Donnerstag, 4. Dezember 2025

Ankommen

Ankommen

Beieinander ankommen um
Miteinander glücklich zu sein
Ist der Superlativ sowohl von 
Liebe wie von GIück warum

Sie Liebste nennen nahe liegt 
Erspart auch das Risiko der
Immer peinliche Verwechslungen
Von Namen in romantischer Situation

Was beide zügig beenden kann
Wie Abfahrt statt Ankommen am
Gleichen Gleis bedeutet dann
Warum der Superlativ im Alltag

Lieben gut retten kann die so
Sich weiter als Liebste noch
Angekommen fühlen können
Ein die Haltbarkeit der Liebe

So drastisch erhöhendes Mittel
Und eine überdurchschnittliche 
Liebste schlägt jeden nur Schatz 

Dabei bleiben wir doch gerne weil 
Superlativ sich super geil anfühlt
Geradezu wie erwählt ohne Wahl 

jens tuengerthal 4.12.25

Mittwoch, 3. Dezember 2025

Deutsches Glück

Deutsches Glück 

Was hat Deutschland doch
Für ein Glück mit seinem so
Wirtschaftsaffinen Kanzler 

Der in Zeiten großer Not
Wenn die Flugbereitschaft
Nicht bereit steht auch mit

Dem eigenen Jet fliegen kann
All den faulen Deutschen nun
Endlich sagt dass sie viel mehr

Arbeiten müssen um sich noch
Ihren Wohlstand zu leisten damit 
Seine Regierung noch mehr ominöse

Milliarden Pakete packen kann
Im sozialdemokratischer Tradition
Mittel wie noch nie mit der Gießkanne

An ihre verdienten Parteigenossen
Die einmal Minister waren verteilt
Über die Partnerin im Ministerium

Die kommt ja wie der beliebteste
Aller Kanzler auch aus der Wirtschaft
Vermutlich Jägerstube in Franken 

Deutschland kann wirklich froh
Wie dankbar sein für diesen Kanzler
Der dem Land zeigt wie es geht

Will weiter Verbrennungsmotoren
Fördern für die deutsche Wirtschaft
Verhindert damit allen Fortschritt 

Um eine Technik mit ominösen
Antrieben staatlich zu fördern die
Ins Technik Museum längst gehört

Vielmehr hält dieser Kanzler weiter
Mit Trump Augenkontakt wie dessen
Fortschrittlichen Programm für MAGA

Politik alter weißer Männer eben
Das hat sich schon immer bewährt
Wie Putin und China uns zeigen

Die Fortschritte Chinas auf dem
Gebiet alternativer Energien sind
Sicher nur ein kleiner Ausrutscher 

Weiß doch jeder wie hässlich die
Windräder und Solarkollektoren im
Guten deutschen Wald erscheinen

Wo es noch echtes Schwarzbrot gibt
Steht das Deutsche Glück vor den
Geschlossenen Grenzen Schlange

Lasst uns froh und dankbar sein
Für diesen Kanzler der sich nicht
Von der Wissenschaft ablenken lässt

Millionen Schwarzbrotesser die unter
Afrikanischem Weißbrot leiden sehen 
Warum es dort keine Entwicklung gibt

Lasst uns froh und dankbar sein für
Dieses Deutsche GIück das aus dem
Schönen Sauerland nach Berlin zog 

jens tuengerthal 3.1.25


Lektürentagebuch 3.12.25

Lektürentagebuch 3.12.25

In exakte Vision gelesen das den
Untertitel Helen Hessels Jules und
Jim trägt von Ulrike Haage wie zur
Tonalen Umsetzung Ulrike Voßwinkel

Eine faszinierende Hörspielvariante
Des 1991 in Frankreich erschienen 
Journal d’Helen des Tagebuchs von Helen Hessel aus dieser Zeit

Dieses bildet den realen Hintergrund
Des Romans Jules und Jim von
Henri Pierre Roché dabei sind die
Unterlagen auf drei Archive verteilt

Franz Hessel liegt in Marbach
Helen Hessel teilweise in Frankreich
Roché dagegen in Austin Texas
Welcher Sponsor ihn auch erstand 

So wird dieses Hörspiel versuchen
Diese drei Leben aus Sicht von
Helen und ihrem Tagebuch aus
Den Tagen in Bayern kombinieren 

