Lektürentagebuch 17/09/24
Über drei Philosophen las ich heute
Davon zwei Bänder aus der geliebten
Anderen Bibliothek wie in einer ganz
Hervorragenden Biografie über Kant
Begonnen mit Sabine Appels Buch
Unser Rousseau der sein Leben wie
Die Entstehung der so einflussreichen
Philosophie daraus sehr gut erzählt
Welchen Einfluss hatte seine Heimat
Genf wie der dortige Calvinismus auf
Rousseaus Denken wie sein Ideal von
Einer freien bürgerlichen Gemeinschaft
Vieles in seinem Schreiben spricht für
Eine solche Idealisierung der Stadt wie
Ihrer Institutionen ohne wirklich in ihr
Je gelebt oder gewirkt zu haben
Er gilt eher als Vordenker der großen
Französischen Revolution wie der mit
Ihr erfolgten Menschenrechtserklärung
Aus seinem Naturrechtsverständnis
Woher dieses rührt wie ihn Pufendorf
Beeinflusste und er diesen dann im
Sinne von Hume neu dachte der auch
Bei seinem Freund Holbach verkehrte
Doch gibt es wie Appels den Lesern
Klug aufzeigt einige Stellen die sich
Deutlich auf Genf beziehen die auch
Vor den Franzosen noch revoltierten
Viele Genfer verehrten ihren Rousseau
Ohne auf all die Widersprüche in seinem
Leben und Schaffen dabei einzugehen als
Philosophen der Freiheit und Gleichheit
Rousseau fand zwar in Paris Freunde wie
Kontakt zu Diderot und Voltaire war auch
Gast im Salon Holbach aber machte sich
Mindestens ebenso schnell unbeliebt
Seinem Ideal vom zurück zur Natur
Entsprach die Metropole Paris auch
Eher weniger und so lebte er lange
Im Gartenhaus einer Geliebten noch
Die Annäherung an Rousseau über
Seine biografischen Wurzeln wie die
Aufklärung über die Realität hilft auch
Seine Philosophie kritisch zu sehen
Trotz meiner eher kritischen Haltung
Zu Rousseau der sich gerne noch viel
Größer machte als er war beschreibt
Sabine Appels ihn spannend und gut
Auch das vielfältige Genie Rousseaus
Der eigentlich nach Paris ging um dort
Die Musikwelt mit seiner neuen ganz
Eigenen Notenschrift zu revolutionieren
Dies misslang ihm wie so vieles noch
Auch seine Geliebten zu zwingen ihre
Gemeinsamen Kinder ins Heim zu geben
Was er für das beste zur Erziehung hielt
Scheint eher als der Versuch eines Autors
Sich seine Ruhe zu sichern und bloß nie
Verantwortung übernehmen zu müssen
Als vom Geist der Aufklärung getragen
Verdienste hat er sich jedoch sicher als
Autor der Enzyklopädie erworben wo er
Für seinen Freund Diderot Beiträge zu
Verschiedenen Themen beisteuerte
Wie nah der vielfältig begabte Mann
Dem Wahnsinn war der sich weigerte
Eine seiner Opern in Versailles selbst
Zu dirigieren aus Angst sich dabei in
Die Hose zu machen aufgrund einer
Natürlichen Neigung zur Inkontinenz
Die seine Liebe zur Natur begründete
Sei hier vorerst einmal dahingestellt
Als fraglos wahnsinnig geworden galt
Friedrich Nietzsche über den sehr klug
Otto A. Böhmer in Der Hammer des Herren
Schreibt wo es genau darum heute ging
In dem Kapitel ein schwieriger Fall geht
Es um die Fahrt in die Nervenheilanstalt
Wie Psychiatrien damals noch hießen
Nachdem ihn zu Turin der Wahnsinn ergriff
Wie die erste Zeit in dieser Anstalt in der
Er sich doch noch relativ normal fühlt
Von einer Schwester auch gefragt wurde
Welcher der beiden anderen denn der
Angekündigte Patient nun sei was ihn
