Montag, 3. Juni 2013

Noch ganz dicht? Zur Poetologie der Moderne zwischen Ästhetik und Selbstfindung



Noch ganz dicht?

Zur Poetologie der Moderne zwischen Ästhetik und Selbstfindung



»The experience of a poem is the experience both of a moment and of a lifetime.« (Die Erfahrung eines Gedichts ist die Erfahrung eines Augenblicks und gleichzeitig die eines ganzen Lebens)
(T.S. Elliot)


„In der dichtung – wie in aller kunst-bethätigung ist jeder der noch von der sucht ergriffen ist etwas "sagen" etwas "wirken" zu wollen nicht einmal wert in den vorhof der kunst einzutreten.“
(Stefan George, Blätter für die Kunst, Folge 2, Bd. 4, 1894, Oktober, S. 122.)


"Ein Gedicht entsteht überhaupt sehr selten – ein Gedicht wird gemacht."

„Ich verspreche mir nichts davon, tiefsinnig und langwierig über die Form zu sprechen. Form, isoliert, ist ein schwieriger Begriff. Aber die Form ist ja das Gedicht. Die Inhalte eines Gedichtes, die hat ja jeder, aber Lyrik wird daraus nur, wenn es in eine Form gerät. Eine isolierte Form, eine Form an sich, gibt es ja gar nicht. Sie ist das Sein, der existentielle Auftrag des Künstlers, sein Ziel."

"Artistik ist der Versuch der Kunst, innerhalb des allgemeinen Verfalls der Inhalte sich selber als Inhalt zu erleben und aus diesem Erlebnis einen Stil zu bilden, es ist der Versuch gegen den allgemeinen Nihilismus der Werte eine neue Transzendenz zu setzen: die Transzendenz der schöpferischen Lust.“

„Im Grunde also meine ich, es gibt keinen anderen Gegenstand für die Lyrik als den Lyriker selbst.“
(Gottfried Benn in Probleme der Lyrik, am 21.4.1951 in Marburg gehaltener Vortrag)


„Die Metaphern sind völlig verschwunden, die Worte haben jede Verkleidung, Verhüllung abgelegt, kein Wort fliegt mehr einem anderen zu, berauscht ein anderes. Nach einer schmerzlichen Wendung, einer äußerst harten Überprüfung der Bezüge von Wort und Welt, kommt es zu neuen Definitionen.“
(Ingeborg Bachmann in ihrer 2. Frankfurter Poetikvorlesung)


„Je größer der Druck, dem das Gedicht sich ausgesetzt sieht, desto schärfer drückt es diese Differenz aus. Sein politischer Auftrag ist, sich jedem politischen Auftrag zu verweigern und für alle zu sprechen noch dort, wo es von keinem spricht, von einem Baum, von einem Stein, von dem was nicht ist.“

„Das Gedicht, das sich, gleichviel ob aus Irrtum oder Niedertracht, verkauft, ist zum Tode verurteilt.“
(Hans Magnus Enzensberger)


„Im Universum der Psychen, dem wir trotz aller technischen Fluchtversuche immer noch angehören, ist sie [die Poesie] das einzige Navigationsinstrument, das durch die laufenden Katastrophen leitet, auch wenn sie niemals aus ihnen herausführt“
(Durs Grünbein. Werkstatttagebuch, Das erste Jahr)

"Es gibt keine literarischen Manifeste mehr"
(Durs Grünbein, Vom Stellenwert der Worte, Frankfurter Poetikvorlesung 2009)


Da stehen wir nun, haben nichts und wissen kaum weiter – vielleicht sollten wir uns fragend dem Ziel nähern, statt Etwas nur die Suche als Ziel betrachten – eine Annäherung erstreben, mehr nicht. Dichter sein wollen, ohne zu wissen wie oder was es ist, scheint mehr als schwer – machen wir uns also unter der Hand der Zitierten Größen auf den Weg zu einer Spurensuche, wer nichts weiß, wie ich eben auch, hat zumindest nicht viel zu verlieren dabei, sich die Dinge der Dichtung mal zu betrachten.

Berühmte Dichter vorsprechen lassen, um sich auf dem Weg zu dem zu machen, was Dichtung uns heute sein könnte, hat zumindest den Vorteil beglaubigter Erfahrung, auch wenn wir uns unsere Antworten, auf das, was uns gefällt, und wie wir schreiben wollen, weiterhin selbst geben müssen. Ob diese Worte ein Leitstern sein können oder die Verwirrung nur vertiefen, wird sich vielleicht zeigen, sowenig am Ende im Konsens bleibt, könnten wir eigentlich nach den Worten Grünbeins den theoretischen Versuch beenden, das Feld den Wissenschaftlern überlassen und wie gehabt orientierungslos weiterdichten oder ehrfürchtig verstummen. Weder noch scheint erstrebenswert und so sei zumindest der Versuch gewagt, sich einen Weg zur verdichteten Sprache zu suchen.

Dieser Text, dies sei zur Abschreckung oder Erleichterung aller gesagt, soll den Spaß an der Poetik mit dem Nachdenken über sie erhöhen. Es geht nicht darum ein neues wissenschaftliches Werk zu schreiben, sich in Beweisen zu verlieren, dazu fehlte im übrigen dem hier sudelnden Autor jede Legitimation und Kompetenz, sondern, den Zwischenraum zu nutzen, der sich als denkender Dichter auf die Grenzen seines Könnens stoßend, plötzlich ergibt, wenn ich mich frage, was sind die Maßstäbe meines Dichtens und wie urteile ich über Dichtung heute.


Sind wir noch ganz dicht oder haben wir jedes Maß verloren?

Hat die Dichtung noch eine Form oder ein Handwerk und was sagt uns dieses heute, war der Anfang der Fragen, die sich ein Schreibender bei dem Versuch stellte, Maßstäbe für sein Tun zu finden. Weitere Fragen brandeten bei der Beschäftigung mit dem Thema auf und suchten als Schreibender und als Leser nach Antworten.

Gelten noch Regeln nach dem Aufbruch in die Moderne, ist der Inhalt wichtiger als die Form und wenn ja, warum dann noch Poesie und nicht Prosa, wenn die Regeln alle fielen?

Wie unterscheide ich gute von schlechter Dichtung, wo beginnt die Kunst und wie lange ist es nur Reimerei oder gefühliges Gerede?

Wie schließlich vermittele ich Schülern ein Lehrplan taugliches Wissen von einer Dichtkunst, die sich noch wandelt und im Wachstum begriffen ist?

Was lehren die Universitäten in der Poetologie, wie kann der Versuch der Größe erlernt werden in heutiger Dichtung, ist ein Workshop in Poetik noch handwerklich oder geht es eher, wie in einem spirituell angehauchten Yoga Kurs darum, die Worte in sich zu fühlen und zum Schwingen zu bringen, geht es gar um inhaltliche Schwerpunkte, was ist angesagt und warum?

Wovon gehen wir aus und wo führt der Weg hin?

“Die Poetik ist die Lehre von der Dichtkunst und die Poetologie ist die die dazugehörige Wissenschaft“, können wir in Lexika lesen und finden dieses herrschende Wissen weit verbreitet als abschließend, auch wenn es nur neue viel komplexere Fragen aufwirft.

