Frauenliebe
Sitze inzwischen oben in den
Bequemen clubby Ledersesseln
Gegenüber von Bowie unter dem
Ein verliebtes Paar innig schmust
Sie liegt mit ihrem Kopf in seinem
Schoss und ich frage mich warum
Liebe ich Frauen so sehr wenn ich
Den androgynen Bowie über den
Beiden Schmusern sehe und weiß
Doch tief in mir ganz sicher was ich
Begehre nur nicht warum die Natur
Es mal so und dann wieder anders
Macht und was die Liebe begründet
Doch sehe ich eine Frau in Not
Will ich sie auch unter Einsatz meines
Lebens aus dieser retten während
Bei meinem Mann in mir zuerst
Die Frage aufkommt ob er das will
Sich vielleicht lieber alleine rettet
Was ich mich bei Frau nie fragte
Auch wenn ich es mich heute
Natürlich ganz korrekt auch frage
Will meine Natur etwas anderen
Das Paar räkelt sich und macht
Sich bereit zum Aufbruch das
Warum des Begehrens bleibt
Wir reden noch ein wenig über
Das Gedicht und die Liebe
Ohne eine Frage zu klären
jens tuengerthal 8.2.25
Das Gedicht „Frauenliebe“ ist eine introspektive Geschichte über Liebe, Verlangen und das Geheimnis der menschlichen Natur.
AntwortenLöschenDer Dichter beobachtet die Welt aus der Distanz – im Sessel sitzend blickt er auf ein verliebtes Paar und die Figur David Bowies, der mit seinem androgynen Aussehen ein fließendes Element in die Wahrnehmung von Geschlecht und Attraktivität einführt.
Im Mittelpunkt der Überlegungen steht die Frage: Warum liebe ich Frauen?
Der Erzähler ist sich seiner Wünsche sicher, fragt sich aber gleichzeitig nach deren Quelle. Der Text berührt grundsätzliche Fragen zur Natur von Liebe und Verlangen: Sind sie biologisch, kulturell bedingt oder vielleicht oft zufällig?
Spannend ist der Kontrast in den Reaktionen des Erzählers auf bedrohliche Situationen – gegenüber einer Frau verspürt er ein instinktives Bedürfnis nach Schutz und bedingungsloser Unterstützung, während sich bei einem Mann zunächst die Frage nach dessen Willen, Autonomie und Verteidigungsfähigkeit stellt. Dies unterstreicht die tief verwurzelten Unterschiede in seiner emotionalen Einstellung gegenüber beiden Geschlechtern.
Das Gedicht nimmt die Form eines Bewusstseinsstroms an – Gedanken fließen ineinander, Reflexionen über Wünsche vermischen sich mit Beobachtungen der Umgebung und der Schluss bleibt offen. „Der Grund für das, was wir tun“ – die Frage „Warum?“ bleibt unbeantwortet, wie viele andere Fragen zu Liebe und Identität.
Es handelt sich um einen poetischen Text voller Feingefühl und philosophischer Tiefe, der weniger Antworten liefert als vielmehr zum Weiterdenken anregt.
Glückwunsch!