Mehr erfreute als die beiden Professoren
Die ihn in Turin mit der Bahn abholten
Den lange krankgeschriebenen Kollegen
Der Arztbrief zu seiner Einlieferung bleibt
Entsprechend unklar noch in der Diagnose
Vermutungen zur Syphilis gelten heute als
Nicht unbedingt sichere Grundlage noch
Seine ihn besuchende Mutter begrüßt der
Philosoph noch sehr freundlich doch kommt
Der Wahnsinn bald wieder über ihn was zu
Einer Unterbrechung des Besuchs führt
Eindrucksvoll wird das Erlebnis in der
Klinik als Patient geschildert der nur
Zeitweise völlig neben sich steht was
Kaum Wege der Behandlung eröffnet
Zumal die Psychiatrie 1889 noch in den
Kinderschuhen steckte kann Nietzsche
Froh sein wenn ihm erspart blieb was
Andere über viele Jahre erlitten
Die verschwimmende Grenze von
Wahnsinn und Genie bei der die
Flucht in die Krankheit auch eine
Befreiung sein kann ist fließend
Seinen 1890 einsetzenden Ruhm
Erlebte der Philosoph nicht mehr
Bewusst sondern als Pflegefall
Unter Obhut von Mutter und Schwester
Der große Vordenker der später
Lebensphilosophie genannten Form
Des Denkens verstarb 1900 umnachtet
Als berühmter Mann der es nicht wusste
Unter keinem Verdacht des Wahnsinns
Steht dagegen Immanuel Kant den
Marcus Willaschek in seinem Buch Kant
Die Revolution des Denkens vorstellt
Im heutigen Kapitel ging es um die
Vernunft die alles prüft auch sich selbst
Wohin dies kritische Denken führt wie
Es konsequent mit Vorurteilen aufräumt
Der Einleitungssatz der das kritische
Denken auch auf die Religion ausdehnt
Wie damit deren Grenzen aufzeigt lässt
Jeden kritischen Denker freudig lächeln
Wie viele Menschen leben bis heute
In einem Korsett des Aberglaubens
Den sie nie kritisch überprüfen lernten
Weil es eben Glaubenswahrheit wäre
Heute nennt sich dieser Bereich der
Verdunkelung gerne spirituell und lässt
Menschen viele Geister sehen über die
Kant schon bei Swedenborg spottete
Welche Freiheit darin liegen kann den
Ganzen Aberglauben wie Religion dem
Kritischen Denken zu unterwerfen ist
Aktueller denn je schauen wir in die Welt
Dort hoffen immer noch Menschen
Auf Antworten auf letzte Frage oder
Glauben an eine unsterbliche Seele
Als gäbe es so etwas in der Natur je
Dieser Wahnsinn wie das Märchen
Vom Himmelreich nach dem Tod gilt
In unserer Gesellschaft als normal
Auch gegen und ohne jede Vernunft
Wie befreiend ist da das kritische
Denken was alles vernünftig prüft
Statt weiter Dogmen zu verkünden
Weil nichts ist außer der Natur
Der Richter unserer Moral ist kein
Erfundener Gott sondern allein unser
Gewissen nach den Maßstäben die
Kant im kategorischen Imperativ zeigte
Kein Urteil hat einen Wert als was
Diesem kritischen Denken nach dem
Gewissen in Freiheit folgt womit die
Religiöse Moral überflüssig wurde
Kant setzte damit eine Revolution
Des Denkens in Gang der sich die
Sekten und der Aberglaube noch
Immer mit Dogmen widersetzen
Wie gut tut es sich klar zu werden
Was Gewissensfreiheit bedeutet
Warum es keiner Gesetze bedarf
Wo alle es endlich begriffen
Über Kant und seine Revolution im
Denken bei Willaschek zu lesen ist
Eine Freude die den Lesern so die
Komplexe Philosophie erschließt
jens tuengerthal 17.9.24
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