Dienstag, 5. August 2014

Von der Liebe zu dritt


Wenn drei sich lieben kommt
Meist einer zu kurz manchmal
Auch eine von dreien und wie
Selten nur hält der Traum vom
Glück ein Leben lang geteilt
Miteinander über das haben
Wollen eines jeden von allen
Wie schwer wird es erst wenn
Die erste Lust in einer wächst
Oder später in der anderen
Zu teilen was wir nie teilen
Lernten weil wir gewohnt sind
Familie als zwei mit Kindern
Uns immer zu träumen doch
Übersteigen manchmal doch
Die Gefühle den Rahmen von
Zweien völlig und es fragt sich
Ob es die Angst nicht genug
Für sich zu haben es ist die
Uns hindert das große Glück
Auch zu dritt zu teilen und wie
Wunderbar ist es wenn dies
Uns als Geschichte erzählt
In schönsten Bildern aus
Der Zeit der Weimarer Klassik
Von Schillers Liebe zu den
Geliebten Schwestern Lengefeld
Charlotte und Caroline und doch
So tragisch im Alltag scheitert
Weil wir zu oft meinen Liebe
Sei völliges Glück wo wir besitzen
Statt wo wir uns verschenken
Auch wenn sich alle drei zuerst
Jeweils den anderen opfern wollen
Treibt sie die Angst zu verlieren
Wieder auseinander und so bleiben
Die geliebten Schwestern
Ein Traum in Bildern
Den wir selten zu leben wagen
jt 5.8.14

Montag, 4. August 2014

Ausgekocht

Roland Koch hat ausgekocht
Als Ministerpräsident wie als
Vorstandschef im Baugewerbe
Wo seine Prognosen sowenig
Zutrafen wie bei den Wählern
Den er rückhaltlose Aufklärung
Versprach und sich verschwamm
In der Wirtschaft bestraft solche
Fehlkalkulationen die Börse
Sofort und gnadenlos
Er durfte noch Verantwortung
Einmal übernehmen und dann
Seinen Hut nehmen bei dem
Riesen Bilfinger & Berger
Vermutlich gut so
Abgefunden wird er
Hier wie vom Staat
Spannend wäre wenn sich
So mancher Politiker vorab
Erstmal in der Wirtschaft
Bewähren müsste bevor er
Leichtfertig Politik mit zuviel
Bürgergeld macht und wenn nun
Die Deutsche Bank bei ihrem
Ehemaligen Vorstandssprecher
Für seine Patzer beim Kirchuntergang
Regress nimmt könnte das ein
Gutes Beispiel für die Politik sein
Verantwortung mit Haftung zu verbinden
Frage mich nur wer dann noch in Berlin
Regierender werden will bis der
Endlose Flughafen steht
jt 4.8.14

Erzengelabrüstungskosten

Da schlägt der Erzengel mal wieder
Moralisch zu und hinterlässt nichts
Als eine Spur von Verwüstung wie
Verwirrung zum falschen Zeitpunkt
Der gerne große Vorsitzende Gabriel
Profiliert sich als Friedensengel
Stoppt einen bereits in Fertigung
Fast vollendeten Rüstungsauftrag
An die nun bösen Russen die noch
Kurz zuvor als zuverlässiger Partner
Hofiert für den Gefechtsstand den
Rheinmetall schon zu 90% geliefert
Die Russen bereits zu 100% bezahlt
Der vermutlich längst funktionsfähig
Nur zu hohen Schandesersatzforderungen
Aller Beteiligten führen wird aber nichts
An Frieden oder Sicherheit bringt
Der Dicke möchte sich nur gern
Als Friedensengel profilieren
Der Wirtschaft Schranken weisen
Nachdem es zuvor noch hieß
Dies sei eine Aufgabe der anderen
In den eigenen Reihen erntet er wohl
Für sein aufgeblasenes Heldentum
Nun den gebührenden Beifall aber
Außer teuer für die Bundesrepublik
Wird es wohl nichts werden
Abgesehen davon was diese
Voreilige Schädigung für lediglich
Politische Spielchen soll fragt sich
Wie jemanden der sich so auf Kosten
Des Steuerzahlers profilieren muss
Um die eigenen Reihen zu streicheln
Verantwortung gegeben werden kann
Vermutlich fehlt es in der SPD
An Köpfen die ihn ersetzen
Darum muss sich das Land nun
Im Alleingang einen Chaoten leisten
jt 4.8,14

Opferverständnis

Für Opfer Verständnis haben, ist gut und klingt erstmal sozial, das gilt für alle Opfer von Krieg. Wer darunter leidet ist ein Opfer, egal was war, denken wir gern, zeigen uns verständnisvoll aus der Ferne und entsetzt über die Bilder zerfetzter Kinder, die nun wirklich nichts dafür könnten. Nicht dafür im Krieg zu sterben, nicht dafür von ihren Eltern zum Sterben missbraucht zu werden, solllte dem so sein, wie leider zu oft gerade in Gaza, wo eine wie die Hamas mit Mehrheit regiert, die alle Juden vernichten will, sich für islamisches Recht einsetzt, was schon Terror genug wäre, auch wenn es Theorie bliebe, sie nicht real täglich versuchten Juden umzubringen, wie sie können, mit Raketen oder lebenden Bomben, dann können einem trotzdem die unschuldigen Opfer leid tun.

Nur fragt sich wer nachdenkt, ob noch jemand unschuldig ist, der sich mit dem Terror der Hamas solidarisiert und jemand nur Mitleid zeigen kann mit Opferverständnis, oder gleich Solidarität mitbringt. Dann sollte das naive Opferverständnis ein Ende haben, das nur den
Judenhass hier befeuert und endlich deutlich gesagt werden, warum viele in Gaza sterben, statt nur das. Dort begeht kein Staat einen Genozid, es verteidigt sich nur ein Rechtsstaat
gegen ein rassistisches Terrorregime, das noch dazu alle Mittel der Propaganda nutzt, um sich als Opfer zu gerieren, während aus dem Untergrund im Bündnis mit ISIS die Vernichtung Israels geplant wird, dazu die eigene Bevölkerung bewusst als Ziel und Opfer eingesetzt wird, statt sie zu schützen und dennoch tun einem die Opfer leid, egal ob unschuldig oder nicht, am Mitleid ändert sich auch nichts.