Auf der letzten Seite des Buches ist
Eine CD mit den Versionen des
Hörspiels in vier Teilen die ich
Vielleicht ausnahmsweise höre

Die Lektüre des Skripts dieses für
Den Bayerischen Rundfunks noch
Entstandenen Hörspiels ist etwas
Nervig in Short Cuts leider nur

Aber dennoch eine Freude die
Protagonisten und von mir so sehr
Geschätzten Autorinnen also die
Hessels und Roché zu erleben


Bei Egon Friedell in dessen Kulturgeschichte der Neuzeit
Über die Glorious Revolution 
In England unter Jakob II gelesen

Jener Jakob war der Bruder von
Karl II und ein zelotischer Anhänger
Des Papismus und der Autokratie
Der alle schlechten Eigenschaften

Seines Vorgängers hatte aber keine
Seiner guten zeigte so wäre er dazu
Außergewöhnlich bösartig gewesen
Dumm und eigensinnig noch dazu

Gegen Andersgläubige verfuhr er
Mit grausamer Strenge dabei mit
Unterstützung des Oberrichters
Jeffrey einem grotesken Untier 

Das ein roher blutgieriger Trunkenbold
Dazu noch war der sich rühmte mehr
Verräter habe hinrichten lassen als
Alle Vorgänger von ihm seit 1066

Jakob war offensichtlich ein Sadist
Wie schon Heinrich VIII dessen 
Mätressen von ausgesuchter 
Hässlichkeit wohl waren auch

War Jakob sexuell eher pervers
Eine seiner Geliebten brachte das
Mit scharfer Bitterkeit auf den Punkt
Sie wisse nicht was er von ihr wollte

Ihre Schönheit könne es nicht sein 
Weil sie keine habe und von ihrem
Verstand könne er nichts bemerken
Weil er keinen solchen besitze

Die Quelle dieses Zitats hätte mich
Ausnahmsweise interessiert aber wer
Quellen will findet sie bei Friedell so
Wenig wie bei Michel de Montaigne 

Seine Tochter war die spätere Queen 
Anne die auch meinte durch schlichte
Wiederholung in der Debatte zu 
Siegen wirklich schlicht also war

Nachdem er drei Jahre lang alles tat
Auch die ergebensten Untertanen zu
Erbittern kam es zur Revolution die
Seinen Schwiegersohn krönen ließ

Jener Wilhelm von Oranien wurde 
Von Whigs und Tories hier einmütig
Ins Land gerufen und gekrönt was
Von Juristen als legitim begründet

Dem schlossen sich die Theologen an
Dabei war der neue König beim Volk
Erstmal nicht viel beliebter als der
Alte es noch gewesen war blieb fremd

Seine Stellung wurde erleichtert durch
Die völlige Ergebenheit seiner Frau 
Der Tochter Jakobs die viele als die
Legitime Königin von England sahen

Wilhelm wurde einer der größten
Diplomaten und Feldherren seiner
Zeit sah aber als Holländer dafür
Ludwig XIV als seinen Erbfeind

Dies änderte die Bündnispolitik
Englands vollständig und brachte
Eine große Koalition gegen die
Franzosen noch zustande

England war damals nicht viel
Zivilisierter als der Rest Europas
Die Reiseverhältnisse waren gruselig
Kutschen versanken im Morast

In den Städten waren viele Straßen 
So eng dass Kutschen nicht fahren
Konnten es noch Hundekarren zur
Auslieferung von Waren brauchte 

Die Wirtshäuser dagegen sollen 
Ausgezeichnet gewesen sein also
Ganz anders als heute meist was
An der englischen Küche liegen mag

Auch Briefbeförderung funktionierte
Für damalige Verhältnisse auffallend
Pünktlich und zuverlässig war der
Adel noch als gentry auf dem Land

Dabei lebten sie in eher bäurischen
Verhältnissen auch die Beleuchtung
War in der Großstadt noch völlig
Mangelhaft wenn überhaupt

Es war privatisiert worden und der
Entsprechende Unternehmer hatte
Sich verpflichtet vor jedes zehnte
Haus ein Licht aufzustellen

Die meisten Landhäuser wären 
Noch Holzbauten gewesen ohne
Tapeten und Teppiche der ländliche
Gentleman trank sein Starkbier

