Mittwoch, 13. Februar 2019

Onanimmer

Besser Onanie
Als #metoo Opfer werden
Denken heut Männer

Besser Onanie
Als Frauen lang zuhören
Denken auch Männer

Besser Onanie
Als erfolglos zu Baggern
Denken schon Männer

Besser Onanie
Als lange Diskussionen
Denken schnell Männer

Besser Onanie
Als Ansprüchen genügen
Sagen sich Männer

Onanie ist viel
Besser als unbefriedigt
Ein Leben vertun

Ansonsten ist Sex
Schöner nur leider selten
Ohne Probleme

Ziehe Onanie
Problemfolgen deutlich vor
Wixer sind für sich

Wer zufrieden ist
Wird länger glücklich leben
Was alleine zählt

Schöner ist allein
Verliebt dauerhaft glücklich
Gibt es das wirklich

jens tuengerthal 13.2.2019

Leidenschaft

Leiden zu schaffen
Statt Leben zu genießen
Klingt eher verkehrt

Lustvoll zu leben
Wäre immer viel besser
Als alles Leiden

Tausche Leidenschaft
Gegen dauerhafte Lust
Jeder kann kommen

Liebe das Leben
Jeden Tag immer wieder
Wird alles gut so

jens tuengerthal 13.2.2019

Kontrollwahn

Manche haben gern
Alles unter Kontrolle
Sie werden unfrei

Lasse lieber frei
Vertrauen statt Kontrolle
Macht mich glücklicher

Keiner kann etwas
Vollständig kontrollieren
Wozu die Mühe

Mühsal mit Elend
Vergütet ist kein Gewinn
Dafür stets Leiden

Liebe viel lieber
Völlig außer Kontrolle
Immer glücklicher

Liebe braucht wie Lust
Verlust aller Kontrolle
Kommen zu können

jens tuengerthal 13.2.2019

Dienstag, 12. Februar 2019

Teekekse

Gute Teekekse
Beglücken eher dezent
Trocken mit Geschmack

Krümeln beim Tunken
Weniger in die Tasse
Haben festen Biss

Feiner Tee beglückt
Mit guten Teekeksen mehr
Als ohnehin schon

Kekse genießen
Ist eine Lebenshaltung
Bejaht den Genuß

Mit guten Keksen
Zum Tee ist Glück vollkommen
Mit meiner Liebsten

jens tuengerthal 12.2.2019

Leserglück

Lesen macht glücklich
Seite für Seite neue
Buchstabenwelten

Unendliche Welt
Der Geschichten in Büchern
Schenkt Belesenheit

Weiter Horizont
In grenzenlosen Welten
Jenseits der Zeiten

Leser sind also
Freiere Menschen auf der
Suche nach dem Glück

Finden schon alles
Zwischen den Bücherseiten
Zur Zufriedenheit

jens tuengerthal 12.2.2019

Gelassenheiter

Gelassenheit macht
Heiter über den Alltag
Ganz locker hinweg

jens tuengerthal 12.2.2019

Einkommen

Was heißt Einkommen
Einkommen bietet Auskommen
Sollte zumindest

jens tuengerthal 12.2.2019

Europageister

Was ist Europas Geist
Wurzelt er in der Antike
Der Sage vom potenten Gott
Als ewigem Frauenräuber

Heute sähe sich ein Zeus wohl
Lautstarkem #metoo Geschrei
Meist impotenter Frauen gegenüber
Was Europa nicht näher brächte

Sind griechische Sagen genug
Einen Kontinent darauf zu einen
Was eint sonst als Christentum
Im kulturell differenten Bereich

Babel war der Sage nach wirksam
Auf unserem zerstreuten Kontinent
Der sprachlich viel Identität aber
Genauso wenig Verständnis hat

Mit englisch französisch deutsch
Erschlagen wir die größte Menge
Doch fehlt der geeinte Ausdruck
Den das Latein noch hatte einst

Gibt es Kultur ohne eine Sprache
Oder fehlt dann die Brücke im Geist
Die erst dauerhaft Verbindung
Miteinander schaffen kann

Im Zauberberg gelang es Mann
Eine europäische Kultur noch
Vor dem Krieg in die Schweiz
Ins Davoser Sanatorium zu setzen

Nirgendwo wurde Europa seither
Wieder so einfühlsam stilisiert
Kein Buch verband so sehr wie
Dieses europäische Kulturgeschichte

Europa lebt auf dem Zauberberg
Die Patienten in ihren Eigenarten
Die guten und schlechten Russen
Zwischen Natur und Geistern

Was können wir von dort lernen
Aus der Kameradschaft mit Hans
Diesem Castor und Pollux Europas
Der zwischen den Welten wandert

Abseitige Versuche mit der Mystik
Wie sie der Seelenzergliederer auf
Freuds Spuren Dr. Krokowski macht
Führen nur ins Geister Dunkel

Die Religion vertreten sogar durch
Den in Dorf lebenden Naphta bleibt
Bis zu ihrem Freitod der am Ende
Das einzig mutige war nur traditionell

Dagegen erscheint die alte Aufklärung
Im ärmlichen Gewand des Italieners
Settembrini diesem auch Galliani der
Natürlich eine Enzyklopädie schreibt

Die Musik erscheint auf Besuch wie
Hans einst und bleibt so verführerisch
Wie die Russin Clawdia mit ihren an
Pribislaw noch erinnernden Zügen

Das slawische Element im Reich
Auf eine Stufe gestellt mit fernen
Steppen voll verführerischer Lust
Bleibt als dunkler Trieb fühlbar

Der patriotische Italiener dagegen
Mann von Geist und Vernunft
Warnt vor der Verführung durch
Trieb und dunkle Lust des Ostens

Ist die Aufklärung darum asexuell
Oder praktiziert sie diese nur frei
Offen und aufgeklärt wie einst eine
Olympe de Gouges der Frauenrechte

Triebhaft wird der Hanseat zum
Karneval dem ihm so fremden
Katholischen Fest mit jener aus
Dem dunklen östlichen Reich

Dieser in französisch gehaltene
Ausflug ins Reich der Sinne bleibt
Eher verschämt geschildert denn
Lustvoll ausgiebig beschrieben

Als begäbe sich Hans dort auf das
Niveau der schlechten Russen die
Sogar durch seine Zimmerwand zu
Hören gewesen waren beim Sex

Verschiedene Welten Europas
Treffen sich wenn auch exklusiv
Im Sanatorium mit ihren Sorgen
Zu leben zu lieben zu sterben

Wer zu eifrig zum Dienst will
Wie Vetter Joachim etwa stirbt
Schneller als nötig dann doch
Weil alles seine Zeit braucht

Wie dann der Erbe am Ende
Doch überstürzt noch in den
Untergang des alten Europa
Reist hat etwas tragisches

Was im Nichts verschwindet
Noch belächeln können ist
Die hohe Kunst der Literatur
Deren Ort einfach Europa ist

Auch der Wiener Kongress war
Vom alten Europa noch geführt
Doch war es eine kleine Gruppe
Von stolzen Adeligen dort nur

Diese Familien hatten immer
Eine europäische Tradition
In der sie ihre Ehen schlossen
Um im Rang gleich zu bleiben

Krieg und Frieden ist darum der
Andere große europäische Roman
Aber auf adeliger Ebene noch
Die alles übrige überlagert

Im Zauberberg erleben wir die
Schicksale gewöhnlicher Patienten
Aus gehobenem Bürgertum zumindest
Finanziell was keine Bildung einschließt

Der Störfall der Fischsaucen die noch
Ein belachter Schnitzer zunächst sind
Wird zum Spiegel Europas bis heute
Das sich Vielfalt in der Einheit leistet

Mit was stechen wir eigentlich hervor
Was macht unser Europa geistig reich
Sind es 24 Fischsaucen oder bis zum
Ende treu der Geist der Aufklärung

Haben wir sie postexistenzialistisch
Spätestens mit der Dialektik von
Horkheimer und Adorno beerdigt
Oder ist dies überschätzt wie so viel

Hinterließen die 68er überhaupt etwas
Als die Trümmer der Sexualmoral
Wie sie die Kommune 1 unbefriedigt
Für viele der Frauen dort auslebte

Mehr als zwei Strophen sind diese
Überschätzten Demonstranten kaum wert
Geistig im linken Dogma gefangen
Befreiten sie sich nie wirklich

Kam nach Kant noch überhaupt
Neuer moralischer Geist nach Europa
Sind alberne Sitten dazu der Rede wert
Ficken wir nicht wie in der Steinzeit

Castor und Pollux waren auch zwei
Elefanten in der Ménagerie des
Jardin des Plantes geschlachtet
Unter deutscher Belagerung 1870

Wie fragil Europa immer war und wie
Dünn die Decke der Kultur ist unter
Der schnell alle einander morden
Wie es uns der Balkan jüngst bewies

Der Elefant im Porzellanladen der
Europäischen Kultur ist jeder mal
Von Zeus ungleichen Söhnen zum
Hanseaten auf Bildungsurlaub

Davos ein geplanter nur Abstecher
Wird geistig zur Grand Tour über
Alle Abgründe europäischer Kultur
Die sich im engen Tal versammeln

Der Zauberberg ist die Geschichte Europas
Bis vor die großen Kriege aus denen erst
Das heutige freie Europa westlich entstand
Doch wer schreibt dessen Geschichte

Es geht immer noch eine Mauer
Mitten durch Europa in den Köpfen
Welche Worte werden sie übersteigen
Ist der Zauberberg Schlüssel dazu

Uns verband und verbindet viel mehr
Als das einst aufgezwungene Christentum
Europa ist der Geist der Antike noch
Ihren Spuren gilt es künftig zu folgen

jens tuengerthal 12.2.2019

Liebeserklärer

Liebe braucht keine Erklärung
Sie spricht einfach für sich
Trotzdem soll ich dir jeden Tag
Wieder meine Liebe erklären

Es ist doch eigentlich ganz
Einfach: ICH LIEBE DICH
Hat zwölf Buchstaben die
Keiner Begrenzung unterliegen

Die Quersumme ist drei was
Nicht mehr gerade teilbar ist
Bei mir ändert sich nichts
Also bleibt es ungeteilt dabei

Bin zufrieden und glücklich
Habe die beste und geilste
Frau der Welt in einer gefunden
Besser geht also nicht mehr

Mehr gibt es nicht zu erklären
Ist so und bleibt für immer so
Außer du verläßt mich aber
Auch dann bliebe es so

Was soll ich noch dazu sagen
Wenn etwas ganz für immer ist
Ändert es sich auch nie mehr
Das ist einfach verstehe sogar ich

Kann es nie besser treffen
Bin vollkommen glücklich
Denke nicht darüber nach
Ist ja alles gut so wie es ist

Für Männer ist es das höchste
Mögliche Glück alles zu haben
Aber für Frauen genügt das nicht
Frage mich was sonst sein könnte

in solchen Momenten frage ich mich
Ob natürlich Männer Sammler sind
Frauen aber Jäger die stets Kitzel
Der Unsicherheit noch brauchen

Vielleicht verrät es mir die Liebste
Eines Tages oder lieber doch nicht
Bin ja völlig zufrieden und mehr
Brauch oder will ich eher nie

jens tuengerthal 12.2.2019

Begrenzer

Wachstum kennt Grenzen
Ohne wäre unmenschlich
Da wir endlich sind

Was wäre endlos
Im Wachstum doch grauenvoll
Stellt es euch nur vor

Immer riesiger
Würde alles nur werden
Ständig dann wachsen

Haare wären gut
Füße eher fragwürdig
Sex wäre tödlich

Raum wäre begrenzt
Alles überbevölkert
Keine Natur mehr

Werden und sterben
Unsere immer Natur
Kann nur so leben

Wirtschaft ist Leben
Sollten manche bedenken
Die Wachstum fordern

jens tuengerthal 12.2.2019

Leogenie

Leonardo das
Große Renaissance Genie
Erforschte alles

Seine Epoche ließ
Er bereits hinter sich
Wurde so zeitlos

Seine Fragen sind
Typisch für die Renaissance
Die Antworten mehr

Starb fern der Heimat
Aber glücklicher als je
Mit Freiheit Frankreichs

Genie braucht Freiraum
Statt enger moralischer
Grenzen ohne Geist

Können auch Schranken
Ein Genie stimulieren
Fehlt heute viel mehr

jens tuengerthal 12.02.2019

Montag, 11. Februar 2019

Europakonzil

Braucht es endlich ein Konzil
Für den europäischen Geist
Oder genügt die Ökonomie
Als Bindemittel für alle Zeit