Spannender könnte daher die Frage sein, ob Opfer ist wer Täter ist und inwieweit der Mißbrauch des eigenen Lebens oder das der Kinder als Opfer bereits eine Tat ist. Schauen wir uns die Reaktionen in den westlichen Medien an und noch mehr in den weniger zensierten sozialen Medien, in denen es auch kein Mindestmaß an Intelligenz braucht, um zu schreiben, dann zeigt sich, wie erfolgreich der Kampf der Hamas war, Israel als Bösewicht darzustellen und ihre mittelalterliche, menschenfeindliche Ideologie und oft genug bewiesene Rücksichtlosigkeit, in den Hintergrund treten zu lassen, um Israel als Bösewicht, der Kinder mordet und zerfetzt darzustellen. Es findet fast nirgendwo mehr Erwähnung, dass die meisten Opfer entgegen der klaren vorherigen Androhung am Ort waren, teilweise als Ziel drapiert wurden, die sie schützenden Bunker auf Anweisung der Hamas nicht aufsuchten, da die Hamas für ihre Propaganda Opfer braucht, um den Level des Zorns hochzuhalten, die zahlreichen Bunker, missbraucht werden als Raketenlager zur Fortsetzung des Terrorkrieges durch die Täter des Mordes.

Naiv unterstützte der Westen die verlogene Hamas Regierung nach einigem Knurren weiter.  Das war der erste Fehler und der Beginn einer Katastrophe, die bis dato zu einem unverständlichen Propagandaerfolg der Hamas wurde. Erst wenn die Menschen in Gaza spüren, die Hamas isoliert uns vom Rest der Welt, mit denen wird niemand reden, werden sie sich von diesen Fanatikern abwenden und wo nicht, wäre es zu wünschen, Israel möge diesen winzigen Streifen Land endlich erobern,  das Gebiet unter seine Herrschaft stellen und dort rechtsstaatliche Bedingungen für alle Bewohner herstellen, wie sie die Palästinenser, die in Israel leben, selbstverständlich genießen. Es gibt keinen Grund dieses Terrorregime weiter zu unterstützen, weder finanziell, noch politisch, noch mit Opferverständnis, dem so gern gegebenen Mitleid. Es ist schlimm, wie schlecht es der Bevölkerung in Gaza geht, aber schlimmer noch ist, dass ihre Regierung dies bewusst riskiert und provoziert um ihre radikale Macht mit Gewalt auszubauen, eine islamische Solidarität um die Welt zu erschwindeln, die von der kollektiven Verlogenheit lebt.

Warum darf ein Faschist wie Erdogan, der die Taten Israels als noch schlimmer bewertete, als die der Nazis im Warschauer Ghetto, also die Ideologie vom Genozid verbreitet, in Deutschland gewählt werden. Dieser Typ gehört mit seiner unverstellten Hamas Solidarität angezeigt und die Unterstützung dieser antisemitisch islamischen Bewegung gehört verboten, wer sie unterstützt, sollte sich strafbar machen.

Aber nichts dergleichen. Wir kriechen mit Verständnis um unsere Migranten, wo sie sich nicht an die hier gültigen Spielregeln halten und der alte deutsche Antisemitsmus über den Stammtischen freut sich selig erwacht neuer Blüte, wie er wieder im Bündnis mit den Türken, gemeinsam Juden hassen kann. Es gibt Palästina Soli Demos, bei denen die kollektive Linke wieder ihre Ziele findet, sich Multikulti-menschlich fühlen darf, statt endlich eine klare Abgrenzung und Distanzierung von der Hamas zu fordern. Wer Israel einen Genozid vorwirft, sich öffentlich mit der Hamas solidaisiert, hat in diesem Land eigentlich nichts verloren oder sollte zumindest die volle Härte des Gesetzes spüren, um endlich der Demokratie in Palästina eine Chance zu geben.

Warum es einen autonomen Palästinenserstaat braucht, wenn diese sich wiederholt als unfähig erwiesen haben, einen solchen trotz Milliardenunterstützung aus dem Ausland friedlich und demokratisch zu führen, rechtsstaatliche Grundsätze einzuhalten, ist nicht ersichtlich. Sicher ist, den Palästinensern in Israel geht es besser, sie haben mehr Rechte und Gleichberechtigung und ob sie ihren privaten Aberglauben im Staat realisieren können, sollte der Welt egal sein, die versucht einen Frieden zu finden.

Verständnis für die Opfer zu haben heißt auch dahin zu schauen, wo sich ein offener Rechtsstaat gegen den doppelten Angriff fanatisch religiöser Terroristen unter seinen Nachbarn schützt. Niemand will einen Genozid an den Palästinensern in Israel, dass den Menschen dort, nachdem sie zehntausenden Bomben ausgesetzt waren, sie nie wissen, wer durch die Tunnel ins Land gelangte, um sich mit anderen und womöglich den eigenen Kindern in die Luft zu sprengen, irgendwann die Angst über die Vernunft wächst und sie sich entsprechend äußern, verwundert nicht, wenn wir sehen, dass ihre Nachbarn eine Terrortruppe mit Mehrheit wählen, welche die Vernichtung ihres Staates plant, sie ausrotten möchte und fleißig daran arbeitet, können wir noch froh sein, wie relativ schwach die radikalen Kräfte in Israel sind. Dennoch warnte Israel vor jedem Einsatz von Bomben die Bevölkerung rechtzeitig vor, dennoch transportierte es täglich Hilfsmittel in palästinensische Krankenhäuser und vieles mehr und all dies obwohl die Hamas viel schlimmer als dieser kleine reale Krieg, in dem sie mit Terror nur punktuell wenig erreicht, einen üblen Propagandafeldzug führt, der Israel und die Juden als Mörder darstellen soll und immer mehr Menschen auf diese rassistische Propaganda hereinfallen.

Dieser Propagandakrieg lebt vom hier Opferverständnis und der naiven Haltung der vermeintlich guten Menschen, die doch nur an die armen Kinder denken, nur helfen wollen und sich dazu gern belügen lassen, leicht die Tore zum latenten Antisemitismus in diesem Volk wieder öffnen und sich mit beschämender Naivität auf die Mühlen der Propaganda der Hamas begeben, meinen sie protestierten gegen israelischen Terror und für arme palästinensische Opfer, die einige der übelsten Antisemiten unter ihnen noch mit denen des Warschauer Getthos vergleicht, in dem es um Vernichtung ging, nie um Frieden.  Das ist der Sieg der Hamas in Europa, der viel gefährlicher ist, weil keiner davon spricht, welch asoziale Organisation dieser fanatisch religiöse Verein ist, sondern wie schlimm Israel wäre, das Opfer riskiert, um den Terror zu stoppen.

