Dienstag, 17. September 2024

Pagerangriff

Pagerangriff

Vermutlich der Mossad griff
Kämpfer der Hisbollah über
Deren Pager an die sie zu
Tausenden explodieren ließen

Welch genialer Schachzug
Denke ich lachend der dem
Iran und den Mullahs zeigt
Wie unterlegen sie doch sind 

Natürlich ist es schrecklich
Menschen einfach zu töten
Islamisten explodieren zu lassen
Aber ist gezielt schlicht genial 

Die geistig mittelalterlichen
Kämpfer die der Iran finanziert
Greifen Israel täglich an warum
Eine solche Reaktion passt

Das besondere an diesem Angriff ist
Der Iran und die Hisbollah sind
Nun für immer unsicher müssen mit
Solchen Angrffen rechnen 

Die Kriege der Zukunft werden
Hacker entscheiden die über
Netzwerke mit solchen Aktionen 
Den Feind von Innen lahmlegen

Araber wenn ihr irgend klug seid 
Verbündet euch mit Israel gegen
Mullahs und Aberglauben für ein
Gutes lustvolles Leben in Freiheit

Befreit euch arabische Frauen von
Der Diktatur eurer Männer die euch
Verhüllen und im Namen ihres nur
Erfundenem Propheten unterdrücken 

Auch der letzte Idiot bemerkt nun
Wie unterlegen die Islamisten sind
Wenn Israel sie über Hacker ganz 
Gezielt in die Luft jagen kann 

jens tuengerthal 17.9.24

Liebeskontrolle

Liebeskontrolle

Liebeskontrolle
Vereint unvereinbares
Ohne Vertrauen

jens tuengerthal 17.9.24

Grenzkontrollen

Grenzkontrollen

Grenzkontrollen sind
Das Gegenteil von vorher
Noch Freizügigkeit

Beschränkte Geister
Bejubeln alle Grenzen
Ihres Horizont

Nur Narren tauschen
Sicherheit gegen Freiheit 
Verlieren beides

jens tuengerthal 17.9.24

Hochwasserklima

Hochwasserklima

Ein Hochwasser ist
Noch kein Klimawandel doch
Viele zeigen ihn

jens tuengerthal 17.9.24

Liebespfade

Liebespfade

Seltsame Pfade nimmt die Liebe
Zu gerne mich zu verwirren immer
Dort wo ich am meisten wollte
Endeten die meisten Wege im Nichts

Überraschend wie völlig unerwartet
Kommt sie stärker als je gedacht
Fesselt mich der seine Freiheit
Sonst über alles verteidigt

Manchmal schleicht sie sich auch
Ganz langsam heran und zeigt sich
Auf Dauer mit großer Zuverlässigkeit 
Setzt sich dauerhaft in mir fest 

Baue und vertraue ich auf sie
Verschwindet sie plötzlich wieder
Völlig unerklärlich als wäre sie nie
Das größte denkbare Gefühl gewesen

Lasse ich sie frei fliegen wie völlig los 
Zeigt sie ihre Größe und Beständigkeit
Auf welchem Weg auch immer habe ich
Keinen Plan von der Liebe bis heute

Völlig planlos also tue ich am besten
Nichts mehr sie zu finden oder gar
Festhalten zu wollen wüsste nicht wie 
Um zu staunen was am Ende passiert

jens tuengerthal 17.9.24

Pfadfinder

Pfadfinder

War einmal ein Pfadfinder
Weil ich den Wald so liebte
Schon als Kind mit meinem
Vater immer Hütten dort baute

Lange blieb ich nicht dort der
Bund war mir zu kirchlich schon
Dann gründete ich einen eigenen
Anarchistischen Pfadfinder Bund

Den Hosen Bund gemeinsam mit
Freunden machten wir Fahrten im
Wald mit unserer Kothe dem Zelt
Der Pfadfinder mit Feuerstelle

Später ging ich lieber noch alleine
Im Winter in die Wälder als dann
Irgendwie Waldläufer um es mir
Wie meiner Familie zu beweisen

Heute lese ich lieber und lächle
Über die Waldfahrten damals
Alleine im einsamen Wald der
Gar nicht einsam und leise ist