Wie dicht ist die Dichtung und wenn ja worüber?

„Die Dichtungstheorie setzt sie sich theoretisch mit dem Wesen der Dichtung, mit ihrer Wirkung, ihrem Wert, ihren Aufgaben, ihren Funktionen, ihren spezifischen Ausdrucksmitteln und ihren poetischen Gattungen auseinander.“

Klingt wissenschaftlich, ist also vielleicht dem Thema gemäß, nur nicht der Art und Weise meines Schreibens und des verkündeten Anspruchs hier. Es fragt sich nur, ob ein so komplexer Satz mit so dichten Aussagen nicht von vornherein zerteilt werden sollte, um ihn lesbarer, verständlicher und der Größe des Inhaltes gemäß zu behandeln, wir also einfach Punkt für Punkt vorgehen, diesen Bereich zu durchleuchten und der Dichtung einen Rahmen zu geben, in dem sie so orientierungslos wie kreativ bleiben kann.

Stellen wir also obige Frage zum Thema der Dichte in der Lyrik, zur Fülle der Sprache im Wohllaut einen Moment zurück, um uns mit den Themen auseinanderzusetzen, die dort aufgeworfen wurden.


Wesen der Dichtung

Wesen ist die Essenz von etwas oder jemand, dass nach dem wir mit der Frage, was es ist, suchen. Dann könnte die Essenz der Dichtung zumindest die verdichtete Sprache sein, wobei wir uns bei rein lautmalerischen oder buchstabenbildnerischen Gedichten fragen könnten, was hier verdichtet wird an sprachlichen Inhalten, sofern die Inhalte überhaupt noch entscheidend sein können, es um sie geht. So sie keine Rolle mehr spielen, bliebe vom Wesen an sich nur die Verdichtung und das klingt zumindest so, als enthielte es rein sprachlich alles, was Dichtung ausmacht.

Wer heute die Dichtung googelt, kann sich freuen zumindest noch den künstlerischen Schaffensprozess an erster Stelle zu sehen und nicht die Abbildung von Gummiringen, die dann ab Platz 2, überhand über die Lyrik in Deutschland übernehmen, wobei ich mich natürlich fragen muss, ob das nicht sogar an der Personalisierung von Google liegt, die mich schon so gut kennen und also die kleine Freude dem fernen Grauen weichen müsste, was wohl der Rechner meines heimwerklich und handwerklich gerne tätigen Nachbars so zum Besten gäbe, aber lieber freue ich mich noch an der so geglaubten Bedeutung der Dichtung.

Als Dichtung bezeichnet man übrigens in der Technik Elemente oder Konstruktionen, die die Aufgabe haben, ungewollte Stoffübergänge von einem Raum in einen anderen zu verhindern bzw. zu begrenzen, wie wir beim weiterlesen erfahren können und was uns zu interessanten inhaltlichen Gedanken zur Dichtung im allgemeinen veranlasst – will die Lyrik nicht das genaue Gegenteil, indem sie den Geist für Worte öffnet und so Stoffübergänge inhaltlich ermöglich, Bedeutung vervielfacht?

Aber das ist vielleicht schon eine Frage der Wirkung und des Inhaltes, womit wir schon beim nächsten Punkt wären, was die Konzentration förderte und zu weite Abirrungen verhinderte, wären wir uns klar, was Lyrik nun eigentlich ist, da dies zumindest bei mir nur beschränkt der Fall war, konnte ich da noch mit Sicherheit sagen, ich wusste, was ich tat, wenn ich Sprache verdichtete, wusste etwas vom Wesen der Dichtung oder stotterte ich blind, bevor ich mich etwas mehr im Detail fragte, was ich tat?

Lyrik gehört neben der Epik und der Dramatik zu den drei Gattungen der Literatur. Der Begriff Lyrik stammt vom griechischen "Lyra" = Leier, bzw. lyrikós ab. Letzteres bedeutet "zum Spiel der Lyra gehörend, mit Lyrabegleitung". Ursprünglich waren damit Gesänge gemeint, die mit der Lyra begleitet wurden, denn bei den Griechen bestand Lyrik vorwiegend aus Festdichtung im eigentlichen Sinn, d. h aus Liedern, die zur Leier (Lyra) gesungen wurden, und aus Chorliedern", was in Zeiten des Rap oder der Poetry Slams eine spannende Wiederauferstehung findet und so hat jede Zeit ihre lyrischen Lieder und es wäre vermutlich falsch aus dem eigenen melodischen Empfinden einen Wert ableiten zu wollen und nur weil ich so unmusikalisch wie Thomas Buddenbrook bin, muss mir ja die Musik der Sprache nicht fernliegen, die Melodie der Buchstaben unhörbar bleiben, lassen wir das also als nicht mein dichtendes historisches Faktum stehen, und schließlich singe ich ja auch gern, insbesondere, wenn es niemand mit tonalen Ansprüchen hört, ob diese irrelevanten Neigungsfragen nun etwas zur Dichtung verraten sei dahingestellt, ihr auftreten könnte aber zumindest ein Indiz dafür sein, dass es auch irgendwie eine Frage des Gefühls ist. Allgemein ist Lyrik alles in Gedichtform Geschriebene und Überlieferte. Die lyrische Form ist meist kurz, eine Gliederung erfolgt in Versen und Strophen und manchmal gilt das bis heute und die Schnittstellen sind überraschend.

Die Zuordnung eines literarischen Werkes zur Gattung Lyrik lässt sich nicht auf rein formale Elemente reduzieren. So ist Lyrik nicht unbedingt an den Reim und eine bestimmte rhythmische Gestaltung gebunden. Das Vorhandensein eines strukturierenden Versmaßes und/oder eines Reims wurde zwar bis ins 20. Jahrhundert bei der Identifizierung eines lyrischen Textes angenommen, moderne Texte arbeiten jedoch auch mit freien Versen und mit freien Rhythmen. Es geht um die Form, aber die Form ist nur ein bedingt tauglicher Maßstab zur Abgrenzung wir schweben also weiter ohne etwas konkreteres als das Gefühl, das ist wohl Dichtung und die finde ich nun gut oder nicht.

Wichtig für die Zuordnung eines lyrischen Textes sind heute die Bildhaftigkeit, besondere sprachliche Ausdrucksmittel, Klangreichtum, Stimmungshaftigkeit und Rhythmusbetontheit, Assoziationsreichtum, sowie das Aus- bzw. Ansprechen von Empfindungen. Was einen weiten Rahmen gibt zur Wertung aber wenig an die Hand gibt.

