Dienstag, 9. September 2025

Vielosophie

Vielosophie

Braucht es mehr Philosophie um dem Sein
Auf die Spur zu kommen und dazu Wege
Zu finden die eigenes Handeln begründen 
Oder genügt Gefühl zu spüren was zählt

Am Anfang steht damit die Frage was 
Philosophie überhaupt ist was sie will
Wie sie ihre Ziele zu erreichen sucht
Danach fragt sich wie sie zum Gefühl steht

Die Philosophie teilt sich in die Bereiche
Erkenntnistheorie Ethik Logik Metaphysik
Sie heißt wörtlich Liebe zur Weisheit und
Versucht unsere Sein zu verstehen

Die Erkenntnistheorie untersucht die
Natur des Wissens wie seines Erwerbs
Nach unseren Möglichkeiten also auch
Die Grenzen menschlichen Verstandes 

Die Logik analysiert die Struktur korrekter 
Argumente und hilft dabei Fehlschlüsse zu 
Erkennen und zu vermeiden ist also quasi
Die Rechnungsprüfung der Philosophie

Die Metaphysik erforscht die allgemeinsten 
Prinzipien der Realität weiter die Natur von 
Objekten ihre Eigenschaften und die des 
Seins im Allgemeinen was es ausmacht

Dazu verwendet die Philosophie ganz
Verschiedene Methoden zur Erkenntnis
Das kritische Hinterfragen steht dabei
Am Anfang der Suche nach Begründungen

Die Begriffsanalyse dient der Klärung der
Bedeutung der dazu verwendeten Begriffe
Gedankenexperimente überprüfen dabei
Hypothetisch die Konsequenzen der Ideen

Argumentation und Dialektik schließlich
Dienen der Entwicklung und Prüfung von
Argumenten zur Erreichung von tieferen
Einsichten durch kritisches Denken

Die Philosophie will so die kritische
Urteilsfähigkeit erhöhen um Informationen
Objektiv prüfen und bewerten zu können
Womit sie analytische Fähigkeiten schult

Damit können komplexe Probleme zerlegt
Werden um logische Zusammenhänge
Infolge erkennen besser zu erkennen was
Der kritischen Reflexion seiner selbst dient

Kernfragen dabei sind was ist der Mensch
Was kann ich wissen und was soll ich tun
Sie hinterfragt das Denken und Erkennen
Wie das Handeln um die Welt zu verstehen 

Viele der wichtigsten Entscheidungen im
Leben entziehen sich der Philosophie sie
Folgen intuitiven Entscheidungen die wir
Dabei nur selten begründen können

Dennoch sind Fragen wie wen ich liebe
Was mich glücklich macht entscheidend
Um ein gutes Leben zu führen ohne diese 
Philosophisch begründen zu können

Ist die Philosophie also im Kern des
Menschlichen Lebens inkompetent
Oder ist sie ein Wegweiser um sich
Im Chaos der Gefühle zu orientieren

Es gibt keine logische Antwort auf die
Wichtigsten emotionalen Fragen aber
Philosophie kann Karte oder Kompass
Im unserer Natur eigenen Chaos sein

Sie gibt mir Mittel an die Hand auch die
Eigene Intuition kritisch zu prüfen was
Bei schmerzhaft wiederholten Mustern
Gerade in der Liebe heilsam sein kann

Gefühl genügt um intuitiv zu spüren 
Was ich will und was mir gut tut aber
Gibt keine Orientierung wenn ich mich
Wie so oft im Netz der Emotionen verirre

Auch hilft die Intuition mir nicht dabei
Zu erkennen wo ich mir schade wie
Zwanghaft kranken Mustern folge
Was die Philosophie eher erreicht

Dies kann sie mit Mitteln der Vernunft
Ohne dazu ein Unterbewusstsein quasi
Religiös erfinden zu müssen wie es die
Psychoanalyse so gerne noch tot

Sie lässt uns also die Freiheit unser
Sein auch kritisch zu betrachten ohne
Dafür höhere Wesen zu erfinden was
Der Würde mündiger Bürger entspricht