Ständig bewegt sich irgendwas
Tiere und Pflanzen machen auch
Viele Geräusche sogar im Winter
Die dich nur am Anfang erschrecken

Irgendwann hat sich dies Bedürfnis
In der Natur unbequem zu erleben
Erledigt und ich genieße lieber Wege
Lesend warm mit guten Büchern

Vielleicht ist weniger wichtig wo wir
Den richtigen Pfad finden als mit
Dem was wir tun glücklich zu sein
Um das Leben zu genießen

Die größten Abenteuer sind heute
Literarischer Art für mich und das
Zu wissen leitet meine Wege neu
Muss mich nicht mehr ausprobieren

Das zweitgrößte Abenteuer bleibt
Die Liebe die ich lange genug wie
Auf jede denkbare Art kostete nun
Bleibt mehr Zeit für das erste

Wohin welcher Pfad am Ende mich
Tatsächlich führt weiß ich noch nicht
Nichts mehr zu müssen befreit wie
Genug im Leben erlebt zu haben

Schaue gelassen auf alles zurück
Als stände ich neben dem großen
Abenteuer was manche suchen
Und denke alles hat seine Zeit

Sicher ist allein alles Leben endet
Danach kommt nachweislich nichts
Aberglauben ist für mich irrelevant
Zu sehen was war macht zufrieden

jens tuengerthal 17.9.24

Montag, 16. September 2024

Lektürentagebuch 15/09/24

Lektürentagebuch 15/09/24

Heute in zwei Büchern gelesen
Dafür beide ausgiebig genossen
Friedells Kulturgeschichte wie in
Lozana die Andalusierin einem

Roman der erstmals wohl 1523
Erschien und von dem es nur
Noch ein Exemplar gab in der
Kaiserlichen Hofbibliothek Wien

Begann mit Friedells herrlichen
Ausführungen zur Reformation
In dem Kapitel Bartholomäusnacht
Was viele Geschichten enthält

Friedells weiter historischer Blick
Der Zusammenhänge auch über
Kontinente sichtbar macht wurde
Hierbei zunächst etwas spöttisch

Die verschiedenen Varianten der
Reformation und ihre dabei ganz
Entschiedene Gegnerschaft die
Mit Calvin und Luther nur beginnen

Doch weit in viele kleine Gruppen
Reichen die sich erbittert bekämpfen
Statt gemeinsam für eine Reformation
Einzutreten sich lieber noch unbringen

Wohin das cuius regio eius religio aus
Dem Augsburger Religionsfrieden das
Reich in verschiedenen Gruppen führte
Ob es nicht weiser wäre die Religion

Gleich zur Privatsache zu machen doch
Dafür war sie noch mit zuviel Macht wie
Deren heiliger Begründung verbunden
Auch Deutschland ist noch nicht wirklich

Laizistisch geworden sondern schleppt
Noch ein Staatskirchenrecht mit was 
Nicht mehr ins moderne Europa passt
Was keiner wirklich zu ändern wagt

Friedell kommt in seinem Bericht aus
Der Zeit zu einem der großen Kämpfer
Für die katholische Kirche der seinen
Orden wie eine Armee einst aufbaute

Ignatius von Loyola und die Jesuiten
Die auch die Wissenschaft wie alles
Bis zur Perfektion betrieben wie sich
Damit viele Feinde auch machten

Erzählt von der Person des Gründers
Seinen Wegen wie seiner Strenge
Mit der er sich selbst geißelte für
Was auch immer denke ich dabei

Was weiter zu dem König leitet der
Ein Leben wie im Kloster in seinem
Escorial Palast führte Philipp II. der
Sich als Vorkämpfer der Kirche sah

Friedell nennt ihn auch den König
In dessen Reich die Sonne nie
Unterging was der Titel seines
Vaters als Kaiser vorher noch war

Dies beschreibt die um den Globus
Reichenden Kolonien Spaniens die
Ein Weltreich schufen was Philipp
Mit großem Fleiß selbst regierte

Friedell beschreibt den immer in
Schwarz gekleideten Philipp in
Seiner religiösen Inbrunst als
Typisch spanisch dafür jedoch

