Donnerstag, 22. Mai 2014

Deutschland einig Einwanderungsland

Der Bundespräsident tut, was er muss, begrüßt die Gäste und die neuen Bürger, erklärt den Deutschen nochmal, dass wir die Einwanderer brauchen, die unseren Staat, wie er eben ist, erhalten helfen. Sonst müssten wir was ändern an den Sozialsystemen, besonders der Rente, was keine Regierung seit Bismarck ernsthaft wagte, auch wenn gern viel über die Milliardengräber ohne Perspektive gesprochen wird, geändert hat das noch nie etwas.
Also brauchen wir Einwanderung, auch weil wir schon lange zuwenig zeugen, den Spiegel auch nur konstant zu halten und unsere in Europa so exquisite Gesellschaft eben auf Wachstum ausgelegt ist, statt auf Schrumpfung und Elitenbildung, aber das ist eine andere Frage - wir brauchen sie, wir wollen sie, ergo sind sie uns sehr willkommen, quasi unsere Zukunft - im Gegensatz zu den Hartz IV Schmarotzern vor denen Mutti gerade warnt und die sie sanktionieren will mit Abschiebung, damit kein Ausländer unser gutes Hartz IV unberechtigt in Anspruch nimmt.
Abseits aller Ironie über den Run aus Rumänien oder Bulgarien auf das bei uns selbst mehr als umstrittene, geringe soziale Zuwendungsgeld, das immer noch nicht als ein Anspruch der Bürger gegen ihren Staat betrachtet wird, eben ein Bürgergeld, sondern als ein zu Zwangsarbeit berechtigendes Diktat mit verschiedenen staatlichen Erziehungs- sowie Sanktionsmöglichkeiten - zum überleben gerade genug, zum verantwortungsvollen Konsumieren zu wenig, das aber für manche Regionen noch geradezu paradiesich scheint, bis sie hier sind und noch nicht wissen, wie sie davon real überleben sollen.
Der Wunsch nach mehr Zuwanderung und Integration steht Muttis Sorge gegenüber nur nicht die falschen zu finanzieren, ja keinen Pfennig zuviel für Bettler auszugeben, vermutlich um noch genug Milliarden für die Banken zu haben, die bei der nächsten Krise, die so gewiß kommt, wie das Amen in der Kirche. Die etwas schon wesensmäßig verkniffene Märkerin, unser aller Mutti, entspricht sehr einem der häßlichsten Teile des deutschen Wesens, der Geiz ist Geil Mentalität, die sich so schnell in Fremdenfeindlichkeit wandelt mit dazugehöriger Beschränktheit, die uns schon in einen Krieg führte, den wir gegen die, gegen uns asoziale Besserwisser gern trotz aller Gegensätze vereinten nun eigentlich Freunde aus West und Ost verloren, nehmen wir mal Russland aus, dass gerade wieder zum Feind gezüchtet wird, auch nicht weiß, wie ihm geschah.
Dem gegenüber der gute Mecklenburger Pastor in Bellevue, der die populistische Pastorentochter an die gebotenen Grenzen erinnert, er gehörte auch zu den Verfechtern der Doppelpasslösung, mit der sich Migranten nicht mehr für eine Staatsangehörigkeit entscheiden mussten, sondern auch soweit gewünscht, zwei behalten konnten, was ja verständlich ist und sinnvoll aber nur bedingt viel zur Integration beiträgt, wie einige behaupten - aber vermutlich liegt das nur an der deutschen Mentalität, die eine zufällige Staatsangehörigkeit allein an rassischen Merkmalen festmachen wollen.
Der Spruch, “wo kommst du denn her, du bist doch ursprünglich kein Deutscher, oder?” ist uns mit dem Blut und Boden Recht immer noch aufgewachsenen Nachkriegskindern, in Fleisch und Blut übergegangen - da haben es Chinesen, Japaner, Süd Amerikaner leichter als Amerikaner anerkannt zu werden. Hier ist die Hautfarbe noch auffällig, auch wenn Namen und Hautfarben allein der Fußballnationalmannschaft uns endlich eines besseren belehren könnten.
Andererseits, so absurd ist der Spruch ja nun auch nicht - Menschen haben unterschiedliche genetische Wurzeln in kleinen Details und das ist sichtbar, wir sehen ein wenig, wo jemand herkommt, auch wenn der deutsche Türke der dritten Generation mit dem vollen schwarzen Haar und dem dunklen Teint, breitestes Ruhrpöttisch spricht oder der Vietnamese im Hamburger Slang hochgebildet seinen Vortrag hält, dann sehen wir dennoch auf den ersten Blick, einheimisch sehen sie nicht aus, auch wenn sie es längst sind. Daran können sie nichts ändern und denken wir an unsereren verflogenen Wirtschaftsminister Rössler zurück, der eine beeindruckende Karriere vom Boatpeople Kind, das Adoptiveltern fand, zum Bundesminister hinlegte, was ganz unabhängig von seiner sonstigen politischen Leistung gilt aber doch noch bemerkt wird, weil es noch immer nicht der ganz normale Gang ist.
Menschen haben Wurzeln, sie sprechen dann von ihrem Vater- oder Mutterland im Deutschen, mal ist es das, wo sie geboren wurden, bei den Migranten der zweiten oder dritten Generation, auch mal das der Väter, Mütter oder entsprechend Großeltern. Spannend wird es, wenn die Generation mit den nun doppelten Staatsangehörigkeiten, dem doppelten Wahlrecht und dem eventuell nur noch einseitigen Wehrdienst, gefragt werden, was ihr Vaterland oder Mutterland ist, ob es mit ihrer Heimat identisch ist und was ihre Identität ausmacht.
Der gute Herr Pasor zu Bellevue hat uns also just verraten, dass wir ein Einwanderungsland sind und das auch gut so ist, wenn wir weiter so leben wollen wie bisher und das die deutsche Kultur von den Einwaderern fortgetragen und weiterentwickelt wird. Hier werden nun die Schnüffler der Leitkultur einhaken, dass es doch einen Kernbestand geben müsse, der nicht verloren gehen dürfe - sie sehen vermutlich im forttragen nur das weglaufen der ihnen kostbaren Werte, nicht die Chance zur Weiterentwicklung jenseits der Grenzen des gewohnt engen Horizontes.
Liegen diese völlig falsch, ist ihre Multikulti Furcht ein unangepasstes Überbleibsel der 80er, das sich nicht an die Zeit angepasst hat, oder ist es mehr ein Hängen an der guten alten Zeit, quasi eine manufactum Geistigkeit von verklärender Trägheit und wie ist ihr angemessen zu begegnen, fragt sich der Beobachter zwischen den Fronten, der im Berliner Alltag anderes erlebt, als in früherer Provinz - es gibt wohl keine einfache und klare Antwort in diesem Fall - die meisten der Mitbürger tendieren zur Mitte und liegen meinungsmäßig irgendwo zwischen Sarrazin und den gemäßigten Sozialdemokraten.
Trickreich mit ihrer Abwehr der Sozialschmarotzer, als Kontrapunkt zur Begrüßungsrede des Bundespräsidenten zum Thema Einwanderung lehnte sich die Kanzlerin nun, kurz vor der Wahl, nochmal weit aus dem Fenster, weiter als wir es von der sonst handlungsarmen Mutti gewohnt sind, weil sie den Populisten der AfD soviele Stimmen wie nur möglich nehmen muss, um noch eine eigene Mehrheit zu erringen - eine gegen Schulz, soviel kann wohl als klar gelten, im nebligen Verhalten der Kanzlerin, dem bereits in den Verträgen klare Grenzen gesetzt sind und über dessen Legalität demnächst wohl Komission mit dem Kandidaten ihrer Wahl vermutlich oder gar ihr selbst als Präsidentin entscheiden wird - gegen Mutti könnte keiner, sie könnte sieben Jahre in Ruhe arbeiten und den Kurs Europas bestimmen, verlöre noch real an Macht an ihren Nachfolger oder, sehr viel wahrscheinlicher, ihre Nachfolgerin, die Oberkommandierende Ursula.
Es könnte gelinge, auch weil es so naiv wie unredlich ist und den trägen deutschen Geist im Kern trifft - es kann doch nicht sein, dass wir für die zahlen  müssen …. was Mutti schon für Griechenland mit Hilfe von Springers BILD und Welt, aus dem Haus ihrer Freundin Friede in Deutschland unter den weniger gebildeten Schichten und unter den nur möchtergern etwas gebildeten verteilen half, andere plapperten es in der Gier nach Auflage nach, im ganzen Land verbreitete, die Lüge von, die sollen sparen, sie verschwenden ja nur und wir müssen dafür zahlen, die wir so sparsam und geizig leben, glaubten Millionen und nahezu kein Politiker traute sich dieser billigen Lüge aufrichtig zu widersprechen.
Wir verdienen glänzend an der Affäre der Griechen, wie der Italiener und Spanier, wir bekommen Zuhause billiges Geld für unsere Banken und verteilen es für teure Zinsen gen Süden, weil es die starken Banken des Nordens sind, die einzig noch glaubwürdige Kredite am Markt vergeben und Sicherheit bieten, können sie viel und immer mehr für ihr gutes Geld verlangen, da die Krisenregionen, immer noch bis zum Hals in den Überschwemmungen an Schulden steckend, die zum größeren Teil durch die Kredite unserer Banken verursacht wurden, nur zum allerkleinsten Teil durch tatsächlich Verschwendung, da die Zins und Zinseszinspolitik in einer Spirale abwärts führt, die selbstmörderisch ist.
Auch darum geht es den anderen, wie es ihnen geht, weil wir an ihnen verdienen, sie uns teuer dafür bezahlen. Warum wir dann mit völligem Selbstverständnis der Meinung sind, es dürfe keinen sozialen Ausgleich in Europa geben, um Ungerechtigkeiten zu vermeiden und die Lebensumstände zumindest einigermaßen anzupassen, ist nicht verständlich.
Es ist sowohl volkswirtschaftlich unsinnig, da unseren Hauptschuldnern und potentiellen Kunden so die Möglichkeit genommen würde, bei uns Kredite aufzunehmen und zu konsumieren, noch die Schulden, für die wir aus vermeintlich sozialen Gründen bürgen, effektiv zurückzuzahlen - dies wird neue Kreditvereinbarungen erforderlich machen, bei noch schlechteren Bedingungen für diese Staaten, die in immer engere Abhängigkeit zu uns getrieben werden in der Schraube des postdemokratischen Systems, das nur ein real existierender Finanzkapitalismus der Abzocker ist, von denen wir momentan der Größte sind, wie politisch unklug, da es Europa weiter spalten wird.
Es werden für wenige Stimmen bei der Wahl Feindbilder von europäischen Partnern geschaffen, die nicht leicht wieder aus der Welt zu schaffen sein werden. Es wäre zu hoffen, dass die Kanzlerin, das erste mal, wenn sie effektiv politisch habdelt, aus dem Fenster fällt, doch es steht zu befürchten, dass die deutschen Haupttugenden Neid und Mißgungst bestens bedient werden, die Masse, trauen wir den Kommentaren der Unflätigen in den verschiedenen Online Medien, dies bejubelt und sich endlich gerecht behandelt fühlt, weil nun nicht mehr unser gutes Geld für “die” ausgegeben wird, die es sowieso nur ausgeben, was noch in der letzten Kurve eine doppelte Pirouette dreht, die an Stumpfsinn kaum zu überbieten ist - wenn die es nicht mehr ausgeben, verdienen wir nicht mehr, die wir doppelt und dreifach an jedem ihrer ausgegebenen Euros verdienen - als Lieferant, als Kreditgeber, als Bank der Zwischenfinanzierung, als Gläubiger der von uns übernommenen Bürgschaft.
Deutschland einig Einwanderungsland ist ein ferner Traum, noch werden hier Wahlen mit Missgunst und Neid entschieden, sowie einer gehörigen Portion Dummheit - dabei festzustellen, dass es in Frankreich nicht wesentlich besser ist, im Gegentei, der dortige FN zur stärksten Kraft zu werden droht, hilft uns nicht weiter, wir sind auch Gläubiger der Franzosen und solange die, in deren Hand die Fäden Deutschlands wie Europas zusammenlaufen noch mit dem erlogenen Populismus spielt, steht es schlecht um unser Land, um Europa und die Zukunft miteinander sieht düster aus.
Glücklicherweise ist es relativ egal, was Mutti hier, sogar die CSU noch rechts überholend im Wahlkampf plaudert - entschieden wird über unsere künfitge gemeinsame Sozialpolitik in Brüssel und das gemeinsam und relativ wahrscheinlich unter dem Präsidium von Mutti oder vielleicht noch ihrer Oberkommandierenden, da ist egal, was ein Nationalstaat meint und wenn Mutti noch ihrem unziemlichen, erlogenen Scherzen im Wahkampf ein rechtliches Fundament meint geben zu müssen, kann ihr jeder nicht sehr im Europarecht bewanderte Jurist schon sagen, dass der EuGH diese Ideen schnell kassieren wird und so wird der Wahlkampf Deutschland noch ex post einiges an Strafen womöglich kosten - wie gut, dass wir Mutti haben, da wissen wir doch, wie wir dran sind als notwendig Einwanderungsland ohne Reformeifer, nur mit Sanktionsdrohungen aus der Luftblase.
jt 21.5.14