So kommt das Gefühl von Innen was
Schnell den Blick für die Umgebung
Verlieren lässt  während Philosophie
Nach Gründen die erklären sucht

Es braucht nicht weniger Gefühl aber
Der philosophische Blick kann helfen
Mit diesem besser umzugehen um so
Wiederholte Katastrophen zu vermeiden

Mehr Philosophie kann so helfen mit
Dem eigenen Gefühl gut umzugehen
Auch einander besser zu verstehen
Weil sie die Verständigung erleichtert

Gefühl genügt für das Gefühl vollkommen
Zum Zusammenleben aber braucht es
Formen der Verständigung die über die
Bloße Intuition für alle hinausgehen

So kann die Philosophie manchmal
Mehr Gefühl retten als die Intuition
Weil sie eine Verständigung ermöglicht
Woran viele Lieben gerne scheitern 

jens tuengerthal 9.9.25

Liebesenthaltsam

Liebesenthaltsam

In der Liebe die
Enthaltsamkeit üben muss
Nach Natur scheitern 

jens tuengerthal 9.9.25

Lustprinzip

Lustprinzip

Alle Natur strebt
Nach Befriedigung 
Ihrer Lust immer

jens tuengerthal 9.9.25

Lebenssinn

Lebenssinn

Leben ist völlig
Sinnlos nach seiner Natur
Es wird niemals mehr

jens tuengerthal 9.9.25

Liebeserinnerung

Liebeserinnerung

Liebe die Frauen wirklich mit ihren
Tiefen wundervollen Gefühlen
Verehre ihre wunderbaren Körper

Mit inzwischen viel Abstand dazu
Scheinen mir alle denen ich je nah
Sein durfte noch viel wunderbarer 

Denke nicht an zickigen Streit mehr
Ihr ständiges Bedürfnis danach etwas
Zu machen statt zu genießen was ist

Vergesse immer mehr alles Leiden 
An gebrochenem Herzen oder den
Verrat der einander heiligen Gefühle 

Die Zeit hilft mir einfach dankbar für
All diese Wunder zu sein denen ich
Im Leben voller Gefühl nah sein durfte

Frauen sind einfach wunderbar wie
Jeder Verehrung würdig zumindest
Mit genug zeitlichen Abstand dann

Ganz nah und im Zusammenleben
Schienen sie mir oft Konkurrent wie
Nie so schön wie in der Erinnerung

Geradezu vollkommen scheinen mir
Heute manche damals Quälgeister
Weil die Erinnerung alles verzaubert

Heute weit über achthundert der immer
Allerschönsten tollsten Frauen später
Scheinen sie mir alle vollkommen perfekt

Sollte mich künftig nur noch auf die
Erinnerung beschränken die mich nie
Enttäuschte immer vollkommener wird

Reale Begegnungen sind anstrengend
Enttäuschen häufig wie der Sex oft 
Mühsam und gewollt mir scheint 

Perfekt dagegen wird es erst in der
Erinnerung die keine Realität erreicht
Sich darauf beschränken scheint klug

So impotent wie mich als Mann jenseits
Der fünfzig das Alter langsam macht
Erleben es die meisten Frauen immer

Lebe künftig von der Erinnerung nur
Denn besser als es war wird nichts mehr
Da schwelge ich lieber in dem was war

So bleibt die Liebe zu den Frauen mir
Vollkommen wie ungestört von jeder
Nur nervigen Realität unsterblich

jens tuengerthal 9.9.25

Lektürentagebuch 8.9.25

Lektürentagebuch 8.9.25

Weiter in dem Buch von Veronica Buckley
Christina Königin von Schweden aus der
Anderen Bibliothek über ihre Abdankung 
In der Nacht und eben noch gelesen 

In allen Details wird die Zeremonie der
Abdankung und was ihr in Uppsala noch
Vorausging beschrieben wie die sehr 
Eigenmächtige Königin es durchsetzte

Dies trotz Protest der Stände im Parlament
Wie der anfänglichen Weigerung ihrer
Treuen Diener und Verbündeten ihr die
Krone schließlich doch abzunehmen