Dabei wurde wohl soviel getrunken
Dass Todesurteile nur von morgens
Um sechs bis ein Uhr gefällt werden
Durften nüchterne Richter zu haben

Die meisten Männer hatten nahezu 
Keine geistigen Interessen sondern
Beschäftigten sich mit Jagd Spiel
Politik und Pferden wie heute noch

Noch niedriger war die Bildung der
Frauen die verglichen noch zur
Elisabethanischen Zeit weniger
Geworden war und schlicht

So zumindest passte das Landvolk
In normaler Schlichtheit zusammen
Was das Verständnis wohl erleichtert
Von was wer auch was verstand 

jens tuengerthal 3.12.25

Ewiger Frieden

Ewiger Frieden

Der ewige Frieden ist eine
Politische Vision der Aufklärung
Genial formuliert einst von Kant
Infragegestellt leider von Moltke

Es gibt keine vernünftige Begründung
Für das Töten von Menschen allein 
Zur Verfolgung nationaler Ideen doch 
Gibt es eine einfache Lösung dafür

In einer postnationalen Welt die nach
Europäischem Vorbild nur noch eine
Währung weltweit hat werden Kriege
Unbezahlbar und nie lohnend sein

Momentan tun die USA China wie
Russland so als könnten sie die Welt
Mit Gewalt und Erpressung künftig
Wie kolonial unter sich aufteilen

Nationen sind keine Partner für
Den Ewigen Frieden sondern die
Ursache aller Kriege warum sie
Kein Modell für die Zukunft sind

Die Vision Kants vom Ewigen Frieden
Als Vertragswerk das den Krieg auf
Dauer unbezahlbar macht ist in
Den Verträgen von Maastricht real

Folgen wir diesem Weg für die Welt
Wird der ewige Frieden Wirklichkeit
Wie die Nationen endlich Geschichte
Es ist die größte Chance der Welt

Nur noch alte Männer klammern 
Sich an den Traum von Macht 
Mit Erpressung die aber bald
Natürlich sterben stören uns noch

Der ewige Frieden nach dem Modell
Von Europa also postnational ist die
Kooperative Zukunft für die Welt
Besser wir leben künftig danach

Diese Vision einer besseren Welt
Ohne Nationen und Religionen die
Im Geist der Aufklärung verbunden
Sollte unser aller Ziel bleiben

jens tuengerthal 3.12.25

Freiheitsverteidigung

Freiheitsverteidigung

Die Ukraine verteidigt die Freiheit
Europas gegen Russland denn 
Wie schnell Putin einmarschiert
Haben wir alle deutlich gesehen

In die Verteidigung unserer Freiheit
Zu investieren hat seinen Preis
Teurer wäre langfristig nur
Sich dies sparen zu wollen

Wie wenig dem Kreml zu trauen ist
Scheint empörend offensichtlich
Fraglich nur was daraus nun folgt
Wie eine Lösung aussehen kann 

Ein langfristig nötiges Miteinander
Ist wichtiger als der Streit um Grenzen 
Wie Unverletzlichkeit von Nationen im
Postnationalen Europa der Zukunft

Postnational weil Nationen immer
Die Geldhoheit ausmacht wie die
Damit verbundene Kompetenz Kriege 
Zu führen und zu finanzieren

Die Ukraine verteidigt die Freiheit
Von der wir nur im Frieden etwas 
Alle auch haben und den es auf
Dauer nur postnational geben wird

Deutschland und Frankreich waren
Erbfeinde für lange Zeit heute sind 
Beide das Herz des postnationalen
Europa als Vision für die Welt

Natürlich wäre es politisch gut wenn
Putin und Trump von einem neuen
James Bond erschossen würden aber
Wem will ich den Tod wünschen 

So sind meine Grundsätze gegen
Gewalt und Todesstrafe zu sein mir 
Heiliger als die beiden schlimm sind
Was eine kategorische Frage ist

Lieber möchte ich Trump und Putin
Wie unartige Kinder behandelt sehen
Mit pädagogischen Maßnahmen die
Der Vernunft eine Perspektive geben

Gewalt Hass und Krieg sind keine 
Je vernünftige Lösung um die es 
Europa als Vorbild stets gehen sollte
Dies sollte bedenken wer Wege sucht