Es tun mir die Menschen leid, die Opfer des Krieges werden, nur solange wir bei kritischer Sicht davon ausgehen müssen, dass weit über 90% der Opfer solche sind, die um der erfolgreichen Propaganda der Hamas willen riskiert und provoziert wurden, sollte hier endlich deutlich werden, wer die grausamen Mörder sind, die Freiheit nur benutzen, ihre Ideologie und ihren Terror zu verbreiten. Es wird keinen Frieden im Nahen Osten geben, solange islamische Lügner sich hier mit Antisemiten in ihren Vorurteilen verbünden und dieser Propagandakrieg die Hamas stärkt und erfolgreich macht.

Opferverständnis ist gut, aber nur, wenn wir die Täter auch Täter nennen und den kritischen Blick behalten. Hüten wir uns weiter naiv einer religiösen Propaganda hinterherzulaufen, die auch die Lüge heiligt, solange sie dem Sieg des Propheten dient. Es wird mit einer islamischen Bewegung nie einen denmokratischen Rechtsstaat, nie Gleichberechtigung, noch ein an Aufklärung und Vernunft orientiertes Rechtssystem geben. Dies ist mit dieser Ideologie nicht kompatibel, auch dessen sollte sich bewusst sein, wer nun viel Verständnis für Opfer zeigt, die ihr Leben dem Propheten opfern - aus den fanatischen Worten des türkischen Ministerpräsidenten und schlimmstenfalls bald Präsidenten Erdogan gegenüber Israel schimmerte der wahre Kern islamischer Überzeugung, die sich von viel Hass nährt, mit der Lüge für den Glauben lebt und der jede Propaganda recht ist. Wenn Europa seine Werte noch irgendetwas wert sind, muss es nun klar an der Seite Israels stehen und von all seinen Bürgern ein Bekenntnis zu diesem Konsens fordern. Wer sich mit der Hamas solidarisiert, Erdogan wählt oder antisemitische Propaganda verbreitet, hat davon offensichtlich nichts verstanden und sollte ungestört dort leben dürfen, wo diese Propaganda herrscht, es gibt hier noch etwas an Menschlichkeit zu verteidigen und dazu sollten wir bereit sein, jenseits allen Abeglaubens und wie immer die Menschen ihre Götter gerade nennen.
jt 4.8.14

Über Liebesregeln

Wer fragt welche Regeln
In der Liebe immer gelten
Hat in der Regel nichts
Von der Liebe verstanden
Sicher ist nur wer nicht liebt
Sucht lieber Gründe dafür
Statt zu lieben was immer
Schöner wäre aber vielen
Vermutlich zu einfach ist
Darum erfinden Menschen
Lieber Götter die sie lehren
Wie sie wen zu lieben haben
Als ginge es mehr um haben
Wollen denn um schenken
Eins nur ist sicher wer nicht
Liebt was liebenswert ist
Weil seine Kultur es will
Hat weder noch
jt 4.8.14

Sonntag, 3. August 2014

Über die Lust an der Liebe

Warum macht die Liebe solche Lust
Oder lässt umgekehrt die Lust erst
Die Lust uns lieben weil wir mit ihr
Zu unserer Natur nur finden die
Eben liebend mehr bei sich ist
Oder ist die Liebe ohne Lust nicht
Viel mehr eine weil sie sich selbst
Genügt dem Anschein nach zumindest
Oder verschiebt sich da nur die je
Befriedigung auf eine andre Ebene
Sind wir vom Zustand des mehr
Verwirrt gerade wenn es ganz klar
Uns scheint nie anders sein kann
Bis sich wieder alles ändert
Beginnt und endet alles mit der Lust
Das Leben gleicht hier der Liebe
Manchmal nur wollen wir es trennen
Unklar ob dies unserer Natur entspricht
Kann es dahinstehen solange wir noch
Glücklich dabei voller Lust und Liebe
jt 3.8.14

Über die Liebe zu den Frauen


Verletzt und empfindlich schnell
Nachtragend und verletzend lang
Unterscheiden sich Frauen zu oft
In der Tiefe der Verletzungen
Die sie empfinden wie auslösen
Dennoch unentbehrlich sind sie
Uns Glück wie Untergang gern
Zugleich spüren wir im Moment
Höchster Lust den wir mit Grund
Auch kleinen Tod nennen schon
Viel von dem was uns immer
Wieder alles ist an das wir uns
Darum zu gern ganz verlieren
Hab nun ach viele Jahre geliebt
Wunderbare Frauen getroffen
Verliebt verloren sich gefunden
Nichts verstanden nie und doch
Immer wieder darauf eingelassen
In der Hoffnung es möge doch
Eines Tages gelingen zumindest
Eine zu verstehen und auch daran
Gescheitert bis heute macht es
Nichts denn was muss schon
Verstehen wer liebt und was
Darf noch hoffen wer sich je
Vom diesem Wunder geliebt
Hoffen durfte und so endet
Die Liebe zu den Frauen
So ahnungslos wie hoffnungslos
jt 3.8.14

Über die Liebe

Als der französische Präsident sich heute mit dem deutschen traf, speisten sie im Molkenrain, jenem Landgasthoft in dem Truffaut einst auch Jules und Jim drehte. Die Geschichte einer auch deutsch-französischen Liebe im Dreieck, die im Paris der Belle Epoque beginnt, von wunderbaren Bildern lebt und leider tödlich endet, als Catherine sich in den Tod stürzt und Jim, den Franzosen mit sich reißt. Ihr liegt der Roman des Franzosen Henri-Pierre Roché zugrunde, der von der wahren Liebesgeschichte zwischen ihm und Helen Hessel und deren Mann Franz Hessel erzählt. Der letztere, heute, auch dank der Verfilmung zum Glück wieder, ein angesehener Schriftsteller, ist der Vater von Stéphane Hessel, dem Diplomaten und Autoren, der berühmt gewordenen Schrift “Empört Euch!”, in der er, der Mitautor der Erklärung der Menschenreche, an der er als Assistent nach seiner Entlassung aus dem Lager Buchenwald, in das der Résistance Kämpfer bis Kriegsende eingesperrt war, die Menschen zum Widerstand aufruft und somit vielen als geistiger Vater der Occupy Bewegung gilt und anderen Protestbewegungen in der Finanzkrise. Ein an Symbolen trächtiges Treffen also, bei dem Gauck seine Größe zeigte und über das Gefühl der Freundschaft sprach, einer Liebe, die auf vielen Toten ruht und doch Europa trägt und weiter tragen soll.