Am nächsten Tag wurde noch ihr Vetter
Zum neuen König Karl X. Gustav gekrönt 
Trotz vorherigem Widerstand wurde er
Vom wankelmütigen Volk dann bejubelt

Der protestantische Wittelsbacher war 
Auch Herzog von Pfalz- Zweibrücken 
Sollte erst ihr Ehemann werden wurde
Dann von ihr zum Kronprinzen gemacht

Christina wuchs mit Karl Gustav nach
Dem Tod ihres Vaters zusammen auf
Sie kannten sich also schon als Kinder
Möglicherweise war er ihre große Liebe

Ende des Dreißigjährigen Krieges war er  Kommandeur der schwedischen Truppen 
In Deutschland und stand 1648 kurz vor
Der Eroberung von Prag wo alles anfing 

Christina die nach dem Tod ihres Vaters
22 Jahre bis in ihr 27. Lebensjahr
Königin von Schweden war fühlte 
Sich nach der Abdankung wie befreit 

Dagegen blieben dem in den nordischen
Kriegen sehr erfolgreichen Karl Gustav
Nur sechs Jahre bis er 1660 an einer
Lungenentzündung leider verstarb

Christina überlebte ihren Vetter damit
Um 29 Jahre noch in Rom dafür stellte 
Das Haus Pfalz-Zweibrücken noch drei
Weitere schwedische Könige 

Sie wollte nun nach Rom ziehen was 
Noch streng geheim war doch hatte sie 
Schon viele kostbare Gemälde wie ihre
Bibliothek voraus schicken lassen

Damit beraubte sie ihren Staat weil sie
Nicht sicher war ob diese auch ihre im
Vertrag vereinbarte Apanage zahlten
Verschaffte sich so finanzielle Sicherheit

Zusätzlich versuchte sie noch den 
Englischen Botschafter zu einem geheimen
Vertrag zu erpressen der dabei mit der
Kündigung anderer Verträge drohen sollte

Für den Fall dass die Schweden nicht
Weiter zahlen sollten wurde dies an 
Den gerade regierenden Cromwell der
Ihren Vetter geköpft hatte übermittelt

Hier spielt also die Glorious Revolution
Aus der englischen Geschichte mit in 
Die Geschichte von Christinas Abdankung
Was die politischen Auswirkungen zeigt

Zunächst wollte sie die schwedischen
Kolonien in Afrika für ihr ganz privates
Vermögen verkaufen ohne Zustimmung
Des Reichstages was illusorisch war

Whitesporne der englische Botschafter
Versuchte sich aus der Affäre zu ziehen
Aber sie nötigte ihn zu dem Vertrag der
Naiv die Machtverhältnisse verkannte 

Wer sollte sich einer abgedankten Königin
Gegenüber durch was verpflichtet sehen
Seine eigenen Interessen zu gefährden
Wie sollte so ein Vertrag gültig sein

Ihr großer Kanzler Axel Oxenstierna hat
Ihre Abdankung nur fünf Monate überlebt
Sein ewiger Kampf für das Haus Wasa
War mit der Abdankung gescheitert 

Sehr fein stellt Buckley alle Ereignisse
In den größeren historischen Kontext was
Die Bedeutung und die Folgen dieser völlig
Einmaligen Abdankung verdeutlicht

Christina hat dabei teilweise noch mit
Gezinkten Karten gespielt um sich ihre
Existenz auch nach der geplanten
Skandalösen Konvertierung zu sichern

Der Thronanspruch ihres Vetters wurde 
Gleich nach der Krönung vom polnischen
König aus dem Hause Wasa bestritten
Womit schon der erste Krieg begann

Christina hat ihren Willen mit aller Macht
Durchgesetzt und dabei ihren Staat wie
Alle ihre vorher Vertrauten getäuscht 
Sie hatte es alleine für sich entschieden

Damit realisierte die Königin von Schweden
Das zu dieser Zeit europäische Großmacht 
War kurz nach Ende des dreißigjährigen
Krieges bereits absolutistische Herrschaft

Die Abdankung der jungen Königin ist
Das Ende des ersten Teils des Bandes
Bin nun gespannt wie das weitere Leben
Dieser klugen gebildeten Frau verläuft 