Wirtschaft handelt einfach
Braucht keine Werte dazu
Hat genug mit sich zu tun
Wird dadurch verbindlich

Die Zuverlässigkeit der
Kaufleute ist ihr Maßstab
Die zu ihrem Vorteil handeln
Aber so lauter wie nötig

Nicht jeder wird dabei noch
Nach Buddenbrook-Manier
Nur des Tags solche Geschäfte
Machen Nachts gut zu schlafen

Aber es ist zumindest eine
Handelnde Einheit größter
Freiheit auf dem Binnenmarkt
Der sich an Spielregeln hält

Der Abschied der Briten die
Stets die größten Händler waren
Bei denen die Wiege des Marktes
Einst stand macht nachdenklich

Was bindet uns Europäer wenn
Nicht gemeinsame Geschichte
Die Wurzeln des Abendlandes
Das sich religiös einst definierte

Dies gaben wir im Konsens ab
Um Europa laizistisch zu bauen
Einigkeit dabei zu erzielen noch
Zwischen konfusen Konfessionen

Doch wollte Karl der Große einst
Ein religiöses Reich gründen oder
Nahm er nur das nötige für die dann
Wieder Kaiserkrone nur eben in Kauf

Wir werden es nicht letztlich ergründen
Der Traum des römischen Imperiums
Das auf Toleranz noch gründete war
Stark genug vielen vieles zu ertragen

Es könnte vom freien Geist etwa
Des Staufers Friedrichs II. die Rede
Hier sein der größer als europäisch
Sogar kosmopolitisch bereits dachte

Ob das geraubte Reich Österreichs
Das sich zusammen heiratete auch
Europa bereits realisierte sei hier
Dahingestellt da Karl V. scheiterte

Nach Völkerwanderungsunruhen war
Der Wunsch nach Einheit wieder groß
Größer vielleicht als manchen heute die
Mit dem Nationalstaat noch spielen

Die Union Europas aber ist längst weiter
Als vorgestrig nationales Denken noch
Hat was die Nation einst ausmachte
Als Hoheit über Geld schon abgegeben

Noch kämpft der Osten mit der Freiheit
Deren Preis er nicht verstanden hat
Aus der Diktatur sich selbst entlassen
Hält er Europa für einen Marktplatz

Sie schachern auf dem freien Markt
Wie es dessen Regeln entspricht
Aber dem Geist Europas widerspricht
Warum die Uneinigkeit dort wächst

Der freie Westen der einst die EU erst
Als EWG und dann EG langsam bildete
Gesponsert von den gutwilligen USA
Hatte einen relativen Wertekonsens

Der unfreie Osten hatte das Diktat
Aus Moskau dem er irgendwie folgte
War abgeschnitten von der Freiheit
Bekam scheinbar nur den Markt

Darum braucht es ein geistiges Konzil
Über die Werte des Westens endlich
Wieder offen zu debattieren damit wir
Frei einen Konsens finden können

Es wäre schön wenn auch die Völker
Darüber nachdächten und debattierten
Wichtiger aber ist eine geistige Führung
Die einen Rahmen der Werte uns gibt

Dabei müssen Grenzen gezogen werden
Dessen was Europa ausmacht außer dem
Bloßen Markt um Gemeinschaft auf Dauer
Beständig und sicher zu erhalten

Europa muss endlich deutlich machen
Dass einer Wertegemeinschaft auch
Beigetreten wurde die für Menschenrechte
Wie die Tradition der Freiheit eben steht

Wer sich dem anschließt muss sich
Dem Konsens unterwerfen oder einen
Neuen suchen statt Widerstand nur
Gegen die Gemeinschaft zu leisten

Das Frankenreich war einst groß genug
Umfasste Frankreich und Teile Deutschlands
Hier liegt sicher der Kern Europas immer
So müssen beide verantwortlich führen

Ein einiges Europa auf Basis seiner
Werte und Traditionen zu verteidigen
Heißt Gemeinsamkeiten zu suchen
Statt Konflikte nur zu provozieren

Keiner will den Bruch oder Austritt
Gar Rauswurf einzelner Staaten
Doch sollte der Konsens nicht die
Gemeinschaft der Werte verraten

Europa braucht keine Basisdemokratie
Sondern geistige Führung im Konsens
Wir haben einen kostbaren Schatz hier
Den es endlich zu verteidigen gilt

Das geistige Europa soll sich streiten
Über den Weg in die Zukunft dabei
Sich nicht an den Populismus verlieren
Der in die Ochlokratie dann abgleitet

Der Verfassungszyklus des Polybios
Sah lange vor unserer Zeit schon
Die zyklische Entwicklung voraus
Welche er als notwendig fand

Lang erfahren in guter Demokratie
Können wir auf etwas aufbauen
Was unbedingt erhaltenswert ist
Als gewachsenes Wertsystem

Dies zu verteidigen ist Aufgabe
Der geistigen Elite wie der Führung
Des europäischen Zentrums künftig
Was wichtiger als alles derzeit ist

Um nicht in den Zyklus abzugleiten
Den Polybios als sicher voraussah
Braucht es in Zeiten der Gefahr für
Die Freiheit entschiedener Führung

Dabei ist die Erhaltung des Wertesystems
Wichtiger als jede Partizipation erst
Später beigetretener Mitglieder warum
Entschiedene Führung dabei gefragt ist

Lassen wir uns unser gutes Europa
Nicht von allerorten Populisten weiter
Zerstören sondern stärken wir den Kern
Damit dieser die Führung übernimmt

Wollten wir Polybios nicht widersprechen
Und wer wollte das bei klugen Denkern
Ist was hier demokratisch Führung genannt
Eine Art Königreich Kerneuropas vorerst

Dieses sollte konzentriert ohne sich von
Populisten stören zu lassen weitergehen
Demokratie taugt nur mit geteilten Werten
Dahin zu gelangen braucht es Führung

Was es dazu weiterhin brauchen wird
Zu diskutieren wird Aufgabe des Konzils
Auf dem die geistige Elite die Werte erst
Im Kern bestimmt um den Kurs zu finden

Natürlich steht es den Völkern auch frei
Diesen Weg nicht mitzugehen oder lieber
Wie die Briten die Isolation zu wählen
Aber in Europa braucht es einen Weg

Nach Jahren der bloßen Wirtschaftsunion
Auf bestehender geteilter Wertebasis
Braucht es nun eine Verteidigung dieser
Damit Europa noch eine Zukunft hat

Machen wir uns frei vom Konsens aller
Europa hat einen gemeinsamen Weg
Wer ihn mitgehen will muss sich eben
Den gewachsenen Werten anschließen

Sich auf diese wieder zu konzentrieren
Müssen die Teile des alten Frankenreiches
Wieder die Führung übernehmen ohne
Sich vor lauten Populisten zu fürchten

Wer die Ochlokratie als Herrschaft des
Vom Populismus geführten Pöbels noch
Verhindern will muss Verantwortung jetzt
Übernehmen für ein geistiges Europa

jens tuengerthal 11.2.2019

Wintersee

Im Winter am See
Wandelt sich die Stimmung mit
Oder ohne Eis

Heute fast ohne
Schwammen Enten
Fröhlich rundherum

Weniger fröhlich
Schauten die Menschen am See
Sehnsüchtig nach Eis

Bewohner haben
Natürlich am See Vorrang
Also die Enten

Noch einen Monat
Haben wir sicher Winter
Unsicher was wird

Bäume beschnitten
Ist die Stimmung dort mehr grau
Außer es kommt Eis

jens tuengerthal 11.2.2019

Notrufgewitter

Das Twittergewitter
Der Retter in Europa
Zeigt Alltagsnotstand

Jede Minute
Kommen neue Meldungen
Über Notfälle

Der Helfer Alltag
Ohne jede Pause
Kommen Notrufe

Mitten im Leben
Nahe immer auch am Tod
Anfang und Ende

Plötzliche Geburt
Über Herzinfarktgefahr
Zeigt alles Leben

Große Unglücke
Mit Katastrophenalarm
Neben Kleinigkeit

Tierrettung oder
Geburtshilfe mit Humor
Neben Straßentod

Winziger Ausschnitt
Menschlicher Katastrophen
Im Twittergewitter

Auf Twitter ein Tag
Real ein ganzes Leben
Respekt für Retter

Der Notruf rettet
Kaum einer bedenkt heute
Was dahinter steckt

Retter sind Helden
Jeden neuen Tag wieder
Geben sie alles

Versuchen alles
Müssen auch weiter machen
Wo nichts zu retten

jens tuengerthal 11.2.2019

Schönheitskult

Meine Liebste ist
Immer die allerschönste
So macht Wissen froh

jens tuengerthal 11.02.2019

Nullpolitik

Früher undenkbar
Befreit heute keine mehr
Vom hässlichen Sein

jens tuengerthal 11.02.2019

Morgentee

Der erste Tee ist
Fortsetzung und Neubeginn
Wieder ein Aufguß

jens tuengerthal 11.02.2019

Vogelstimmen

Mitten im Winter
Sind Vogelstimmen morgens
Ein Hoffnungsschimmer

jens tuengerthal 11.02.2019

Sonntag, 10. Februar 2019

Lusterinnerung

Das erste mal durfte ich
Erstmal gar nichts außer
Einem zarten ersten Kuss
Dabei hatten wir uns längst
In Worten ganz gehabt
Musste noch warten
Bis wir bei mir waren
Dachte schon du wärst
Völlig prüde und schüchtern
Doch kaum schloss sich die Tür
Hinter uns gab es kein Halten

Das erste mal in dir war ich
Auf unserem Herd in der Küche
Dann trug ich dich ins Bett
Es ging ganz lustvoll schnell
Wir kamen zusammen
Wie immer dann eigentlich
Es passte alles so perfekt
Wollte keine andere mehr
Das hat sich nicht geändert
Es wurde nur immer besser
Mit noch immer mehr Lust

jens tuengerthal 10.02.2019

Verfassungskreislauf

Vom Kreislauf der Verfassungen
In der Republik lehrten uns schon
Die Größen der Antike wie etwa
Platon und Aristoteles lange Zeit

Darüber lamentieren wie wenig
Aristoteles der Liebling später
Der römischen Kirche Demokratie
Schätzte und verstand ist müßig

Auch Platons Staatsbild ist ja
Eher als Ermahnung in vielem
An Sparta ausgerichtet darum
Kaum zu ernst zu nehmen wie er

Anders dagegen bei Polybios dem
Historiker in römischen Diensten
Der Gemeinwohl und Eigennutz
Als gegenläufig gegenüberstellte

Den drei guten Formen welche sind
Monarchie Aristokratie Demokratie
Stehen die drei Verfallsformen gegenüber
Tyrannis Oligarchie Ochlokratie

Was sich noch theoretisch anhört
Nach ferner griechischer Philosophie
Wird konkret im Osten der Republik
Wo Pegida für die Ochlokratie steht

Die Herrschaft des Pöbels als Abart
Der Demokratie im ungesunden Zustand
Eine Folge des pathologischen Populismus
Greift bei Demokratie unerfahrenem Volk

Ob die Bundesrepublik nun dank des
Undankbaren Ostens der gern Wohlstand
Aber bitte ohne Parteiendemokratie wollte
Ihr Gleichgewicht verliert ist noch unklar

Die von allen Seiten bestärkten Populisten
Bei deren Bekämpfung kollektiv versagt
Wurde aufgrund gewohnter Muster ist wohl
Ein Stück europäischer Normalität nun

Absurd wird die Ochlokratie im Osten
Die von der russischen Tyrannis bezahlt
Wenn sie Alternativen benennen sollte
Zur von ihnen inszenierten Bedrohung

Hätten die Sachsen genug Bildung wie
Intellekt die Bedrohung aus des Polybios
Verfassungskreislauf zu erkennen wäre
Aufklärung der vernünftigste Weg hier

Doch die nachhaltige Zerstörung der
Klassischen Bildung und Werte östlich
Durch die Tyrannis nach Marx-Lenin
Lässt an kulturellen Wurzeln zweifeln