Die Freiheit verteidigt auf Dauer nur
Wer zum ewigen Frieden strebt der
Eine der genialsten Ideen Kants war 
Die einzig postnational realistisch ist

jens tuengerthal 3.12.25

Dienstag, 2. Dezember 2025

Liebeslust

Liebeslust

Liebeslust wird auf
Dem ie betont dabei ist
Lust genauso groß

jens tuengerthal 2.12.25

Vorfreude

Vorfreude

Vorfreude fordert
Geduld bis es soweit ist
Danach war vorbei

jens tuengerthal 2.12.25

Liebeszweifel

Liebeszweifel

Wer nie an Liebe
Zweifelte liebte eher
Nie ganz zweifellos

jens tuengerthal 2.12.25

Lektürentagebuch 1.12.25

Lektürentagebuch 1.12.25

Im Zauberberg von Thomas Mann
Wurde Joachim nun Bettlägerig als
Er auch passierte Kost und Brei 
Nicht mehr alleine essen konnte

Der Hofrat ordnete Flüssignahrung
Wie strenge Bettruhe an noch auf
Den letzteren Spaziergängen davor
Mit seinem Vetter Hans Castorp

Hatte Joachim den Arm von Hans 
Der ihn an kritischen Stellen stützte
Sobald wie möglich abgeschüttelt
Um nur ja Haltung zu bewahren 

Hans hatte bemerkt wie dessen
Augen trüb wurden und der Blick
Sich eher senkte doch noch war er
Nur leicht gelblich statt braungebrannt

Am letzten Abend vor der dann 
Finalen Bettruhe sucht er noch mal
Im Musikzimmer das Gespräch mit
Der hochbrüstigen lachenden Marusja

Sie saß im Schaukelstuhl den er so
In der Schräge hielt dass sie ihn
Direkt anschauen musste und Hans
Hielt von diesem Abschied Abstand

Mit Beginn der Bettlägerigkeit schreibt
Hans der Familie dezent und höflich
Dass es Joachim gut täte wenn nun
Seine Mutter käme was dazu auch

Hofrat Behrens für geboten hielte
Worauf Luise Ziemßen drei Tage
Später eintrifft und von Hans mit
Dem Schlitten dazu abgeholt wird

Welches Gesicht er sich dafür
Zurechtlegte und wie er direkten 
Fragen der Tante auswich beschreibt
Mann mit dezenter Ironie dabei

Am Bett von Joachim mit der Mutter 
Welche dessen dürre gelbliche Hand 
Hielt bemerkte nun auch Hans dass 
Dieser nun ein Moribundus war

Abgemagert und ohne alle Kraft
Ertrug er nur noch den Rest der
Ihm am Leben blieb und hatte
Nicht mal die Kraft zu lächeln

Seine Mutter aber entwickelte
In seiner Nähe Löwenkräfte 
Die alle für ihren Sohn tun wollte
Ohne wirklich helfen zu können 


Zwei Briefe in den Buddenbrooks
Gelesen am 2. August 1846 schreibt 
Konsul Buddenbrook einen solchen
Mit klugen Ratschlägen an Thomas

Zum Besuch von Christian bei ihm
Der ja nun in London auch noch
Kaufmann werden will nachdem 
Es mit der Wissenschaft nichts war

Erfreut zeigt sich der Vater von den
Erfolgen seines Sohnes in Amsterdam
Der von Lohnerhöhung berichtete
Rät ihm weiter fleißig zu bleiben

Auch einen guten Draht zu seiner
Patronin solle er aufbauen der ihn
In Notfällen sehr gut tun könnte
So wäre seine Erfahrung gewesen

In Inhabergeführten Geschäften ist
Die Frau des Chefs eine wichtige
Persönlichkeit für den eigenen Erfolg
Auch soll er nach einer Braut schauen 

Berichtet vom Besuch bei Tony die
Im fünften Monat schwanger wäre
Wo aber alles sehr gut aussähe
Wie der Doktor ihm versicherte

Besorgt über dessen Gesundheit der
Von einer nervösen Störung sprach
Erzählt er von seiner Kur damals die
Er sich nur ungern nun leisten würde 

Erwähnt dabei die unruhigen Zeiten
Was 1846 also politisch im Vormärz 
Kommende Ereignisse andeutet die
Revolution quasi schon vorwegnimmt