Sie hat sich ihre Freiheit erkauft egal
Welchem Glauben sie wirklich anhing
Hat sie ihre Macht aufgegeben um ein 
Leben in Freiheit führen zu können


Ebenfalls selbstbewusst ihr eigenes
Leben lebte Helen Hessel die unter
Amélie Rue Castiglione im letzten
Teil des Pariser Bilderbogens über

Die Frauen von Paris schreibt von
Denen sie nun eine geworden ist
Die große blonde Deutsche deren
Kolumne Ich schreibe aus Paris

Sie als Autorin der Frankfurter Zeitung
Bekannt machte kommt um fünf Uhr
Beginnt es mit hundert Frauen es sind
Heiße atmende duftende internationale

Sie wird mit Ah Madame begrüßt das
Erkennende bereite Lächeln scheint
Sich zu freuen es geht zur Anprobe
Wenn es ihr recht ist über den Gang

Da wären zwei Stufen sie soll nicht
Fallen und es wird sich gleich mit ihr
Beschäftigt aber auf dem Gang wird
Von der langbeinigen Juno bedauert

Es sei dieser Gang eine Promenade
Die Flüstergallerie zwischen den kleinen 
Spiegelstarrenden Salonkammern deren 
Türen offen stehen wie Straßen im Hafen

Auch Estelle die Kecke deren schöne Brust
Unter dem rot ihres Casaque steht wirft ihr
Kurzlockig volles Gesicht mit Schwung 
Hinter die schwarze frische Schleife

Die das Cape auf ihrer rechten Schulter
Festhält zuckt die Achseln gerade ist alles
Besetzt ob sie neue Modelle sehen wolle
Wird sie freundlich vorerst vertröstet 

Eine schlanke alternde Witwe stände sonor
Ihr klassisches Haupt trägt den Crépehelm
Und starrt in den Spiegel während ihre 
Linke Hälfte von einer gebeugten Gestalt

Weiter behandelt wird steht ein blonder
Jüngling mit Stecknadeln auf Silberteller
Eilen Damen und liebliche Geschöpfe
Um die Unbewegliche und an ihr vorbei

Noch einmal die Modelle für Madame
Wird Léontine gebeten die hochgestreckt
Mit Schmollmund die Jäckchen durch
Den Raum tanzt den sie sich bahnt

Sie schlüpft in Seidenfalten wie seidene
Futter aus ein immer wieder auf ihren 
Stählern federnden Kniekehlen dabei
So geschwind wie zugleich exakt

Ein feiner Blick in die Welt der Mode
Mit Zuschauern die für die eher matt 
Aussehende Tochter das Kind sich
Drehen lässt zur besseren Ansicht

Eine schmale Dame lehnt an der
Säule deren Mund kühlgrell leuchtet 
In geperltem Rot wehrt mit Lorgnon
Ab und hebt die große Ringperle hoch

Auf ihren dünnen Fingern lässt ihre
Gewimperten Augenflügel schlagen
Steht auf der Zartheit ihrer seidenen 
Füße dabei einfach so herum

Hinter dem halb zugezogenen Vorhang 
Englische Gotik zweier schlichter
Schwestern mit einer Begleiterin
Bewundern Mademoiselle Hélenes

Immer geistreichen Einfälle um so
Anerkennung zu gewinnen dieses kleine
Kostüm sei eine Schöpfung Mademoiselle
Wird sich dieser Schöpfung bedienen

Nun kommt Madame Jane für sie
Der blonde Jüngling folgt ihr der
Ganz frische Zähne hat und ihm gehorcht 
Sein Metermaß wie eine Peitsche

Doch Maß wurde schon genommen
Wendet sie noch ein was aber nur
Das grobe gewesen wäre jetzt würde 
Monsieur Gaston es ins Reine schreiben

Dafür sei die Fülle nach vorn noch 
Größer geworden wo nun eine
Dunkelhäutige Rehgelenke zeigte während 
Ihr ein kariertes Kleid vorgeführt wird 

Da kommt ein rotlila gefärbtes Haupt
Auf bleichen Schultern dabei drapieren
Zwei Gesten den enggeflochtenen
Seidenmantel es wird heiß und kalt