Ist darum dort der Verfassungskreislauf
Unaufhaltsam weil die Pegiden dort den
Untergang der Demokratie durch die
Herrschaft der Populisten selbst wählen

Wie reagiert der Rest der Republik auf
Diese gefährliche Entwicklung der dort
Vermeintlichen Basisdemokraten die
Real nur Pöbelherrschaft erstreben

Polybios sollte wieder gelesen werden
In den Schulen wie den Parlamenten
Alternativen müssen bedacht werden
Demokratie findet dort ihre Grenzen

Wo das Volk Populisten und Lügner
Stellvertetend zur Herrschaft wählt
Zeigt es sich zur Demokratie unfähig
Muss einige Zeit verwaltet werden

Wie auch der Westen vierzig Jahre
Von Demokraten halt besetzt war
Könnten auch einige Regionen
Östlich noch etwas Zeit brauchen

Hier besteht eine Verpflichtung zum
Gleichgewicht aus der Verfassung
Was Populisten fälschlich gefährden
Besonders wo von Moskau bezahlt

Die Demokratie funktioniert gut
Solange die Bürger nicht auf die
Sprüche der Populisten hereinfallen
Wo doch braucht es klare Grenzen

Trumps USA werden insoweit just
Auf die Probe gestellt die sehr bald
Juristisch wohl enden dürfte was zeigt
Demokratie braucht formaler Aufsicht

Sollten die Sachsen tatsächlich nun
Mehrheitlich fern der Mitte wählen
Wird im Notfall Sachsen von Berlin
Bis auf weiteres in zentral verwaltet

Höre schon die Schreie der Demokraten
Wie undemokratisch es wäre nicht den
Willen der Mehrheit anzuerkennen welch
Irrtum wir haben keine Ochlokratie

Nicht der Wille der Masse allein zählt
Bloße Mehrheit muss noch lange nicht
Der Republik und Demokratie dienen
Sondern kann das Gegenteil auch sein

Dies in Zeiten des Populismus wie auch
Der Gelbwesten deutlich zu sagen scheint
Nötig zu sein weil Parteien sich nicht trauen
Demokratie fordert eben Demokraten

Wo die rechte Welle im Osten als quasi
Kontrapunkt und Konsequenz fehlender
Integration die Demokratie bedroht wird
Bekommt diese notwendig engere Grenzen

Der Verfassungskreislauf ist Konsequenz
Fehlender Aufmerksamkeit auf Gefahren
Aber nicht notwendiger Gang der Geschichte
Zeigt nur nötige Grenzen klar auf

jens tuengerthal 10.02.2019

Paradiesgarten

Paradiesgarten
Klingt zauberhaft allen
Die davon träumen

Wo lag Eden nur
Der Garten ihrer Götter
Wo alles begann

Mancher suchte ihn
Im Quellgebiet des Euphrat
Lasen also nicht

Zwischen den Strömen
Der damals bekannten Welt
Mehr kannte keiner

Zumindest keiner
Der biblischen Autoren
Die Juden waren

Älter als alle
Meinten war die Menschheit schon
Unvorstellbar gar

Doch wo lag Eden
Der paradiesische Garten
Wirklich in der Welt

Nirgendwo aber
Überall wo geglaubt als
Phantasieprodukt

Erfunden ist er
Wie die elenden Götter
Eine Illusion

Zugleich aber Ziel
Zahlreicher schöner Träume
Was geben wir auf

Lieber die Träume
Fliegen lassen um frei am
Leben zu leiden

Was ist Wirklichkeit
Am geträumten Paradies
Ist weniger mehr

jens tuengerthal 10.02.2019

Tratschkultur

Es ist Berlinale
Bewegte Bilder eher
Für schlichte Gemüter

Berlin spielt Großstadt
Auf Hollywoodtratschniveau
Es fehlt nur Kultur

Bewegte Bilder
Bewegen Massen gen Kassen
Allein darum geht's

Warum Fördergeld
Dort so massenhaft sprudelt
Bleibt mir rätselhaft

Die Berlinale ist
Regenbogenpresse mit
Staatlicher Förderung

Klatsch und Tratsch haben
Auch mit Bundessiegel nicht
Einen Hauch Kultur

jens tuengerthal 10.02.2019

Lesewelten

So mancher erobert die Welt
Einige tun es mit Anwesenheit
Andere mögen es erlesener
Zu letzteren zähle ich mich

In meiner Bibliothek bin ich
Weder an Orte noch Zeiten
Gebunden sondern ganz frei
Überall immer seitenweise

Es gibt viele gute Gründe
Nicht mehr zu reisen von
Der Ökologie bis zu Kant
Wer es tut bräuchte bessere

Kann keinen erkennen der
Sich vernünftig begründen ließe
Darum lasse ich es und lese
Lieber mehr von überallher

Die Welten meiner Lektüre
Reichen weiter als jede Reise
Nur muss ich dafür nirgendwo hin
Bleibe einfach wo ich bin

Mitleid habe ich für Reisende
Die noch durch die Welt hetzen
Weil sie fälschlich meinen
Gesehen haben zu müssen

Buchläden die Orte bewerben
Die du gesehen haben musst
In den entsprechenden Büchern
Sind kaum einen Besuch wert

Könnte Bücher schreiben über
Alle Orte die du erlesen musst
Wäre es nicht so überflüssig
Jeder Leser hat die Welt für sich