In seinem Fleiß und seiner Ordnung
Mit der er als König alles entschied
Als typisch deutschen Beamten dem
Das napoleonische Genie fehlte

Doch wie sein Vater der noch
Als Deutscher Kaiser dazu wirkte
War Philipp ständig überfordert von
Der Vielzahl seiner Aufgaben

Dabei hatte Karl schon die Bürde
Als Kaiser an seinen Bruder in
Wien abgegeben aber dafür auch
Die spanischen Niederlande noch

Seinem Sohn überlassen die auch
Genug Ärger und Krieg mit den
Protestantischen Nachbarn noch
Brachten wie sein Sohn später

Jener berüchtigte Don Carlos der
Vermutlich geisteskrank war wie
Auch die Großmutter die als die
Wahnsinnige Johanne bekannt ist

Darüber plaudert Friedell einfach
Ganz nebenbei was sich großartig
Liest wenn er auch die Vernunft von
Philipp II. eher infrage dabei stellt

Jener König der erst die bloody Mary
Heiratete wie dann um deren noch
Protestantische Schwester Elisabeth
Warb welche aber niemals heiratete

Wie Philipp mit seiner Armada in den
Krieg gegen England zog um dabei
Seine riesige Flotte zu verlieren ist
Bezeichnend für seine Vorhaben

Ob der Wahnsinn oder das Wesen
Von Philipp stark von der damals
Normalen habsburgischen Inzucht
Geprägt war lässt Friedell dahinstehen

Die Lektüre von Friedell macht auf
Ihre Art immer wieder glücklich weil
Ein kluger Kopf Geschichte auch in
Größeren Zusammenhängen erzählt

Eine immer noch und immer wieder
Lohnende Lektüre als Spaziergang
Durch eine religiös aufgewühlte Zeit
Von der wir manches lernen könnten

Ist Religion wirklich Teil unserer Kultur
Oder nur deren völlig überflüssiger
Wurmfortsatz der wenn er sich noch
Entzündet lebensgefährlich wird

Schaue ich in die islamische Welt
Denke ich eher an den Appendix
Als an geistige Entwicklung wie das
Christentum lange noch mehr faulte

Den albernen Aberglauben endlich
Zur völligen Privatsache von dann
Erwachsenen Menschen zu machen
Wäre eine angemessene Reaktion

Wie weit wir davon heute noch sind
Sollte jeden vernünftigen Menschen
Erschrecken der sieht wie nah das
Geistige Mittelalter kommen kann

Heute wird der Hokuspokus dann
Gerne spirituelle Welten genannt
Bleibt aber so unfrei wie immer
Verkündet dafür letzte Wahrheiten

Das Europa der Glaubenskriege
Was Friedell unter dem Titel der
Batholomäusnacht beschreibt ist
Eine sehr finstere Epoche noch

Sich bewusst zu halten wie nah
Die Intoleranz unserer Welt ist
In welche Katastrophen sie uns
Alle immer wieder führte hilft

So wie Friedell lesen hilft sich
Der Folgen zu erinnern auch
Beim Ende des großen Autors
Bleibt diese Erinnerung wach

Egon Friedell sprang aus dem
Fenster in den Tod weil er die
Abführung durch die Nazis da
Irrtümlich da schon fürchtete

Zuvor schrie der achtsame
Kaffeehausgänger aber noch
Achtung niemanden zu verletzen
Welch Verlust für unsere Kultur

Lozana die Andalusierin die sich
Eine Reportage in 66 Heften nennt
Ist ein springlebendiger Roman aus
Der Zeit von Philipps Kindheit 

Damit ist der Band der richtige
Anschluss an die historische Lektüre
Mit Dialogen aus dem wilden Rom
Der Renaissance voller Macht und Lust

Das Buch von Francisco Delicado ist
Dem Namen entsprechend sehr delikat
Mit ständigen sexuellen Anspielungen 
Die nicht ausgesprochen werden

Es ist die Zeit vor dem sacco die Roma
Der noch auf Anordnung von Philipps
Vater also Karl V. erfolgte oder doch
Zumindest von ihm toleriert wurde