Die Geschäftsideen des Sohnes sieht
Der eher konservative Vater mehr als
Kritisch er solle doch bitte bei allem
Den Grundsatz der Firma beachten

Danach soll er nur des Tags solche
Geschäfte machen dass er auch 
Des Nachts gut schlafen könne
Was ihm immer geholfen habe

Zwar wären inzwischen andere
Die diese Grundsätze nicht ehrten 
Erfolgreich wie Strunck & Hagenström
Er hoffe auf das Erbe der Mutter 

Auch die vielen ihm nun vom Senat
Übertragenen Aufgaben weiter für die
Finanzen und die Stiftungen forderten 
Gerade seine volle Aufmerksamkeit 

Verabschiedet sich mit zahlreichen
Namentlich aufgezählten Grüßen wie
Dem Wunsch er möge arbeiten beten
Und sparen was ein feiner Witz ist

So legt Thomas Mann dem frommen
Konsul den Wahlspruch der Mönche
Ora et labora der die Ordensregel
Der Benediktiner ist in den Mund

Dieses ergänzt um Sparsamkeit was 
Den tief gläubigen Finanzsenator von 
Lübeck eher zeigt als den gerissenen
Geschäftsmann den es nun bräuchte

Nicht umsonst schreibt er seien die
Geschäfte nicht mehr gewachsen
Seit dem Tode des Großvaters was
Zeigt wohin Frömmigkeit nur führt 

Zumindest geschäftlich scheint es
Nur seriös weniger aussichtsreich
Spannend aber ist dass der einst
Mönchische Zweiklang hier zum

Dreiklang mit Sparsamkeit wird
Was die merkelsche Gebetsmühle
Also schon früher aktuell machte
Die durch Sondervermögen ersetzt

Was zum Glück die Firma führt
Ob für öffentliche Finanzen nun
Anderes gelten muss als für Firmen
Scheint gerade wieder spannend

Während ein mafiöser Makler nun
Die größte Volkswirtschaft wie eine
Private Firma führt ohne dabei die
Fragen der Zeit irgend zu verstehen

Zeigt sich wie aktuell Buddenbrooks
Auch 125 Jahre nach dem Erscheinen 
Immer noch sind und wie genial Mann 
Ihr Scheitern mit eingebaut hat schon

Der zweite Brief in diesem Kapitel
Ist von Bendix Grûnlich diesmal vom
13.. Oktober 1846 der damit seinen
Schwiegereltern die Geburt mitteilt

Vor einer halben Stunde erst sei Tony
Niedergekommen aber Mutter und
Kind seien wohlauf schreibt hier der
Sichtlich aufgeregte junge Vater

Tony ist sogar schon wieder so fit
Dass sie den Brief noch um ein PS 
Zur Namenswahl ergänzt bei der sie
Mit G. also Grûnlich nicht einig sei

Mit ganz wenig deutet Mann hier
Im formalen Schreiben an seine
Schwiegereltern schon vieles an 
Was Grünlich genau charakterisiert

So wird die erzählte Handlung des
Romans durch Briefe ergänzt die
Wichtiges über das Leben erzählen
Ohne den Ort verlassen zu müssen

Geballte Information zum Verständnis
Die nicht direkt erlebt so aber noch
Indirekt so erzählt wird ist ein guter
Trick die Handlung voran zu bringen

Zusätzlich charakterisieren beide
Briefe noch ihre Verfasser die sich
Auf ganz typische Weise zeigen was
Den größeren Kontext herstellt

Ein wirklich genialer Schachzug
Der Abwesende wie hier Thomas
Oder Christian einbezieht ohne
Den Ort der Handlung zu verlassen

Auch das Ende von Grünlich deutet
Sich im Staunen des Konsuls an
Über die viele Zeit die er ihnen noch
Widmet ergänzt um sein Bedauern

Dass er seine Schwiegereltern die
Duchamps in Hamburg nicht mehr
Besuchen konnte auf deren Erbe
Er ganz Kaufmann für die Firma hofft

Sich um das Erbe bemühen wollen
Aber keine riskanten Geschäfte für
Die Firma wagen und den Sohn zu
Ora et labora mit Spaten zu mahnen