Stierkampfempörung

Die Empörung über den
Immer noch Stierkampf
Ist nahezu einhellig auch
Wo es sonst dunkel wird
Wehren sich die Menschen
Gegen das öffentliche
Massaker am wilden Tier
Außer dort wo er Tradition ist
Zur Kultur gehört
Wie Frauenwerfen anderswo
Nur tödlicher meist
Aber das ist ja der Reiz
Dies Drama auf Leben und Tod
Das keineswegs sicher endet
Wie sich gerade wieder zeigte
Als ein Stier drei Toreros piekte
Nahezu tödlich bis der dritte
Ihm schließlich den finalen Stoß
Versetzte selbst verletzt
Danach treffen sich Gegner
Wie hartgesottene Anhänger
Gern wie überall zum Grillen
Wie die Viecher für Steak oder
Wurst umkommen fragt keiner
Schlachten hat wenig Kultur hier
Will keiner von hören geht doch
Hoffentlich schnell auch wenn
Die Jahre davor grausamer noch
Waren als jeder wilde Stierkampf
Über Tierhaltung sich empören
Findet weniger Anklang als über
Fremde Sitten die uns spanisch
Nur vorkommen von außen
Sterben müssen die Viecher
Ob im Sand der Arena oder
Im klinisch sauberen Schlachthof
Was würdiger ist weiß ich nicht
Ob Tiere empfinden auch nicht
Frage mich allerdings warum nur
Tierschützer wissen was gut ist
Für Tiere mehr empfinden als
Wissen meist und daraus dann
Andere bevormunden dürfen
Wohin wir kommen wenn die
Stete Bevormundung der Guten
Überhand noch nimmt und was
Für ein Leben wir dann unter der
Immer Aussicht der Guten haben
jt 22.5.14

Muttismissbrauchswiderstand

Mutti will kein soziales Europa
Fürchtet Missbrauch mehr als
Chancen stellt dies klar noch
Vor der Wahl dass unser gutes
Hartz IV nicht für Ausländer ist
Beweist mal wieder wie gut sie
Dem dummen Lümmel Volk
Aufs Maul zu schauen versteht
Wie sie dem lächerlichen AfD
Noch einige Stimmen von rechts
Abluchsen kann mit Lügen
Hat Europa sichtbar noch nicht
Verstanden ist im Denken des
19. Jahrhunderts verhaftet
Hinkt Kohl wirkungslos nur
Hinterher wo dieser aussaß
Realisierte er Visionen während
Mutti nur Selbstmarketing des
Immer Nichts betreibt was noch
Zumindest ehrlich wäre aber nun
Schlägt sie mit Lügen und Neid
Auf die Ärmsten ein wo doch
Alle wissen Europa gleicht sich
Auch sozial an oder wird nicht
Lange mehr sein verspielt vom
Engen Horizont wie der eben
Fehlenden Perspektive der
Ideenlosen Märkerin auf
BILDniveau
jt 22.5.14

Heidelberger Frühlingsromantik XIII

            VI


Hast Du mich endlich nun befreit
Den Sklaven seiner Lust entrissen
Vereistes Herz mein gutes Kissen
Erkennt in sich die Herrlichkeit

In sich allein gänzlich gefeit
Wer muß die Lust noch missen
Bloß weil ein spärlich Band gerissen
Ist Zeit für fremde Feuchtigkeit

Er kann, er darf, nur muß er nicht
Vom wilden vögeln mit Patent
Bleibt er doch ewig wohl gebannt

Von sich und seiner Zuversicht
Erzählt er seinem eigenen Advent
Noch grad im letzten selbst erkannt
jt Frühling 1996

Bücherliebhaberin XV

Gestehe es lieber gleich
Ich liebe die Bücher
Auch ihres Inhalts wegen
Aber auch einfach so
Weil sie so schön sind
Gebunden in Reih und Glied
In wilden Stapeln irgendwo
Eine zärtliche Liebe
Schon bei der ersten Berührung
Wer das nicht versteht
Versteht mich nie
Dazu muss nichts sonst
Mehr gesagt werden
Müssen sich ja nicht alle
Verstehen noch verstanden werden
Lieben sowieso nicht
Viele sind ohne glücklich
Manche finden sie nett
Da spielen sie keine Rolle
Nur wer die Bücher liebt
Sollte sich nichts vormachen
Glücklich werden Bücherliebhaber
Nur miteinander mehr nicht
Auch wenn es eigentlich
Nicht so wichtig ist
Fehlte das wichtigste
Verständnis und geteilte Liebe
jt 22.5.14

Wutreden

Wenn einer aus der Haut fährt
Mit Worten um sich schlägt
Ist er sich der Aufmerksamkeit
Aller sicher macht in einer
Koalition des Nichts von sich
Zumindest reden sonst nichts
Es zeigt einer ist nicht nur glatt
Ist mit Gefühl bei der Sache
Bemüht sich nach Kräften
Einen Krieg noch zu verhindern
Ist sicher kein Kriegstreiber
Dumm nur wenn seine Politik
Mit dazu führt dass wir
Dem Krieg näher sind als je
Weil Berlin lieber droht
Nach dem Kurs Washingtons
Statt zu reden um zu schlichten
Wurde Partei ergriffen für eine
Seite deren prominenter Kopf
Vom Völkermord als Lösung
Sprach was missbilligt wurde
Aber nicht sanktioniert
Stattdessen wird willkürlich
Dort gestraft wo besser
Ein Partner gesucht würde
Moskau hat gute Gründe
Den Zusagen des Westen
Zu misstrauen statt Vertrauen
Aufzubauen bestrafen wir
Autoritär in Elternmanier
Moskau ist kritisch zu sehen
Moskau ist nicht demokratisch
Im westlichen Sinne aber
Mit einem Partner in Moskau
Könnten wir reden
Gegen einen Feind in Moskau
Können wir nur verlieren
Moskau hat die Todesstrafe
Zumindest ausgesetzt
Moskau schickt keine Drohnen
Um willkürlich zu töten
Washington mordet weiter
Washington spioniert uns aus
Wähle dir nur Freunde
Denen du vertraust
jt 21.5.14

Mittwoch, 21. Mai 2014

Entdeckt werden wollen

Völlig erschöpft von der Hitze
Fast alle Kleider von sich geworfen
Lust getankt von der Sonne
Einfach sich hingeworfen
Erwartungsvoll entdeckt zu werden
Von dem einem dem ihre wohl
Sehnsucht gilt darum die Tür
Offengelassen damit er zu ihr
Findet aber manchmal kommt
Es anders als erwartet auch wenn
Sie entdeckt wurde wie geplant
War der Entdecker der falsche
Wusste nicht wie ihm geschah
Als er nur schauen wollte ob
Jemand da ist entdeckte er sie
In Träume voller Lust versunken
Auf ihrem Bett kaum noch
Bekleidet und das wenige noch
Nur ihre geheime Schönheit
Betonend wollte er dezent gehen
Und konnte nicht kam ungefragt
Näher während er sich nichts
Mehr fragte begann er
Als müsste es so sein
Sie am Rücken zu streicheln
Bereitwillig ließ sie ihn gewähren
Träumte noch halb vom anderen
Er folgte der Linie ihres Rückens
Bis dieser sich am Ende teilt
Das Licht der noch starken Sonne
Fiel durch die Jalousien gestreift
Auf ihren schönen Körper
Der seine nur Berührung lustvoll
Beantwortete so sehr dass er
Sich angespornt fühlte der Linie
Die ihren Po teilte nach der Hand
Auch mit der Zunge zu folgen
Schmecke das Salz auf ihrer
Haut bevor er sie ganz schmeckt
Hob den Streifen Stoff mit seiner
Zungenspitze zart an um nur
Weiter hinab zu wandern über
Ausgang und Damm zum nun
Eingang der sich der schnellen
Zunge feucht schon öffnete
Tief tauchte er so in ihre Mitte
Zog sich wieder zurück um
Ein wenig höher wieder an ihr
Tiefer noch für ihn langsam
Den erregt geschwollenen Punkt
Zu umfahren während sie
Die Augen noch genüsslich
Fest geschlossen immer lauter
Dem Spiel seiner Zunge
Antwortete bis sie
Kurz davor wohl
Sich umdrehte
Ihn ganz wollte dazu
Den Falschen entdeckte
Aber da war es eigentlich
Schon zu spät
jt 21.5.14