Der Begriff „lyrisches Ich", der noch vielfach für den Sprecher benutzt wird, ist dagegen von der außergewöhnlich einigen Literaturwissenschaft inzwischen ganz nebenbei überholt worden, ohne dass es schon alle Lehrer mitbekamen. Heute wird allgemein den Thesen des Literaturwissenschaftlers Dieter Burdorf (geb. 1960), der in seinem Buch „Einführung in die Gedichtanalyse“ (1997 ff.) eindringlich vor der Verwendung dieses Begriffs warnt. Das ICH im Gedicht ist lediglich ein „artikuliertes“, denn hinter diesem ICH verbirgt sich nicht der Autor des Textes, sondern eine Instanz, die der Autor zwischen sich und den Text stellt. Er ist durchaus mit dem Erzähler in Prosatexten vergleichbar, also eine fiktive Figur. Das „lyrische Ich“ wird jedoch sehr häufig mit dem Autor des Gedichtes identifiziert. Meistens bin ich auch ich wenn ich mal ich benutze, aber was weiß ich schon, vielleicht sollte ich mehr ich schreiben und nicht mich meinen sondern es oder sie, die letzte Instanz, dann würde ich mein ich im Text bedeutender und zeitgemäßer machen auch wenn ich dann langsam hinter dem so transzendierten ich verschwände und dabei geht es mir doch selten um mehr als mich, geschweige denn, dass ich von sonst etwas wüsste als mir.

Es gibt eine Vielfalt lyrischer Ausdrucksmöglichkeiten. Lyrik ist sehr traditionsreich in bezug auf Inhalt und Form, etwa in der Formenstrenge des Sonetts. Der Inhalt-Form-Zusammenhang modernerer Lyrik wird oft weitgehend über die Form vermittelt. Die Form der Dichtung kann den Inhalt verdeutlichen. In der konkreten Dichtung (konkrete Poesie oder auch konkrete Literatur) wird das Gedicht sogar oft auf sein reines Sprachmaterial bezogen, auf seine optischen bzw. akustischen Aspekte, auf Wörter, Buchstaben, Satzstrukturen. Womit ich nun weiß, ich kann es auf viele Arten tun, solange ich es tue, kann es auch mehr auf die Form als auf den Inhalt ankommen, wobei sich mir dann die Frage aufdrängt, ob der Inhalt eher formell betrachtet wird oder die Form zum Inhalt wird aber vielleicht klärt sich das ja im Laufe der Suche nach der Poetologie, die mich berührt und mein Schreiben bewegt.


Wirkung

Lyrik hat eine Wirkung auf uns, auch wenn wir sagen, sie hat keine Wirkung und tangiert uns nicht, dann ist diese Haltung bestätigen auch eine Wirkung, zumindest eine widerständige Meinung. Unklar ist noch was für eine und warum. Beruht die manchmal eigentümliche Wirkung von Gedichten darauf, dass sie Gefühle ansprechen, die im Alltagsleben oft zu kurz kommen?

Wirken noch Gedichte, die genau diese Absicht haben, etwa die Verse der Werbung oder die Lieder in Diktaturen, wirkt die Gebrauchslyrik noch lyrisch oder wird sie zur Hure der Absicht dahinter?

Ist die Lyrik eine willige Hure oder nichts als Worte?

Sie ist es sicher und sie wird es in der käuflichen, postdemokratischen Gesellschaft immer mehr, wo es eher um den Marktwert als die Inhalte geht, weil nur, was sich gut verkauft, gut sein kann, der Buchmarkt und sein Marketing zur Größe des Gefallens wird, während sich Monopolisten in Schlachten um die Anteile balgen, Übernahmen tarnen und sich im staatlichen Schutzraum vermeintlicher Freiheit weiter bereichern als machten die globalen Spieler auch einfach nur Bücher wie der Verleger von nebenan. Aber wer wollte etwas dagegen sagen, zumindest manchmal wagen sie noch Lyrik, wer wollte nicht davon partizipieren und wer das Glück hat von einem der Großen verbreitet zu werden, wird sich freuen dürfen, wie weit auch Lyrik sich mit dem richtigen Marketing verbreitet, wie gut die Wirkung auf die eigenen chronisch klammen Kassen ist – aber ist das schon Dichtung oder noch Wahrheit über die Wirkung der Lyrik im Zeitalter der Messbarkeit der Qualität, sind wir da nicht schon beim falsch verstandenen Wert?

Wert

Hat die Lyrik noch einen Wert jenseits des messbaren Marktanteils und wenn ja, wie messen wir ihn, fragt sich bei der Wertanalyse neuer Dichtung im multimedialen Zeitalter der Dichter vor dem Berg der angehäuften Worte, aus der Beliebigkeit, denen er gerne ein etwas entgegensetzte.

Einen hohen Wiederkennungswert jedenfalls haben die Verse der Werbung, wenn sie als solche ins Gedächtnis dringen und dort bleiben, erhöhen sie den Marktwert des beworbenen Produktes, all dies ist irgendwie messbar, hat aber wohl weniger mit Lyrik als Literatur zu tun, denn als Gebrauchsgegenstand, fraglich nur, ob das ihren Wert mindert, überlege ich zwischen Markt und Elfenbeinturm ein wenig verwirrt und fragen darum einen zum Wert, der sich damit auskannte, mit dem Elfenbeinturm, dem sphärischen Sein des Dichters und der Selbstvermarktung, der sich dernehmlich so ernst nahm, wie er teilweise bis heute genommen wird, ein kultisches Bild der Wertschöpfung inszenierte. Stefan George meinte das Folgende zum Wert der Dichtung:


Den wert der dichtung entscheidet nicht der sinn (sonst wäre sie etwa weisheit gelahrtheit) sondern die form d.h. durchaus nichts äusserliches sondern jenes tief erregende in maass und klang wodurch zu allen zeiten die Ursprünglichen die Meister sich von den nachfahren den künstlern zweiter ordnung unterschieden haben.

Der wert einer dichtung ist auch nicht bestimmt durch einen einzelnen wenn auch noch so glücklichen fund in zeile strofe oder grösserem abschnitt. die zusammenstellung das verhältnis der einzelnen teile zu einander die notwendige folge des einen aus dem andern kennzeichnet erst die hohe dichtung.


Es geht also nicht um den Sinn, wenn wir vom Wert sprechen, sondern um die Form, die auch nicht formal sondern innerlich erregend eine Unterscheidung ermöglicht, sofern sich im Verhältnis der Teile die notwendige Folge auseinander ergibt. Wem das unklar verwirrend erscheint, irgendwie mehr gefühlig als sachlich, gehört wohl nicht zum hehren Kreis der George Jünger, was aber heute wenig macht, oder gerade, wenn es jenseits aller Logik hellauf begeistert. Mir eher ungläubig glücklichen Menschen fällt tieferes Verständnis da schwer, aber dennoch sollten wir nicht blind sein für die auch reale Wertschöpfung des Geistes dieser Gruppe von irgendwie Geistersehern, zumindest Jüngern.

Ein Wert dieser Werte im Inneren könnte sich bei dem George Jünger Graf Claus Stauffenberg gezeigt haben, als er seinem Gewissen folgte und zum Widerstand schritt, wenn auch erfolglos, äußerte sich der bleibende Wert der lyrischen Gemeinschaft noch in seinen letzten Worten bei der Erschießung im Bendlerblock, als er ausrief, „Es lebe das geheime Deutschland!“ – damit hätten wir einen Ausgangspunkt für lyrischen Wert, nach der wir vielleicht eine neue Skala finden könnten, das Maß der Identifikation – wie wenig dies tatsächlich messbar ist, macht es in meinen Augen nicht unsympathischer. Manchen soll sie sogar noch als Kunst ein Wert an sich sein, ohne alle Nebenzwecke und vor allem jenseits der Alternativlosigkeit, die menschliches Handeln maschinell macht, aber um hier nicht künstlich künstlerisch wirken zu wollen in eingebildeter Anmaßung, soll dies bei der nüchternen Betrachtung der Wertschöpfungskette außen vor bleiben, denn  sich mit der Kunst gemein zu machen ist dem Analytiker der Situation immer fernliegend, raubte er sich doch viel seiner Objektivität.