Mein Urgroßvater, seinerzeit jüngster preußischer Schuldirektor zu Hannover meldete sich auch 1914 freiwillig und starb schon in den ersten Tagen auf einem der Schlachtfelder bei Verdun, einmal habe ich sein Grab besucht in diesem Meer von Gräbern, nahe der ehemaligen Schützengräben. Ein Toter halt, wie Millionen andere auch, meinen damals jungen Großvater brachte es daraufhin nach Lichterfelde, die kaiserliche Kadettenanstalt, wo er viele Freundschaften knüpfte, die ihn später beinahe den Kopf kosteten, den Enkel aber mit Stolz erfüllten, weil er die Wurzel seines Widerstands gegen Hitler war, auch wenn er als kaisertreuer Rechter mir politisch eher fern schien, brachte ihn diese Kameradschaft und noch manche andere spätere Geschichten irgendwie auf Gördelers Listen und darauf nach dem Attentat vom 20. 1944 Juli an die Ostfront, aber das ist eine andere Geschichte, um die es hier weniger geht, als was dieser Großvater tat, dessen Vater vor Verdun vom Erbfeind totgeschossen wurde. Als Sohn einer armen Kriegerwitwe studierte er in Jena Jura und Volkswirtschaft und verdiente sich sein Geld als Zigaretten und Streichholzverkäufer auf der Leipziger Messe, um damit dann ein Jahr zum Studium im Paris der 20er zu finanzieren. Er liebte Paris und den Geist der Zeit, die Freiheit der Franzosen und die Liebe, die er nach Gerüchten, denen er lächelnd nicht widersprach sehr genossen haben soll, bis er meine Großmutter kennenlernte, wie er immer wieder betonte. Auch wenn sich dieser Absolutismus nach seinem Tod auch als eines der vielen Gerüchte im Leben herausstellte, hat diese Zeit in Frankreich seinen Geist geprägt und nach dem zweiten großen Krieg, in dem er dann Offizier war, kehrte er irgendwann als Diplomat in die Stadt seiner Liebe zurück für die NATO und ritt des morgens im Bois des Bologne aus, lernte dabei einen französischen Offizier kennen, dem er, wie sie feststellten, wohl in der Schlacht einmal gegenüber lag und lapidar stellten beide fest, wie gut, dass wir uns damals nicht totschossen,  der ihm aber auch von seiner Liebe zu Trakehnern vorschwärmte und gemeinsam planten sie vielleicht einmal nach Trakehnen zu fahren, woraus zwar nichts wurde, die europäischen Grenzen blieben Zeit seines Lebens noch andere, jedenfalls solange er aktiv reisen konnte, aber einen europäischen Traum von am Ende geteilter Liebe zeigt.

Eine kleine Familiengeschichte über die innige Liebe zwischen Deutschen und Franzosen und ihre Umwege passt zu diesem Tag, an dem wir an das große Morden erinnern, das heute vor hundert Jahren zwischen Deutschland und Frankreich wieder begann und uns zugleich staunend über die Näher wundern, die wir als Brüder in Europa heute fanden. Es ist dies auch eine Geschichte der großen Staatsmänner, die diese Freundschaft bauten, wie Adenauer und des Gaulles, Kohl und Mitterand, aber nur auch, denn es ist vielmehr die Geschichte einer Liebe im Dreieck und einer zwischen den Zeilen, die über die Konventionen hinwegsieht und sich trotz des Pomps der offiziellen Beziehungen manchmal ganz fein zwischen den Bürgern findet und zart verführt.

Darum sei nach der Anekdote über meinen Großvater noch die Geschichte meines lieben, leider längst verstorbenen Freunds Fréderic erzählt, eines Straßburgers, der im Kaiserreich geboren, als das Elsass noch deutsch war, im 1. Weltkrieg als sehr junger Soldat an die Front musste, nicht auf seine französischen Vettern schießen wollte, dessertierte und von den Franzosen freudig begrüßt nun gegen seine deutschen Vettern in den Krieg geschickt wurde, sich verletzte, um Versetzung in die Kolonien bat, um nicht auf die Vettern schießen zu müssen, der stattgegeben wurde und so den ersten Krieg überlebte. Beim nächsten Krieg geriet er schnell nun wieder in deutsche Gefangenschaft und wurde, da er darum bat, nicht auf die eigenen Vettern schießen zu müssen, oder auch nur weil Kriegsgefangene als Kanonenfutter auch mißbraucht wurden, an die Ostfront geschickt, dort wiederum gelang ihm zu Fuß aus der südlichen Ukraine an der Grenze zu Georgien, die Flucht gen Persien, von wo aus er sich zu den Truppen Frankreichs in Afrika durchschlug und dort gegen den bis heute berühmten Rommel kämpfte, leider wieder in Gefangenschaft geriet, vielleicht auch zum Glück, denn er überlebte ja, jenen Rommel wohl sogar persönlich sprach, sich scheinbar als Doppelagent bewarb und dazu, einige Zeit später, wieder gen Frankreich geschickt werden sollte, wo inzwischen nach der Landung Alliierten ein intensiver Kampf auch der Résistance tobte, der er sich sofort anschloss, um sein Land von der Herrschaft der Nazis zu befreien. Er war sich immer sicher gewesen, dass die deutschen Offiziere in Afrika aus dem Kreis um Rommel, die ihn vorgeblich als Spion gegen Frankreich auf die Reise schickten, genau wussten, was sie taten, als sie ihn in die Heimat schickten, es ihr Beitrag war, den sie als treue Offiziere leisten konnten. Er war überzeugter Europäer, lebte in seiner Heimat Straßburg noch lang, wurde über hundert Jahre und seine große Liebe zum pfälzischen Saumagen, die er mit dem ehemaligen Kanzler Kohl teilte, führte ihn noch oft in die Pfalz, von der er sagte, sie sei, wie das Elsaß eine europäisch geprügelte Landschaft, immer wieder den Besitzer in Erbfolgekriegen gewechselt, zerstört und verwüstet und sich doch hüben wie drüben beim guten Schoppen so nah.