Sultansreden

Der Sultan kommt
Zu seinem Volk zu sprechen
Von sich und seinen Plänen
Wahlwerbung nennen es
Die politisch Erfahrenen
Familienbesuch glauben
Manche naiv
Geschäft wird es sein
Wissen seine Bekannten
Untragbar rufen die
Immer gern empörten
Weil er demokratisch zumindest
Wohl zweifelhaft ist
Wenig Beachtung schenken
Ist wohl einzig angemessen
Ihn offenbaren lassen wie
Fern sein Sultanat Europa
Noch lange ist denken ruhig
Die kritischen Köpfe
Viel Lärm um nichts ist schon
Zuviel für den Sultan den
Am Bosporus noch immer
Eine Mehrheit wählt
jt 21.5.14

Untenrum frei

Der Hitze die Hosenbeine halb
Schon geopfert lebt es sich just
Untenrum frei wesentlich leichter
Am lautesten Balzen gerade
Noch die Vögel während die hier
Eher langsam über die Wege
Schleichen teils noch schieben
Kinderwagen oder Räder
Ist der Mittag in der Stadt
Sehr südlich heute unter
Hellblau mit weißen Schleiern
Gebremste Großstadt sucht
Schattenplätze am Platz
Außer den Schönen die auf
Hier Wiese sich entblößten
Viel von sich zu zeigen
Ob es wohl in der Hitze
Wen zu mehr als einem Blick
Noch inspiriert ist eher
Fraglich
jt 21.5.14

Frühlingsliebenzärtlichkeit

Die Liebe im Frühling beginnt
Zart wie Blätterknospen
Öffnet und entfaltet sich
Schneller noch in der Sonne
Auch wo sie im Dunkeln wurzelt
Die Sehnsucht nacheinander
Mischt sich mit Lust auf Nähe
Bevor sie im Sommer klebrig wird
In zu großer Hitze auch wo
Längst völlig entblättert
Erhitzte Feuchtigkeit an sich
Reibung verringert ineinander
Sich finden erleichtert bleibt
Die Erinnerung an die Sehnsucht
Über alles hinaus mehr
Auch wenn mehr als alles
Nicht mehr denkbar ist
Zumindest logisch
Ist es die zärtliche Liebe
Im Frühling doch
Die sich suchend berührt
jt 21.5.14

Googlewelten

Wissen wollen ist gut
Wissen können noch besser
Wissen haben am besten
Wissen macht reich
Wissen macht mächtig
Wissen ist Macht an sich
Aufklärer freuen sich
Jeder hat freien Zugang
Zu allem Wissen der Welt
Kann dies in der Tasche tragen
Ein Stück Freiheit für alle
Wissen ist mobil wie Netze
Wo kein Netz da kein Wissen
Wo nur Fakten ohne Verbindung
Wird Wissen wertlos an sich
Nicht der Zugang genügt
Die Vernetzung braucht es
Wer im Kontext denkt kann heut
Alles denn Fakten sind frei
Kontext lernen macht frei
Wer weiß was andere wissen
Nicht wissen oder wissen wollen
Weiß welchen Wert sie am Markt
Haben rein ökonomisch
Nicht menschlich
Darum geht es ja nicht
Daran verdient keiner was
Wissen ist Macht
Wissen macht mächtig
Wissen ist wichtiger als was
Was ist egal
Alles findet sich
Nur wer weiß ist wertvoller
Als alle am Markt
Weiß nicht warum
Noch wie ich es finde
Wer hat keine Angst vor Google?

Heidelberger Frühlingsromantik XIII


                     V


Im endlosen als blinder Passagier
Streift heimatlos er nun umher
Sein Wissen wiegt ihm tränenschwer
Und ist doch Licht ein glänzender Saphir

Ein eisig Schutzwall es um sich erfrier
Das glühend Herz im kalten Meer
Wir kennen sie die alte Wehr
Den Einsamen ist Härte nur Furnier

Das Licht aber bleibt es ist unendlich
Ist uns grenzenlose Heimat
Nur wie wo sich finden im leeren Raum

Schutzlos einsam wird es lächerlich
Verzeih' daß daher ich verrat
Und schützend uns im Eis berge den Traum
jt Frühling 1996

Dienstag, 20. Mai 2014

Cafénacht

Beim Araber umme Ecke
An der Straße sitzen
Den Musikern lauschen
Die nebenan im Liebling
Saxofon spielen
Immer wieder schweben
Wolken süßlichen Rauchs
Von der Shisha nebenan heran
Ein Paar spielt Backgammon
Der Koch plaudert ein wenig
Mit dem Barkeeper und einer
Länger schon unrasiert fast
Bärtig schon telefoniert lang
Immer wieder lachend
Selten fährt ein Auto vorbei
Flanieren oder eilen letzte vorbei
Leben am Platz sonst nichts
jt 20.5.14

Heidelberger Frühlingsromantik XII

                     IV


Weißt Du aus Dir woher allein sind wir
Dem Morgenstern entsprungen fast
Zög Venus uns in den Palast
Der opfern ließ das einzige uns ihr

Die wunderbare Welt nur Souvenir
Ein gern gesehner alter Gast
Sucht unser Paradies zur Rast
Sein Traum ist unsrer Liebe Elixier

Östlicher leuchtend noch als Abendstern
Ist hellste sie am Firmament
Verführt sie uns einander alles zu

So küßt ich deinen Schoß wohl allzu gern
Doch schnell genoßner Apfel trennt
Zerreißt verbundenes und uns im nu
jt Frühling 1996

Oligarchenrettung

Der Oligarch kommt als Retter
Für die vermeintliche Demokratie
Die den Herrscher von Gnaden
Des Oligarchen verjagte
Er befiehlt seinen Arbeitern
Für die Ukraine zu demonstrieren
300000 sind es die er beschäftigt
Er hätte etwas zu verlieren
Sofern der Donezk russisch wäre
Hier greifen die Sanktionen
Des Westen lassen Oligarchen
Ihre Massen bewegen
So funktionieren Wahlen
In der Ukraine die wir nun
Auf Wunsch der Amerikaner
In Europa begrüßen wollen sollen
Wie gut dass die Menschen
Endlich ihren Willen äußern
Für Europa auf die Straße gehen
Da der Westen ja gut ist und
Russland böse nun wissen wir
Endlich was die Menschen
Im Osten der Ukraine wollen
Zumindest wenn sie für
Achmetow arbeiten
jt 20.5.14

Hügelträume

Träume in Hügellandschaft
Sehnen sich nach der selbigen
Um sie zu erkunden wie
Immer wieder Neuland
Voller Hoffnung zwischen Hügeln
Das erträumte Glück zu finden
Auch wenn dazu in tiefe Täler
Gesunken werden muss
Werden wir auf Quellen hoffen
Ihren Eingang zu finden
Sogar wenn das Wandern
In Hügellandschaft nur
Nebensache ist dann doch
Die schönste der Welt
jt 20.5.14

Hochzeitsverengung

Hochzeiten begründen eine Ehe
Ehe wir uns versahen waren wir
Schon eingeschnürt für den nur
Theoretischen gegenseitigen
Anspruch auf Vollzug der Ehe
Manche muten sich auf dem Weg
Schon manches Korsett zu
Um den Anreiz auf das noch
Erhöhen was als Anspruch
Wie gerade ausgeführt
Längst gilt vielleicht auch
Um sich damit besser zu fühlen
Als sie sich sonst sähen
Sozusagen in Form zu kommen
Dahingestellt was diese Form
Im Alltag trägt als Erinnerung
Könnte sie der Anfang der meist
Enttäuschung sein insofern oft
Wenig bleibt nach Entfesselung
Ehe es recht begonnen hat
Bleibt weniger als erwartet
Warum es wie immer in der
Liebe eher besser ist nichts
Zu erwarten um im Moment
Zu genießen was ist was nur
In der auf Ewigkeit gerichteten
Ehe eher länger dauern kann
jt 20.5.14

Sonnenparkbank

Auf einer Bank im Park
In der Sonne sitzen
Schwitzen als sei Sommer
Schon wieder zu warm
Wächst die Sehnsucht
Nach Schatten und was
Sonst immer kommt
Zwei Käfer beim sich
Abschleppen beobachten
Es ist halt noch Frühling
Der sich nur wie Sommer
Heute anfühlt
jt 20.5.14

Brief an den Papst

Die Geliebten der Priester
Haben einen Brief an den Papst
Geschrieben gesandt vor allem
Öffentlich gemacht nun redet
Alle Welt wieder über die nur
Vorgestrige Sexualmoral dieses
Vereins von Abergläubigen
Einen Teufel wird er tun
Auch nur etwas zu ändern
Rom lebt von der Dialektik
Darum pflanzen sich noch
Immer diese erfolgreich fort
Was zwar auch in der Natur liegt
Aber doch nach dem Ergebnis
Erfolgeicher scheint als die
Protestantische Variante
Wer katholisch ist soll sich
Einfach abfinden sonst kann
Ja jeder Protestant werden
Wo kommen wir denn da hin
Der gute Onkel Franz zu Rom
Seines Zeichens Vorsitzender
Der jüdischen Sekte
Wird sich betroffen geben
Amen
Auch dieser Krug zieht vorbei
Katholiken dürfen beichten
Müssen nichts selber klären
Da sündigt es sich leichter
Wenn dann auch noch die
Mittler in Sünde leben
Gibt es kein Halten mehr
So etwas wäre nur im Krieg
Sinnvoll und gut wo es täglich
Neuen Nachwuchs braucht
Wer den Krieg gegen Rußland
Will muss den Papst umstimmen
Die anderen sollen weiter nur
Beten und sündigen
Wo kämen wir sonst hin
jt 20.5.14

Frühlingssommersonnetlust

Es wechselt das Licht zu Sommer
Mit den Temperaturen im Einklang
Auch im Hinterhof spürbar
Wird nun die Enge bedrückend
Natur dehnt sich wie alles wohl
In der Wärme aus steigt über
Sich hinaus schwillt um alles
Erdenkliche öffnet sich weit
(Manchmal einander)
Es spiegelt sich die Natur
In all unserem Tun wie Streben
Widerstand schmilzt wie letztes Eis
Hingabe an den Fluss liegt in
Unsrer Natur und Widerstand
Erhöht den Reiz am Staudamm nur
jt 20.5.14