Das zeigt eine Familie die ziemlich
Nah am Abgrund schon steht über
Den sie sich bei Grünlich empört
Wie manche Grenzen hier fließen

Es sind diese Kleinigkeiten auch die
Beim ersten Lesen kaum bemerkt
Eine wirklich geniale Komposition
Des ganzen Romans hier zeigen

Welch Freude ist es sie nun bei
Der zweiten Lektüre zu genießen
Wie alle Werke Thomas Manns
Mehrfach gelesen werden sollten 

Dies auch den Humor zu sehen
Der noch die unmöglichsten Szenen 
Mit einer großen Komik verbindet
Sogar dem Tod lächelnd begegnet

Auch wenn es heute gerade noch
Modisch ist Thomas Mann zum
Jubiläum als verklemmten Schwulen
Zu offenbaren zählt sein Humor allein

Jeder der Mann ausgiebig las weiß
Um diese Neigungen die er selbst
Oft genug noch verspottet im Werk
Aber er macht sich über sich lustig

Die sexuellen Offenbarungen auf
Regenbogen Niveau sollen uns einen
Humorlosen verklemmten Schwulen
Zeigen der darum so schrieb 

Wer Mann verstehen will sollte sich
Auf sein Werk konzentrieren statt 
Wie Illies im Dreck zu wühlen ohne
Je den großen Humoristen zu sehen

Thomas Mann ist der komischste
Unter den deutschen Schriftstellern 
Merkt nur kaum einer weil alle lieber 
Über ihn statt ihn selbst lesen 

Die kurzen Abschnitte heute zeigen
Wieder den grandiosen Humoristen
Darüber sollte geforscht werden denn 
Deutsche die über sich lachen können

Sind eine wirklich seltene Spezies
Den meisten Biographen offenbar
Völlig unvorstellbar die sich lieber
Über Mann schreibend lustig machen

Der Spott über die eigene Familie mit
Viel Humor wie über sich selbst dabei 
Als völlig unfähigen Kaufmann der nur 
Künstler werden konnte zeigt es uns 

Der Humor im Werk Thomas Manns
Wäre ein wichtiges Thema für die
Zukunft vielleicht lernen Deutsche 
Von ihm auch über sich lachen

Dann würden mehr Thomas Mann
In seiner komischen Tragweite als
Autor endlich verstehen lernen statt
Nur spießig Abgründe zu suchen 

Diese Skandal-Biographien zeigen
Vor allem humorlose Autoren die den 
Witz bei Thomas Mann nicht sehen
Weil er zu vornehm dezent für sie ist

Damit sind llies & Co nur Offenbarung
Des schlichten Wesens der Verfasser
Die besser für Bild oder Bunte künftig
Schrieben statt je wieder Biographien

Werde weiter für den Humor bei
Thomas Mann als komischsten
Deutschen Autor kämpfen ohne das
Sonst obligatorische Schenkelklopfen

jens tuengerthal 2.12.26

Montag, 1. Dezember 2025

Liebesentspannung

Liebesentspannung

Was unvorstellbar aufregend 
Sich nacheinander sehnte 
Wird plötzlich ganz normal
Wenn einfach erreichbar

Wird der Liebestraum fast
Zur Beziehung und kann
Sich in Ruhe gedulden 
Bis Familie erledigt ist

Keine Familie mehr gründen
Zu wollen ist der Schlüssel
Zur erotischen Entspannung
Die einfach genießt was geht

Nichts muss aber alles kann
Kommt der Genuss rechtzeitig
Zusammen wie voller Freude
Ohne jede weitere Erwartung

Geliebte haben keine Fehler
Sie sind ein zeitweiser Genuss
Der dadurch noch reizvoller wird
Glücklich wer es genießen kann 

Sich Familie und alle Erwartungen
Lieber ersparen könnte das Leben
Wesentlich entspannter machen
Dafür auf Lust und Liebe konzentriert 

Manche meinen das sei eine Art
Rosinenpickerei die sich nur das
Gute vom anderen nimmt was mir
Im übrigen vollkommen genügt

Liebe und Lust entspannt genießen
Statt alles sonst daran zu hängen 
Könnte das größte Glück sein was
Besser keinem mehr verraten wird 

Dabei bleiben weil es gut tut und
Familie für sich sein zu lassen
Ohne davon tangiert zu werden
Ist ein Modell entspannter Zukunft