Über Deutschland und Frankreich schreiben, heißt über die Liebe schreiben. Es ist eine gewachsene Liebe und sie hat viele kleine, wunderbare Liebesgeschichten inzwischen. Reden wir über die Liebe und leben wir sie - die Geschichte meiner französichen Geliebten würde den Rahmen sprengen, hat vor allem nichts mit dem Krieg mehr zu tun, zum Glück und ist darum hier völlig entbehrlich, auch nicht ohne Dramen, kann sie vielleicht erzählt werden, wenn der andere Krieg vor hundert Jahren endete, die Beteiligten über alles lächeln können, dann schon über siebzig. Wie immer es nun in und mit Europa weiter geht, vergessen wir nicht die Geschichten der Liebe zu erzählen, um uns zu merken, wie schön wir es miteinander haben, lieber zu vergessen, was uns schon immer am anderen störte, denn eine Geschichte der Liebe erzählen, ist schon für sich ein Glück, sie weiter leben zu dürfen, unsere Chance und diese ist es, die Europa so schön macht, nicht der Euro und nicht Brüssel - reden wir über die Liebe, es könnte Europa attraktiver machen, auch hundert Jahre nach Ausbruch des 1. Weltkrieges, in dem der Urgroßvater fiel und aus dem sein Sohn lernte, wir müssen uns lieben, in jeder Hinsicht.
jt 3.8.14

Abhörnormalität

Normal ist es inzwischen
Sich abzuhören unter Freunden
So halten es die Amerikaner
Die manche für Freunde hielten
So halten es die Russen
Nun auch die Israelis
Was erwarten wir noch
Jeder hört jeden ab
Alle wissen alles
Einer redet irgendwann
Mit den Medien und dann
Wird sich rituell empört
Bis es weitergeht als wäre
Nichts gewesen weil es ja
Alle machen wozu also empören
Freuen kann noch wenn es
Auch die Amis trifft
Denken kleine Geister
Dabei beweist es nur
Wie lächerlich all diese
Verhandlungen eigentlich sind
Nur ändern wird sich nichts
Weil keiner vernünftig reagiert
Alle es für sich normal finden
Nur beim anderen empörend
Schafften wir lieber endlich
Alle Geheimdienste ab
Hätten wir mehr Frieden
jt 3.8.14

Austragungsort

Wir sind es gewohnt bisher
Dass der Austragungsort beim
Kinderkriegen klar war doch dies
Hat sich inzwischen geändert
Manche können nicht wie sie
Gerne wollen dann wird eben
Ein anderer Ort gemietet
Zum Feiern wie zum Austragen
Das ist planbar und ermöglicht
So manchen Frauen ein Überleben
Oder mehr in harten Zeiten
Fraglich wer dann haftet wenn
Es nicht alles klappt wie geplant
Die Natur die Gene tanzen lässt
Eines krank ist von zweien
Was wir halt so nicht normal nennen
Muss dann auch genommen werden
Wenn es so keiner wollte oder
Sind die Lieferanten befruchteter Eier
Verpflichtet all ihren Nachwuchs
Großzuziehen sogar wenn sie zuvor
Sagten behindert wird abgetrieben
Darf die in deren Körper wächst
Was andere in der Reagenz zeugten
Als eigenes nehmen oder ist es
Ein fremdes Leben dem nur Hülle geboten
In Deutschland darf solches Leben
Bis die Wehen einsetzen noch
Entsorgt werden und Berlin ist da
Die Nummer 1 im Lande mal
Hier wurde zwischen Thailand und
Australien gezeugt wo nun für den
Nicht übernommenen Zwilling schon
Fleißig Geld gesammelt wird
Um der Leihmutter in Thailand zu helfen
Was gut so ist auch fürs Gewissen
Aber gewiss nichts darüber aussagt
Wie wir damit künftig umgehen
Wem gehört ein Kind
Ab wann gehört es sich
Wer sollte entscheiden
Was daraus wird
Kann so etwas rechtlich je
Vernünftig oder sogar menschlich
Geregelt werden oder stößt hier
Das Recht an seine Grenzen
Tun wir nur so weil das Geschäft
Ja geregelt weiterlaufen muss
Wo sind wir hingekommen wenn
Wir das vertragsgemäße zeugen
Von Kindern gesetzlich regeln
Ist es ein Kauf wie beim Auto
Eine irgendwie Dienstleistung nur
Wer darf darüber entscheiden wann
Ein Embryo ein Recht auf Leben hat
Gibt es etwa nichts menschliches
Was dieses nicht hat und wohin
Führt dieser nicht ökonomische Kult
Um Leben die Industrie um die Zeugung
Wir stoßen an Grenzen an denen wir
Uns gerne das Denken verbieten
Fraglich wohin wir irrational künftig
Gelangen mit der Fortpflanzung
An wechselnden Austragungsorten
jt 3.8.14

Samstag, 2. August 2014

Gazagewinner

Wer gewinnt in Gaza
Wo 80.000 Soldaten
Es nicht schaffen nur
3000 Radikale zu kontrollieren
Wo eine Minderheit
Hier wie dort der Mehrheit
Ihren tödlichen Krieg aufzwingt
Den keiner gewinnt
Der Aufbau und Frieden
Dauerhaft verhindert
Es gibt keine Gewinner
Alle Menschen verlieren
Im Krieg immer und diesem
Mehr als allen zuvor
Weil er mit jedem Tag
Die gegen den Frieden stärkt
Die auch nichts gewinnen
Außer Kraft und Masse
Die jeder Zukunft entgegenstehen
Solange Israel mit Radikalen regiert
Gaza von Radikalen regiert wird
Wird sich nichts ändern
Alle Beteiligten wissen das
Vielleicht hilft wegsehen
Um den Idioten weniger Aufmerksamkeit
Noch zu schenken die schadet
Solange Menschen mitspielen
Geht es weiter mehr nicht
Gaza ist kleiner als Bremen
Gibt es nichts wichtigeres
jt 2.8.14

Massentiertourismus

Wer sich anschaut, was Menschen sich antun auch auf Reisen, wird bemerken,  es unterscheidet sich nicht wesentlich von dem, was wir Tieren beim Transport antun, aber, wir halten es nur nicht für normal, es mit Tieren zu tun, weil es ihrer Natur widespräche, von der wir sichtbar so wenig wissen, wie von unserer eigenen, nur warum dann einer richtiger liegt, oder den Verstand des anderen bezweifeln darf, leuchtet mir nicht ein, vielmehr scheinen die aggressiven Angriffe der sogenannten Tierschützer oft völlig unverhältnismäßig, wobei unklar bleibt, wessen Verstand real mehr Anlass zu Zweifeln gibt.