Frontverschiebung

Undemokratisch aber ruhig geht
Das neue Russland seinen Weg
Lästigen Sanktionen zum Trotz
Beugt es sich keiner Weisung
Aufgeregt und verängstigt führt
Der Westen auf allen Kanälen
Seinen Krieg der Mißbilligung
Gegen Putin für wen fraglich
Der Westen hadert mit seiner
Vereidigungsbereitschaft wie
Dem vorher geschworenen ob
Der Osten wendet sich anstatt
Einander zu woraus ein Bund
Von Petersburg nach Peking wird
jt 20.5.14

Heidelberger Frühlingsromantik XI

                      III


Das uns die ganze Welt geweiht
Noch fassen wir ihn kaum unseren Traum
Uns suchen mühsam Halt im Zwischenraum
Als wären wir allein zu zweit

Ist heiliges nur Eitelkeit
Die Seele schmückend merkten wir es kaum
Vom Liebestraum nur wenig bleibt als Schaum
Allein in Luft liegt Festigkeit

Obwohl getrennt doch gemeinsam
Bleibt Angst vor uns zu überwindendes
So sind wir zwei allein längst ein

Ein Element so unbeugsam
In Freiheit uns gänzlich verbindendes
Soll Dein Leben mir Atem sein
jt Frühling

Getragen

Getragen werden
Um erhoben zu sein
Den Boden verlieren
Unter den Füßen
Um abzuheben
Im beieinander landen
Zungen verschlungen
Noch näher wollen
Bis nichts mehr
Zwischeneinander ist
Vom irgendwann dann
Ineinander fortgetragen
Unsrer Natur folgend
Endlich geerdet bis
Es wieder anfängt
Erst getragen
jt 20.5.14

Unterleibsmarketing

Huren verkaufen nicht sich
Sondern was andere sonst
Eher unter der Bedingung
Von Liebe abgeben ohne
Ob dies auch für die Ehe gilt
Fragt lieber keiner ehrlich
Zumindest ist dort das
Marketing selten so offen
Was den Unterschied macht
Wie einige meinen auch wenn
Sie Ehrlichkeit behaupten
Doch ist das Unterleibsmarketing
Nichts als es ist
Sofern es freiwillig erfolgt
Vielleicht wäre die Diskussion
Um den käuflichen Zugang
Weniger emotional sofern
Offenheit nicht die emotionale
Grundlage der Ehe gefährdete
Drohte die älteste Lüge ehrlich
Zu offenbaren was aber der Reiz
Des nur gekauften noch ist
Wäre eine andere Frage
Die nur stellt wer stets
Lust und Liebe verbindet
Also von etwas anderem redet
So gesehen ist Unterleibsmarketing
Einfach ehrlich
Mehr nicht und um die Ehe
Geht es gerade nicht
jt 20.5.14

Montag, 19. Mai 2014

Heidelberger Frühlingsromantik X


                         II
Wo wenn nicht wir ist wohl Wahrheit
Die sich von Anbeginn in uns erkannt
Ist unausweichlich ewig eingebrannt
Der Geister selig Einsamkeit

Nun Mund an Zung glaubt uns befreit
Von Lust verführt sind wir jetzt erst verbannt
Aus Himmelland zurück auf den Trabant
Ist alle Heiligkeit entzweit

Noch Seel an Seel geschmiegt bleibt eins
Was schon getrennt geglaubt geborgen ist
Wenn wir nur treu in uns noch sind

Das überwand den Sinn des Seins
Und eint die Pole uns mit Liebeslist
So fliehen wir das Labyrinth
jt 19.5.14

Haremstraum

Der neue bei der Deutschen
Ist ein Scheich der mal eben
Einige Milliarden aus um vieles
Größerem Vermögen zuwarf
Aus dem Emirat Katar gen
Frankfurt nordsüdlicher Diwan
Dazu hat er mit zwei Frauen
15 Kinder und weckt wohl
Manche Träume
Vom Harem unter Wüstensonne
Mit Reichtum ohne Grenzen
Westlich gebildet doch exotisch
Unter den Schönen wählen
Nach Belieben orientalisch
Sie gemeinsam lieben
Oder verbietet das der Prophet
Der Lust und ihrem Wahn gern
Eng verhüllte Grenzen steckte
Ist der Harem ein Männertraum
Oder nur die Illusion davon
Wie zyklisch werden die dort
Vereinten wohl unwillig sein
Was ist schön am steten Wechsel
Wär umgekehrt geballte Lust
Naturgemäß ohnehin potenterer
Nicht völlige Überforderung
Für eines Mannes Kraft
Der glücklich sich preisen kann
Wo er eine selig befriedigt
Ist also der Harem weniger
Der Männer Traum als deren Alp
Steter Überforderung ausgesetzt
Seine Potenz unter geballter
Weiblichkeit schwinden sehen
Ohne Hoffnung sie ganz je
Zu beglücken zumindest
Gemeinsam ist also Viagra nur
Lateinisch abgekürzt für real die
Straße des Grauens aller Araber
Wird die Vielfalt überschätzt
Wäre bloß Abwechslung wichtig
Um zu wissen wie gut es doch
Sich in der Einfalt liebt und lebt
jt 19.5.14

Bücherliebhaberin XIV

Wer behauptet ich liebte
Die Frauen die Bücher lieben
Nur weil wer liest weniger redet
Liegt nicht wirklich richtig
Schöner noch ist ja mit meiner
Liebsten über geliebte Bücher
Gemeinsam zu reden
Bücherwelten zu teilen
Nur Ruhe beim Lesen
Ist auch geteilt schöner
jt 19.5.14

Interventionsintegration

Der Westen empört sich über
Das militärisch intervenierende
Russlands was antagonistisch
Doch wäre da heute Konflikte
Nicht mehr militärisch lösbar sein
Außer im westlichen Interesse
Beispiele für dies finden sich
In Lybien Irak Afghanistan Afrika
Dort hinterließ jede Intervention
Nichts als Verwüstung
Keiner wollte begeistert unser
System übernehmen
Die Interventionsintegration ist
Weniger als null
Lassen wir es einfach es könnte
Vielen besser gehen niemand
Braucht unsere Hilfe außer da
Wo wir nicht helfen wollen
Mit Zinsen und Zöllen
Statt die Schulden zu vergeben
Geben wir für deutsche Exporte
Vergünstigte Kredite sind also
Mittäter des Mordens infolge
jt 19.5.14

Heidelberger Frühlingsromantik IX


                                I


In höchsten Höhen finden wir uns hier
Wo nur für uns alles zieht hin
Das ganz der Deine dann auch bin
Weißt Du sehr wohl, allein wir zwei sind vier

Im Erdenrund noch schreit aus uns das Tier
Es strebt hier auch der Eigensinn
Und stellt sich gegen Neubeginn
Ums klarste hellste liegt drum viel Gezier

Das höchste bleibt allein genügt es sich
Wenn zwei in vier sind eins bleibt drei
In jener nun ist alles Leben rein

Das Tageslicht bleibt stets noch vergänglich
Eins seiend ists uns einerlei
Die dreizehn nächsten werden uns befrein
jt Frühling 1996

Mauerblümchen II

Die Liebe auf den ersten Blick
Für eine die erst auf den zweiten
Sichtbar wird ist ein Wunder
Verliebte sie sich doch in eine
Unsichtbare und damit
Mehr in das Wesen als
Was es uns erscheint
Wer dem mehr traut
Als dem Offensichtlichen
Kommt näher zueinander
Unabgelenkt vom Anschein
Auch wenn es Wunder nicht gibt
Wesen statt Gestalten lieben
Eigentlich vernünftig ist
Ist lieben was ist wunderbar
Manchmal zumindest
Wo wir es wagen
jt 19.5.14

Session nach Frühlingsregen


Nach kühlem Tag im Mai eröffnet Robert aus Wales die heutige Sesch mit trotz langer voriger Nacht fester Stimme im noch relativ leeren Keller, der sich langsam füllt lassen wir uns vom weiteren überraschen.
JP noch voller Energie zurück aus seinem Heimaturlaub in Südafrika legt unter seiner Basecap mit gewohntem Schwung los und spielt die Lieder, die er gerade auf seiner Reise schrieb. Spielt seinen Beachreggaesound und bringt den Geist seines jungen Landes im Umbruch mit. Singt uns vom ersten Tag Sonne nach Wochen des Regens in Kapstadt als er erstmals wieder am Strand spielen konnte. Als nächstes der Song keine Schokolade, den er auf deutsch für seinen herzkranken Vater in Südafrika schrieb, als er noch ganz wenig Deutsch konnte und über dessen Grammatik er sich heute, wo er es schon besser kann, wie er uns auf deutsch erklärt, amüsiert. Ein Lied voller Liebe mit viel Humor geschrieben und voll Leidenschaft gespielt, begeistert den immer volleren Keller, der sogar mitzusingen beginnt. Bei den nächsten beiden neuen Songs zeigt sich dem Kenner seiner Musik der enorme Fortschritt, den seine musikalische Entwicklung macht. Wo er anfangs noch mehr mit Schwung begeisterte, wird sein Können immer sichtbarer.
Nun sitzt Andi aus Österreich auf der Bühne, der hier sonst bedient aber eigentlich ein begnadeter Komponistin ist und spielt seine englisch gesungenen Songs mit großer Leidenschaft und starker Stimme, die er breit variiert. Singt im zweiten Song über den kleinen Moment, wenn die Trauer um den Verlust der Liebe wechselt in die Erleichterung über das neue freie Leben. Wieder singt er stark unter seinem gut und spielt mit professioneller Leidenschaft, eine Freude und schöne Überraschung.
Jetzt kommt Alex mit Brille spielt nun ein wenig Folk erstmals heute hier im Keller, den er zur Begrüßung als sehr gemütlich lobt. Der etwas schlaksige, große, schlanke junge Mann mit Gitarre spielt seine Songs mit Engagement im stehen und wippt dabei mit, steigert sich immer mehr in seinem Spiel. Sein Gitarrenspiel ist sehr flüssig und gut mit vielen Varianten.
Mathieu die blonde Variante des vorigen Alex kommt nun mit seiner schwarzem Gitarre im blauen Hemd zu Jeans und Turnschuhen auf die Bühne zu denen er eine hornfarbene Nerdbrille trägt und nun auf deutsch singt. Sehr zart singt er seine Songs und ruft sich für den nächsten Ingo mit seiner Trompete auf die Bühne und gemeinsam finden sie, die sich erst vor 15 Minuten kennengelernt haben, einen schönen Klang zusammen, zu dem er nun englisch singt und Ingo die Trompete in höchste Höhen schraubt. Beim nächsten Lied experimentieren die beiden weiter zusammen.
Ingo nun Solo mit dem ihn aus der Dose begleitende Rhythmus zu dem die Trompete mit ihrem ruhigen live gespielten Klang einen angenehmen Kontrapunkt gibt. Virtuos spielt er mit Höhen und Tiefen seines Instruments, trinkt zwischendurch von seinem Bier oder raucht und schafft so eine ruhige Bar Atmosphäre wie einen Gegenpol zum immer schnelleren Beat.
Das Duo Ulrike Haller und Loomis Green an der Gitarre legt nun mit viel Engagement los. Sie eine große, schlanke rothaarige tanzt beim singen cool über die Bühne und ist mit viel Gefühl und Engagement bei ihren Songs und zeigt als sie sich vom Spiel erhitzt die Lederjacke auszieht noch mehr von ihrer guten Figur einer schönen Frau über vierzig in hohen schwarzen Stiefeln. Loomis ist ein sehr dunkler Gitarrist mit afrikanischen Wurzeln der hoch konzentriert spielt auf seiner E-Gitarre deren Körper nur ein edel lackierter Kirschholzrahmen ist. Sie spielen einen coolen Jazz zu dem Ulrike mit versucht viel Kontakt zum Publikum singt. Eine echte Bereicherung im Keller, die noch von einem wunderbaren Solo gekrönt wird.
Nun kommt mit drei Musikern Donald the Blackham & Band mit Bass, einer elektrischen und einer akustischen Gitarre, die Sir Donald selbst spielt. Die drei jungen attraktiven Männer schaffen einen tollen Sound, der teilweise an Bowie erinnert. Der bärtige, dunkle Donald singt sehr gut und spielt mit seiner Stimme als er Lucy in the sky singt. Auch im nächsten zarten Lied haben sie noch viel Kraft und sind alle drei sehr konzentriert. Der schöne dunkelhäutige Bassist unter der grauen englischen Tweedmütze auf seinem Hocker mit der Nerdbrille spielt mit viel Gefühl. Donald tänzelt zu seinem Spiel und Gesang. Aufmerksam lauschen Teile des Publikums, nur ein Tisch quatscht etwas störend laut.
Kurz vor Ende noch mal Rob mit einem zarten Song zu dem er sehr virtuos spielt und pfeift und vorab noch den wunderbaren Philipp als letzten ankündigt.