jens tuengerthal 10.02.2019

Kaminwetter

Kaminwetter braucht
Kein offenes Feuer mehr
Guter Tee genügt

Kaminwetter heißt
Innen mehr zu genießen
Auch ineinander

Kaminwetter liest
Lieber mehr gute Bücher
Regen bringt Segen

jens tuengerthal 10.02.2019

Kinderangriff

Wer Kinder angreift
Weil sie Kopftuch tragen ist
Ängstlich und feige

Wer Eltern angreift
Die Kopftuch tragen lassen
Ist genauso blöd

Wer Menschen angreift
Sogar allein mit Worten
Wird zum Brandstifter

Natürlich Marzahn
Die Ossis sind halt rassistisch
Weiß das Vorurteil

Nur warum Neukölln
Das ist doch Multikulti
Fragt ohne Ahnung

Neukölln ist ländlich
Auf mehr Fläche noch dörflich
Als irgend städtisch

Weiß kein Brandstifter
Kennen nur ihre Ängste
Lassen Hass wachsen

Wir bestrafen die
Täter lassen Anstifter
Weiter nur reden

Ängstlich und feige
Wer Anstifter reden lässt
Wird zum Mittäter

jens tuengerthal 10.02.2019

Samstag, 9. Februar 2019

Babelwahn

Von höchsten Türmen
Träumen menschliche Herrscher
Den Himmel fordernd

Beides ist menschlich
Braucht keinen hohen Himmel
Noch Götter dazu

Menschliches Ego
Genügt zur Erklärung ganz
Der schlichte Wahn ist's

Weil dies peinlich ist
Reden sie von Strafe für
Menschliches Streben

Daraus wurden dann
Die allmächtigen Götter
Ohnmachtserklärung

Nicht Bescheidenheit
Lehrte Demut vor Natur
Sondern Größenwahn

Warum noch Menschen
An diesen Unsinn glauben
Bleibt stets rätselhaft

jens tuengerthal 09.02.2019

Überwahn

Wagner und Nietzsche
Bleibt deutsches Wesen ohne
Ein Welt genesen

Wahnhaft wohl beide
Wahnfried des einen Villa
Halt Übermenschlich

Freundschaft zerbrochen
An sexueller Moral
Spionage dabei

Allzu menschlich nur
Wogten dort Emotionen
Zwischen den Genies

Der Übermensch bleibt
Wahnsinnige Phantasie
Für kommende Zeit

Besser sie wären
Alle menschlicher anstatt
Mehr sein zu wollen

jens tuengerthal 09.02.2019

Lichtkraft

Lichter im Winter
Lassen glücklicher leben
In der Dunkelheit

Künstler des Lichtes
Waren Impressionsten
Unübertroffen

Bestes Heilmittel
Gegen Winterdepression
Sind Bäder im Licht

jens tuengerthal 09.02.2019

Lieberwelt

Mache mir die Welt
Zu gern wie sie mir gefällt
Ein Bild vom Leben

Liebermann gemalt
Erscheint alles harmonisch
Fühlt sich besser an

Liebe meine Welt
Mit Liebermann dekoriert
Wie für mich gemacht

Lustvoll Leben heißt
Genau zu tun was gefällt
Genuss statt warum

Bin zuhause im
Licht der Impressionsten
Fühle ich mich wohl

jens tuengerthal 09.02.2019

Liebertag

Jeder Tag beginnt mit
Blick auf Liebermann Bilder
Im Wannseegarten

Die schönste Natur
Im zartesten Licht gemalt
Bleibt die Impression

Nichts ist mir lieber
Als Liebermann zuhause
Nahe zu sehen

jens tuengerthal 09.02.2019

Tagesbeginn

Den Tag voller Lust
Beginnen gibt Energie
Wie Befriedigung

Wer befriedigt ist
Lebt im Überfluss glücklich
Ohne mehr Bedarf

Der Sex am Morgen
Erspart uns vielen Ersatz
Statt Befriedigung

Ökonomisch schlecht
Persönlich beglückend
Wirkt Befriedigung

Bin lieber glücklich
Als ökonomisch wirksam
Dank Befriedigung

jens tuengerthal 09.02.2019

Freitag, 8. Februar 2019

Geniewesen

Was macht zum Genie
Wesen oder mehr Natur
Als bei anderen

Genies in allem
Finden sich eher selten
Goethe war keines

Begabung ist oft
Konzentration auf etwas
Was besonders wird

Ob alle könnten
Konzentrierten sie sich
Kann keiner wissen

Beuys meinte einmal
Jeder Mensch sei ein Künstler
Sofern er mitwirkt

Mitwirkung an der
Sozialen Plastik die
Das Sein gestaltet

Wenige tun es
Noch weniger sehen sich als
Künstler und Genie

Wer sich als Genie
Überschätzt endet peinlich
Im bloßen Anschein

Darum ist genial
Wer eher tiefer stapelt
Genie sprechen lässt

jens tuengerthal 08.02.2019

Kunstwesen

Das Wesen der Kunst
Übersinnlich und Genie
Sei ein höheres

Kunst berührt sinnlich
Ohne es zu verstehen
Wirkt übersinnlich

Was Sinne berührt
Bewegt unsere Natur
Auch ohne Verstand

Unverständnis schöpft
Alleine nichts höheres
Es fehlt nur Verstand

Früher schien alles
Menschen noch übersinnlich
Heute wissen wir

Das Genie erkennt
Künstlerisches in Dingen
Offenbart es uns

Kunst ist Natur
Nur künstlerisch betrachtet
Erkennen was ist

jens tuengerthal 08.02.2019

Musikwesen

Musik ist ohne
Materie meinte Wagner
Nach Schopenhauer

Höheres Wesen
Sei in Klängen verborgen
Ging über Natur

Töne sind Schwingung
Physikalisch nachweisbar
Also auch Natur

Sie regt Gefühl an
Was uns übernatürlich scheint
Aber Natur ist

Alles ist Natur
Nicht ist mehr übersinnlich
Außer Phantasie

Phantasie aber
Sind unsere Gedanken
Bleiben so Natur

jens tuengerthal 08.02.2018

Enthaltsamkeit

Enthalte mich gern
Beim Verurteilen des Bösen
Wer ist gerechter

Täter und Opfer
Eines Urteils sind beide
Recht unterworfen

Was einem Recht ist
Mag anderen billig sein
Bleibt eher Zufall

Grenzen verschwimmen
Zwischen falscher Moral und
Ewigem Unrecht

Darum enthält sich
Lieber aller Urteile
Wer nicht böse ist

jens tuengerthal 08.02.2019

Schülerstreik

In aller Welt streiken
Schüler für die Zukunft
Ihre unsere die aller

In Berlin streiken bald
Auch Lehrer wieder
Für mehr Geld für sich

jens tuengerthal 08.02.2019

Zeitgewinn

Zeit gewinnen ist
Immer fragwürdig ohne
Verlust für jemand

Lieber Zeit ohne
Konkurrenz mehr genießen
Könnte mehr bringen

Am Ende ist doch
Alles vorbei egal was
Wir uns ersparten

jens tuengerthal 08.02.2019

Innehalten

Innehalten ist
Hauptgewinn jeder Pause
Hält Innen stabil

Mehr Innehalten
Brächte größeren Gewinn
Als alle Hektik

jens tuengerthal 08.02.2019

Liebeskünstler III

Wahre Liebeskunst
Vereint Erotik und Gefühl
Auf lange Dauer

Schnell kann wohl jeder
Langsam immer wieder auch
Nach Krisen ist Kunst

Liebe ist langsam
Erotik eher schneller
Liebeskunst zeitlos

jens tuengerthal 08.02.2019

Liebeskünstler II

War Casanova
Ein Liebeskünstler oder
Bloß Erotiker

Es relativiert
Menge die große Liebe
Ohne Romantik

Hatte ähnlich viel
Aber eine Richtige
Völlig romantisch

Liebe ist immer
Mehr als Erotik allein
Gefühl dominiert

Casanova war
Frauensammler blieb daher
Am Ende allein

Liebeskünstler ist
Wer eine für immer hält
Auch mit Erotik

jens tuengerthal 08 02.2019

Liebeskünstler

Ovid schreibt über
Liebeskunst aber meinte
Eher Erotik

Gefühl und Körper
Gehören sie zusammen
Oder lieber nie

Vollkommen wird es
Wo beides vereint erregt
Eines genügt nie

jens tuengerthal 08.02.2019

Donnerstag, 7. Februar 2019

Kleiderlust

Heute kamst du wieder
Zu und mit mir zugleich
Aber der Reihe nach

Zuerst wolltest du mir
Neue Kleider vorführen
Dann ging es schnell

Unter dem zweiten Kleid
Trugst du nur ein Höschen
Wie ich sogleich erfühlte

Du erfühltest meine Lust
Hart und fest in der Hose
Wie ich deine nass darunter

Keine drei Minuten später
Lagen wir schon ineinander
Verschlungen längst überall

Du kamst schnell und heftig
Es hatte dir wohl sehr gefehlt
Dann gleich schreiend nochmal

Später kamen wir wieder
Zusammen ganz zerfließend
Neue Kleider machen Lust

Überkochende Leidenschaft
Macht riesigen Hunger also
Kochte ich danach für dich

jens tuengerthal 07.02.2019

Freundesprobe

Frankreich und Deutschland
Sind allerbeste Freunde
Nord Stream belegt es

Sie schützen sich noch
Vor allen falschen Verträgen
Im Geist Europas

Schröder hat Merkel
Vertraglich gebunden an
Seinen Freund Putin

Macron hilft Merkel
Aus vertraglichen Zwängen
Durch den Widerspruch

Politik ist nicht
Immer was offensichtlich
Freundschaft aber schon

jens tuengerthal 07.03.2019

Unsinnsfragen

Unsinn macht glücklich
Also ist Unsinn machen
Bester Weg zum Glück

jens tuengerthal 07.02.2019

Sinnfragen

Alle Fragen nach
Sinn sind sinnlos außer den
Tee zu genießen

Tee nicht genießen
Wäre sinnlos er ist ja
Nur dazu gemacht

Genuss ist also
Alleiniger Lebenssinn
Reicht lebenslänglich

jens tuengerthal 07.02.2019

Liebeswege

Hoch und runter
Sind Wege aller Liebe
Rein raus noch besser

Liebe ist heile
Mit genug ineinander
Krankt am zu wenig

So führen alle
Wege der Liebe endlich
Doch zueinander

jens tuengerthal 07.02.2019

Cup of Tea 052

Berlin ist hässlich
Dreckig schmuddelig und grau
Besonders morgens

Wieviel schöner ist
Eine gute Tasse Tee
Wohlig genossen

Danach scheint einem
Berlin als eine Schönheit
Sogar im Osten

jens tuengerthal 07.02.2019

Mittwoch, 6. Februar 2019

Zeitdiebe

Manche Menschen sind Zeitdiebe
Sie fordern ständige Beschäftigung
Mit sich und ihren Zuständen was
Leben von Zufällen abhängig macht

Ihre Launen diktieren dann den Tag
Was sie anderen emotional zumuten
Erfasst ihr asozialer Autismus nie
Sie dürfen als Opfer alle beschimpfen

Vermutlich merken sie nicht mal
Was sie tun und wie sie anderen
Kostbare Lebenszeit rauben ohne
Etwas dafür zu geben als Wut

Hüte dich vor den Zeitdieben
Sie arbeiten mit emotionaler
Erpressung in ihrem Hass
Sind und wollen alle Böses

Bei Momo half es einst noch
Ihnen die Zigarren zu stehlen
Während die Zeit still stand
Da waren es graue Männer

Kenne es eher von Frauen
Die sich unterkümmert fühlen
Dafür aller Welt misstrauen
Womit jeder verdächtig wird

Um so mehr Zeit du ihnen schenkst
Desto dreister werden die Forderungen
Sie wollen Kontrolle und Herrschaft
Wovor freie Menschen fliehen müssen

Weiß nicht wie lang ich noch lebe
Schnell kann es jeden Tag enden
Da werde ich mich hüten noch
Den Hass der Zeitdiebe zu füttern

Schade nur wenn etwas Schönes
Dafür sterben muss uns von den
Zeitdieben zu befreien aber noch
Hoffe ich mit Kant auf Erkenntnis

Vielleicht sind Liebe und Freiheit
Stärker als der Zwang der Zeitdiebe
Alle verfügbare Zeit für sich zu haben
Manchmal geschehen ja Wunder

jens tuengerthal 06.02.2019

Bürgerordnung

Bürger lieben die Ordnung
Das Genie lebt im Chaos
Fehlt Bürgern darum Genie
Oder sind sie eine Form davon

Alle Bürger die ich kenne
Rangen mit der Ordnung
Die Ihnen Rahmen aber
Auch Begrenzung war

Ist die Ordnung Zweck an sich
Was bezweckt sie eigentlich
Ausser dass alles ordentlich ist
Ist sie eher Zwang oder Freiheit

Bürger die Ordnung hinterfragen
Handeln häufig ethischer als jene
Die nur gehorsam sind weil sie dem
Kategorischen Imperativ folgen

Brauche meine Ordnung dringend
Die anderen chaotisch erscheint
Um im Gleichgewicht zu bleiben
Was Basis meiner Schöpfung ist

jens tuengerthal 06.02.2019

Bürgersex

Sind Sex und Erotik noch
Ein Thema für Bürger
Jenseits des Erhalts der
Familien als ihrer Wurzel

Die christliche Prüderie
Mit ihren kranken Zugaben
Eifersucht und Doppelmoral
Hat auch die Bürger erfasst

Die Befreiung der 70er Jahre
Hat nur einen Teil je erreicht
Viele haben nie genossen was
Die schönste Sache sein kann

Tradition und ihre Bewahrung
Eine bürgerliche Spezialität stets
Trugen wenig zur Befreiung bei
Verpönten eher noch die Natur

Die Großeltern väterlicherseits
Zeigten dass sie Spaß hatten
Die mütterlicherseits dagegen
Hatten getrennte Schlafzimmer

So habe ich beide Varianten der
Bürgerlichen Sexualität in einer
Familie was sich über Generationen
Fortsetzt und ständig wiederholt

Manche haben trotz bürgerlichen
Lebens und seiner Ideale noch
Viel Spaß beim Sex miteinander
Was immer an beiden auch liegt

Es gab Frauen in meinem Leben
Da war der Sex der wahre Himmel
Bei anderen höchstens sportlich
Also auf die Dauer entbehrlich

Mit welchen ich bürgerlicher lebte
Kann ich so nicht sagen auch weil
Sich das nicht nur am Sex festmachte
Der nur eine Variante davon ist

Die bürgerliche Existenz braucht
Keinen Sex um vollkommen zu sein
Unbefriedigt bliebe sie dennoch
Aber mit mehr Wert für anderes

Habe Verwandte meiner Generation
Denen Sex bereits völlig egal ist
Weil sie nichts dabei empfinden
Fand das früher immer tragisch

Heute frage ich mich doch eher
Auf was es im Leben ankommt
Ob Friede und Gelassenheit
Auf Dauer nicht wichtiger sind

Andererseits ist unbefriedigt leben
Für den der geteilte Befriedigung
Je kennengelernt hat unmöglich
Warum alles vereint ideal wäre

Was aber ist schon real ideal
Ist Leben nicht immer Kompromiss
Auf was verzichten wir wofür
Frag ich mich und überlebe irgendwie

Die eine war entspannt im Leben
Dafür im Bett'ne Schlaftablette
Andere genau das Gegenteil
Was wählt der gute Bürger da

Wahre bürgerlich das Gesicht
Achte auf gutes Gleichgewicht
Manchmal gelingt mir das mehr
Häufiger leider auch weniger

jens tuengerthal 06.02.2019

Sperrzone

Alle paar Monate werde ich
Auf Facebook wieder gesperrt
Weil irgendein Frömmler ein Bild
Zu erotisch fand und zensierte

Das kenne ich schon länger
Nehme es als Dichter eher
Amüsiert zur Kenntnis weil bei mir
Der Sex zwischen den Zeilen steckt

So zensieren die lächerlichen Amis
Das scheinbar offensichtliche aber
Bemerken nicht die wahre Pornographie
Weil sie es ohnehin nie verstünden

Freue mich über die gewonnene Zeit
Lache über die immer bigotte Moral
Bin froh völlig frei davon zu sein
Und weiß die Leser kommen auch so

Nur wer liest und versteht bemerkt
Die schönen Schweinereien der Sprache
Kann echte Erotik leicht erkennen wer
Bilder dazu braucht ist eh zu blöd

Kann unzensiert vom Analverkehr so
Schwärmen wenn ich Blümchen poste
Alle Orgasmen detailliert beschreiben
Unter dem Bild eines Wasserfalls

Manchmal benutze ich dennoch gern
Erotische Bilder um Prüde zu warnen
Damit sie es lieber nicht lesen sollen
Was offensichtlich nichts für sie ist

Könnte mir Facebook künftig sparen
Erreichte es nicht so viele Menschen
So amüsiert mich die Ami-Zensur
Die perfekt zum Porno Trump passt

jens tuengerthal 06 02.2019

Dienstag, 5. Februar 2019

Lustdank

Dankbarkeit für genossene Lust
Hält das Miteinander erotischer
Als alle Varianten sonst dabei
Weil es zurückgeben will

Genießer geben zu gerne
Im Wissen was kommt
Nicht nur zurück sondern
Überhaupt und dabei

Bin gerne ein Genießer
Weiß was ich an ihr habe
Nicht nur dabei sondern
Überhaupt aber auch mit

Erwarte lange nichts mehr
Freue mich um so mehr
Voller Dankbarkeit darüber
Wenn es einfach passiert

jens tuengerthal 05.02.2019

Bürgerlektüre

Was liest der gute Bürger
Anderes als der schlechte
Oder entscheidet das ob
Mehr als es ein wie könnte

Ist wer liest quasi automatisch
Ein besserer Bürger da belesen
Oder können wir ohne Lektüre
Überhaupt gute Bürger sein

Entschiede allein das Lesen
Käme es auf das was nicht an
Wäre Mein Kampf mehr als Arte
Was nicht nur absurd klingt

Irgendwo dazwischen liegt die
Bürgerliche Bildung am Buch
Ein Wert an sich aber im Kontext
Unausgesprochen völlig sicher

jens tuengerthal 05.02.2019

Cup of Tea 051

Die erste Tasse

Die erste Tasse Tee am Tag
Prägt die Sicht auf folgendes
Glücklich wer sich erwärmt
Kann davon wieder abgeben

jens tuengerthal 05.02.2019

Oberbürgerin

Bundeskanzler vertreten das Land
Darum tun sie gut daran dabei eine
Position der Mitte einzunehmen die
Allen Seiten Identifikation ermöglicht

Merkel tut dies mit großer Bravour
Noch mehr als nicht mehr Vorsitzende
Ihre Position ist meist liberal bürgerlich
Und die Mitte hassen Ränder besonders

Auf Moderation und Zusammenarbeit
Setzt sie lieber als auf Konfrontation
Ist damit Erzfeind aller Populisten
Von Trump bis Putin wie in Polen

Hierzulande sammelte sie viele Hass
Besonders im Osten unter Pegiden
Von Russland finanzierten Extremisten
Die Angst schüren statt Kompromissen