Geliebter zu bleiben könnte die
Schönste lustvolle Entspannung
Im Leben als Flaneur sein der
Gerne etwas daneben steht

Alles Gute und alles Schöne voller
Liebe miteinander zu haben ohne 
Erwartung Stress Enttäuschung im
Beziehungspaket nur zu buchen

Gut sich daran stets zu erinnern 
Wenn Romantik zum Unsinn uns 
Leichtsinnig verführen noch will 
Dass Geliebte alles Gute haben

jens tuengerthal 1.12.25

Ankommen

Ankommen

Ganz beieinander
Ankommen ist Hauptgewinn
Im Liebeslotto

jens tuengerthal 1.12.25

Warten

Warten

Aufeinander zu
Warten erhöht Vorfreude
Manchmal unendlich

jens tuengerthal 1.12.25

Lustbeben

Lustbeben

Vor Lust zu beben ist wunderbar
Es zu teilen größtes Glück auch
Wenn es alles erschüttern kann
Ist das Risiko eher gering dabei

Statt steter Lebensgefahr
Wie sie in der Liebe vorkommt
Stärkt die Lust sogar noch das
Immunsystem macht also stark

Schöner noch ist es wo sie
Miteinander geteilt wird 
Traumhaft wenn einander
Dabei dadurch geschenkt

Das Beben kann davor schon
Beginnen sich dabei steigern
Um befriedigt wiederzukommen
Als seliges Echo im Nachbeben

Nach meiner geringen Erfahrung
Sind Frauen im Beben talentierter
Weil sie in ihrer Natur oft sensibler
Wahrnehmen und reagieren

Als Mann von schlichter Natur
Ist es das größte Glück eine
Frau mit Lust und Liebe zum
Beben bringen zu dürfen

Dies miteinander zu teilen
Ist der schönste aller Gipfel
Nichts anderes lohnt noch
Wenn du das erleben darfst

Du brauchst keine Berge mehr
Besteigen für die Aussicht von 
Oben weil es nie an das so
Geteilte Glück heranreicht

Sich dies bewusst zu machen
Erleichtert das Leben du hast
Miteinander alles erreicht kannst
Zufrieden einfach dabei bleiben 

Die Lust ist keine ewige Suche
Es gibt nichts größeres mehr 
Du hast das Ziel der Träume
Erreicht und kannst bleiben

jens tuengerthal 1.12.25

Liebesbeben

Liebesbeben

Liebe ist wie ein Erdbeben
Sie kommt völlig unverhofft
Manches stürzt infolge ein 
Einige werden verschüttet

Nicht alle werden gerettet
Einige von manchen finden
Ihre Welt danach zerstört
Andere entdecken plötzlich

In der veränderten Welt
Ein Paradies für sich das
Raum für neue Träume lässt
Diese gewinnen wirklich

Jene deren vorher Welt
Einstürzt verlieren alles
Vorherige Ordnung geht
Im Chaos des Bebens

Gern spurlos verloren
Bis eine neue sie ersetzt 
Oder wir ohne weiter leben
So ist Liebe immer erschütternd 

Offenbart uns neue Seiten die
Schönes wie schreckliches bringen 
Was wir in ihr sehen können
Liegt selten an uns allein 

Manche fühlen sich glücklich
Gerettet wie neugeboren
Andere brauchen ein Leben
Vom Trauma geheilt zu werden 

Es könnte jederzeit wieder beben 
Egal wie bewegt Liebe ganz viel
Immer dankbar sollte sein
Wer infolge glücklich wurde 

Es ist halt irgendwie Natur
Damit müssen wir leben
Sagt sich leichter mit Abstand
Den Betroffene nie haben

Leichter fällt das all denen
Die keine Angst haben das
Beben könnte alles verändern
Weil es so ihre Träume realisiert

Was auch immer das Liebesbeben
Mit unserem bisherigen Leben
Alles anstellt am Ende bleibt
Kein Stein dabei auf dem anderen

Dann bauen wir uns besser
Sichere Schlösser für uns statt
Lange im Dreck zu wühlen
Den das Beben freilegte 

Vielleicht leben wir dann glücklich
Bis zum nächsten Beben darin 
Manchmal kommt auch keines
Dann bleiben wir glücklich

jens tuengerthal 1.12.25