Doch herrscht in diesem Roman nicht
Die höfische Perspektive sondern der
Blick kommt von ganz unten so ist die
Titelheldin spanische Arbeitsmigrantin

Die Stadt ist voller Betrüger Gauner
Huren und Scharlatane die sich über
Ihre Geschäfte dort auch unterhalten
Ein wildes lustvolles Leben führen

Bei jeder Äußerung fragt sich darum
Der Leser reden sie über Sex wie den
Verkauf ihrer Körper oder nur Rezepte
Was sagen sie zwischen den Zeilen

Am Ende wird der sacco di Roma der
Die Blüte der Renaissance beendete
Als Überfall von über vierzigtausend
Deutschen Barbaren noch beschrieben

Warum es nur dieses eine Exemplar
Der Originalausgabe in Wien gibt ist
So spannend wie Frage warum die
Habsburger Hausbibliothek es rettete

Welcher der raubenden Barbaren die
Vergewaltigten wie zerstörten um so
Unbezahlten Lohn zu erhalten es wohl
Nach Wien dann brachte bleibt offen

Es ist eine lohnende immer wieder
Auch komische Lektüre bei der aus
Frauensicht in eben Dialogen viel
Vom Geist der Zeit sich spiegelt

Wie nah kommt uns so manches
Heute noch vor und wie deutlich
Sind die Hurengespräche die so
Tun als plauderten sie bloß über

Rezepte aus der spanischen Heimat
Um gleich übereinander herzufallen
Kaum hat Lozana den Raum wieder
Verlassen sie gefährlich zu nennen

Wie spannend ist es das Rom der
Ausschweifenden Renaissance aus
Dieser Perspektive kennenzulernen
Bevor der Sacco diese Zeit beendete

Das leider inzwischen vergriffene Buch
Was auch ich antiquarisch erstand ist
Unbedingt als Lektüre zu empfehlen
Ein Gefühl für die Zeit zu bekommen

Dass die Wiener das letzte Exemplar
Der Welt an Leser verleihen ist eher
Unwahrscheinlich auch ohne Haus
Habsburg dort denke ich als Leser

Dies insbesondere da der Übergang
Von der freien Renaissance hin zur
Epoche der Glaubenskriege eine
Geistige Wende wieder bedeutete

Es war bei seinem Erscheinen noch
Der 51. Band der Anderen Bibliothek
Von 1996 die noch so manche große
Literarische Schätze bereithält

jens tuengerthal 16.9.24

Lebensverlauf

Lebensverlauf

Leben verläuft sich
In Kleinigkeiten gerne
Am Ende bleibt nichts

jens tuengerthal 16.9.24

Liebesverlauf

Liebesverlauf

Liebe wächst immer
Außer wieder verloren
Dann bleibt nichts übrig

jens tuengerthal 16.9.24

Tagesverlauf

Tagesverlauf

Tage verlaufen
In Zeitzonen verschieden
Manches verläuft sich

jens tuengerthal 16.9.24

Lektürentagebuch 15/09/24

Lektürentagebuch 15/09/24

Zum Sonntagsgenuss heute in sechs
Büchern gelesen und versunken was
Zum Herbst wunderbar passte wie in
Der Lektüre sich auch widerspiegelte

Fünf der heutigen Bände entstammen
Der geliebten Anderen Bibliothek die
Inhaltlich wie ästhetisch immer ein
Besonderer Lesegenuss für mich ist

Sonntägliche Lektüre mit viel Zeit ohne
Andere verglichen unwichtige Vorhaben
Die nur von den Büchern ablenken ist
Die angemessen schönste Beschäftigung

Inwieweit Sex oder Liebe hier eine echte
Konkurrenz sein könnten musste ich am
Heutigen Sonntag nicht entscheiden was
Die Lektüre ungestörter noch werden ließ

Dass einer Dame immer Vorrang gebührte
Würde kein Gentleman je infragestellen
Weil es sich aus ihrer Natur ergibt doch
Wie gut kann das Leben ohne noch sein