Aufgaben

Heutige Hauptaufgabe der Lyrik ist ihre Funktion in Werbung, Marketing und zur Unterhaltung etwa im Karneval, denn selten wird so viel gereimt wie in der närrischen Zeit zum Spott, nur ist die Reimerei noch Lyrik oder ist eine Aufgabe der Lyrik auch ihre Abgrenzung als Kulturgut von der bloßen Gebrauchsverseschmiede?

Fragen wir doch noch mal den Elfenbeinturmbewohner George, worauf es ankommen könnte, ob es eine Aufgabe gibt:

Jeder widergeist jedes vernünfteln und hadern mit dem leben zeigt auf einen noch ungeordneten denkzustand und muss von der kunst ausgeschlossen bleiben.

Aufgabe der Kunst könnte es nach Stefan George also sein, einen Teil derer, die darüber nachdenken, auszuschließen, da sofern nicht alles klar und im Denken geordnet ist, es keine Kunst sein könne. Damit wissen wir zwar auch nicht viel über die Aufgabe der Kunst, denn als Ordnungsmacht, die große von kleinen Geistern trennt, nach nicht greifbaren Maßstäben subjektiver Selbstfindung, aber zumindest werden die stringenten Maßstäbe georgischen Denkens deutlich, denn Ausschluss scheint heute weniger Thema zu sein, denn Suche und Frage in der postmodernen und postideologischen Gesellschaft voller Fragezeichen. Eine konkretere Aufgabe lässt sich nicht finden, sowenig wie ein begrenzter Rahmen der Wirkung. Aber eine Art Elitebewusstsein unter den dichtenden Geistern ist doch zumindest ein qualifizierbarer Mehrwert, auch wenn wir damit noch nicht wissen, welche Kriterien dafür erfüllt sein müssen und was wir dafür tun können,  Kunst zu schaffen und nicht nur keine weil wir noch widergeistern,vernünfteln und hadern.

Funktionen

Bei den Funktionen der Dichtung findet der im Netz Suchende sich schnell vollständig von der Technik überrannt, die hier nicht nur die ersten sechs Plätze aller Individualisierung zum Trotz einnimmt, sondern auch nach einem Horaz noch dominant bleibt. Aufgegeben haben wir den Weg hier vertiefende Erkenntnisse zu erlangen, als unter dem inspirierenden Titel „Dichtung mit ewigem Leben!“ nur noch zu erfahren ist, dass Dichtsysteme funktionswichtige Konstruktionselemente aller technischer Produkte sind, wie baumaschinen.de uns verriet.

Nur wer sich wieder auf die griechischstämmige Lyrik besinnt, wird bei den Funktionen fündiger und entdeckt, dass es doch noch Funktionen jenseits funktionaler Beschränkung des dicht seins einer Verbindung geben kann, es der Dichtung nicht nur um die Undurchlässigkeit geht, sondern um neue Gedankenschlupflöcher. Also scheint funktionale Dichtung in Deutschland eher ein technisches denn ein literarisches Problem, damit hier eben alles dicht ist und ob bloß Literatur solches gewährleisten kann, scheint zumindest fraglich.

Die folgenden Funktionen unterscheiden die Sprachzergliederer feinsäuberlich und lassen an die veterinärmedizinischen Termini der Zergliederung beim doch nur Schlachten denken:

Hinsichtlich der referentiellen Funktion gilt, dass Informationsübermittlung bei Lyrik selten eine wichtige Rolle spielt, lassen wir die alten Sagen, die jedoch eher Epen als Lyrik sind, mal außen vor und die Chronisten ihrer Zeit, auch wenn es davon gerüchteweise noch welche unter den Flaneuren geben soll, sind diese doch bis dato eher Einzelfälle denn eine Bewegung und auch dem Flaneur geht es eher um die Vermittlung einer Stimmung als um echte Neuigkeiten – wobei gedichtete Nachrichten vielleicht sogar den Dingen im rasenden Fluss der Zeit mehr Gewicht gäben, als das Faktenstakato, dem die Bürger gerne mindestens ihre tägliche Viertelstunde medial einräumen, als erführen sie noch neues im widergekäuten Medienbrei als Wochenschauersatz. Hier wäre die Frage, ob sich das Volk der Dichter und Denker nun zu dem der Dichtung und Fakten verwandelte, wichtiger ist, was hinten raus kommt oder eben nicht entweicht aufgrund guter Dichtung, denn was oben hinzukommt aber auch das sind noch bloße Vermutungen.
Die emotive Funktion der Dichtung, jedenfalls der in der Lyrik, hat ihre Orientierung auf den Sprecher gewählt, ein „schaut, was er zu sagen hat“ – ist in unserem Volk derer, die so oft besonders paarweise fürchten, nicht ausreden zu können von hoher innerer Bedeutung – ob es für das Schreiben und sein Gewicht bedeutsam ist, kann an dem wenigen kaum geklärt werden.
Bei der imperativen oder persuasiven Funktion wird die Orientierung auf den Empfänger betont, es geht um, immer höchst verdächtig, Beeinflussung und diese Befehle der Besserwisser spiegelten gewiss einen gewohnheitsmäßigen Charakter hier, ob sie geeignet sind eben mehr als Gewohnheit hervorzubringen, scheint zumindest fraglich, denn im Gewohnten zu bleiben, den Charakter zu bestätigen, ist nicht unbedingt innovativ.
Die phatische Funktion oder Kontaktfunktion scheint dagegen von einer gewissen Bedeutung zur Bindung des Lesers, dient sie doch der Aufrechterhaltung des Sprechkontakts mit diesem – wobei, welche Lyrik ist schon diskursiv? – schadet es marketingstrategisch sicher nicht, sich über den Leser schreibend Gedanken zu machen, ob dies nun nach Mehrheiten dazu führt, nur noch populär zu schreiben oder eher sich die eigene Elite zu wählen, bleibt unklar, doch führt es zumindest aus dem Elfenbeinturm hinaus, auch wenn dieser durchaus ein Wert sein kann, es bleibt also zwiegespalten.
Auch die metasprachliche Funktion sollte nicht vernachlässigt werden, geht es doch dabei um die Verständigung über Codes, also die  Klärung des Sinns einzelner verwendeter Begriffe, was die Verständigung enorm erleichtert und der Interpretation unendliche Scheunentore öffnet – wer nutzt sie nicht und wo nicht überall tauchen sie lyrisch gerne auf, schwieriger könnte höchstens werden diese verinnerlichten Sprachteile schreibend bewusst zu reflektieren, aber zu wissen, was wir sagen und wie andere es nennen werden, schadet zumindest nicht.
Am Ende steht schließlich die poetische oder ästhetische Funktion, die  eine „Einstellung auf die Botschaft selber“ bedeutet und die Form der Mitteilung betrifft, hier geht es um das Schöne am dichten jenseits aller Dichtungen, was es zum Besonderen macht und genau hierüber gibt es wieder wenig greifbares zu sagen, wir schwimmen also weiter im relativ luftleeren Raum mit dem Willen zum Guten scheint es aber nicht getan, denn „gewollte“ Dichtung ist noch lange nicht gekonnt. An der ästhetischen Funktion  jenseits aller formalen Wichtigkeiten werden sich also die Geister scheiden, die neuen Größen geboren, wenn wir mal den Aspekt des strategischen Marketing im Buchhandel vergessen, der literarisch vermutlich ähnlich erotisch ist wie der Bestandskatalog eines Dichtungslieferanten und damit sind wir am Ende schnell wieder am Anfang.

