Sonntag, 15. Mai 2016

Kulturgeschichte 0222

Frankfurtsgrauen

Während Frankfurt heute an der Weser
Das Grauen der Niederlage in vorletzter
Minute erlebte noch um seinen Platz
In der Liga mit der Relegation bangt
Sei an die andere schwerste Niederlage
Der freien Reichsstadt erinnert die sie
Am 14. Mai 1389 in der Schlacht bei
Eschborn während der Kronberger Fehde
Im Städtekrieg erlitt gegen
Ruprecht II. von der Pfalz
Ulrich V. von Hanau
Sowie die Ritter von Kronberg

Die Fehde erlangte auch der Schlacht
Bei Eschborn wegen Berühmtheit die
Zur schwersten Niederlage Frankfurts wurde
Die wachsende Reichsstadt die sich
Aufgrund eines Privilegs selbst verteidigen
Durfte seit 1356 geriet zunehmend in
Konflikte mit benachbarten Adligen
Grundlage waren die Bündnisse
Mit den wetterauischen Reichsstädten
Friedberg Wetzlar und Gelnhausen
Die zu bewaffneten Bündnissen
Gegen den niederen Landadel führten
Dessen wirtschaftlicher Niedergang
In dieser Zeit begann warum die
Raubritter Kaufleute überfielen die
Auf dem Weg zur Messe in Frankfurt
Mit reichen Waren und Gütern waren

Die Stadt nahm dann entweder die
Fehde gegen die Adeligen auf oder
Verbündete sich mit ihnen was
Lange Fehden beendete zuvor hatte
Die Stadt in vielen Fehden bereits
Zahlreiche Burgen im Umkreis zerstört
Zwischen 1382 und 1425 war die Stadt
In 225 Fehden verwickelt bei denen
Sich viele Adelige auch verbündeten

Im Städtekrieg im Rahmen des
Schwäbischen Städtebundes dem
Frankfurt beigetreten war hatten sie
Bereits zahlreiche Niederlage erlitten

So wie Stuttgart heute mit Frankfurt
Im Abstiegskampf der Bundesliga
Unterlag die Schwaben bereits als
Absteiger feststehen während die
Eintracht zumindest noch eine
Chance auf Klassenerhalt hat

Vor der Schlacht bei Eschborn hatte
Frankfurt bereits die Niddabrücke bei
Nied abreißen lassen und die Burgen
In Bergen Bonames und Rödelheim
Mit Mannschaften verstärkt und die
Söldner brannten mal Wallau nieder
Dafür nahm die Gegenseite einige
Sachsenhäuser in den Weinbergen
Gefangen konnten aber noch nicht
Nach Sachsenhausen eindringen

Im Mai 1389 plante Frankfurt eine
Offensive mit einem Aufgebot von
2000 Bürgern sowie einigen Söldnern
Die zu dem Raubrittersitz Burg Kronberg
Gesandt wurden einem alten Gegner

Heute leben in Kronberg vornehmlich
Die reichen Bänker womit wir wieder
Fast beim Raubrittertum wären wenn
Dies auch von Frankfurt noch begrüßt
Heute wird weil Geld und Handel eben
Die Domäne der Stadt noch sind

Die Streitmacht Frankfurts bestand aus
Angehörigen der vornehmen Ratsfamilien
Mit ihren Knechten die Fußtruppen wurden
Von den einzelnen Zünften gestellt

Obwohl nur schwach bemannt unternahmen
Die Kronberger einen Ausfall und wurden
Dabei zurückgeschlagen und teilweise
Bereits gefangen genommen jedoch sandten
Sie in höchster Not noch einen Boten gen
Oppenheim zum Pfalzgrafen und während
Die Frankfurter nun einträchtig die Burg
Umschlossen wurden bereits 150 Gleven
Kurpfälzische Reiter gen Kronberg gesandt

Ein Gleven ist ein berittener Ritter mit
Etwa drei bis vier bewaffneten Männern
Um ihn als kleinste militärische Einheit

Auch die Hanauer schickten Hilfstruppen
Was schnell bekannt wurde warum die
Weitere Belagerung gefährlich wurde
Die Frankfurter schnell die Gefangenen
In die Stadt schickten und den Wald
Um Kronberg ein wenig verwüsteten

Am 14. Mai 1389 schließlich griffen die
Vereinigten Streitmächte von Pfälzern
Hanauern und Kronbergern die Stadt
Bei Eschborn mit 400 Reisigen an
Reisige waren im Mittelalter
Bewaffnete Reiter insofern damals
Reisen soviel wie Kriegsfahrt hieß
Wobei das städtische Aufgebot
Den Kronbergern und ihren Verbündeten
Mit deren Berufssoldaten unterlegen war

Als diese beim zweiten Angriff dann
Den Frankfurtern in den Rücken fielen
Ergriff das Frankfurter Fußvolk ängstlich
Bereits die Flucht worauf sie auch
Die Reisigen von dort mitrissen noch
Am Ende hatte Frankfurt 100 Tote
Sowie 612 Gefangene zu beklagen
War chancenlos unterlegen

Auch das Reichsbanner der damals
Schwarze Reichsadler auf rotem Grund
Ging verloren warum seitdem das
Stadtwappen der Weiße Adler auf rot ist

Es waren darum soviel mehr Gefangene
Als Gefallene in der Schlacht weil schon
Von Beginn an die Flucht regellos verlief
Mit Gefangenen zumindest Lösegeld
Noch zu erpressen war doch hatten sie
Noch Glück mit der einbrechenden Nacht
Dass die Kronberger nicht gleich die Stadt
Auch angriffen und nahmen dafür musste
Frankfurt 73.000 Gulden für die Gefangenen
An die Sieger alle zahlen und es dauerte
Über 100 Jahre die dafür aufgenommenen
Schulden wieder zu tilgen insgesamt betrugen
Die Schulden das doppelte des jährlichen
Einnahmen der Stadt die über keinerlei
Barvermögen verfügte darum war für
Frankfurt wichtig künftig ungestört Messen
Stattfinden zu lassen was durch Bündnisse
Mit den Siegern erreicht wurde warum
Die Stadt künftig mehr auf die Macht
Des Geldes setzte und Fehden vermied

Das Kunstwerk Schiefer Wald mit 26
Schief gepflanzten Bäumen auf dem Feld
Bei dem die Schlacht stattfand erinnert
Seit 2014 in Schieflage an die Niederlage

Frankfurt hat keine Streitmacht mehr
Wird wie das ganze Land nur von außen
Von der Bundeswehr verteidigt und auch
Fehden finden nur noch zwischen Gangs
Von Rockern und Verbrechern statt
Der Landfriede hält inzwischen gut
Raubritter residieren nur noch in den
Glänzenden Hochhäusern und betrügen
Nur den Staat um Steuern wie ihre
Kunden um das große Geld
Mit dem der Staat sie spielen lässt
Um seinen Anteil zu bekommen
Sie tragen eher Anzüge als noch
Ritterrüstungen und haben in ihren
Limosinen mehr Pferdestärken als
Ein ganzes Ritterheer aufbot

So geht es in Frankfurt immer noch
Um das große Geld das seinen
Einfluss im Staat wacker verteidigt
Ob das soviel besser ist möge
Die Nachwelt entscheiden zumindest
Sterben beim Geschäft hier weniger
An Kriegen wird anderswo verdient
jens tuengerthal 14.5.2016

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