Begonnen heute mit Alphonse Karr und
Seiner Reise um meinen Garten die ich
Immer wieder voller Liebe lese weil der
Ruhige Blick in die Natur wunderbar ist

Diesmal ging es um die beiden Blumen
Geißblatt und Herbstzeitlose bei denen
Die letztere sogar tödlich bei Genuss der
Knolle für uns Menschen ist während die

Maulwürfe es lieben ihre Brut damit zu
Füttern ohne dass es dieser schadete
Wäre dies für andere Tiere und Menschen
Eine lebensgefährliche Bedrohung

Doch passt solche Dramatik weniger
Zum zarten langsamen Stil mit dem
Karr von Blumen und ihren Bewohnern
Die er im Garten bestaunt erzählt

Er plaudert auf gut französische Art
Mit seinen Lesern statt diese bloß
Belehren zu wollen geht er mit uns
Staunend liebevoll durch die Natur

Wie dieses Buch in Briefen als eine
Reaktion auf die Weltreise seines
Freundes entstand wie er schreibt
Gefällt mir dabei besonders gut

Karr muss nirgendwo hin sondern
Entdeckt die naheliegenden kleinen
Wunder wie den großen Reichtum
Den sein Garten ihm offenbart

Diese Philosophie passt auch wenn
Das Buch im 19. Jahrhundert noch
Geschrieben wurde ideal in unsere
Zeit die dringend weniger braucht

Das naheliegende Schöne entdecken
Sich an den eigenen Wundern dafür
Freuen weil doch alles schon da ist
Schenkt eine große Gelassenheit

Genau wie die Lektüre der Reise
Um meinen Garten auch mir bei
Jedem Kapitel wieder gut tut wie
Freude am dableiben schenkt

Von Frankreich aus ging es nun
In der Lektüre nach Indien ohne
Dafür länger reisen zu müssen als
Von einem Buch zum anderen

Im Papageienbuch mit seinen alten
Indischen Geschichten über Liebe
Lust und Moral erfuhr ich heute was
Passiert wenn der Esel falsch schreit

Während der König immer noch das
Geheimnis um den lachenden Fisch
Wissen will versucht die Tochter seines
Ministers ihn davon weiter abzubringen

Der halb verhungerte Esel war vom
Schakal der sich gerne nachts an den
Gurken eines Bauern satt fraß ohne
Sich je dabei erwischen zu lassen

Mit auf dieses Feld genommen worden
Unter der Ermahnung bloß still zu sein
Nicht erwischt zu werden doch rief der
Glückliche satte Esel selig laut IA

Darauf erwischte ihn der Bauer der den
Dieb verprügelte erst von ihm am Ende
Abließ als er ihn schon tot glaubte was
Lehren soll sich an guten Rat zu halten

Dabei denkt der Leser an den König
Wie die Tochter des Ministers die den
Herrscher beständig warnt nicht weiter
Nach dem Lachen des Fisches zu fragen

Lachte dieser über die nur angebliche
Keuschheit der Frau des Königs die
Darum keinen Fisch essen wollte weil
Dieser doch grammatisch männlich sei

Von Indien in der Zeit etwa zwischen
Zeitenwende und dem Jahr 1000 ging es
Nach England zur Lektüre des Buchs von
Peter James Bowman Ein Glücksritter

Dieser Band beschäftigt sich mit der
Frauensuche des Fürsten Pücklers in
England zur Finanzierung seiner teuren
Garten und Parkideen die diesen bis

Heute zur Legende auch machten
Dabei war Pückler eigentlich glücklich
Mit einer Hardenberg verheiratet die
Auch auf dem Grund weiter leben sollte

Doch erhoffte er auf eine Vereinbarung
Zur seine Gartenpläne rettenden großen
Aussteuer für die er auch unter Stand bei
Genügend Vermögen heiraten wollte

Nach einem erneuten sehr weit schon
Gediehenen Versuch bei dem sich die
Kandidatin standhaft weigerte könnte
Deutlich werden warum er scheiterte

Pückler und sein fürstlicher Titel waren
Fraglos eine gute Partie die ihm auch
Zugang zu höchsten Kreisen verschaffte
Doch war Scheidung in England bisher