Philipp von Riders Connection beginnt ganz zart und wird von Rob im Duett begleitet und zusammen singen sie davon, wie sie über den Jordan gehen von Johnny. Als nächstes spielt Philipp wieder Solo einen Song, dessen Geschichte im Al Hamra begann.  Unter seinen Hut singt er ganz zart, steigert sich langsam und andächtig lauscht ihm das noch verbliebene Publikum. Grandios spielt er wieder die gesungene Trompete und das Publikum jubelt dazu, dann gesellt sich Ingo mit seiner Trompete auf die Bühne. Mit vielen wunderbaren Liedern liefert Philipp noch ein kleines Konzert am Ende, so eine Liebeserklärung an das Al Hamra auf teilweise arabisch oder einem wunderbar zärtlich gesungenen What a wondefull world, das in eine verzauberte Nacht klingt.
jt 18.-19.5.14

The Deutsche hat'n Katar

The Deutsche braucht Geld
Nach der großen Krise
Dafür holt sie sich den Scheich
Von Katar an Bord
Macht ihn zum größten Aktionär
Fragt sich nur ob sie mit dem
Aus Katar im Boot nicht noch
Mit einem bösen Kater erwacht
jt 19.5.14

Sonntag, 18. Mai 2014

Von falschen Idealen

Der Traum der Männer
Von der Schönheit weiblicher
Rundungen wird zu leicht
Abgelenkt vom nur Anschein
Hinter dem sich oft anderes
Verbirgt als insgeheim erhofft
Warum es zwar schön ist
Sich einem nur Anblick
Ganz hinzugeben besser jedoch
Aufmerksam darauf geachtet
Wer der Mensch dahinter ist
Um nicht am Ende allein mit
Dem falschen Inhalt
Zur erhofften Form zu erwachen
jt 18.5.14

Männerfrauenideal

Wie sieht die ideale Frau aus
Ist sie mehr als sie scheint
Entspricht sie der Norm
Oder gerade nicht
Haben wir lieber mehr von ihr
Ist immer weniger auf Dauer
Doch zuwenig weil wir wissen
Wenn sie es ist unabhängig
Von allem was kommen könnte
Das Ideal mehr da sein ist
Ankommen ist wenn Suche endet
Ist das Männerfrauenideal
Nur eine Illusion die sich
Mit der Erfahrung immer mehr
Verliert weil wir das Wunder
Jeder lieben lernen oder wird es
Erst wo alle Fragen erledigt sind
Sich keine mehr stellen
Weil sie es einfach ist
jt 18.5.14

Atommilliardenloch

Atome sind kleinste Teile
Dachten wir bis wir lernten
Sie zu teilen um daraus
Immer mehr Energie
Zu gewinnen
Leider hat auch das Kleinste
Manchmal größte Folgen
Warum wir uns vom Atomstrom
Wieder abwandten im Sinne
Der Mehrheit
Nun sehen wir Entschluss ist
Viel zu wenig wo Realisierung
Milliarden kostet um die nun
Meistbietend gepokert wird
Von Eliten
Reich daran geworden
Verbürgt vom Volk das
Den falschen Strom nun wohl
Doppelt bezahlen darf damit
Industrie überlebt
Oder noch reicher wird
Unklar noch was sogenannten
Volksvertretern für diesen Deal
Persönlich angeboten wird
Wer daran verdient
Das Atom und seine Spaltung
Rissen ein Riesenloch vorab
Wie lange danach ohne Aussicht
Es würde sich etwas ändern sind
Sie zu groß
Wer so stark ist allein
Mit diesen Stoffen hantiert
Darf nicht sterben an nur
Politischen Entscheidungen
Was nett verpackt wird
Lassen wir sie alle sterben
Enteignen vorab zur Sicherheit
Um Abbau und Betrieb zu sichern
Daseinsvorsorge ist kein Markt
Es lohnt sich nicht
Außer wir haben die Lizenz
Zum Gelddrucken als den
Anschlusszwang dann sollten
Die Bürger als Staat verdienen
Zeit für einen Wechsel
jt 18.5.14

Sonntagsmorgengrauenlust

Nach durchtanzter Nacht am
Morgen irgendwie erwachen
Der längst Mittag andern ist
Noch ohne zu wissen wie
Manchmal fraglich wo
Relativiert die Lust der Nacht
Wo es im Dunkeln zueinander zog
Wer dann noch oder wieder will
Hat mehr Gefühl als Lust so wird
Die Sonntagsmorgengrauenlust
Mehr noch halb im Schlaf
Maßstab unsres Gefühls
Vielleicht halten wir darum
Liebe für traumhaft
jt 18.5.14

Heidelberger Frühlingsromantik VIII

Nr.8

meine welt ist ein wunder
ein wunderbares wunder
nur einsam

zu klein, zu eng, zu schwach
bin ich zu glauben alles sei
aus mir

zu groß, zu weit, zu stark
ist dies alles um mich
für einen

doch sehe ich nichts
was ich nicht sehe
weiß ich nichts
was ich nicht weiß
glaube ich nichts
als an die liebe

Und manchmal fühle ich
glauben an dich
manchmal
jt 18.5.14

Liebesüberfluss

Liebe ist nie überflüssig
Ob sie dazu auch im Übermaß
Gezeigt werden muss oder sich
Dann in der Menge relativiert
Fragt sich nicht wer nie von ihr
Erdrückt wurde
jt 18.5.14

Bedingt zurechnungsfähig

Die NATO ist nur bedingt
Abwehrbereit im Baltikum
Vermutlich und überhaupt
Darum ist es so klug wenn
Der dicke Wirtschaftsminister
Russland erneut droht
Aber vermutlich ist auch er
Nur bedingt zurechnungsfähig
Vergleichen wir seine Aussagen
Zu Waffenexporten vor und nach
Der Wahl miteinander ist es klar
Schizophrenie ist eine Krankheit
Vielleicht hilft Mitleid
jt 18.5.14

Auszug und Einzug


Wer sich füreinander auszieht
Ist kurz vorm Einzug eigentlich
Manche suchen dennoch nur
Den Vollzug ohne Nähe
Was an sich paradox ist
Wenn Auszug und Einzug
Eins sind ist beides mehr
jt 18.5.14

Gönnen können

Manche können gönnen
Andere rechtfertigen lieber
Am Ende ihre Missgunst
Um nicht gönnen zu müssen
Größe zeigt sich darin
Gönnen zu können
Enger Kleingeist im
Nachkarten anstatt
Die Bayern haben gewonnen
Gegen starke Dortmunder
Nach Krise zwischendurch
Böser Niederlage davor
Es ist mir egal wer gewinnt
Ist ja nur Fußball nur wer
Nun missgönnt zeigt mehr
Von sich als über die andern
Christian Ude ging und musste
Im Abschied noch nachtreten
Auf den verurteilten Hoeneß
Was viel über ihn verrät
Es ist die peinliche Schelte
Der kleinen Leute die nicht
Verzeihen können wo wer
Wirklich erfolgreich ist
Größe liegt nicht am Besitz
Sondern am Geist allein
Wer populistisch nachtritt
Ist keiner Erwiderung wert
Seltsam welche Rolle dabei
Sozialdemokraten tragen die
Den kleinen Mann vertreten wollen
Aber nur ihren Kleingeist zeigen
Hier wird wieder Wohlstand
Mit Größe verwechselt wer hat
Muss böse sein wer nicht gut
Wer gönnen kann allein hat was
Ob es derselbe Geist ist
Der einen Gabriel Waffenexporte
In Diktaturen abnicken lässt
Der sich sozial nur gibt
Oder geht es weniger um Geist
An dem wohl Mangel herrscht
Als um Macht und Neid von
Menschen ohne Prinzipien
Gönne ihnen dass sie wieder
Den Weg zu ihren Ideen finden
Gönne ihnen über sich hinaus
Noch zu wachsen
Gönne diesem Land endlich
Eine gute Regierung denn wer
Merkel Politik will soll lieber
Das Original wählen
Die kleingeistig missgünstige
Kopie braucht keiner mehr
Fraglich nur wer gönnen kann
Von Missgunst habe ich genug
jt 18.5.14