Die Lautstärke der Extremisten wäre
Egal sofern die bürgerliche Mitte stünde
Der Merkels liberaler Kurs entspricht
Sie eine klare Mehrheit noch hätte

Im Osten fehlt Bürgerlichkeit völlig
Sie wurde den Fronten des Sozialismus
Geopfert und durch Propaganda ersetzt
Damit fehlt die Basis der Demokratie

Das nun ausrechnet Merkel zur
Oberbürgerin wurde die selbst noch
Aus dem östlichen Pfarrhaus kam
Scheint paradox ist aber konsequent

Sie schätzt den Wert der Mitte hoch
Auch wenn sie bürgerliche Rituale
Teilweise erst erlernen musste wie
Kohl noch lästernd einst bemerkte

Warum so viele Bürger der ehemals
DDR sie für diese Anpassung hassen
Weil sie ihnen den Weg vorlebt der
Zu Erfolg unter den Bürgern führt

Merkel steht für den Sieg liberaler
Bürgerlichkeit über die Extremisten
Um so härter bekämpfen diese sie
Mit schlichten populären Formeln

Wo sie greifen fehlt die Basis der
Mitte als bürgerliche Mehrheit im
Ideal von Aufstieg und Erfolg
Sie wird durch Lautstärke ersetzt

Nun zeigte die Oberbürgerin
Noch einmal bürgerliche Größe
Zog sich selbstbestimmt zurück
Kündigte den Zeitplan dazu an

Muss kein CDU Anhänger sein
Um ihre bürgerliche Größe im
Amt wie für das Land zu erkennen
Den Respekt erntet sie in der Welt

Aber diese Verkörperung aller Werte
Der bürgerlichen Welt von Bildung
Bis Bescheidenheit unterscheidet sie
Von ihrem Vorgänger dem Aufsteiger

Der Respekt für diese Grundlage
Der bürgerlichen Gesellschaft zeigt
Wie es mit der Bürgerlichkeit künftig
Weiter geht im Land des Biedermeier

Vielleicht sollten die Bürger wieder
Mehr auf die leisen Töne achten um
Der Bürgerlichkeit auf Dauer Werte
Zu vermitteln statt zu polarisieren

Auch insofern handelte Merkel noch
Vorbildlich als Oberbürgerin mied sie
Jede Konfrontation die immer höher
Um den Felsen der Mitte wogte

Dies machte sie erstmal zum Objekt
Von Hass und Spott der Extremisten
Doch vertrauen wir ruhig darauf die
Vernunft der Mitte setzt sich durch

Gut geht es Deutschland künftig
Wenn die Mehrheit vernünftig statt
Polarisiert denkt und auch wählt
Weil die Bürger Wohlstand wollen

Ob sich aber bürgerliche Vernunft
Auch im Osten gegen Ideologie so
Bald durchsetzt scheint fraglich da
Basis und Einsicht dazu dort fehlen

jens tuengerthal 05.02.2019

Montag, 4. Februar 2019

Grundnahrungsmittel

Bücher sind Grundnahrungsmittel
Brauche sie ganz regelmäßig in
Ausreichender Menge um gesund
Durch geistige Trübsal zu kommen

Nehme sie meist lesend zu mir
In Ausnahmefällen auch mal
Vorgelesen aber nichts ersetzt
Das Lesen als geistiges Glück

Andere brauchen Wein oder Bier
Viele halte ihren Kaffee dafür
Merke aber ganz genau wenn ich
Nicht genug lese wird mir flau

Darum nehme ich mir komme was
Wolle ausreichend Lesezeit stets
Was nicht jeder Mensch versteht
Der nur ein Buch auf einmal liest

Ausreichend in verschiedenen
Büchern zu lesen ist Bedingung
Eines ausgeglichenen Daseins
Für mich als überzeugten Leser

Auch leidet meine Sprache sofort
Wenn ich an Tagen zu wenig lese
Würde auf alles im Leben verzichten
Aber nie auf ausreichend Lesezeit

Manchen erscheint dies als Nichtstun
Oder Müßiggang eines Faulenzers
Was völlig den Sinn des Lesens verkehrt
Der Aktivität fürs innere Gleichgewicht ist

Sicher brauche ich auch meinen Tee
Ein wenig Brot oder Haferflocken doch
Ist alles irgendwie ersetzbar außer der
Ausreichenden Lesezeit für den Geist

Hohl und flach würde ich zu schnell
Schaute ich anstatt flimmernde Bilder
Nur an denn Fernsehen bildet nicht
Es berieselt nur entleerte Opfer weiter

Vielleicht geht es anderen ganz anders
Die fühlen sich auch ohne Bücher gut
Gebildet und wissen genau bescheid
Was sie online vielen gern mitteilen

Bin nur ein Homo Liber der nur mit
Aber keinesfalls ohne Bücher leben
Oder im Leben zufrieden sein kann
Was bin ich froh das nun zu wissen

Die Spezies des Homo Liber ist dabei
So verschieden wie die des sonst hier
Vorkommenden Sapiens sapienses
Es ernährte mich auch nicht jedes Buch

Zum Glück weiß ich mittlerweile wie
Der Koala in Australien von welchen
Speziellen Büschen ich naschen darf
Um Ausgeglichenheit zu finden dabei

Es ist lebenslanger Weg zum Leser
Zu werden und dabei vollziehen sich
Immer wieder Wandlungen wenn auch
Grundtendenzen des Glücks bleiben

Von Thomas Mann und gut geschriebener
Kulturgeschichte nasche ich stets bedenkenlos
Ansonsten schaue ich lieber zweimal hin bevor
In zu triviales ich mich länger noch vertiefe

Auch religiöses liegt mir eher fern außer
Der Aberglaube wird kulturkritisch betrachtet
Was für neuere Sekten wie die marxsche etwa
Ganz genauso gilt der vielen Dogmen wegen

Manche ernähren sich gerne vegan was
Gerade wieder sehr in Mode auch ist
Von den Jüngern gern online verkündet
Andere brauchen dafür viel Fleisch

Ist mir alles relativ schnuppe beim Essen
Solange mir Zeit genug zum Lesen bleibt
Der Tee grün und von guter Temperatur ist
Brauche ich allein Bücher zum Glück

jens tuengerthal 04.02.2019

Stapelglück

Als Leser sind mein Glück
Wachsende Bücherstapel
Als Erwartung der Zukunft

Gelesene Bücher weglegen
Ist für mich eher etwas trauriges
Weil ich eine Welt verlasse

Was ich noch alles lesen will
Hält mich ans Leben gebunden
Gibt eine belesene Perspektive

Bücherstapel sind Kraftwerke
Mit bester Aussicht ins Leben
Seitenweise Glücksmomente

Bibliotheken sind für mich daher
Jungbrunnen jenseits der Zeit ein
Tauchgang ins sinnliche Paradies

Sehe ich was noch alles vor mir liegt
Könnte ich noch hundert Jahre leben
Und hätte doch nie alles gelesen

Die Aussicht stresst glückliche Leser
Nie sondern hebt nur die Grenzen
Ihres Paradieses unerwartet auf

jens tuengerthal 04.022019

Nachtlust

Als du heute Nacht kamst
War ich schon am einschlafen
Noch mit Buch in der Hand
Aber schon zugefallenen Augen

Nur im Augenwinkel sah ich
Wie du dich ganz auszogst
Nackt über mich stiegst
Um endlich zu kuscheln

War eigentlich ganz müde
Doch als ich dich nah spürte
Nach des Tages Unwetter
Stand er einfach ungefragt

Wollte ihn nur zum einschlafen
Kurz mal reinstecken du warst
Sowieso schon wieder nass
Daraus wurde aber nichts

Kaum ineinander packte es uns
Als wäre nie etwas gewesen
Wollten wir nicht lieber schlafen
Ritten wie wild durch die Nacht

Wie gut schläft es sich erst
Nach der Lust miteinander ein
Tief befriedigt voneinander noch
Soweit es nur geht erfüllt

jens tuengerthal 04.02.2019

Bürgerlust

Gibt sich der Bürger gern
Der Lust hin oder ist solches
Epikureisches Tun unbürgerlich
Weil es keine Pflichterfüllung ist

Das Streben nach Unerschütterlichkeit
Im Rahmen des natürlichen Strebens
Nach Lust und ihrer Befriedigung ist
Sehr passend zum bürgerlichen Leben

Insofern Bescheidenheit das Mittel ist
Unsere natürliche Lust zu genießen
Entspricht es völlig der Haltung des
Guten Bürgers zum lustvollen Leben

Ein Konflikt könnte bestanden haben
Mit der bürgerlichen Moral die doch
Arbeit höher hält als die reine Lust
Pflichterfüllung als ihre Aufgabe sieht

Der Traum von Glück und Erfüllung
Treibt das bürgerliche Leben genauso
Der bigotte christliche Rahmen darum
War stets nur Spiegel staatlicher Ordnung

Die Pflicht zur Freude werden zu lassen
Ist das höchste ideal bürgerlichen Glücks
Weil es natürliche Lust mit Pflichterfüllung
Zum besten aller mit Gewinn dabei vereint

Dabei wie es die Buddenbrooks als Ideal
Stehen hatten am Tag nur die Geschäfte
Zu machen die des Nachts gut schlafen
Lassen drückt Moral und Gewissen aus

Nichts scheint also der Bürgerlichkeit
Mehr zu entsprechen als Epikur der
Ohne Einfluss irgendwelcher Götter
Uns fürs Glück verantwortlich macht

Gern schläft der Bürger befriedigt ein
Was sonst wünscht sich meine Natur
Als nach Tages Pflicht lustvoll zu sein
Um so dauerhaft glücklich zu sein

Doch steht für den Bürger die Lust
Nicht im Gegensatz zur Ataraxie
Diese ist ihm höchste Befriedigung
Was Epikurs Ideal völlig entspricht

Sich frei und lustvoll mit Freunden
Unter Gleichen im Garten zu treffen
Entspricht dem bürgerlichen Ideal
Mehr als platonische Kleingärtnerei

Jenseits aller Dogmen dennoch aber
Für sich und bescheiden das Leben
Zu genießen wie es die Natur gibt
Entspricht der bürgerlichen Ordnung

Ein Brot einen Käse und einen Wein
Lässt Epikur als Höhepunkt des Glücks
Mit den Freunden im Garten genossen
Als bürgerlichen Philosophen stehen

Die Lust auch als Gelassenheit die
Ihrer Natur genüsslich folgt entspricht
Dem Ideal bürgerlichen Lebens ganz
Das darin noch Bescheidenheit lobt

Die neureiche Übertreibung wie sie
Die USA gerade peinlich präsidiert
Ist keinesfalls bürgerliche Lust da
Ohne Gelassenheit Weisheit fehlt

Der Bürger ist gern mehr als er scheint
Gibt sich auf hohem Niveau bescheiden
Überrascht mit unstillbarer Lust lieber
Hinter ordentlich bürgerlicher Fassade

jens tuengerthal 04.02.2019

Sonntag, 3. Februar 2019

Schema F

Wir Menschen sind so gerne
Individuell und ganz besonders
Unvergleichlich noch dazu auch
Wenn es fast nie so sein sollte

Den größten Teil aller Dinge
Wiederholen wir nach Schemen
Die schon vor dem ersten mal
In unserer Natur angelegt sind

Das ist in vieler Hinsicht gut so
Erleichtert die Zusammenarbeit
Mach die Paarung erst möglich
Warum Schema F auch passt

Was für unser Paarungsverhalten
Gilt bei dem wir beim Sex einfach
Instinktiv wissen wie es richtig geht
Ist im emotionalen Bereich genauso

So gibt es bestimmte Schemen die
Nach aller Erfahrung schon deutlich
Auf das Ende einer Beziehung hindeuten
Schlimmer ist nur es so auch zu sagen

Wer dies in bester Absicht tut wird
Der bösen Prophetie geziehen oder
Als bösartiger Ignorant beschimpft
Auch wenn ihm das nur Recht gibt

Weil keiner in ein Schema passen will
Wehrt sich jeder gegen den Vorwurf
Sein Handeln sei schlicht schematisch
Was den Eindruck egal wie bestärkt

Erst wenn wir uns bewusst werden
Wieviel unseres Handelns schlicht
Den immer gleichen Schemen folgt
Können wir uns daraus befreien