Nur schuldig denkbar was einen etwa
Partner darauf unattraktiv machte der
Romantische Traum vieler Damen von
Der Liebe sollte kein Geschäft sein

Pückler bemühte sich relativ lange mit
Sehr mäßigem Erfolg um viele Damen
Weil ihn ihr Geld interessierte um es
In seine große Liebe Garten zu stecken

Es braucht eigentlich keine größere
Ethnologischen Kenntnisse über den
Geist junger Engländerinnen dieses
Sichere Scheitern zu prophezeien

Genauso hatte es ihm auch schon
Eine gute Freundin gesagt auf die
Er von männlichen Vorstellungen
Zweckmäßiger Heiraten geprägt

Nicht hören wollte was ihn viel
Geld kostete das er besser in
Seine Parks gesteckt hätte statt
Nach England zur Ehe zu reisen

Wie Bowman dies beschreibt gibt
Einen wunderbaren Einblick in das
Gesellschaftliche Leben der Zeit wie
Die großen Pläne Pücklers auch

Sein immer sichereres Scheitern
Er blieb ja glücklich verheiratet mit
Seiner Frau mit der er ständig schrieb
Gibt dem ganzen eine hohe Komik

Es ist spannend was Menschen alles
Für ihren Garten zu tun bereit sind
Wie die lieblose Suche nach einer
Guten Partie dann scheitern musste

Es soll hier nicht über Charles und die
Verstorbene Diana gemutmaßt noch
Werden da zu uninteressant peinlich
Doch komisch ist die Ehe hier schon

Humorvoll bis komisch auch beschreibt
Andrzej Bobkowski in seinem Reisebericht
Hinter dem Wendekreis das Leben an Bord
Wie manche sich ständig betrinken um so

Dem Stumpfsinn zu entkommen während
Ihn selbst der Kinderlärm beim arbeiten
So stört dass er die Mütter anspricht
Oder die Kinder selbst noch verwarnt

Wie immer diese Kinderunfreundlichkeit
Moralisch zu bewerten sein mag wird
Sie nur verstehen wer jemals unter
Kinderlärm ernsthaft arbeiten wollte

Interessant sind jedoch dabei seine
Unterschiedlichen Beobachtungen
Auf die landeseigenen Kulturen der
Jeweils zuständigen Mütter dort

Spanierinnen und Italienerinnen waren
Eher konsterniert und entsetzt über ihn
Deutsche verstärkten seine Forderungen
Noch gegenüber ihren eigenen Kindern

Wie weit dieser Spott über die ewigen
Ordnungshüter nun die Realität gut
Beschreibt sei dahingestellt jedoch
Beschreibt er das Leid des Reisenden

Eingesperrt auf einem Schiff ständig
Dem Lärm und den Angewohnheiten
Anderer ausgesetzt zu sein ohne dem
Entfliehen zu können ist eine Zumutung

Egal ob diese sich nur betrinken oder
Bei Seegang egal wo erbrechen treibt
Ständige Nähe schnell in den Wahnsinn
Was viele Liebende gern vergessen

Der dort ständige Stumpfsinn macht
Natürlich ein wenig seltsam was kein
Verhalten entschuldigt aber vieles noch
Besser erklären kann als Seekrankheit

Warum Menschen sich dies bis heute
Etwa auf Kreuzfahrten antun wird ein
Ewiges Rätsel für mich bleiben wie
So viele Angewohnheiten anderer

Dramatisch zu ging es dafür heute
Bei Stanislaw Ignacy Witkiewicz in
Abschied vom Herbst zu wo noch
Ein Suizidversuch vor der Taufe

Dem Hokuspokus einen Rahmen
Gibt der existenziell ist wie das
Parallel stattfindende Duell ihrer
Beiden Geliebten werden könnte

Die dann schnell erzwungene Taufe
Gemeinsam mit dem Vater wird so
Zur eher ironischen Note am Rand
Nach langem philosophischen Diskurs

Wie der Priester ihr ihren roten
Revolver wegnimmt und unter
Seiner Soutane in die Hose steckt
Ist von grandioser Komik der dem