Auf Bedrängung folgt Erfrischung
Was Madame wünscht wird gefragt
Stoffe rollen Falten stehen drehen sinken
Stühle wechseln leer und beschwert

Durch die Scheiben dringt mattes Licht
Rollendes Gesause eilt draußen der
Kreislauf der Autos das Benzingewölk
Streichelt das nun geleerte Pflaster

So taucht Helen Hessel in ihrem so
Typischen Telegrammstil tief in die
Welt der Mode der großen Häuser
Die in dieser Welt einen Namen haben

Fein gibt sie die Stimmung wieder
Zeigt literarisch wie es zugeht
Bei der Anprobe was Frau sieht
Während Mann staunend betrachtet

Die heute Umkleidekabinen glichen
Eher Separees in denen noch die
Hilfreichen Geister Maß nehmen
Die vermessene Frau als Königin

Sie beschreibt treffend die Atmosphäre
Wunderbare Frauen als Kleiderständer
Führen hochbeinig Kreationen vor von 
Männern die nur selten Frauen lieben

Sie bewahren Haltung während sie
Vermessen und berührt werden um
Sich wie Königinnen zu fühlen wird
Der Kult um Kleider weitergespielt

Schneider berühren intime Stellen
Damit später sitzt wie angegossen 
Was für sie und ihre Figur gemacht
Zeigen sie sich wie sie gerne wären

Eine Welt für sich mit ganz eigener
Sprache und höfischen Sitten die 
Frau zugleich zur Königin machen
Wie als Objekt nüchtern bloßstellen

Denke an die Male als ich dies bei
Chanel in Paris erleben durfte wie
Das wilde Gewusel hinter der Bühne
Wo alles zum Auftritt vorbereitet

Als ich einen dieser Kleiderständer
Liebte die mit zweien zusammenlebte
Über den Dächern von Paris im VII.
Erinnerung an Tage in einer anderen Welt

Der Zauber den die Welt der Mode
Ganz besonders in Paris auf die
Vornehmlich Frauen ausübt fasziniert
Sie lassen sich zeigen wie sie sein sollen

Nach neuester Mode mit etwas weniger
Das dann noch an das etwas mehr der 
Eben Natur angepasst noch wird 
In einer Welt des schönen Schein 

jens tuengerthal 8.9.25



Montag, 8. September 2025

Einrichtungskunst

Einrichtungskunst

Wie du lebst so wirst du auch
Warum das Leben in einer Bibliothek
Sei sie auch noch so klein immer ganz
Anders sozialisiert als ein Beauty Salon

Ob im Herz deines Lebens also deinem
Wohnraum auch weniger ist mehr gilt
Oder hier andere Parameter dominieren
Bleibt eine immer spannende Frage

Bin schon als Kind neben gefühlt ganz
Riesigen Bücherregalen aufgewachsen
Welche die große Schatzkammer waren
In der sich das Wissen der Welt sammelte

Kirschholzmöbel massiv standen bei den
Eltern wie den Großeltern deren feines
Biedermeierzimmer Kinderideal war sie 
Prägen mein Bild vom Guten weiter

So bin ich heute auch eingerichtet in Berlin
Regale im Altbau bis zur Decke gefüllt
Mit den für mich schönsten Bücher die hier
In heiligem Frieden leben den auch kein

Putzen häufiger als lebensnotwendig 
Stören darf um die Ruhe zu genießen
Habe gerade einen Besen gekauft um
Nicht mit Lärm staubsaugen zu müssen 

Zwei Lesesessel und der Diwan sind die
Wichtigsten Sitzmöbel für mich der gern
In der Horizontalen als einzig aufrechter 
Lage im Leben über dieses dichtet 

Ein kleiner elektrischer Kamin mit dem
Eher dekorativen Samowar darauf über
Dem Bilder von Kant und Diderot hängen
Wie vielfältige Drucke von Liebermann

Ob das schon Bionade Biedermeier ist
Oder doch eher etwas eigen mit Büchern
Sei dahingestellt doch zeigt meine
Wohnung mich als Büchermenschen