Manche Menschen halten lieber
Weiter an den Schemen fest deren
Existenz sie entschieden verleugnen
Auch wenn dies nur noch bestätigt

Es ist in Ordnung schematisch bei
Schwierigen Fragen zu handeln um
Einer bewussten Entscheidung noch
Durch Gewohnheit zu entgehen

Schwierig nur wird die Verständigung
Wenn eine Seite schematisch handelt
Aber die Existenz eines solchen leugnet
Dem anderen die Erkenntnis vorwirft

Dann ist es besser auch künftig sich
An die gewohnten Schemen zu halten
Die andere noch nicht mal mehr bemerken
Dann können sie es allein erkennen

So gelten die Prinzipien von Kants
Kategorischem Imperativ also auch
Für das Schema F als gültige Norm
Des Paarungsverhaltens im Alltag

jens tuengerthal 03.02.2019

Sonntagsbürger

Den Sonntag nutzt der gute Bürger
Sich für die Arbeitswoche zu erholen
Früher diente er dem Gottesdienst
War damit eine soziale Institution

Dort zeigten sich die Bürger gern
In feinem teuren Gewande um
Angeblich Gott zu ehren real aber
Den Neid der Nachbarn zu wecken

Der Wegfall des Gottesdienstes
Wurde durch Autoheilige ersetzt
Deren sonntägliche Pflege zur
Statusdemonstration gleich wirkt

Smartphones beim Sonntagsspaziergang
Gerne offensichtlich gezückt nicht etwa
Um Langeweile mit der Familie zu zeigen
Sondern den eigenen Status zu betonen

Am Gürtel tragen sie nur noch Landwirte
Oder Handwerker aus beruflichen Gründen
Der Rest beschädigt die eigene Potenz
Lieber mit ausgebeulter Hosentasche

Dann gibt zumindest etwas noch den
Anschein vom aufrechten Stand in den
Hosen bürgerlicher Männer die durch
Hormongeschwängertes Wasser längst
Geschlechtslose Gendersternchen wurden

Der Sonntag ist eine bürgerliche Einrichtung
Wie hassten die Kinder ohne Familien diese
Tage voller Einsamkeit wenn andere Ausflüge
Mit der Familie dafür lange ertragen mussten

Liebte Sonntage besonders wenn ich nicht
In der Familie eingebunden war sondern
Bloß entschlossen nichts tun musste also
Frei lesen und tun konnte was ich wollte

Sonntag heißt nichts müssen heute mehr
Als Besinnlichkeit und Gottesdienste die
Vermutlich nur noch die Wachturmnarren
Andächtig regelmäßig besuchen werden

Manche verplanen ihre Sonntage zu gerne
Für Ausflüge ins Freizeitbad oder andere
Kostspielige Formen der Beschäftigung
Weil sie mit sich nichts anfangen können

Die Ruhe an Sonntagen an denen auch
Meist nichts uns zum Shopping anstatt
Drängen kann ist das schönste überhaupt
Denke ich und lächle meine Bücher an

Manche schauen fern oder tragen gerne
Jogginghosen an Sonntagen was weniger
Bürgerlich als proletarischer Brauch wohl
Warum es keiner Erwähnung hier bedarf

Wäre das Leben ein ewiger Sonntag
Käme ich genug zum Lesen was jedoch
Keine Pflicht sondern Luxus für mich ist
Dem ich mich zu gerne ganz hingebe

Die Vorstellung mit Büchern zu arbeiten
Wäre daher wohl äußerst lästig für mich
Weil sie dem schönsten am Sonntag die
Unschuld mit Geschäftlichem raubte

Der Bürger macht Sonntags eher keine
Geschäfte außer ausnahmsweise mal
Dann etwa auf Flohmärkten was schon
Fast wie ein Zirkusbesuch wieder ist

Die Sonderrolle des Sonntags stammt
Aus seinen religiösen Wurzeln die als
Variante zum Judentum sich auch in
Anderen Religionen versetzt fortsetzte

Der Sabbat wurde zum Sonntag oder
Wird beim Freitagsgebet zelebriert
Zumindest ein Tag ist ihnen heilig
Den sie ihren Göttern gern weihen

Die postreligiöse Gesellschaft steht
Bei der Behandlung des Sonntags
Wie bei anderen Feiertagen derzeit
An einem Wendepunkt ihrer Identität

Die bürgerliche Gesellschaft entstand
In Deutschland mit dem Sonntag der
Damit Teil ihrer kulturellen Identität
Etwa bei der Sonntagsmusik wurde

Insofern es nur einen Sonntag gibt
Bin ich froh ihn nicht noch mit der
Musik teilen zu müssen was ich eher
Anstrengend und störend empfände

Tee Bücher und noch ein Spaziergang
Als Flaneur durch relativ leere Straßen
Genügen den Sonntag lustvoll zu füllen
Auch die Lust darf gerne dabei sein

Lebe nun endlich das Leben was ich
Sonntags von Bücherwelten träumend
Schon immer leben wollte und bin darum
Äußerst unwillig anderes daneben zu tun

Manche Menschen pflegen am Sonntag
Ihren Freundeskreis und ein soziales Leben
Halte so etwas meist für völlig überschätzt
Zumindest im Vergleich zu guten Büchern

Das Gespräch mit gebildeten Menschen
Die belesen genug Zwischentöne zu hören
Könnte an einem Sonntag im Café nett sein
Doch deren Seltenheit macht es entbehrlich

Der Bücher liebende Sonntagsbürger
Zieht sich an diesem Tag gern zurück
Hofft die Nachbarskinder halten noch
Die Sonntagsruhe zumindest zeitweise

Ob dann am Sonntag die Sonne scheint
Oder es grau feucht dunkel ist wie heute
Ist mir über meinen Büchern völlig egal
Der Blick vom Sessel geht nach innen

Vielleicht ist dies meine Art von Gottesdienst
Eine Art konzentrierte Meditation über meinen
Büchern die ich möglichst ungestört genieße
Fragt sich der Atheist dabei ein wenig grinsend

jens tuengerthal 03.02.2019

Bürgeranarchie

Unter dem Deckmantel der
Betroffenheit hat sich hier
Die größte kriminelle Organisation
Für Kindesmissbrauch eingerichtet

Der Staat sammelt für diese noch
Die Erpressungsgelder weiter ein
Setzt die Strafverfolgung eher aus
Nennt dies Freiheit für den Glauben

Die Zahlen sind bekannt wie auch
Dass die Dunkelziffer viel höher ist
Wozu sich noch aufregen es ist so
Gewollt wie offensichtlich geduldet

Spannender ist was aus der Duldung
Dieser mafiösen Strukturen für die
Freiheit der Bürger folgt wenn sie
Kriminalität traditionell begründen

Der Staat kümmert sich nicht um euch
Außer er will etwas von euch wie etwa
Steuern oder keine Leistungen zahlen
Die Bürgern in Not zustehen sollten

Wer beim kriminellen Handeln ertappt
Muss sich ein wenig betroffen geben
Wie gut seine Steuern nur zahlen dann
Hat sich das Interesse bald erledigt

Oberste Pflicht des Staates ist ja
Seit Jahren nur noch Sparen warum
Wir ihn uns eigentlich auch sparen
Könnten insbesondere moralisch

Gleichzeitig gestehen wir diesem Staat
Noch zu harte Strafen zu erlassen falls
Einer nicht im Namen des Aberglaubens
Missbraucht oder Menschen betrügt

Wer als Priester das Himmelreich verspricht
Wird für diesen Betrug staatlich gut versorgt
Wer diese Lüge eine Lüge nennt bestraft
Weil der Glaube den Gehorsam sichert

Erkennen wir endlich der Staat sorgt nicht
Für uns und kümmert sich nur um sein Geld
Wer das System stützt wird hier finanziert
Alle anderen sind kriminelle Anarchisten

Warum wir einem Staat angehören wollen
Seine Autorität überhaupt noch anerkennen
Wird im Schatten mafiösen Missbrauchs
Vernünftigen Menschen immer fragwürdiger

Wieso sich Menschen der katholischen Kirche
Immer noch moralisch unterwerfen die seit
Jahrtausenden ihre Lügen dogmatisch sichert
Eine kriminelle Organisation ist bleibt rätselhaft

Menschen haben scheinbar ein viel höheres
Bedürfnis nach Tradition als ihnen Vernunft
Von Natur aus gegeben scheint im Gegenteil
Geben sie diese gern für den Glauben ab

Warum unser Staat es dabei zulässt dass
Schon neugeborene Kinder ungefragt in
Diese kriminellen Organisationen integriert
Werden könnte noch ein Rätsel sein

Doch ergibt sich dies auch aus der Tradition
Die was sie auch bewirkt vielen Menschen
Zum Wert an sich auch ohne Wert wurde
Etwas scheint uns wertvoll weil traditionell

Ob diese Feststellung auf offene Ohren stößt
Darf bezweifelt werden vielmehr werden sich
Viele Gläubige auf die Tradition berufen die
Schon Folter und Hexenfeuer rechtfertigte

Wer kann wird erkennen der Staat benutzt
Seine Bürger gerne zu finanziellen Zwecken
Seine Gegenleistung ist dafür mehr Kontrolle
Beim Eintreiben seiner angeblichen Ansprüche

Vernunft geböte nun dringend sich gegen diesen
Kriminellen Staat zu stellen der als Organisation
Nichts als mehr Ausbeutung uns zu bieten hat
Allein Tradition und Gewohnheit verhindern es

So bin auch ich der sich eigentlich lieber als
Vernünftig kritisch betrachtet viel zu gerne
Ein guter Bürger nach meiner Tradition
Dessen erste Pflicht bekanntlich Ruhe ist

Weil also keiner wirklich etwas tut
Alle lieber davon profitieren wollen
Ihren Gewinn dabei retten möchten
Funktioniert die Mafia weiter gut

Die Unterscheidung von kriminell
Und moralisch integer hat sich heute
Völlig verwischt und wurde willkürlich
Aber was macht das wenn es uns gut geht

Es gibt keine Sicherheit außer Anpassung
Die uns zu Trägern des Systems macht
Dessen Kriminalität auch unsere wird
Warum wir sie nie anklagen werden

Vor allem fragte sich vor welchem Gericht
Wir die Autorität eines Staates infrage stellen
In dessen Namen die Urteile gesprochen werden
Aber jeder tut eben auch nur was er kann

So könnten wir über die Erkenntnis klagen
Wie schlimm die Zustände eigentlich sind
Was der Staat sich anmaßt für das wenige
Was er den Bürgern bietet aber lohnt das

Lieber passen wir uns in das System ein
Meist bleibt auch sonst keine Zeit mehr
Um ordnungsgemäß zu funktionieren als
Rädchen der Ordnung die uns missbraucht

Ein Aufstand des Nichtstuns wird durch die
Ökonomisierung aller Lebensbereiche ganz
Konsequent verhindert wer könnte sich das
Heute schon noch leisten als Träger des Systems

Die eigentlich nötige Anarchie hat sich erledigt
Keiner hat mehr Zeit für solchen Unsinn oder
Sich klarzumachen wie er betrogen wird weil
Ständige Mitarbeit daran überall gefordert wird

Die bürgerliche Freiheit wurde ersetzt durch
Das Funktionieren um irgendwie zu überleben
Eine Wahl bleibt uns dabei natürlich nicht
Darum dürfen wir auch ab und zu wählen

jens tuengerthal 03.02.2019

Samstag, 2. Februar 2019

Bürgerbildung

Was ist der Bildungskanon
Der bürgerlichen Gesellschaft
Gibt es einen solchen noch
War er je mehr als historisch

Vielfach heute klang es so
Als klagten nur die Alten
Über den Verlust der Bildung
Wie es schon Sokrates tat

Ist es das immer gleiche
Problem der Generationen
Im Konsens über Notwendiges
Wie der Trotz gegen Pflichten

Was Konsens der Älteren noch
Scheint den Jungen oft überholt
Doch was braucht es an Konsens
Zur Vermittlung der Bildung noch

Ohne klassische Bildung zu der
Sagen der Antike gehören wie
Geschichten aus der Bibel auch
Bleibt viel der Kultur verschlossen

Wer von den Sagen der Bibel spricht
Behandelt sie bewusst als Literatur
Ein sagenhaftes Märchenbuch das
Bestandteil des Wertekonsenses ist