Der Unterschied zwischen Massentourismus und Massentierhaltung ist marginal, fraglich ist also, wer der sich hier so gern empörenden für sich selbständiges kritisches Denken in Anspruch nehmen kann und wer nicht zu unterscheiden ist im Ergebnis.

Der einzige Unterschied, Schlachtvieh wird transportiert, um geschlachtet zu werden, Urlaubsvieh in den Massentransportern nach Malle oder den Bumsbombern nach Bangkok, soll sich erholen, um die industriell noch benötigte Arbeitskraft wiederherzustellen. Da bei uns untereinander die Schlachtung noch nicht legal ist, sterben die meisten bereits in einem Alter, in dem das Fleisch, selbst wenn wir es vielleicht, nachhaltig gedacht, wollten, nicht mehr verwertbar ist. Ob der so geplante Arterhalt zum Produktivitätsfortschritt irgendwie auch ein Lustgewinn sein kann, scheint mehr als fraglich. Zumindest ist nicht zu erkennen, welchen kausalen Nutzen der Massentourismus dafür hat und welcher Illusion wir uns dabei hingeben, uns für mobil und weltgewandt zu halten, nur weil wir verschiedene Orte der Welt betreten haben, was auch dem Wort nach mehr mit treten, als mit verstehen zu tun hat.

Der Massentourismus verunstaltet manch schönen Ort der Welt, wird jedoch als ökonomischer Faktor dennoch toleriert, weil uns die Illusion gegeben wird, der durch die eingebrachten Geldmittel der Touristen gewonnene finanzielle Wohlstand sei irgendein Fortschritt, nicht nur ein maximaler Verlust an Lebensqualität, die auf Ruhe und der Fähigkeit zu genießen beruht. Massenbewegungen senken die Preise für den Einzelnen, geben so die Illusion etwas würde besser, weil alle es tun. Die Folgen des Massentourismus gleichen denen der Massentierzucht und es steht zu vermuten, dass die Besucher des Ballermann ähnlich verblöden wie die anderen sich dicht an dicht auf Stränden drängenden, an denen sie am liebsten noch ihre Stammplätze mit Handtüchern reservieren.

Eine widerliche Offenbarung von Neid, Besitzstandsdenken und zugleich dem Bedürfnis sich für sich einen schönen Platz vor anderen zu sichern. Weil sie sich aber in der Masse an diese Plätze begeben, wird jede ihrer Bewegungen eine im Strom einer nicht denkenden Masse. Es ist nicht ersichtlich, wie bewusst sich die so Attentäter auf Gebote von Menschlichkeit, Toleranz und Rücksichtnahme sich noch als Menschen verstehen, mit der eben menschlichen Eigenschaft, ihr Handeln zu reflektieren oder die deutschen Urlaubsviecher, die sich nur graduell von denen anderer Nationen unterscheiden, nur noch in einer Art vermeintlichen Vergnügungsreflex handeln, der sie dazu bringt, statt zu genießen, wie Lemminge der verrückten Masse zu folgen, die sie des Denkens enthebt.

Aber auch jenseits dieser wohl untersten Stufe menschlicher Entwicklung, des Homo touristicus, ist nicht zu erkennen, welchen persönlichen Gewinn ein reflektierter Mensch vom Tourismus hat, den er nicht längst aus der geruhsamen Lektüre von Büchern hätte ziehen können. Doch jenseits allen Eifers und aller Freude an der Empörung über die Dummheit der Massen fragt sich doch, wie sehr sich der Mensch hier vom Tier unterscheidet, ob er reflektiert handelt oder nur dem Herdentrieb folgt, der uns lehrt, irgendwo gewesen zu sein, würde bilden, gar den Horizont erweitern, wogegen die Erfahrung mit Reisenden nahezu überall spricht und das leuchtende Beispiel Imanuel Kants als Zeuge dafür steht, wie entbehrlich all dies ist, um reflektierter und klüger als nahezu alle zu sein.

Es ist also kein Gewinn erkennbar, im Gegenteil die negativen Faktoren überwiegen deutlich und wohin sie führen, sehen wir im der Massentierzucht inhaltlich sehr nahen Massentourismus - ob dieser seine vollkommenste Form erst erreicht, wenn wir die Touristen am Ziel schlachten, oder zwischenduch abknallen, wie just über der Ukraine mit MH17, scheint zumindest fraglich, ein Gewinn für den Planeten könnte es sein, auch wenn uns das Gegenteil suggeriert wird, ist jeder Tourist weniger ein ökologischer Hauptgewinn, jeder Flieger, der nicht mehr fliegt, eine Rettung. Ob aus Sicht der Biosphäre und ihrer Beeinträchtigung durch auch CO2 es einen Gewinn darstellt, wenn transportierte Tiere nicht sterben, käme auf die Gesamtbilanz an, doch scheint auch hier mehr als unklar, ob sie zugunsten der Touristen oder der Tiere, die ja inhaltlich ähnlich ihre Zeit verbingen, ausfällt.

Tourismus und Hobbys ergänzen sich aus Sicht der politisch korrekten Menschen auch gern auf das allerbeste. Jagd etwa scheint den Gutmenschen als perverses Hobby, wie welche aus Spaß Tiere abknallen und sich einen Kult daraus gemacht haben, zu töten und sie unterscheiden dabei nicht zwischen Tier- und Menschenmördern. Wer Tiere hinterrücks tötet, ist in ihren Augen ein Mörder, nutzt die Wehrlosigkeit aufgrund Arglosisgkeit aus. Keine Berücksichtigung findet in den Einbahnstraßen dieses Denkens, dass ohne Jagd die Tiere die Bisophäre ihrer Umgebung ohne teils natürliche Feinde zerstörten - wir irgendwie eingreifen müssen, wollen wir nicht alles aus dem Gleichgewicht bringen. Besonders beliebt in diesem Umfeld sind daher die Jagdreisen bei denen noch dazu heimatferne Bestände unnötig dezimiert würden, ohne dass dabei ein Gewinn zu erkennen wäre, außer der Freude am Töten, die ja pervers sein müsse, sofern es sich um Mitkreaturen handelt.