Alle diese 6 Sprachfunktionen sind in jeder Sprachäußerung beteiligt, aber in unterschiedlicher Gewichtung und in der Textlinguistik werden Textsorten nach der jeweils dominanten Sprachfunktion unterschieden. Worauf es wohl ankommt, haben wir nun festgestellt, nun werden wir weiter elementar suchen, um auf dieser Spur fündig zu werden.


Ausdrucksmittel

Die Ausdrucksmittel der Lyrik scheinen der Schlüssel zur Schönheit in manchem zu sein. Gern zitierter raunender George meinte dazu:

Reim ist bloss ein wortspiel wenn zwischen den durch den reim verbundenen worten keine innere verbindung besteht.
Freie rhythmen heisst so viel als weisse schwärze, wer sich nicht gut im rhythmus bewegen kann der schreite ungebunden.
Strengstes maass ist zugleich höchste freiheit

Was uns wieder erwartungsgemäß bei der formalen Analyse unseres Handelns nicht viel weiterbringt und da dies kein George Verriss werden soll – warum auch, als ob es dafür noch ein anderes Bedürfnis als das historische gäbe? – sollte doch noch ein wenig nach den Formen zwischen Ausdruck und Inhalt gesucht werden.

Die Versanalytiker wissen, was sie meinen, wenn sie zunächst von den melopoetischen, also klangorientierten Ausdrucksmitteln wie Klangfarben, Melodie, Rhythmus und Onomatopoesie sprechen, der Dichter spürt es, so er genial ist einfach, sonst lernt er es oder sie tut selbiges, um den Worten Musik zu geben, ohne notwendig Gesang zu werden.

Nach dem Hören kommt das Sehen und also die phanopoetischen, sprich bild und vorstellungsorientierte Ausdrucksmittel, die da sind Bild, Vergleich, Metapher, Metonymie, Katachrese, Oxymoron, Synästhesie, Allegorie, Symbol.

Logisch kommen wir nun vom Sehen und Hören endlich zu den Inhalten, zu den logopoetischen, also bedeutungsorientierten und argumentativen Ausdrucksmitteln, die das sind Antithese, Klimax, Antiklimax, Wortspiel, Paradoxon, Anspielung und sogar noch andere.

So bleiben uns, bevor es um die Haltung geht, die wir zu ihnen einnehmen noch die auffälligen Stilmittel, als die Parataxe, Hypotaxe, Asyndeton, Polysyndeton, Ellipse, Zeugma, Anakoluth, Inversion, Parallelismus, Chiasmus, Antithese, Litotes, Meiosis, Euphemismus und Hyperbel gelten – wer sie nicht kennt, kann sich nun bewegen, den Schlüssel zum Verständnis zu entdecken, für alle übrigen noch wacker weiter lesenden ist jede Weiterführung hier entbehrlich und das schöne an der Lyrik ist ja auch, dass sie klares Handwerkszeug hat mit dem Dichter wie Interpret geübt jonglieren, in einer Sprache neben der Sprache, darum war es wichtig diese zumindest zu benennen, suchen wird sich jeder selbst seinen gerade passenden Weg.

Stilhaltungen sind vielfältig und oft tabellarisch vorgeführt, um den Kontext und ihr Zusammenspiel zu verstehen, worauf im hier fließenden Text natürlich verzichtet wird, was aber nichts an ihrer Schlüsselfunktion zum Verständnis ändert, bei dem sie uns helfen, die kleinen Reimereien von großen Versen zu trennen, ein wenig Orientierung zu finden. So sind sie emphatisch, neutral, distanziert, heiter oder lyrisch sachlich, kritisch, spielerisch und manchmal emphatisch, trocken, spöttisch, witzig bis zu patheitsch, reflektierend, ironisch, komisch, aber auch nicht ohne gelegentlich enthusiasitisch, didaktisch, sarkastisch, absurd zu sein und zu bleiben.

Überschaubarer sind die intendierten Wirkungen, dahingestellt, ob das am bescheideneren Horizont der Dichter liegt, an der womöglich noch beschränkteren Vorstellungskraft ihrer Interpreten, oder einfach ist, wie es ist, und also emotiv, kognitiv, praktisch, unterhaltend oder voller Ergriffenheit, Einsicht, Betroffenheit, Entspannung auf der Suche schließlich nach Tiefe, Klarheit, Schärfe, Leichtigkeit.

Schon die Klangfülle der verwandten Begriffe macht deutlich, es geht um den Kern von dem, was eben ausgedrückt oder, schlicht gesagt, rüber gebracht werden soll, voller Gefühl aber mit gutem Handwerk klar ausgedrückt und verstehbar.


Poetischen Gattungen

Die poetischen Gattungen sind ein unermesslich weites Feld, darum ist es erfreulich, dazu erstmal eine wunderbar klare Äußerung eines mittelgroßen Dichters zu lesen:

Die drey Hauptgattungen der Poesie überhaupt sind die epische, die lyrische und die dramatische.
(August Wilhelm Schlegel)

Leider können wir es nicht ganz darauf beruhen lassen, wenn wir verstehen wollen, was wir tun und was wir damit sagen, ob wir uns nun etwas dabei denken oder nicht, denn zumindest können dann auch wir Dichter jedenfalls ex post erfahren, was wir meinten, indem wir es so sagten und einen tieferen Sinn erkennen lernen, auch wenn wir diesen schon an sich bezweifeln, was dem Absurden dieser Tätigkeit zumindest eine Richtung gibt.

Darum nun noch eine Unterscheidung lyrischer Gattungen nach der Form, wie sie früher schon üblich waren und wie wir sie nun zwanglos nutzen können, ins Krosett uns begebend oder an diesem variierend, einen Kontrapunkt bildend oder eine spielerische Fortsetzung.

Man kann bei lyrischen Gattungen eine Unterscheidung nach der Form vornehmen. Formen von Lyrik sind: Ballade, Elegie, Sonett, Hymne, Epigramm, Ode, Lied.

Ballade

Ballade heißt ursprünglich "Tanzlied" und kommt vom italienischen Ballata. Der Begriff ist auch im Germanischen gebräuchlich. Eine Ballade vereinigt Merkmale der drei literarischen Hauptgattungen miteinander. Die Handlung repräsentiert das Epische, die Dialoge stehen für das Dramatische und die Gebundenheit der Sprache (Reim, Versmaß) für das Lyrische.