Ob wir die Werte dabei transzendieren
Oder vernünftig im Naturrecht anlegen
Dürfte Geschmackssache eher sein als
Entscheidung über das ob der Werte

Wer nicht die gleiche Sprache spricht
Kann sich nur schwer verständigen
Warum das humboldtsche Ideal der
Bildung noch immer aktuell bleibt

Wer nie in Odyssee oder Ilias las
Die griechischen Sagen nicht kennt
Versteht unsere Kultur in ganz vielen
Ihrer Anspielungen nicht wirklich

Eine gebildete Unterhaltung ist
Mit ungebildeten Menschen nicht
Möglich und muss neue Wege der
Verständigung im Alltag sich suchen

Verlören wir alle Brücken in unsere
Kulturgeschichte durch den Mangel
An literarisch philosophischer Bildung
Gingen wir unserer Wurzeln verlustig

Was an sich noch nicht schlimm wäre
Wenn es durch etwas besseres ersetzt
Hinterlässt meist nur eine Leerstelle die
Den Zugang zu Werten ganz verhindert

Der Konsens einer Gesellschaft auf dem
Die spätere Wertsetzung wurzelt wird von
Traditionen und Geschichten geschaffen
Wo sie fehlen bindet uns nichts mehr

Bindungslose Freiheit muß nicht schlecht sein
Wenn sie aus sich einen Konsens entwickelte
Der die Werte der Zukunft dann tragen kann
Leider ist nichts ersichtlich worauf dieser ruhte

Rousseau entwickelte den contrat social
Als gedachten Vertrag sozialer Bindung
Den freie Menschen mit dem Staat schließen
Aus Montesquieus Geist der Gesetze erst

Was gut war den volonté générale erst
Statt Gottesgnadentum zu entwickeln
Um staatliche Macht zu legitimieren
Sagt nichts über die Basis des Konsens

Ist es wie Habermas meinte der Diskurs
Der offen und frei allein vor allem steht
Oder braucht nicht gerade dieser Konsens
Sprachlicher Verständigung durch Bildung

Diskutierte es einst ganz bürgerlich auch
Mit Habermas und seinem Doktorvater
Gadamer noch in der Aula der Universität
Von Heidelberg auf der Suche nach Konsens

Während Habermas den Diskurs absolut sah
Gab Gadamer meinem Einwand statt dass
Unser Grundgesetz die Verantwortung
Als eine vor Gott also transzendierte sieht

Die habermassche Forderung nach Streichung
Der für den Diskurs unpassenden Formulierung
Des Diskurses in Verantwortung vor Gott aus
Der Präambel wies Gadamer streng zurück

Wenn der Konsens der Verfassung dies
Vorsieht und dieser demokratisch längst
Legitimiert gemeinsame Verfassung wurde
Kann Streichung nicht den Diskurs begründen

Ob dieser Halbsatz der Präambel noch immer
Dem Rechtsgefühl einer Mehrheit entspricht
Mag im Diskurs gestritten werden jedoch gilt
Solange er dasteht dieser als Konsens

Die Basis der Werte und des Konsens
Auf dem diese ruhen wandelt sich just
Dies drückt sich im Konflikt darüber aus
Was wir noch sozial verträglich finden

Viele kündigten den alten Konsens auf
Darunter besonders viele im alten Osten
Die mit anderen Werten noch aufwuchsen
Sich dem Konsens radikal entgegenstellen

Die Bildung der Bürger aber ist die Basis
Auf der das Miteinander und seine Werte
Erst aufbauen ein sehr feines bereits über
Generationen gesponnenes Netzwerk

Vielleicht könnten wir einen neuen Konsens
Für die Werte der Zukunft finden allerdings
Fragt sich wie dieser aus dem Nichts ohne
Eine gewachsene Basis entstehen sollte

Aus dieser Erfahrung könnte es klüger sein
Lieber auf bewährte Werte zurückzugreifen
Um dort einen Konsens wieder zu finden
Der nachhaltig Verständigung ermöglicht

Der Konsens bürgerlicher Bildung wie er
Im 19 Jahrhundert maßgeblich durch die
Preußischen Reformer mitgeprägt wurde
Hat sich als Basis der Werte bewährt

Fraglich ist ob wir nach 1945 noch auf die
Älteren Werte zurückgreifen konnten oder
Diese in Auschwitz durch den Schornstein
Der historischen Schuld endgültig gingen

Zwar fragte schon Celan ob danach noch
Kunst in deutscher Sprache möglich wäre
In der die Vernichtung einfach befohlen
Doch bewiesen seine Geschichte es schon

Aus dem Schrecken für die Zukunft lernen
Heißt ihn in Verantwortung umzusetzen
Darum auf die Basis der Werte zu achten
Sie nach Kant im Einzelnen zu fundieren

Nur wer mündig und aufgeklärt also ist
Dem kategorischen Imperativ entsprechend
Im Alltag bestmöglich zu Handeln sich bemüht
Handelt ethisch entsprechend verantwortlich

Als Grundlage solchen Handelns scheint
Der bürgerliche Bildungskonsens geeignet
Insofern kein besserer in Sichtweite ist
Sollten wir alles tun diesen zu erhalten

Die Komplexität bürgerlicher Bildung
Wie ihrer Entwicklung begründet erst
Die ethische Haltung der Mitglieder
Unserer bürgerlichen Gesellschaft

Demokratie und Rechtsstaat sind
Eine stete Herausforderung in ihrer
Entwicklung die einer guten Basis
Für den Konsens der Werte bedarf

Eine Gesellschaft die sich weiter
Von kirchlichen Traditionen entfernt
Braucht eine Basis auf der sie sich
Dem kantschen Ideal nähern kann

Der kategorische Imperativ braucht
Keine Götter mehr als letzte Instanz
Aber ein Gewissen und also Bildung
Die ein ethisches Handeln ermöglicht

Nötiger als je scheint also heute auch
In einer durch Zuwanderung veränderten
Gesellschaft ein neuer Konsens der Werte
Der eine breite gebildete Basis braucht

Wer nicht vom Untergang des Abendlandes
Phantasieren will sollte dafür etwas setzen
Was hilft das Wertvolle im Diskurs zu erhalten
Einen Konsens durch Bildung zu schaffen

Erhalten werden die Werte wenn überhaupt
An den Pflanzstätten bürgerlicher Bildung
Schulen und Lehrer stehen an vorderster Front
Was die Rettung anbelangt nicht Leitartikler

Ein nachhaltiger Konsens muss wachsen
Aus der Mitte der Gesellschaft die dafür
Ihre bewährten Traditionen nutzen sollte
Also den bürgerlichen Bildungskanon

Wie sich diesen neuen Bedingungen anpasst
Was erhalten bleibt und was sich verändert
Kann gerne und offen gestritten werden doch
Bitte in einer dann gemeinsamen Sprache

jens tuengerthal 02.02.2019

Bürgerheimat

Wo finde ich als Bürger Heimat
Ist es der Ort an dem ich wohne
Ist es wichtiger woher ich stamme
Zählen überhaupt Orte je dafür

Zuhause bin ich wo meine Bücher
Stehen fiel mir dabei als erstes ein
Die kleine Bibliothek mit den Stücken
Aus altem Familienbesitz ist es wohl

Doch sind nicht Menschen wichtiger
Ist Heimat dort wo sich Familie trifft
Wir mit den Verwandten verweilen
Oder zählen schon Freunde mehr

Bin als in Deutschland mein Leben
Hin und her gezogener heimatlos
Habe viele Orte mit Verbindung
Aber keinen der ausschließlich ist

Weile meist nur in Berlin weil ich
Reisen als ungeistig und störend
Möglichst ablehene und verweigere
Aber das könnte auch woanders sein

Deutschland wohl müsste es sein
Der Sprache schon wegen darum
Auch eher der Norden als der Süden
Hansestädte vielleicht etwas mehr

Geboren in Bremen fühle ich mich
Dem alten Hansenest verbunden
Warum weiß ich auch nicht genau
Fühle mich relativ wohler dort

In Frankfurt am Main aufgewachsen
Ist mir Frankfurt nicht näher als Berlin
Empfinde ich bei Städel und Senckenberg
Mehr Heimat als bei der Stadt an sich

Beides sind typisch bürgerliche Museen
Institute des Gemeinsinns reicher Bürger
Ähnliches empfand ich bei Bremer Museen
Wie in Berlin wenn auch etwas weniger

Die Berliner Singakademie die heute
Noch vom Gorki-Theater östlich besetzt
Drückt hier den Verlust der bürgerlichen
Gesellschaft für lange Zeit perfekt aus

Der Berliner Osten hat keine bürgerliche
Geschichte oder Tradition und mühsam
Müssen Orte erst zurückerobert werden
Von den überall präsenten linken Populisten

Es gibt einzelne Menschen die sich noch
In bürgerlicher Tradition gegen alle sonst
Umstände hier sehen doch sind wir eher
Die Dinosaurier in feindlicher Umgebung

Der Westen Berlins dagegen hat eine
Bürgerliche Tradition aus der Inselzeit
Aber nicht vergleichbar der Hanse
Die ihre Freiheit stolz immer verteidigte

Berlin wurde mit Preußen erst groß
Wäre ohne Preußen nur ein Dorf am
Märkischen Sand der Spree geblieben
Aber Preußen lag eher sehr weit östlich

Diese Schizophrenie Berlins als die
Hauptstadt Preußens und des Reichs
In einem nach einer Provinz die tief
Im Osten gelegen benannten Land

Bis heute ist die Kultur Berlins zutiefst
Preußisch auch wenn sich die Erben
Der SED dort zu gerne überall zeigen
Als sei die Kultur natürlich hier links

Das gespaltene Berlin dem östlich
Die bürgerliche Basis abhanden kam
Ist im alten Kern östlich nur gelegen
Was nachkam ist noch aufgesetzt

Ob ich im Westen Berlins mehr
Heimat fände in bürgerlicher Tradition
Oder Berlin immer östliche Provinz bleibt
Weiß ich noch nicht zu beantworten

So lebe ich im zu lange bürgerlosen
Osten noch ein wenig heimatlos doch
Bin ich als Bürger ohnehin in meiner
Bibliothek zuerst immer Zuhause

Ob es einmal einen Ort gibt der
Familie Stadt und Bibliothek als
Vollständige Heimat vereint scheint
Eher fraglich was immer künftig wird

Genieße meine Heimatlosigkeit sehr
Weil sie mich auch ungebunden macht
Zuhause mir gibt wo meine Bücher stehen
Während andere voller Sehnsucht sind

Andererseits wärmt der Gedanke doch
Irgendwann in einer Hansestadt noch
Zu leben weil es sich so eben ergab
Ohne erklären zu können warum

Vielleicht sind Hansestädte überhaupt
Auch unabhängig von Thomas Mann
Die traditionelle Heimat der Bürger
Weil sie Freiheit und Kultur stolz tragen

jens tuengerthal 02.02.2019

Cup of Tea 050

Bei einer Tasse Tee beginnt
Der Tag zufrieden dampfend
Nie beginne ich ihn anders
Als mit einer guten Tasse Tee

Die sich ausbreitende Wärme
Vorher übergossener Blätter
Gibt zufriedene Sicherheit
Vor aller eventuellen Unruhe

Flüssige Wärme mit Geschmack
Stilvoll getrunken als Zeremonie
Zum größtmöglichen Genuss
Gibt dem Leben einen Rahmen

Komme was wolle unter allen
Nur denkbaren Umständen
Mit einer guten Tasse Tee davor
Kann alles überstanden werden

jens tuengerthal 02.02.2019

Wutbürgerlich

Wutbürger sind meist auch
Besserwisser im speziellen
Ganz allgemein gesprochen

Wut bringt immer Unruhe
Also das logische Gegenteil
Der ersten Bürgerpflicht

Fraglich ob anderes gilt wenn
Sie nur ihre Ruhe verteidigen
Mit lautstarkem Engagement

Jenes Paradoxon zeigt uns
Der Wutbürger ist eher nicht
Bürgerlich im guten Sinne

Anderseits verteidigen die
Wutbürger biedermeierliche
Ruhe für sich als Lebensziel

Aber Bürgerlichkeit wütet nicht
Sie erhält Ruhe und Ordnung
Als ihr Wesen und ihre Natur