Alles andere kommt danach oder wenn
Höchstens daneben und wer nicht vor
Den hohen Regalen glänzende Augen
Bekommt passt eher nicht zu mir

Einrichtung und auch der kleine Nippes
Den alle irgendwo haben erzählt viel
Vom Bewohner und seinem Glück
Mehr vielleicht als jede Biografie

Manche sind eingerichtet oder lassen 
Sich von Profis einrichten dann dauert
Es bis die Wohnung auch zu ihrem
Lebensraum wird der von ihnen erzählt

Die Einrichtungskunst ist vermutlich
Die Balance zu halten zwischen dem
Persönlichen Kitsch und einen Stil
Der dabei menschlich variieren kann

Wer dir nahe kommt fühlt das klar
Sieht was dich im Leben ausmacht
Behandelt es gefühlvoll mit Respekt
Alle anderen berühren nur scheinbar

jens tuengerthal 8.9.25

Apolitisch

Apolitisch

Früher war ich mal politisch engagiert
Kämpfte für Meinungen und hatte noch
Überzeugungen für die ich mich auch
An Bäume ketten und wegtragen ließ 

Heute lebe ich lieber im Biedermeier
Bin in keiner Partei mehr und reagiere
Eher genervt mit Rückzug auf jeden
Versuch politischer Polarisierung

Die zunehmende Radikalisierung wie
Der Missbrauch politischer Prozesse
Zu ökonomischen und militärischen
Machtdemonstrationen nahm die Lust

Bräuchte es gerade jetzt Engagement
Oder dringend viel weniger davon um 
In Ruhe leben zu können ist also der
Rückzug die vernünftigste Antwort

Politik ist die gewählte Leitung der
Verwaltung verfolgt keinen höheren
Zweck der Bekehrung oder Überzeugung
Dahin sollten wir wieder zurückkehren 

Lebe lieber im schönen Biedermeier als
Zur Radikalisierung beizutragen fände 
Weniger Politik sehr wünschenswert
Um friedlich miteinander zu leben

Wie Konservative immer noch mit einer
Gewissen Hysterie auf Grüne einschlagen
Ist so nervig wie die Faschismushysterie
Vor einer Minderheit von Rechtsradikalen

Selbst im tiefbraunen Sachsen schaffte
Ein AfD Kandidat in Meißen der früher für
Die NPD noch stand keine Mehrheit 
Mehr merkelsche Langeweile täte gut 

Abgrenzung von Rechtsradikalen ist nötig
Ihr Gebaren offen zu legen kann helfen
Wie Geduld und politische Bildung auch
Die historische Fundamente erst schafft

Dazu gehört eine strafbewehrte strenge
Tabuisierung der Faschismus wie die
Kenntnis der historischen Vorgänge um
Eine breite Front dagegen wach zu halten

Schneller und effektiver wäre ein Verbot
Der Rechtsradikalen die nach dann auch
Genutzten BND Informationen klar vom
Kreml finanziert und geführt wurden

Ein europäischer Skandal der uns hilft
Die schädlichen Populisten als vom
Kreml finanziert zu beseitigen würde 
Viele lange Diskussionen uns ersparen

Politik soll die Verwaltung leiten damit
Sie nach dem von ihr beschlossenen Recht
Arbeitet und unauffällig für Ordnung sorgt 
Das soll so langweilig sein wie es klingt

Im übrigen beschäftige ich mich lieber
Mit Literatur Kunst Liebe und Lust wie
Epikur es schon lehrte statt irgend auf
Politische Wahrheiten noch zu setzen 

Ein starker Rechtsstaat der seine Feinde
Effektiv mit Verboten bekämpft die der
Inneren Stabilität und Sicherheit dienen
Ist der Schlüssel zum Frieden der Bürger

So wenig wie möglich sollte der Staat
Bemerkt werden außer wo nötig um
Die Wurzeln unserer Demokratie zu
Verteidigen gegen alle ihre Feinde

Gut ist ein Staat der unbemerkt bleibt
Die Prinzipien des Grundgesetzes sichert
Seine Bürger in Freiheit leben lässt um
Ein gutes friedliches Leben zu führen 