Die Ballade kann als erzählerisches Lied definiert werden. Sie greift Erlebnisse, Erfahrungen und Beziehungen der Menschen auf und literalisiert sie. Vor allem das Geheimnis- oder Rätselvolle, ein Mythos oder deren Reste in Sage oder Märchen interessierten die unbekannten Verfasser. Die Kunstballade griff während Klassik und Romantik ähnliche Themen auf. Jedoch wurde sie auch zum Mittel gesellschaftskritischer Anklagen, als die sie etwa bei Brecht auch im 20. Jahrhundert wieder auftauchte.

Als literarische Gattung entwickelte sich die Ballade etwa seit dem 16. Jahrhundert als sogenannte Volksballade. Im 18. Jahrhundert erfuhr sie während des Sturm und Drangs und der Weimarer Klassik in Deutschland einen Höhepunkt.

Elegie

Die Elegie entstand im griechischen Ionien und war im alten Rom sehr beliebt. Eine Elegie bezeichnete ursprünglich jedes im elegischen Versmaß (Distichon: Hexameter und Pentameter) abgefasste Gedicht, Trauer- oder Klagegedicht. Die Elegie fand ihren Höhepunkt in der Dichtung Hölderlins, wurde aber auch noch von Werfel, Trakl, Brecht, Benn, Celan, der Bachmann oder der Sachs genutzt.

Sonett

Das Sonett ist eine aus dem Italienischen stammende Gedichtform mit strengem Aufbau. Im Deutschen besteht es aus meist fünffüßigen Jamben. Seine zwei Teile stehen als These, Antithese und Synthese miteinander im Dialog. Die zwei vierzeiligen Quartette sind im Idealfall thetisch-antithetisch formuliert, die zwei dreizeiligen Terzette sind synthetisch, d. h. sie führen die These und Antithese zusammen. In der neueren Lyrik wird diese strenge Form immer wieder durchbrochen durch drei vierzeilige Quartette und ein zweiteiliges Duett oder sogar einfach umgedreht bei Beibehaltung der Form also ein konkretes Spiel mit der Geltung eines Rahmens gespielt.

Die Reime in den Quartetten folgen dem Schema abba abba (umschlingender Reim) bzw. abab cdcd (Kreuzreim), während in den Terzetten unterschiedliche Reimstellungen möglich sind.

Nach der Reimstellung unterscheidet man folgende Sonetttypen:

PETRARCA-Typ:    abba/abba/cdc/cdc
SHAKESPEARE-Typ:        abab/cdcd/efef/gg
RONSARD-Typ:      abba/abba/ccd/ee

Hymne

Die Hymne bezeichnete ursprünglich einen Kultgesang ohne feste formale und inhaltliche Kennzeichen. Spannend ist die klangliche Nähe zu dem Wort Hymen und dem sich daraus ableitenden Kult chauvinistischer Abhängigkeiten.

Die Hymne steht zwischen Ode und Dithyrambus; sie lebt von der Gehobenheit der Sprache und ist unbeschränkt in der metrischen Form.

Epigramm

Ein Epigramm ist eine Gedichtgattung von prägnanter geistvoll-zugespitzter Kürze, es wird auch Sinngedicht genannt. Epigramme waren ursprünglich Auf- oder Inschriften auf Grab- oder Denkmälern. Im Barock wurden sie sehr beliebt, in Romantik und im Jungen Deutschland fanden sie ihren letzten Höhepunkt. Eine Sonderform ist der Limerick.

Ode

Die Ode ist Lyrik in weihevoller, feierlich-erhabener und schwungvoller Form. Sie ist traditionell ungereimt. Die Ode (griech.: Gesang) bezeichnete ursprünglich den antiken dramatischen Gesang auf Dionysosfesten. Man unterscheidet deshalb die Chorlyrik und die monodische Lyrik (Einzelvortrag).
Die chorische Ode ist dreiteilig:

1. Ode,
2. Antode (Gegenstrophe),
3. Epode (Abgesang).

Bei den sogenannten Anakreontikern ist der Begriff Ode oft gleichbedeutend mit Lied; Vorbild sind die Oden des griechischen Lyrikers Anakreon und seiner Nachahmer. Im Unterschied zu den sogenannten klassischen Oden sind diese jedoch gereimt.

Lied

Das Wort Lied stammt vom althochdeutschen liod; mhd. liet; auch zu lat. laus = Preislied. Das einende Kriterium des Liedes ist seine Sangbarkeit. Zudem ist der Aufbau klar gegliedert, ist das Lied an eine Melodie gebunden. Das Lied kann man in
Volkslied und Kunstlied unterteilen.

Das Volkslied zeichnet sich durch Schlichtheit des Textes und einfache sprachliche Formen aus. Es weist zumeist einen einfachen 2/4-Rhythmus auf (Jambus, Trochäus) und ist oft vierhebig und vierzeilig. Die Verfasser der Volkslieder sind zumeist nicht bekannt.

Das Kunstlied ist kaum formellen und inhaltlichen Beschränkungen unterlegen, allerdings orientiert es sich den Formen nach bisweilen an der Einfachheit des Volksliedes. Um als Lied zu gelten, muss es lediglich das Kriterium der Sangbarkeit erfüllen. Die Verfasser von Kunstliedern sind zumeist bekannt.

Inhaltliche Gattungen

Doch die Form genügt noch nicht zur Differenzierung, auch wenn sie das Gedicht zu einem solchen macht, erforderlich ist auch die Unterscheidung lyrischer Gattungen nach dem Inhalt: Liebeslyrik, Mundartlyrik, religiöse Lyrik, Konkrete Poesie, experimentelle Lyrik, politische Lyrik, Gebrauchslyrik, Gedankenlyrik, hermetische Lyrik, Kinderlyrik, Naturlyrik, Gesellschaftslyrik, Alltagslyrik, Bildgedichte usw.

Hier wird wichtig, an wen sich das Gedicht richtet. Viele dieser inhaltlichen Kriterien sind vom Entwicklungsstand einer Gesellschaft abhängig (Politik, Alltag). Andere sind abhängig von den objektiven Gegebenheiten (Mundart, Religion), wiederum andere vom subjektiven Empfinden (Liebe, Hass, Hermetismus).

Man kann bei lyrischen Gattungen eine Einteilung nach der Typisierung vornehmen.
Je nachdem, welche Haltung der lyrische Sprecher zur Gestaltung des lyrischen Gegenstandes einnimmt, wird unterschieden zwischen liedhafter, lehrhafter, hymnischer oder erzählerischer Dichtung.

Liedhaft ist Lyrik, wenn sie durch ihre Schlichtheit und ihren Bezug zur Natur oder zu menschlichen Erlebnissen (Liebe, Abschiede usw.) gekennzeichnet ist.

Lehrhaft wird Dichtung, wenn philosophische, religiös-weltanschauliche oder politische Fragen reflektiert werden.

Hymnische Dichtung sind Preislieder zu Ehren Gottes und der Schöpfung, auch in ihrer kritischen Sichtung. Die Sprache ist meist abgehoben von der Alltagssprache und nicht immer allen Menschen verständlich.