Dem ist wenig entgegen zu setzen. Jagdurlaub ist eine seltsame Abart unseres Verhältnisses zu Tieren, vielleicht vergleichbar noch der Freude an tödlichen Tierkämpfen oder dem Bedürfnis, einen Stierkampf mit dazugehöriger Hatz in Pamplona zu erleben. Es fragt sich also, ob dies unnatürlich, pervers und krank ist, unsere Vorfahren, die dies teils auch taten, um zu überleben alle dümmer waren, als etwa heutige Veganer oder eben bei einem Teil auch der Jagdtrieb in der Natur liegt und es also ganz natürlich ist, was hier geschieht und nur die aggressive Abwehr eher auf psychische Störungen der Natur entwöhnter Großstädter hinweisen.

Interessant ist, wie immer wieder kluge Köpfe auch auf das natürliche Bedürfnis zur Rücksichtnahme gegenüber Tieren hinwiesen. Etwa Michel de Montaigne im 16. Jahrhundert oder andere Denker nach ihm, etwa der späte Tolstoi in Russland, der allerdings ohnehin an allem kompromißlos zweifelte, mit dem er groß wurde, vielleicht ein zu extremes Beispiel sein könnte, wie die religiösen Lehren manch feröstlicher Geister.

Bei Montaigne, der selbst natürlich auch jagte, es aber nicht schätzte, sehen wir einen klaren Blick auf die Natur der Kreatur, die er gleich sich, zu schonen versucht, damit es ihr möglichst gut geht. Wir äßen sie, was natürlich sei, aber wir sollten sie doch bis dahin bitte gut behandeln, wie wir auch behandelt werden wollen, ohne zu wissen, ob Tiere reflexiv sein können, sich also Gedanken je darüber machten, wie sie behandelt werden wollen.

Das Essen ist also Teil unserer Natur, meinte der kluge Franzose aus der Zeit von König Henry Quattre, was relativ logisch klingt. Die Ethik, die wir darüber legen, ist ein mehr als Natur vermutlich, aber vielleicht ist das "sei so zu anderen, wie du behandelt werden möchtes" auch kein ethisches Wunder, sondern ganz natürlich. Eben so, wie wir behandelt werden wollen, verhalten wir uns der Natur nach. Schauen wir uns dann den Massentourismus an, die Balermannbesäufnisse, die Inselhopper wo auch immer, die Birkenstockzertrampler in fremder Kultur, fragt sich, ob wir uns nicht den Tieren also synchron gegeüber dem verhalten, was sich viele von uns selbst antun.

Wer also massentouristisch reist, darf billiges Fleisch essen und muss sich nicht schämen, wer es gern individuell und politisch korrekt hat, hätte dafür keine Rechtfertigung vor sich, wird sich also vermutlich anders ernähren.. Die Praxis und der Markt zeigen, dass sich dies in den meisten Fällen genau so findet und noch eine erstaunliche Ähnlichkeit ist zu beobachten, so gleichen Menschen, die viel hormonbelastetes Schweinefleisch essen, sich ihrem bevorzugten Essen ganz natürlich an, sie sehen irgendwann aus, wie das, was sie primär essen. Ob das ein Gewinn ist. möge jeder für sich entscheiden, nur was natürlich ist und was wider die Natur, vermag ich am Ende noch weniger zu beurteilen, als ich am Anfang meinte - vielleicht macht es mich bescheidener, zufrieden mit dem, was ich mache, weil es meiner Natur zu entsprechen scheint. Die Dinge mit mehr Lust zu tun, wie sie unserer je Natur entsprechen, könnte das Leben schöner machen, genau wie angenehmer lebt, wer nicht meint, andere belehren zu müssen, und dennoch tragen die meisten für ihre Überzeugungen den Drang in sich, überzeugen zu wollen. Ob dies zufriedener macht, scheint zweifelhaft.
jt 2.8.14

Vom Staat im Staat

Obama nennt die Folter Folter
Sagt sie war nicht so gut aber
Er verstünde es weil die von
Der CIA einen guten Job machen
Es eben extralegal manchmal
Dort zuginge was natürlich
Bedauerlich aber nötig sei
Extralegal gibt es nicht
Im Rechtsstaat nicht und
In der Demokratie ohnehin
Regierte nicht ein Demokrat
Redeten sie nicht mal darüber
Es würde getan was nötig ist
Um Amerikas Sicherheit weiter
Zu gewährleisten aber darüber
Dass hier welche etwas verteidigen
Was es nicht geben dürfte
Den Staat im Staat namens CIA
Der tut was er für nötig hält
Darüber spricht keiner mehr
Die USA sind kein Rechtsstaat mehr
Sie foltern und terrorisieren die Welt
Mit ihren Drohnen nach Gutdünken
Sie haben nur noch die Fassade
Eines ehemals Rechtsstaates
In dem in Wirklichkeit die extralegale
Organisation eben ohne Recht regiert
Unsere Regierungen schauen es sich ab
Immitieren nach Möglichkeit wie unter
Druck des Schurken im Westen
Die USA gefährden die Sicherheit
Wie den Rechtsstaat weltweit
Sie werden vom Staat im Staat regiert
Nichts kann dies rechtfertigen oder
Am Ende entschuldigen noch
Erklären kann es nur die Angst
Die Dummheit der Menschen ist
Das einzig unsterbliche darum
Glauben sie noch an Götter wie Geister
Morden in Kriegen gestern wie heute
Glauben Waffen brächten Sicherheit
Darum muss die Demokratie sich vor
Den Geheimdiensten schützen
Ihnen strengere Grenzen ziehen sofort
Sie abschaffen nach Möglichkeit
Wer den Staat im Staat toleriert ist
Ein Feind des Staates hier ist
Widerstand nötig überall
Die USA sind ein Schurkenstaat
Fraglich nur wer noch besser ist
jt 2.8.14

Blüte des Glücks

Welch Blüte des Glücks
Sich am Nichts freuen
Zu können denn was
Mehr bleibt uns letztlich
Wo alles nichts ist oder
Wird eine Alles allein
Weil sie es kann
jt 2.8.14

Picknick durch die Nacht

Noch im Licht des Freitag zum Picknick
Mit Damen geradelt um gemeinsam
Bis das Licht wiederkehrte die laue
Sommernacht wie Essen und Wein
Zu genießen nur leicht bekleidet
Gewährten manche mehr oder weniger
Einblick in sonst verhüllte Welten
Auf Decken hingestreckt kamen sich
Bis zum Ende Verbliebene auch
Gesprächsweise näher durchlebte Berlin
Die Nacht bis der Regen des Samstag
Die fast verschlungenen Gäste wieder
Auseinander trieb wer immer sich
Wann auch immer wie wo wieder sieht
Bleibt ein Sommernachtstraum
In schöner Erinnerung
jt 2.8.154