Beinahe Freitod Helas den Rahmen
Gibt der zu ihrer Sicht auf das sie
Langweilende Leben so gut passt
Ein Abgang aus purem Überdruß

Ob es bessere Gründe noch weiter
Hier zu bleiben wirklich gibt ist
Nicht Thema dieses Kapitels kann
Also gerade besser dahinstehen

Wie der Abt diesen verhindert mit
Drohung und Vehemenz gibt der
Szene eine besondere Komik die
In der Nottaufe wunderbar mündet

Auch um Erotik Liebe und Kunst
Geht es Miklós Szentkuthy stets in
Apropos Casanova wo er noch zu
Tintorettos Susanna im Bade schrieb

Wie sich der Blick auf dieses so
Berühmte Gemälde in Venedig
Im Lauf des Lebens ändert bis
Du selbst einer der Alten bist

Worin die Kunst und ihre feine
Wahrnehmung den Blick auf
Die Welt prägt und dies den
Betrachter ganz tief ergreift

Was ist besonders am Gesicht
Der Susanna mit ihrem etwas
Seltsam vorgeschobenen Kiefer
Ihrer großen Unvollkommenheit

Welche Sinnlichkeit steckt in der
Beobachtung in Kenntnis der dort
Dargestellten biblischen Geschichte
Um den Propheten Daniel einer

Versuchten Vergewaltigung mit einer
Verleumdung die zum Todesurteil
Führen soll was erst durch das
Getrennte Verhör verhindert wird

Sexualität und kriminelle Energie
Gegen Scham und Treue die tief
In dunkle Abgründe menschlichen
Seins uns eintauchen lässt

Dargestellt in einem Kunstwerk
Was mit der Sinnlichkeit spielt
Verführerisch die Verführung
Für den Betrachter auch macht

Apropos Casanova ist ein in vielen
Seiner Gedanken immer wieder
Überraschendes wie kluges Buch
Was zum weiterdenken so anregt

Eine bunte vielfältige Lektüre am
Heutigen Sonntag der schon fast
Montag wurde bis ich endlich über
Alles die Verse geschrieben hatte

jens tuengerthal 16.9.24

Sonntag, 15. September 2024

Abfindung

Abfindung

Sich abfinden mit
Allem was ist wird keine
Kapitulation

Entspannt die Zukunft
Ohne Erwartung glücklich
Mit sich genießen

Größte Belohnung
Aller Zeiten wie jenseits
Bleibt die Abfindung

jens tuengerthal 15.9.24

Friedensruhe

Friedensruhe

Mitten in Kriegen
Ruhe in sich finden macht
Zufrieden genug 

jens tuengerthal 15.9.24

Sonnigersonntag

Sonnigersonntag

Strahlend schön beginnt
Am Sonntag die Woche in
Berlin himmelblau

Die Aussichten sind
Eher mäßig bescheiden
Wechselwetter halt

Glücklich wer ohne
Südliche Unwetter lebt
Denke ich dankbar

jens tuengerthal 15.9.24

Liebesruhe

Liebesruhe

Nach vielen Stürmen der Liebe
Genieße ich die Ruhe einfach
Nichts zu wollen um zu genießen
Was bleibt oder kommt denn mehr

Kann kein Drängen je erreichen
Denke ich nach einer unendlich
Erscheinenden Zahl von Versuchen
Mit wunderbaren Frauen einfach

Dankbar für alles was war tut es
Gerade viel besser alles so sein
Zu lassen wie es kommt denn
Frau wird wissen was sie will

Da muss sich der kleine Dichter
Keine Gedanken mehr machen
Sollte tatsächlich eine dann die
Richtige wider Erwarten sein

Kommt es so wie es passt weil
Die Natur dann ihren Weg findet
Was mir unendlich Zeit schenkt
Zu genießen was noch bleibt

Bis dahin versuche ich nun mit
Dem was ist glücklich zu sein
Statt noch anderes zu hoffen
Was immer nur enttäuschte

Lasse die Liebe in Ruhe wie
Sie den Dichter hoffentlich auch
Genieße es ohne Ungeduld mit
Der größtmöglichen Gelassenheit

jens tuengerthal 15.9.24