und darüber zu lachen
Wie ansonsten mit sich in Frieden
Abstand zu halten ist ein Glück

jens tuengerthal 24.6.24

Literareiche

Literareiche

Grenzenlos sind die Reiche in die
Bücher uns führen die dort ihre
Geistigen Welten offenbaren welche
Jenseits von Raum und Zeit so sehr
Wie ihn ihr alle Reisen ermöglichen

Wer einmal entdeckte wohin ihn gute
Bücher überall entführen können wird
Die noch Reisenden mitleidig nur noch
Betrachten können die ständig an den
Realen Grenzen wieder scheitern

Wo war ich nicht schon überall lesend
Wie gut ging es mir immer dabei doch
Verglichen mit den Krankheiten die ich
Auf realen Reisen immer wieder erlitt zu
Den Unbequemlichkeiten noch dazu

Reich zufrieden und ausgeglichen
Fühle ich mich in meiner Bibliothek
Eher gestresst dagegen unterwegs
Um vielleicht etwas von dem zu sehen
Was nie mit der Beschreibung mithält

Wie unendlich weit sind noch die Reiche
Die es literarisch zu erkunden für mich gilt
Dies kann ich in Ruhe für mich tun während
Sich andernorts die Menschen drängen
Ohne in Ruhe genießen zu können

Getrieben hetzt die Meute von Ort zu Ort
Gesehen zu haben was sie meint selbst
Anschauen zu müssen während ich es
Lieber in Ruhe literarisch erkunde ohne
An den Massen noch leiden zu müssen

Will ich Menschen aus aller Welt sehen
Laufe ich durch meinen Kiez wie das Dorf
Auf dem Berg wo sich genug stets finden
Alle Kontinente siedeln um den Platz ihr
Lebensgefühl kann ich auch noch kosten

Bleibe weiter auf Reisen in literarischen
Reichen statt irgendwo hin zun wollen
Was ich denen mit weniger Phantasie
Als Lebensinhalt gerne noch überlasse
Mit gutem Gewissen fürs Klima dabei

jens tuengerthal 24.6.24

Lustlos

Lustlos

Lustlos leben ist
Schlimmer noch als sinnlos weil
Sinn Illusion bleibt

jens tuengerthal 24.6.24

Lebensunlust

Lebensunlust

Wozu noch kämpfen
Überlegt mancher wenn die
Kräfte nachlassen

Weiterleben hat
Immer weniger Gründe
Als schnelles Ende

jens tuengerthal 24.6.24

Liebeslügen

Liebeslügen

Liebeslügen sind
Die Währung der Zuneigung
Ohne bleibt wenig

jens tuengerthal 24.