Freitag, 1. August 2014

Kriegssteuer

Krieg ist teuer
Darum gibt es dann
Eine Kriegssteuer
Auch wenn es erst
Keiner war sondern
Nur ein Aufstand
Ändert dies nichts
An den Kosten
Die sich keiner leistet
Der nicht mal das Gas
Für den Winter zahlen kann
Schiene vernünftig
Wer trotzdem Krieg will
Erhebt eine Steuer
Vom Volk im Krieg
Weil sie offensichtlich
Damit rechnen dürfen
Es dauert länger
Kein Ende in Sicht
Das Volk soll bezahlen
Wie immer fragt sich nur
Ob sich etwas änderte
Weigerte sich das Volk
Weiter Kriege zu finanzieren
Unter denen es leidet
jt 1.8.14

HoffnungsLos

Der Friede in Gaza scheint fern
Ein Waffenstillstand währte kurz
Jeder beschuldigt den anderen
Verantwortlich zu sein für dies
Desaster allein während der
Himmel über Berlin noch viel
Anlass zur Hoffnung auf einen
Schönen Tag gibt nimmt diese
Für das vermeintlich heilige Land
In immer schnelleren Zyklen ab
Die Haltbarkeit von Waffenstillständen
Entspricht dem Durchlauf auf dem
Auch Schlachtfeld sozialer Medien
Das große Los zieht wer zuerst
Davon liest sich also womöglich
Am längsten freuen darf warum
Es vermutlich klug wäre künfitg
Alle Entscheidungen dieses Konflikts
Mit dem Los zu fällen statt mit Waffen
Alle haben Recht und jeder ist im Unrecht
Wer andere tötet ist es immer
Auch wer sich nur verteidigt
Es geht nicht mehr darum wer Recht hat
Beide haben längst auch Unrecht getan
Entscheidend ist nur wie wir friedlich
Miteinander auf Dauer klar kommen
Gleiches gilt für die Ukraine und Russland
Keiner hat nur Unrecht
Keiner hat nie gelogen
Beide sollen ruhig sein
Damit ihnen ein Angebot gemacht wird
Das Streiten zu beenden von außen
Im Kampf der Rebellen starben zehnmal
Mehr längst als in MH17 je saßen
Wer Rache oder Gerechtigkeit will
Riskiert noch mehr Tote
Riskiert die Fortsetzung
Riskiert unser aller Leben
Es ist mir egal wer Recht hat
Es ist mir egal wer MH17 abschoss
Es ist mir egal wer in Gaza anfing
Das mögen später Gerichte klären
Neutral und ohne Waffen
Möchte nun Ruhe und Frieden
In keinem dieser Kriege gibt es etwas
Zu gewinnen für die Krieger
Viel zu verlieren für alle
Außer vielleicht Monsanto
Aber auch die sind mir egal
Habe das Los Hoffnung gezogen
Was anderes bleibt nicht
jt 1.8.14

Wie wäre es

Wie wäre es sich in den Traum
Von Liebe zu verlieben um des
Traumes wegen glücklich zu sein
Statt Krieg zu spielen sich dafür
Mehr einander hingeben weil
Die Zeit zu sterben kommt allein
Wir müssen da nichts beschleunigen
Können nur mehr genießen
Zumindest bis dahin mit allen Sinnen
Die uns dafür offenstehen und
Wo sie es nicht sind sie öffnen
Einander genüßlich hingeben
Denn sterben können wir noch
Früh genug und dann ist ohnehin
Nichts mehr was alle Propheten
Und andere Quacksalber auch
Euch erzählen wollen denn das
Leben ist zum lieben da
Nichts sonst darum fragt euch
Lieber statt wie wir den Krieg
Gegen Russland oder in Gaza
Gegen das Böse oder die Gauner
Gewinnen wie wir uns mehr lieben
Könnten und welch Genuss es
Wohl wäre statt dem totschießen
Miteinander zu schlafen
Zärtlich zu sein
Weil Leben eine Lust ist
Wie wäre es Orgien statt Schlachten
Gemeinsam zu feiern um in der Lust
Statt ihrem Ende zu konkurrieren
jt 1.8.14

Aufklärungsbeilage

Die Bundeszentrale für politische Bildung
Ist für die Demokratie wichtiger als
Alle Geheimdienste da Demokratie
Nur funktioniert wenn die Bürger selbst
Denken und sich nicht naiv staatlicher
Propaganda hingeben und sie kam
Dieser wichtigen Aufgabe lange nach
Nun aber stellen sich neue Aufgaben
Vorgeblich unabhängige Medien
Tröten in den Tenor staatlicher Propaganda
Die schlafwandlerisch zum Krieg bläst
Aufhetzt wo keine Hetze nötig sondern
Beruhigung und abgewogene Betrachtung
Anklagt wo es an allen Beweisen fehlt
Diese handeln im Tenor mit der Regierung
Die auch diese Zentrale besetzen
Es besteht also wenig Hoffnung
Für das kritische Denken in Deutschland
Wie gut wäre es läge jedem Spiegel
Ein Flugblatt bei das hinterfragte
Oder denken noch genug kritisch
Warum hat Propaganda dann noch
Einen Markt ohne jede Vernunft
jt 1.8.14

Morgenandacht 0086

Sonne unter himmelblau in Berlin
Scheint auch der Rest der Welt
Gerade einen Hauch Hoffnung
Zum Ende einer grausigen Woche
Politisch betrachtet noch zu geben
So verhandeln Israelis und Palästinenser
Zu Ägypten über mehr als nun schon
Vereinbarte 72 Stunden Waffenruhe
Dürfen Experten in der Ukraine wieder
An den Unfallort um Ursachen wohl
Zu erforschen und es bleibt nur zu
Hoffen auch der Westen möge wieder
Vernunft annehmen um der simplen
Dämonisierung zu entgehen mit der
Medien und Politik die letzten Wochen
Uns berieselten aber so schön kann
Das Wetter gar nicht sein anzunehmen
Eine anmaßende Politik nähme sich
Plötzlich zurück und so genießen wir
Einfach was ist als besser als zuvor
Zumindest eine Aussicht ist viel heute
Genug zum kleinen Glück jedenfalls
jt 1.8.14