Samstag, 17. Mai 2014

Trauminseln

Vielleicht ist kommen um zu gehen
Genau richtig wo wir wagen wollen
Nicht da sind um zu suchen
Wenn auch hoffen gefunden
Zu werden als die kleine Insel
Der Träume im weiten Meer
Der sonst nur Beliebigkeit
Vielleicht hofft es jeder
Weiß nicht was alle wollen
Würde nur dich gern oder
Mehr als gern nur lieben
Um endlich anzukommen
Auf der Insel mit dir oder
An deiner Insel landen oder
Dir Insel sein jedenfalls Fels
Weiß nicht wie oder was nur
Das es schöner wäre wenn
Du es bist und nicht die oder die
Und es ist gut so solange wir
Noch suchen um anzukommen
jt 17.5.14

Heidelberger Frühlingsromantik VII

Nr.7
Befreit gefangen greif ich schon
Wieder und doch schweben bloß
Körper um mich

Lust unterworfen faß ich an -
Nicht zu halten dabei könnte ich
Noch nicht halten

Die Triebe so ich sie ließ
Wären nicht Knospen sondern Stacheln
In meinen Wunden

Wahre Bindung ist weniger Ereignis
Denn Wille und Weg - woran
Es mehr fehlt zu suchen
Ein Ziel

Eins unter vielen wohl
Höchstes und Heiliges momentan mir
Nachrangig
jt Frühling 1996

Bücherliebhaberin XIII

Die Liebe lebt von Leidenschaft
Hingabe und Lust aufeinander
Meist aneinander hoffentlich
Miteinander auf der Suche
Nach Glück und Erfüllung
Wollen wir einander möglichst
Tief ausfüllen begierig nach
Immer neuen Wegen dahin
Wo sie ist immer auch
Für den anderen wünschend
Wo wir Bücher lieben spielt
Auch die Vernunft mit
Lässt die Hingabe wachsen
Nicht nur Teile von uns
Sondern über uns hinaus
Hingabe wird zum Vollzug
Befriedigung ist der Prozess
Glück wächst im miteinander
Streit findet keinen Grund
Wie lustvoll erst wird es
Wo diese Liebe geteilt
jt 17.5.14

Köpfe der Aufklärung

Die Köpfe der Aufklärung werden
Im heutigen Weimar schnell
Zur Massenware des Konsum
Als nur Andenken
Großer Zeiten der Vernunft
Die nach der Renaissance
Erstmals dem Aberglauben
Grenzen zog den Mensch
Kritisch betrachtete was
Uns wesentlich ausmacht
Fragte wie wir mehr als Natur
Sein können die wir langsam
Erst verstehen lernen
Uns blieb nur die Erinnerung
An dem Mut alles zu denken
In immer noch Zeiten
Des großen Aberglauben
Wo sich Unglaube rechtfertigt
Vernunft als unmenschlich gilt
Stellten wir uns doch nicht
Nur Andenken hin sondern
Hielten den Geist der Aufklärung
Gegen den Aberglauben wach
Die Köpfe von gestern lebten
Für ein besseres Morgen
Würden Wegweiser
Neuer Aufklärung
jt 17.5.14

Freitag, 16. Mai 2014

Heidelberger Frühlingsromantik VI

Nr.6
Jene Vielen nur Eine zu
Nennen kommt Lösungen
Näher und entfernt sich
Doch von meiner mehr
Und mehr

Leben doch alle Lieben
Noch in mir gleich
Irrlichtern ist ihre Summe
Erst mir Quelle wäre
Quantität mein Weg
Zur Wahrheit

Schöner lebt sich dies
Leugnend weiter die Wahre
Finden wollen macht mich
Zumindest suchend - weiß nicht
Ob es wahrer ist
jt Frühling 1996

Unter Bäumen

Unter Bäumen für noch
Einen Moment Sonne
Vögel zwitschern hören
Stimmen aus den Cafés
Ein Auto hier und da
Ratternd blinkend kommt
Laute Müllabfuhr vorbei
Der Diesel tuckert im Takt
Rotierenden Mülls innen
Maiduft mischt sich mit
Wohlstandsüberresten
Einer mit Bier schwankend
Vom späten Mittag trunken
Oder noch nicht nüchtern
Zieht er Kumpanen winkend
Auch nur seiner Wege
Es ist Frühling in der Stadt
Und in den Bäumen rauscht
Der Wind wie auf dem Land
jt 16.5.14

HYMNE


Dich, schöne Liebe, schöne Süße,
Dich Engel, der zum Licht mich weiht,
Unsterbliches Idol, dich grüße Ich glühend in Unsterblichkeit.
Du flutest durch mein ganzes Leben
Gleich einem Seewind, herb und rein,
Und meiner Seele bangem Streben
Flößt du Begehr nach Ewgem ein.
Stets frischer Wohlgeruch, der blühend
Ein lieb Gemach in Düfte taucht,
Vergeßner Weihrauch, der erglühend
Geheim in tiefer Nacht verhaucht!
Wie soll ich nennen dich in Wahrheit,
Demantenreine Liebesglut,
Die in der Seele ewger Klarheit,
Ein Ambrakorn, verborgen ruht?
Dich, schöne Gute, schöne Süße,
Die Kraft und Freude mir verleiht,
Unsterbliches Idol,
dich grüße Ich glühend in Unsterblichkeit.
Aus Baudelaires Blumen des Bösen in der genialen Übertragung von Wolf Graf Kalckreuth (1887-1907), der nicht mehr konnte mit 19.

Andenken

Denk an dich beim Blick
In den blauen Himmel über Berlin
Soviel sich von ihm in dem
Fenster zum Hof zeigt
Überlege wie nah du wohl
Dem gleichen Ausschnitt
Himmel bist so Du
Nach oben blickst
Freue mich am Licht
Frage mich was wohl wird
Wenn wir uns sahen
Ob sich der Himmel
Dann einfach weiter dreht
Wie immer halt nur danach
Oder die Zeit mal eben
Die Richtung ändert
Weil die Welt Kopf steht
Wie das unten dann das oben
Bestimmt und umgekehrt
Vielleicht ist alles nichts
Oder noch nicht wird alles
Was weiß ich schon
Davon und überhaupt
Vermutlich nichts wie
Schon Montaigne sagte
Nur dabei an dich
Gedacht zu haben
Ist gut so
Irgendwie
jt 16.5.14

Heidelberger Frühlingsromantik V

Nr.5
Seltsam wie es kreist
Und ewig in mir wiederkehrt -
Das Bild für sich steht still
Erwartungsvoll entdeckt zu werden
Seinen Körper zu finden, bleibt
Es doch ein Traum

Wie jene vielen Träume, in
Denen es zwischen Leisten
Gespannt in einen Rahmen
Gegeben werden sollte, als
Seifenblasenmanifest

Zerplatzend werden sie zu
Lufthauch und Tropfen -
Es bleibt fast nichts nur
Stillstehen stillstehen darf ich
Noch lange nicht...
jt 16.5.14

Blind im Reigen

Im Reigen der Schönen
Eine wählen die es ist
Ungesehen quasi blind
Weil wir uns so verstehen
Verlegt das Gewicht mehr
Auf was ist als was scheint
Lässt die Lust aus Vertrauen
Wachsen ohne Anschein
Um auf den Inhalt zu schauen
So sind manchen Worte mehr
Als sonst Bilder nur andern
jt 16.5.14

Deutsche Bankenspiele

Die Deutsche Bank verkauft
Ihr Spielkasino in Las Vegas
Es lohnt sich nicht mehr
Auf das Glücksspiel zu setzen
Wozu auch wenn strategisch
In dem großen Kasino namens
Börse das Glück ganz direkt
Gesteuert werden kann durch
Kleine Manipulationen die nur
Selten nachweisbar manchmal
Sogar noch legal und wenn
Selten genug gewogen am
Realen Gewinn noch lange
Lohnen wer würde sich da
Auf das Glück verlassen
Wo sich Verbrechen lohnt
jt 16.5.14

Donnerstag, 15. Mai 2014

Heidelberger Frühlingsromantik IV


Nr.4
Willkommener Abschied? - Gedanken
nach JW.v.Goethe
Wie Natur im Erlebnis uns verband
Gab unser Herzen Feuer noch genug
Glut die Liebe uns zu wärmen
Dich sah ich und die laute Freude
Deines Lachens floß von deinem Blick
Ganz mir ins Herz
Die rosaroten Wolken auf unserm
endloß großen Himmel schienen nur
Zierde des allerschönsten Traums
Doch kaum drang Alltagslicht
In unsere Wonne verengt es
Uns das Herz - die große Lust
Gebar auch Tränen - ich ging, ich kam,
Du gingst
Wer sieht uns
Nach mit nassem Blick?
Die Götter, welch ein Glück!
jt 15.5.14

Heidelberger Frühlingsromantik III

Nr.3
Weil ich stetig dich festhielt
Rißt du nur leichter dich los
Um als Befreite zu leben

Die Haltenden aber verloren
Was sie haltend hielt und gewannen
Nur das Nichts aber ist alles
Freiheit wie Schmerz
Noch trennt uns manchmal
Die Gewichtung

Die Zeit halten, vom hätte doch
Reden ist Anbetung des Schmerzes
Voll Lust weiterzuleben jeden Tag
Die große Freiheit

Vom Nichts weiß ich schon
Alles wollt ich, nichts blieb,
Nur der Schmerz und die Suche
Nach Freiheit
jt Frühling 1996

Soma da normal

So was passiert halt
Wenn wir unterirdisch wühlen
Stürzt halt mal was ein
Dann sterben die Leute
Ist schon richtig
So was passiert halt
Nur sagen sollte es keiner
Jedenfalls kein Politiker
Der ohnehin strittig ist
Als Demokrat zweifelhaft
Ein religiöser Autokrat eben
Dem es nur um Geld geht
Also empören wir uns kollektiv
Heizen Proteste medial an
Weil es doch um Menschen geht
Darum sind uns die Politiker
Lieber die sich betroffen geben
Wo es zu erwarten ist
Mit den Wölfen heulen
Statt zu sagen wie es ist
Der Möchtegern Sultan Erdogan
Ist schlimm seine Politik übel
Die Art der Demokratie
Klar zu verurteilen
So einer hat nichts in Europa
Verloren und gut wenn wir da
Einig sind aber dumm ist es
Sich rituell zu empören
Wo einer nüchtern reagiert
Einem Autokraten vorwerfen
Er gäbe sich nicht populistisch
Ist so verlogen wie naiv
Unterstellt es doch der Mehrheit
Der Türken sie sei dumm
Was weniger Hoffnung auf
Demokratische Wechsel gibt
Als eine vernünftige Betrachtung
jt 15.5.14