Erzählerisch ist Dichtung, wenn Begebenheiten, Handlungen, Ereignisse durch Vers, Reim, Strophe in eine dichterische Form gebracht werden (Ballade u. a.).
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Ende vom Lied


Die Form ist auch heute wichtig aber zugleich egal. Wir können sie nutzen oder verdrehen, wir können den Inhalt spielerisch dem einen oder anderen Bereich dieses Handwerks zuordnen, oder wir tun das genaue Gegenteil, um so Inhalt und Form zu einer solidarischen Opposition zu einen – es gibt nicht den einen oder anderen Weg, der einzig richtig scheint und viel an Anerkennung hängt eben auch am Marketing in einer Gesellschaft, die Kunst und Markt gern trennt aber zugleich innig verbunden nutzt und dies auch in der hehren Sphäre der Lyrik, die sich genau so auch inszeniert.

Lyrik ist immer auch Handwerk und manchmal ein wenig Genie, was immer das nun sein soll, streng logisch betrachtet, aber sie ist nie bloßer Zufall, und auch wenn aus hingeworfenen Worten scheinbar einfach große Lyrik wird, steckt dahinter doch viel Handwerk, auch wenn sich der Leser und vielleicht auch die ein wenig geneigtere Leserin nun fragen könnten, ob auch ich dies nicht nur aus Marketinggründen erzähle, den Wortwert meiner hingeworfenen Brocken zumindest theoretisch zu erhöhen, es weniger um Überzeugung geht als um dessen Verkauf, der eben auch ein eigener ist.

Dies zu verhindern sollte ich nun natürlich aus voller Überzeugung mit noch vollerem Herzen von der tieferen oder höheren Bedeutung der Lyrik sprechen, von der verdichteten Sprache, denn genau darauf läuft es eben am Ende hinaus, von der geschöpften Sphäre, die von lyrischer Sprache getragen gerade Liebenden ganz neue Räume öffnen kann – schwärmen von der verzaubernden Kraft der Worte, die Herzen öffnen, Seelen berühren, Schösse willig machen und der Liebe ihre Form erst geben. Kann so sein, kann aber auch ganz anders sein und ich kann mich nicht gegen das Gefühl wehren, dass ich dann erst voll in die Marketingschiene rutschen würde und jede Glaubwürdigkeit aus gefühligem Gesülze heraus verspielt hätte.

Mag jeder so seine Motive und Kalkulationen beim Schreiben haben und ist die beschworene oder mit magischen Worten erschriebene Liebe, denn weniger eine solche, als die einfach erklärte, und wird das Gefühl weniger wert, wenn sich der Dichter bewusst ist, was er tut?

Die Frage berührt den Kern des dichterischen Selbstverständnisses, denn darum geht es am Ende eben auch beim Schreiben, was lässt es uns tun und wie tun wir es dann?

Es wird hier keine Antworten als die bereits gegebenen zur Form und zum Rahmen geben, es bleiben viele Fragen. Fühlen wir uns, wenn wir uns als Dichter des Herzens sehen, wenn wir es dann auch für Geld tun, plötzlich als Prostituierte und wäre das schlecht oder gut, um zumindest glaubwürdig stöhnen zu können?

Sind wir mehr oder weniger dilettantischen Dichter nun Zuhälter der Worte oder stehen wir immer noch in der Tradition der Minnesänger, auch wenn wir ganz real mit den von uns besungenen schlafen und nicht nur davon singen?

Ich weiß es nicht, wie ich überhaupt schreibend über das nachdenkend, was ich tue, merkte, wie wenig ich überhaupt weiß, wie ich nur stotternd mich nähern konnte, mich an Formalien halte, wie ein Teenie, der vorm ersten Sex noch Stellungen auswendig lernt, um gut zu sein, wenn es auf nichts mehr ankommt, es einfach fließen muss, raus will – aber, beim dichten wohl, wie im Leben merkst du das erst, wenn du viel Erfahrung hast, gelassen weiter schreibst, es nicht mehr auf die eine oder andere Meinung ankommt, du dir sicher bist, aber doch eitel genug, dafür irgendwie geliebt zu werden als Handwerker und manchmal auch ein wenig mehr, was sich nun wieder der Erklärung entzieht und so sind wir mit den letzten Worten wieder am Anfang, wir haben keine Ahnung, wissen nichts genaues aber wir machen weiter, weil wir lieben, was wir tun und manchmal findet es einer gut oder sogar eine.

© jens tuengerthal 3.06.13


Endstation Entschuldigung

Endstation Entschuldigung
15 Jahre nach der ICE-
Katastrophe von Eschede
Hat die Deutsche Bahn sich
Endlich offiziell entschuldigt
"Wir wollen uns für das entstandene menschliche Leid entschuldigen"
Sagte Bahnchef Grube bei
Der Gedenkfeier für die 101
Todesopfer des Unfalls und
Schon wieder erwartungsvoll
"Wir möchten Sie bitten, die Entschuldigung anzunehmen"
Dann ist ja alles gut
Gut dass wir darüber
Gesprochen haben
Shit happens
jt 3.6.13

Wellenweise Überflutung

Wellenweise Überflutung
Während sich das Vaterland
Gegen die Fluten aus dem
Regen vom Mittelmeer rüstet
Seine Armee in Stellung bringt
Wird nun unser türkischer
Nachbar von einer immer
Größeren Protestwelle
Überrollt zur Freiheit
Die Türken sorgen sich um
Ihre Demokratie während
Wir uns mehr um unsere
Habseligkeiten sorgen
Die Kanzlerin reist nun
Wie Gasgert einst noch
Gummigestiefelt ans Wasser
Um sich ein Bild zu machen
Die Opposition sorgt sich
Ob das nun auch Wahlkampf
Sei und nie versichert das
Kanzleramt wer's auch glaubt
Keinen interessiert mehr
Neben dem Wasser wie
Zu Frankfurt die Polizei
Kesselte und zuschlug
Was wichtig ist geschieht
Derzeit in Istanbul geschah
In Frankfurt nur interessiert
Das wohl keinen hier
Habseligkeiten selig sind
Unsere realen Träume
Werte sind nur relativ zum
Bestand des Wohlstandes
Wann und ob sich hier noch
Jemand erhebt wird zeigen
Ob die Demokratie je in D
Ankam - viele bezweifeln es
Und - geht es uns nicht gut
Dabei zur Unruhe ist hier
Kein Grund bis es jemand
Merkt ist alles verkauft
Kultur und Demokratie kamen
Von Mittelmeer einst zu uns
Über Römer und Griechen
Heute zeigen's uns die Türken
Die Zeit schrumpft in immer
Mehr Superlativen und jedes
Jahr bald Jahrhundertfluten
Relativieren jede Kausalität
Was müssen es für Wellen
Sein die dies Land geistiger
Zwerge in irgendeine nur
Bewegung bringen
jt 3.6.13

Montagsliebe

Montagsliebe
Durch die Woche
Sich freuen und
Tage zählen bis
Du zu und mit mir
Kommst um zu
Bleiben fängt am
Montag an
Morgen mehr
Auch wenn alles
Nur drei Worte
Bräuchte
jt 3.6.13