Andererseits ist das grüne Klientel
Der Wutbürger so biedermeierlich
Dass es die Kehrwoche inkarnierte

So sind auch die Wutbürger aus'm
Ländle längst gutbürgerlich schon
Integriert ob grün schwarz oder braun

jens tuengerthal 02.02.2019

Lustwach

Am Morgen noch in der Nacht
Gemeinsam erwachen um sich
Einen Moment ineinander zu
Vertiefen ist der schönste
Tagesbeginn immer

jens tuengerthal 02.02.2019

Propagandalügen

Wer staatliche Propaganda betreibt
Weiß zu gut wie deren Lügen wirken
Warum es diesem auch so leicht fällt
Die Wirkung anderen zu unterstellen

Russische Sender betreiben schon
Seit Jahren Propaganda in Europa
Mit dem Versuch die Demokratie
Durch Lügen zu unterminieren

Wen wundert es da wenn der Kreml
Genau dieses Verhalten plötzlich den
Hiesigen freien Medien unterstellt
Um von seinem Tun abzulenken

So gesehen führt Russland schon
Länger Krieg in Europa als vielen
Verteidigern der Freiheit klar war
Mit Hackern und Propagandafunk

Von Pegiden bis Gelbwesten ließ
Sich die undemokratische Opposition
Indirekt aus Russland finanzieren
Dies ist auch beim AfD zu prüfen

Fraglich welche Chance Europa hat
Mit einem naiven Idioten in Washington
Als großmäuligster Präsident aller Zeiten
Die Werte des Westens zu verteidigen

Einen heißen Krieg können wir allein
Kaum gegen dies Russland gewinnen
Im Medienkrieg sind wir zu angreifbar
Die innere Opposition schwächt daazu

Die Verteidigung der Freiheit durch
Ihre Aufhebung wäre wohl fragwürdig
Die Frage ist was Russland wohl will
Um zufrieden friedlich zu werden

Sollten wir Russland in die EU nun
Gemeinsam mit der Ukraine aufnehmen
Um sie zum Rechtsstaat zu verpflichten
Weil der Kampf nicht zu gewinnen ist

Es wäre eine Kapitulation vor dem
Unrecht des Populismus den der Kreml
Hier noch zersetzend fördert    fraglich nur
Welche Alternativen wir noch haben

Auf das Prinzip pochen bringt wenig
Es änderte nichts an der Situation
Dagegen brächte die Einbindung
Für alle langfristig mehr Sicherheit

Ob Russland sich noch binden will
NATO und EU Mitglied gern würde
Oder jetzt den vorher Kalten Krieg
Umdrehen will wissen wir nicht

So fragt sich trotz allem Widerwillen
Gegen die Methoden der Russen
Ob Kooperation uns nicht weiter
Führte als die lästige Konfrontation

Die Aufkündigung des INF-Vertrages
Durch die unberechenbaren USA
Wo der Dealkmaker unberechenbar
Gefährdet zuerst Leben in Europa

In dieser Situation gilt es zuerst die
Ruhe und Vernunft zu bewahren
Nicht wie die USA ständig dabei
Noch die Richtung zu wechseln

Rechtsstaat und Demokratie sind
Langsam und umständlich nach
Ihrer ordnungsgemäßen Natur
Was sie angreifbar schwächt

Solange auf die USA Verlass war
Als Rechtsstaat und Ordnungsmacht
Stand der Willkür genug entgegen
Heute lügen auch diese mehr

Die neuen Propagandalügen stellen
Neue geostrategische Fragen weil sie
Offenbaren wie weit der Gegner für
Den Machterhalt gehen würde

Konsequente Offenheit statt neuer
Tricks eines geistig beschränkten
Dealmakers könnten ein Mittel aus
Der weltweiten Krise der Freiheit sein

Wen wir nicht schlagen können künftig
Um so enger einbinden damit auch dort
Die Gesetze der Freiheit weiter wirken
Infusiv wirkt besser als offensiv hier

jens tuengerthal 02.02.2019

Freitag, 1. Februar 2019

Haarig

Das Bundesverwaltungsgericht
Entschied über die zulässige
Haarlänge der Soldaten nicht
Sondern forderte die Regelung

Werden dazu wie beim Tempolimit
Wieder Welten zusammenstoßen
Wenn nicht das Abendland untergehen
Weil Soldaten geschoren gehören

Es ist mir völlig gleichgültig welche
Haarlänge die Bundeswehr zulässt
Männer und Frauen sind dabei nach
Möglichkeit gleich zu behandeln

Nur eine Arme mit Soldaten ohne
Unterordnung und Gehorsam braucht
Braucht auch keiner künftig mehr
Sie sollen sich totschießen lassen

Gilt was für den Kopf dann gilt auch
Im Intimbereich oder bleibt dieser
Nomen est omen tatsächlich intim
Was geht wenn etwas jemals an

Natürlich kann wer Frauen den Zopf
Gestattet ihn Männern nicht verbieten
Außer mit sachlicher guter Begründung
Sehen wir es als Auftraggeber quasi

Wenn der Gesetzgeber künftig schon
Alberne Frisuren regelt dann bitte auch
Die anständige Schamhaarfrisur wie das
Ultimative Nacktschneckenverbot

Nachweislich fördert die Nacktrasur dort
Pädophilie ist also gemeingefährlich auch
Insofern besteht dringend Regelungsbedarf
Zumindest genau wie bei der Bundeswehr

Wir könnten auch erwachsen werden
Feststellen wie albern es doch ist noch
Alles regeln zu wollen was keiner braucht
Sonst wird bald das Lachen verboten

Das Abendland hängt an keiner Frisur
Eher geht es dabei doch um Kultur
Womit Soldaten eher nichts zu tun haben
Zumindest nach statistischen Angaben

Der Rechtsstreit bis vor höchste Gerichte
Zeigt die echten Probleme der Bundeswehr
Ach bräuchte sie doch irgendwo irgendwer
Machten sie sich weniger lächerlich

jens tuengerthal 01.02.2019

Feuchtmitte

Lust macht uns nass
Besonders in der Mitte
Wie um deren Ränder
Und Lippen egal wo

Denke ich an die Liebste
Schaue gar Bilder von ihr an
Bin ich kurz darauf nass
Wie es ihr wohl auch geht

Wenn alles fließt
Ist alles gut
Sagt die Natur
Oh welch Überfluss

Wie gerne möchte ich
Die Liebste wieder mit
Meiner feuchten Zunge
Zum überlaufen bringen

Um danach noch leichter
In ihre feuchten Löcher
Alle tief einzudringen
Dass es nur so flutscht

Bei manchen ändert sich nichts
Sie laufen beim Sex nie über
Haben kienen Morgentau
Voll geiler Erwartung schon

Bei ausreichend Reibung vorab
Wird der Lippenzischenraum dort
Gerade ausreichend feucht noch
Um überhaupt eindringen zu können

Andere brauchen dazu Vaseline
Weil ihre Natur nicht überläuft
Zumindest nicht miteinander
Ein Grund es lieber zu lassen

Wie anders die lustvollen Weiber
Die wie meine vor Glück zucken
Am Höhepunkt richtig überlaufen
Weil sie sich wie du ganz geben

Wer sich nicht von alleine erregt
Nie vor Lust miteinander überläuft
Passt zumindest physisch nicht
Sollte lieber noch weitersuchen

Als guter Bürger liebe ich die Mitte
Nur bitte keinen mittelmäßigen Sex
Bei dem keiner vor Lust mehr schreit
Alles flau cool und gelassen bleibt

Wo wir uns mittig ganz vereinen
Soll alles fließen wie es nur kann
Wer nicht kann ließe es darum lieber
Leben im Überfluss ist erst Genuss

Manche mögen es wohl lieber eher
Sauber und trocken ohne Leidenschaft
Da lebe ich lieber im Überfluss
Stets feucht mit feuchter Liebster

Nur ein kleiner Teil der Frauen genießt
Sex wirklich und kann überhaupt dabei
Noch weniger passen mittig zusammen
Was hab ich da für ein doppeltes Glück

Lebe gerne im Feuchtgebiet unserer
Ungestillten Lust jeden Tag meines
Verbleibenden Lebens mit der Liebsten
Mehr Glück und Befriedigung ist nie

jens tuengerthal 01.02.2019

Bürgermitte

Früher war noch ganz klar
Die Mehrheit steht in der Mitte
Extreme Positionen haben nie
Eine Zukunft außer am Rand

Das Erstarken des Populismus
Auch mithilfe sozialer Netzwerke
Hält die Menschen in Filterblasen
Als wären wir im Meinungszoo

Gehege für Gehege lebt dort
Jede Spezies ganz für sich
Kann sich bestenfalls blocken
Zumindest erfolgreich ignorieren

Extremisten scheinen spannend
Sie passen sich dem Zulauf an
Am linken oder rechten Rand
Verschaffen sie sich viel Gehör

Die Mitte gilt dann als langweilig
Weil an den Rändern mehr los ist
Auch wenn das Chaos nur schadet
Wogt die Masse plötzlich zum Rand

Halten wir ein Plädoyer für die Mitte
Loben Ausgleich und Kompromiss
Mehr als jede mögliche Revolution
Die irgendwann ihre Kinder frisst

Bürger waren einst eine kleine Elite
Heute ist jeder ein Staatsbürger aber
Kaum einer weiß noch was Bürger
Adelt als das Privileg der Bildung

Das ruhige gute Fundament der
Humanistischen Bildung das statt
Latein und Griechisch Kultur besser
Verstehen lernt ist entscheidend

Bürgerlichkeit ist längst international
Wie der Erfolg der Buddenbrooks zeigte
Steht grenzenlos mittig konservativ aber
Kritisch aufgeklärt gegen alle Extreme

Während ungebildete Massen hinter
Populistischen Extremisten wanken
Ob nach rechts oder links ganz egal
Sucht der Bürger Ausgleich mittig

Einem Land geht es immer dann gut
Wenn die Mehrheit in der Mitte bleibt
Denken wir an uns und merken es nun
Bevor das Gleichgewicht verschwindet

jens tuengerthal 01.02.2019

Blickliebe

Es war Liebe auf den ersten Blick
Die mit jedem Anblick wächst
Den die Liebste mir schenkt
Auf sich und ihre ganze Schönheit

Jede Nacht teilen wir nackt das Bett
Aber noch immer finde ich es so
Aufregend sie nackt vor mir zu sehen
In vollendeter Elfen Schönheit

Ihre Brüste ihre Lippen erregen mich
Schon beim Gedanken an ihren Po
Steht die Lust wild von mir ab um
Wieder ganz eins mit ihr zu werden

Was du so gut kennst wie den Körper
Deiner Liebsten könnte ja irgendwann
Langweilig werden behauptet gerne
Die Gewohnheit gegen die Liebe

Vielleicht ist es da größte Wunder
Der Liebe wie sie Aufregung hält
Lust sogar noch wachsen lässt
Den Blick für Schönheit öffnet

Was liebe ich den Anblick meiner
Liebsten und wie verrückt macht
Ihre unendliche immer Lust mich
Die dabei sicht- wie fühlbar wird

So gesehen ist es jeden Trag
Wieder und aufs neue für uns
Liebe auf den ersten Blick der
Erinnerung mehr Lust schenkt

Liebe ist eine Innerlichkeit eher
Ein Gefühl als nur Anblick diese
Bloße Äußerlichkeit doch wie gut
Wenn es sich so perfekt ergänzt

Weiß nicht ob nur die Liebe sie
Zur Schönsten mir macht was
Ganz objektiv mir doch scheint
Aber was weiß ich schon jemals

Solange sie mich täglich so erregt
Ihre Liebe mich so glücklich macht
Habe ich mit ihr die schönste Welt
Da ist alles andere völlig egal

Wie wirklich ist die Wirklichkeit
Fragte uns schon Watzlawick
Wie ich sie mir täglich mache
Antwortet da die Pipi in mir

Auch wenn meine Liebste ganz
Objektiv der perfekt schönste Anblick
Bereits ist gönne ich allen großzügig
Das irrende Gefühl ihre sei es auch

Dann sind alle so zufrieden wie ich
Sehen es als ihre Wirklichkeit die es
Damit irgendwie wird und ich habe
Am Ende natürlich immer Recht

jens tuengerthal 01.02.2019