Heidelberger Frühlingsromantik II

Nr.2
So lernen wir noch voneinander
Loszukommen, um frei zu sein

Träumen in Körperlichkeit gefangen
Wir uns wieder ineinander

Stets zeugenlos ohne zu zeugen
Sind wir lustvoll bindungslos

Vertrautes ganz nah, maßvoll von
Ferne genossen - miteinander allein

Träume verloren blieb uns
Von der Liebe die Lust
jt Frühling 1996

Heidelberger Frühlingsromantikzyklus I

Nr.1
Vorheriges abstrahiert aus Angst
Dir zu nahe zu sein mich Dir
Ganz zu geben
Klar und wirklich nun fern von
Dir bleibt dies Lieben echolose
Wirklichkeit
Leicht schweben wir hinweg über
Tiefen und Verwerfungen uns
Nicht zu verletzen
Weniger erfolgreich im Fliegen wären
Viele glücklicher im Leben manche
Wissen es nicht
Mancher zu sein macht mich
Immer noch suchen - manchmal noch
Macht es mich traurig
jt Frühling 1996

Mittwoch, 14. Mai 2014

Psychodrama

Der Rechtsstaat der straft
Gibt seine Kompetenz dazu
Inzwischen weitgehend
In die Hände von Gutachtern
Die entscheiden ob ein Täter
Verrückt oder strafbar ist
So geschieht es just mit
Pistorius in Afrika der nun
Ärztlich geprüft wird
So urteilte jüngst ein Gericht hier
Dass einen früher geständigen
Kindsmörder nun freisprach nur
Bis auf weiteres noch verwahrt
Dies stellt die Frage nach
Notwendigen Grenzen
Ob Recht nur Vernunft bindet
Oder unabhängig gelten muss
Was Recht ist warum Ärzte
Nach strittigen Theorien heute
Entscheiden wer bestraft wird
Die Psychologisierung unserer
Strafprozesse weist uns nur
Auf die relative Gültigkeit
Von Recht überhaupt hin
Damit relativiert sie jeden
Anspruch des Staates zu strafen
Wir balancieren auf einer
Brücke die dabei ist ihre eigenen
Fundamente anzusägen
Wo liegt zwischen dem Schutz
Der Opfer wie der Öffentlichkeit
Und dem Anspruch des Rechts
Auf gerechte Strafe noch die
Realität oder ist Gerechtigkeit
Als Anspruch schon falsch
Da diese nicht normierbar ist
Nie den Ansprüchen eines
Strafverfahrens genügt
Für das immer gilt keine Strafe
Ohne Gesetz das bei der Tat
Bereits galt wozu auch die
Einsicht gehört Unrecht zu tun
Wo der Wille infrage steht
Kann nicht gestraft werden
Was einerseits gerecht scheint
Andererseits absurd wird wo
Wir nicht nach Recht sondern
Nach nur Gutachten urteilen
Die die Gültigkeit des Rechts
Eben infrage stellen das es
Aber wiederum vorher braucht
Um überhaupt der staatlichen
Anmaßung zu strafen eine
Legitimation zu geben
Sonst wird die Strafe zur nur
Rache was nicht legitim ist
Wie wir dies Problem lösen
Ist unklar deutlich nur wird
Angesichts der noch dazu
Relativen Gültigkeit solcher
Gutachten auf welch dünnem Eis
Wir uns bewegen wie klein
Der Schritt vom Rechtsstaat
Zum autoritären Regime wird
Dessen Strafen noch weniger
Legitimation haben denn
Ohne Anerkennung der Freiheit
Jedes Einzelne kein Recht
Ihn für sein Handeln zur
Verantwortung zu ziehen
Nur wie frei sind wir noch
Unter dem Regime der Gutachter
Die uns auch einsperren können
Wo sie uns zwar die Freiheit der
Entscheidung absprechen aber
Uns für gefährlich oder nicht
Erklären nach Prinzipien die
Jenseits des Rechts stehen
Logisch also ohne Recht
Urteilen über andere womit
Rechtlich gesehen bereits
Jeder Anspruch auf Strafe
Oder Entzug der Freiheit
Zunichte wäre es ist Zeit
Hier klare Grenzen zu ziehen
Die Tat zu be- und verurteilen
Nicht den Täter als Wesen
Es braucht mehr Objektivität
Weniger Psychologie im Prozess
Jeder würde nach seiner Tat
Verurteilt oder freigesprochen
Ob es dann einen normalen
Vollzug gibt oder Verwahrung
In klinischer Betreuung kann
Unabhängig beurteilt werden
Beenden wir das Psychodrama
Im Strafprozess der weniger
Subjektive Komponenten braucht
Damit Recht legitim bleibt
Sich nicht immer weiter
Zufällig relativiert
Vergessen wir nie
Die Psychologie ist nichts als
Inquisition der Moderne sie hat
Im Recht nichts verloren
Sonst können wir uns künftig
Gesetze von relativer Gültigkeit
Lieber ganz ersparen als uns
Einem Staat zu unterwerfen
Der uns die Freiheit raubt
Um Psychiater urteilen zu lassen
Die Inquisition gibt es nicht mehr
Und das ist auch gut so
Sein wir misstrauisch gegenüber
Der Psychologie im Strafrecht
jt 14.5.14

Kein Fußball

Kein Fußball den Faschisten
Stand auf einem Banner
Im Stadion von St. Pauli
Das der DFB juristisch korrekt
Überklebte sonst nichts
Damit keiner beim Training
Der DFB Nationalmannschaft
Etwas politisches sehen muß
Es wurde dummerweise nur
Der Faschismus überklebt
Stehen blieb kein Fußball
Leider nur wurde dies zum
Motto des Spiels danach
Es wird der Wahlspruch der
Generation Jogi den besten
Die für Deutschland lange
Spielten und nie gewannen
Jedenfalls nicht worauf es
Am Ende ankam und nun
Wissen wir der DFB rechnet
Bis 2016 weiter nicht mit Titeln
Fragt sich nur ob diese Aktion
Gegen St. Pauli Tradition nicht
Mehr Ausdruck von Politik war
Es ist derzeit nicht opportun
In Deutschland sich laut gegen
Faschismus zu äußern
Nachdem wir uns im Auftrag
Der imperialistischen USA
Mit den Faschisten in Kiew
Verbündeten aber gut
Dass der DFB unpolitisch ist
jt 14.5.14

Bücherliebhaberin XII

Auf was kommt es in der Liebe an
Fragt sich einer nach vielen
Langen Wegen zu ihr wie von ihr
Mit ihr wie ohne sie
Gemeinsam oder einsam
Sie ist auch Lust
Aber mehr noch weiß nicht was
Sie teilt Welten wird gesagt aber
Eine Liebe blieb immer
Was auch war
Die zu den Büchern
Was nahe legt sich
Bei der Wahl auf die
Zu beschränken die blieb
Oder die die teilt
Oder lieber nicht um
Die für sich zu haben
Mit 33 fand manches ein Ende
Dieser Zyklus wohl auch
Wer die Liebe teilt findet sich
Darin auch mehr nicht
Liebe ich also alternativ oder
Doch eher kumulativ
Bin ich wählerisch oder
Ist sie nur erwählt wenn
Liebe ich die Frauen wie Bücher
Oder Bücher als oder statt wie
Frauen halt nur mehr
Weil sie blieben ersetzt am Ende
Gewohnheit was wir für Liebe
Hin und wieder halten
Oder bleibt ewig der Traum
Von der Liebe die sich
Zwischen den Zeilen fand
jt 14.5.14

Morgenandacht XXXIII

Der Mittelpunkt der Welt
Befindet sich dort wo ich bin
Ob dies nur meiner ist oder
Einer den andere teilen
Ist für die Sache völlig egal
Sofern es mich nicht mehr
Tangiert was andere wollen
Oder meinen zu müssen
Bin ich so frei es zu lassen
Wie es ist um mehr für mich
Glücklich zu sein als mein Glück
An die Meinung oder Existenz
Anderer zu hängen auch wenn
Diese Freiheit einsam macht
Mögen sich manche fragen
Die den Wert der Freiheit
Nicht kennen denn dem der
Frei ist ist dies auch kein aber
Ist vielmehr die Einsamkeit
Ein Wert an sich der mehr
Bietet als viel illusionäre
Gemeinsamkeit im Alltag
Warum sich wer mit Büchern
Lebt oft lieber zurückzieht
Als sich dem Austausch der
Illusionen hinzugeben die
Den Mittelpunkt verschieben
Statt auszurichten
Gilt doch noch immer was
Max Stirner einst schrieb
In seinem Einzigen - hab meine
Welt auf mich gestellt
Mehr hab und will ich nicht
Ist jedes Glück mit andern doch
Ein relatives Unglück
Zumindest der Perspektive
Ist nicht sozialer wer das doch
Asoziale Wesen unserer Natur
Als solches toleriert
Wie letztlich akzeptiert
Mehr als ich wird nie
Von mir verstanden
Und da schon gibt es
Große Zweifel mehr als genug
Hab drum meine Welt
Nur noch auf mich gestellt
Nur wer sie teilt kommt nah
Und alles übrige liegt fern
Dem der die Freiheit liebt
Im Glück einträchtig mit sich
jt 14.5.14

Standbilder

Manche betreten einen Raum
Sind einfach da als Standbilder
Ihrer selbst stehen sie herum
Bis ihr nur Dasein wortlos wirkt
Sie alle Aufmerksamkeit auf sich
Ziehen stehend als Mittelpunkt
Andere tauchen auf
Stellen sich irgendwo hin
Sind dann unbemerkt da
Beobachten was passiert
Ohne noch etwas zu tun
In ihrer Einsamkeit für sich
Weiß nicht wer glücklicher ist
Nur ob wer noch mehr um
Aufmerksamkeit bemüht ist
Wirklich da ist oder vielmehr
Nur den Anschein gibt
Frage ich nicht mehr
Genieße die Einsamkeit
Um darüber zu schreiben
Den Blues im Ohr und tiefer
Ist es manchmal näher die
Welt von außen zu betrachten
Um ganz da zu sein
Wer die Beobachter entdeckt
Ist schon gemeinsam
Zumindest weniger einsam
Als die um Aufmerksamkeit
Immer wortlos laut bemühten
Hört die leisen Töne eher
jt 14.5.14