Schlecht geführt ist ein Staat der ständig
Aufmerksamkeit und Engagement fordert 
Um den richtigen Kurs zu behalten was
Eher pflegebedürftig zu nennen wäre

Es sich leisten zu können apolitisch ein 
Friedliches bürgerliches Leben zu führen
Wäre ein Ausweis für echte Stabilität
Die dauerhaft gutes Leben sichert 

Wie der Rechtsstaat funktioniert habe ich
Im Jura Studium zur genüge gelernt was
Den Dichter und Flaneur nur langweilt weil 
Die Kunst mir immer spannender bleibt 

Sofern aber ein faschistischer russischer
Diktator wie ein amerikanischer Oligarch
Den Frieden bedrohen ist Krieg nötig um
Dauerhaft in Frieden in Europa zu leben

Wenn zwei Gauner die Macht der Welt
Mit Lügen ergriffen braucht es einen 
James Bond der diese beseitigt die dem
Friedlichen Leben stets entgegenstehen

Ansonsten wäre ich lieber apolitisch
Beschäftigte mich mit Literatur und Kunst
Wenn mich nicht Frauen beschäftigen
Was sie schon mein Leben lang taten

Mehr Biedermeier und weniger Politik
Wäre hoffentlich bald wieder schön
Weil die Kunst Glück genug sein kann
Ein völlig erfülltes Leben zu führen

Die Liebe zu den Frauen macht auch
Gerne diesen Eindruck beschäftigt noch
Intensiver als die Kunst immer wieder
Was beiden selten wirklich gut tut

jens tuengerthal 8.9.25

Willenlos

Willenlos

Völlig willenlos
Einander lieben wäre
Wunderbar naiv

jens tuengerthal 8.9 25

Toleranzedikt

Toleranzedikt

Jeder nach seiner
Fasson war gut preußisch als
Toleranzedikt 

Daran erinnern
Könnte helfen in Zukunft
Es auch zu bleiben

jens tuengerthal 8.9.25

Meinungsunbildung

Meinungsunbildung

Eine Meinung hat
Allein wer ungebildet
Vielfalt nicht erkennt

jens tuengerthal 8.9.25

Liebesmüh

Liebesmüh

Vergebene Liebesmüh ist im deutschen
Ausdruck für vergebliche Versuche was
Gerne auch ohne Liebe benutzt wird 
Gescheiterte Versuche zu benennen

Ist denn Liebesmüh je vergeblich
Oder immer Ausdruck von tiefer
Liebe die sich umeinander bemüht
Was schon ziemlich mühsam klingt

Sollte Liebe nicht Flügel verleihen
Die zueinander fliegen lässt wenn
Die Sehnsucht nacheinander wächst
Überlege ich von Liebe träumend

Keine Liebe begann richtig mühsam
Dann ließen beide schnell davon ab
Solange noch genug Vernunft da ist
Die heute schon vorher vorbeugt

Nach genug schmerzhaften Verlusten
Des eigenen Herzens bin ich mit den
Verbliebenen Resten an Gefühl nun
Zumindest theoretisch vorsichtiger

Praktisch funktioniert das selten aber
Was wäre auch eine Liebe wert die
Einer vernünftigen Theorie folgt wo
Doch blindes Vertrauen gefragt ist

Jede Liebe die wir leben wird irgendwann
Auch mühsam wenn wir noch so etwas
Wie eine Beziehung erhalten wollen
Ohne diese Versuche liebt sich leichter

Aber jede Liebe die bleibt und überlebt
Trotz aller verständlichen Zweifel wäre
Aller Mühe wert denke ich heute was 
Sich in Beziehung genervt schnell ändert 

Die Kombination von Liebe und Mühe
Finde ich dennoch eher unpassend aber
Ziemlich realistisch weil eigentlich
Passen wir ja nie wirklich zusammen 

So als Männer und Frauen wie als
Gleichberechtigte Wesen die doch 
Ursprünglich von zwei Planeten kamen
Aber mit etwas Liebesmüh geht es dann

jens tuengerthal 8.9.25