Dienstag, 13. Mai 2014

Ergreifend

Manche Begegnungen sind
Einfach ergreifend ohne
Dass wir begriffen warum
Greifen einige dann zu
Lassen andere geschehen
Kann aus dem ersten Griff
Eine berührende Welt wachsen
Dem vermutlich oder vielleicht
Hoffentlich schon mehr
Miteinander vorausging
Als der bloß zupackende Griff
Den Anschein hat denn was
Macht die Begegnung noch
Aus wenn sie sich auf nur
Berührungen beschränkt
Auch wenn diese genügen
Für ganze Welten stehen
So etwas über sie hinaus geht
Was uns länger berührt als
Wir einander auch wenn
Bis zum Höhepunkt noch
Miteinander verschlungen
Bliebe sonst immer die Frage
War das alles oder ließen
Wir uns nur von der Situation
Ergreifen von der dann wenig
Mehr bleibt als der Griff
Nacheinander und doch
Einsam zurücklässt
jt 13.5.14

Bemühungsball

Deutschland bemüht sich
Gibt sich ein wenig Mühe
Hat eine mühsam nur
Zusammengesuchte Mannschaft
Für mehr oder weniger eher
Überflüssige Spiele
Dafür kann der Bundestrainer
Wenig oder nichts außer
Dass sich fragt was soll das
Eine Mannschaft der Welt
Wiederholt vorzuführen die
So nie spielen wird wenn
Es mal darauf ankommt
Da hilft nur wegsehen
Ignorieren und hoffen
Das überflüssige ist nur
Überflüssig und nicht doch
Ein Zeichen für den Geist
Von Trainer und Mannschaft
Irgendwie halt bemüht
Mehr nicht
jt 13.5.14

Deutschisraelisches

In Israel wird der ehemalige
Ministerpräsident zu 2 Jahren
Haft verurteilt und der ehemalige
Präsident sitzt noch wegen
Vergewaltigung ein
In Deutschland wird Hoeneß
Verurteilt und geht bald in Haft
Für Steuersünden dem früheren
SPD Abgeordneten Edathy wird
Der Prozess gemacht bald
Könnte auch ein Eccelstone
Eingesperrt werden trotz der
Milliarden und seiner Rolle
Ob das richtig ist und gut so
Etwas über das Verhältnis von
Deutschen und Israelis sagt
Ein Skandal oder eher normal
Schon ist soll an diese Stelle
Egal sein
Was zählt ist
Dass in beiden Ländern
Gerichte auch Prominente
Verurteilen wenn sie Recht brechen
Wer verurteilt wird seine Strafe
Verbüßt nach den Bedingungen
Die das Gesetz vorschreibt
Beides sind soweit Rechtsstaaten
Was bei den Nachbarn Israels
Mehr als zweifelhaft ist
So gesehen sind diese Urteile
Bei allen noch möglichen Zweifeln
Eine gute Nachricht
Für die Demokratie
Auch wenn das wie und ob
Anlass zu vielen Zweifeln gibt
Der Rechtsstaat ist unvollkommen
Wie alles was Menschen tun
Aber er bietet einen Rahmen
In dem sich Demokratie erst
Entfalten kann es sich lohnt
Für und um sie zu kämpfen
jt 13.5.14

Bundesamtsjogi

Nun ist es raus
Was alle befürchteten
Der Bundestrainer bleibt
Egal wie hält er sich wie Mutti
Für letztlich alternativlos
Bleibt nun bis 2016 mindestens
Oder bis den Badenser Looser
Einer zu höheren Würden beruft
Ist ja ein Netter
Gibt nichts böses zu sagen
Für den Dialekt kann er nichts
Ist halt nicht jeder ein Kaiser
Manche sind auch als
Bundestrainer eher Beamte
Auf Lebenszeit wo nicht mehr
Leistung zählt sondern nur noch
Anwesenheit und die kann der
Bundesamtsjogi heute zeigen
Mehr sollten wir nicht erwarten
Uns lieber entspannen
Wer wäre nicht gern
Bundesamtsjogi im Land
Der 40000000 Bundestrainer
Dritter sein ist doch was
Nicht schlecht auch nicht gut
Sonst nichts und gut so
Spanien ist arm damit
Deutsche Banken reich bleiben
Italien darf das auch
Solange wir verdienen
Nun ist es raus
Es ändert sich auch nichts
jt 13.5.14

Morgenandacht XXXII

Wie schön beginnt der Tag
Wo wir als erstes lesen
Merkel unsre Mutti schließt
Jede militärische Lösung
Des Konfliktes in der Ukraine
Kategorisch aus zumindest
Solange schön bis wir uns
Fragen ob dieser Ausschluss
Das gleiche ist wie wenn sie
Ihren Ministern vollstes Vertrauen
Aussprach also die Vorbereitung
Des eigentlich Gegenteils eher
Der Anfang des Ausstiegs
Aus der diplomatischen Lösung
Die gerade von der OECD mit
Viel Wind und Ischinger als
Vermittler aufgebaut wird
Warum dann die EU die
Angeblich nur Diplomatie will
Autoritär mit Sanktionen droht
Durch und gerade mit Mutti
Die immer das Ende aller
Verhandlungen sind und also
Der erste Schritt zum Krieg
Während Putin verhandeln will
Scheint seltsam und klingt
Als verstünde die EU unter
Diplomatie noch heute nur
Vorgestriges Zuckerbrot und
Peitsche wäre der autoritäre
Umgang unter Staatschefs
Der einzig mögliche
Mir graut bei dem Gedanken
An die Kinder wäre Merkel
Mutter geworden statt nur
Kohls Mädchen wer nur mit
Sanktionen erzieht und diese
Vor Gespräche setzt das ganze
Noch Diplomatie nennt
Ist eine ahnungslose Strafe
Für Land und Menschheit
Wie gut ginge alles wohl
Hätten wir noch einen
Vernünftigen Kanzler
Der weiß es geht nur mit
Nie gegen Russland
Über Männerfreundschaft
Mehr erreichte als diese Mutti
Mit ihrem ungaren Gezicke
Vorne von Diplomatie reden
Und im Hinterzimmer mit mehr
Sanktionen den Krieg weiter
Vorbereiten bleibt zu hoffen
Die Deutschen merken noch
Wem sie Einheit und später
Ökonomischen Erfolg verdanken
Schicken diese untaugliche
Mutti endlich heim es scheint
Als gäbe es zuviel was Frau
Zumindest diese nicht löst
jt 13.5.14

Mauerblümchen

Mauerblümchen gelten als eher
Schüchtern und zurückhaltend
Scheu oft gar zurückgeblieben
Die ungeliebten Blüten im
Nur Mauerwerk statt im Garten
Gern ausgerissen missachtet
Opfer der Oberflächlichkeit
Sind sis doch die wirklich
Standhaften die sich stecken
Müssen um Wege zu finden
Deren Wurzeln durch Stein
Brechen wo andre bloß in Erde
Dringen suchen sie Halt
Gegen alle Widerstände
Mauerblümchen sind die
Härtesten Kämpfer
Besten Schauspieler
Leidenschaftlich lebend
Alle halten sie nur für
Mauerblümchen
Dabei sind sie
Mauerblümchen
Mehr als alle
jt 13.5.14

Montag, 12. Mai 2014

Bücherliebhaberin XI

Wir suchen einander oft nach
Dem Anblick aus voll Hoffnung
Nur Sehnsucht genüge sich
Auf Dauer zu verstehen
Sicher kommt noch das eine
Oder andere Kriterium hinzu
Beim sich näher kommen
Vom Geruch bis zu ganz nah
Dem Geschmack sogar falls
Dennoch sprechen wir gern von
Der Liebe auf den ersten Blick
Glauben an das Glück auf
Anhieb und zweifeln am
Noch so gut geplanten
Da es doch künstlich sei
Zumindest nicht so romantisch
Wie Liebe auf den ersten Blick
Bei der wir den Blick dann
Zu etwas tiefsinnigerem gern
Erklären auch wenn es nur
Der Anblick war der uns zur
Leidenschaft verführte
So enttäuscht die Liebe gerade
Auf den ersten Blick häufiger
Noch als die langsame Liebe
Manche verwechseln auch Lust
Gern mit Liebe wie der Verfasser
Immer wieder sein irgendwo
Verlorenes Herz mühsam nur
Rettete wenn sich die Lust
An die er voll Verantwortung
Gleich lange Bindung hängte
Als hohle Blase entpuppte
Wieviel leichter doch wäre es
Statt auf den ersten Blick
Mehr bauen zu wollen als
Den bloßen Anschein
Auf das letzte Buch zu schauen
Nach der liebsten Lektüre lieber
Zu fragen als dem Gefühl
Blind zu trauen das sich
Triebhaft von Ahnungslosigkeit
Lieber leiten lässt als von Geist
Der es aber erst ist der wenn
Einer Beziehung Dauer gibt
Frage nach den Büchern
Die sie liebt
Die sie las
Die ihr wichtig sind
Mehr ist es nicht
Was es braucht um auf Dauer
Glücklich zu sein
Zumindest für alle die
Die Bücher lieben und
Von sonst weiß ich nichts
Besser sprächen wir von der
Liebe auf das erste Buch
Wenn es uns ernst ist
Miteinander
jt 12.5.14

Statistikhuren

Die Statistik ist die Hure
Unserer Zeit die jeder
Der sie bezahlen kann
Für sich nach Lust nutzt
Dabei wird so getan als
Sei das Ergebnis nicht immer
Von der Methode der Messung
Abhängig sondern neutral
Wie ewig allgemeingültig
Es greift der Wahn der
Vermessenen Welt um sich
Die Erbsenzähler und ihre
Nur relativ gültigen Zahlen
Bestimmen was richtig ist
Wie gesund gelebt wird
Was die Schule lehren
Wie oft Sex normal ist
Weil Vermessung ein Wert ist
Rennen wir der Optimierung
Ewig gehetzt hinterher
So bestimmen Volkswirte
Diese sachlich ahnungslosen
Bloß Fürsten der großen Zahlen
Wie unsere Schulen zu sein
Haben um ein Optimum
An Einheit und Vergleich
Zu erreichen gibt es Ranking
National wie international
Die OECD ist mit Pisa Studien
Zentrum dieses Wahns der
Mehr schadet als nutzt
Zeit sich die unnützen
Erbsenzähler zu sparen
Wem bringen die was
Sollte geprüft werden
Um diese Organisation
Wie ihre Betreiber persönlich
Für die sozialen Schäden
Haften zu lassen denn
Außer von Zahlen verstehen
Sie sichtbar nahezu nichts
Wehrt euch gegen Vermessung
Wir sind optimal wie wir sind
Genießen wir es
Keiner braucht Statistik
Außer zum Missbrauch
Die dann wohl arbeitslosen
Volkswirte und Soziologen
Können wir künftig als
Altenpfleger umschulen
Die braucht es wirklich
jt 12.5.14