Anteilnahme

Anteilnahme
Ganz Deutschland versinkt
In grauem Regen von stetig
Steigenden Fluten überspült
Menschen retten mühsam
Ihr Hab und Gut
Ganz Deutschland?
In Berlin scheint die Sonne
Aus Himmelblau am Berg
Durch dringend zu putzende
Scheiben in lichte Gemüter
Voller Anteilnahme sind wir
Für die benachteiligten
Regionen unter Wasser
Vielleicht hilft es wem
Nur geben können wir leider
Nichts wir haben ja nichts
Mehr sind nur weniger
Nominell
Nur Sand vielleicht für
Die Säcke gibt es genug
In der Streusandbüchse
Von der Sonne verwöhnt
Wie lange das wohl gut geht?
jt 3.6.13

Jesus virtuos

Jesus virtuos
Während sich der Keller
Langsam leert eine Stunde
Nach Mitternacht zupft
Noch ein Jesus Verschnitt
Höchst virtuos seine
Gitarre und das war
Der Abend im Al Hamra
Zeit zu gehen
jt 3.6.13

Blauer Bob

Blauer Bob

Die blaue Baskenmütze
Auf dem Kopf den Schal
Um seinen Hals singt
Er im Stil von Dylan
Zuerst einen Song
Den er mit 15 schrieb
Spielt mit seiner Stimme
Bleibt stimmlich etwas
Flach nach allem
Doch mitreißend noch
Bringt er den echten
Rasta zur Linken zum
Klatschen und steckt
Alle an bewegt mehr
Als es erst klang
jt 3.6.13

Hallas Sonne

Hallas Sonne

Wieder da aus Syrien
Singt uns Halla von der
Sonne dort mit der
Tiefen Trauer in ihrer
Zart schönen Stimme
Zieht sie uns auf arabisch
In ihre Welt erzählt
Vom Traum der Liebe
Die alles übersteht
Auch den Krieg
jt 2.6.13

Rainer Duett

Rainer Duett

Heute im Duett
Mit schönem Rasta
Unser Rainer sehr
Beschwingt mit
Großer reifer Stimme
Ergänzen sie sich
Immer schneller
Harmonisch suchend
Voller Lust mal eben
Hier improvisiert
Klassisch gut
jt 2.6.13

Schmacht in Blond

Schmacht in Blond

Großer Knabe singt
Sehr zart mit auch
Geliehener Gitarre
Ist irgendwie doch
Rührend sonst nichts
Blond und schön
Die Mädchen sind
Begeistert
jt 2.6.13

Sonntag, 2. Juni 2013

Hach ja

Hach ja

Sehr gefühlvoll
Singt er mit nur
Geliehener Gitarre
Schmachtend seine
Lieder wir lauschen
Bald ist vorbei
Nett war's
jt 2.6.13

Bruderbesuch

Bruderbesuch
Casey Keth aus Frankfurt
Aus Malaysia mit Vater
Aus China besucht seinen
Bruder in Berlin und uns hier
Singt mit starker Stimme
Mitreißend während er sich
Dezent nur bewegt leicht
Nach vorne gebeugt
Packt er sein Publikum
Begeistert seinen Bruder
Der mit seiner englischen
Freundin neben mir sitzt
Holt seine Hörer ab
Nimmt sie mit während
Er mit seiner Stimme
Voller Volumen uns packt
Singt von Liebe vom Glück
Wie der Sehnsucht sich zu
Bewegen ein großer Auftritt
Der Ruhe im Raum ersingt
jt 2.6.13

Ganz zart

Ganz zart
Mit schöner Stimme
Zur E-Gitarre singt
Er zart langsam
Von seinen neuen
Schuhen ist ganz
Bei sich bezaubernd
Ruhig lauscht ein
Gerührtes Publikum
Plaudert weiter aber
Alles wird ein wenig
Ruhiger hier eine
Stimmung zum verlieben
jt 2.6.13

Solo Gitarre

Solo Gitarre
Cooler großer Junge singt
Uns summend in die Welt
Seiner Träume freut sich
Ein wenig schüchtern am
Begeisterten Applaus
Lächelt in die Runde
Wird plötzlich von seiner
Freundin Sue auf der Bühne
Begleitet auf deutsch
Liest sie ihren gefühlvollen
Texte über Herzschmerz
Vom Telefon noch ab
Ein spontaner Auftritt
Völlig ungeplant wächst
In wenigen Liedern über sich
jt 2.6.13

Sonntagsmusikanten

Sonntagsmusikanten
Israel goes Arab
Später als sonst beginnt
Heute das Konzert im
Keller des Al Hamra
Noch stellt der schlanke
Große Musiker mit den
Langen Rastalocken
Den Sound ein beim
Ersten Probezupfen für
Das Quartett auf der Bühne
Die Franzosen zur Linken
Haben schon ihr Essen
Beendet schauen gespannt
Auf was hier Ton wird
Sie singen melodisch im
Duett fast inbrünstig als
Band aus Israel hier beim
Araber im Keller
Mit ihrem ersten Auftritt
In Berlin bauen sie Brücken
Feiern den Geburtstag ihres
Bassisten der im Solo dankt
jt 2.6.13

Orientexpress

Orientexpress
Wann fahren die ersten Züge
Gen Istanbul ins alte Byzanz
Wo die Menschen uns noch
Übrigen Europäern zeigen
Wie Widerstand geht eine
Welt bewegen kann
Während in Frankfurt eben
Wohl geordnet eingekesselt
Wird mit Dixie Klo nebenan
Staatliche Freiheitsberaubung
Als normal gilt kämpfen die
Türken für einen Park
Gegen Gewalt gemeinsam
Wie lächerlich schwach sind
Wir Europäer verglichen die
Diese Türken für nicht reif
Oder demokratisch genug
Für eine Aufnahme halten
Weil sie islamische Parteien
Wählten die sie nun selbst
Aus dem Amt putschen
Noch denken wir es laufe
Alles bei uns die kleine
Einkesselung am Samstag
Vernachlässigenswert
Bankenkredite auf Kosten
Der Bürger wie der Sozialhilfe
Ökonomische Zwänge
Die wieder Zwangsarbeit
Als liberales Pflaster
Leider alternativlos
Erfolgreiche Privatisierung
Der öffentlichen Betriebe
Zur Bezahlung der Banken
An die Banken die so nun
Doppelt kassieren
Ein Euro hat hundert Cent
Und am Ende gewinnen
Immer die Banken das
Alte Lied klingt neu
Von den Türken lernen hieße
Nun aufzustehen für die
Freiheit aber wer hat hier
Noch Zeit für sowas
Wir wollen ja erfolgreich
Bleiben und leben nicht
Im Orient denn hier herrscht
Recht und Ordnung noch
Oder was wir dafür halten
Während dort die Menschen
Ihre Demokratie auf der
Straße noch retten ist
In Deutschland  Ordnung
Wie sich das gehört denn
Wo kämen wir auch hin
jt 2.6.13

Frédéric der Tiefe

Frédéric der Tiefe
Wer heute Frédéric liest
Denkt an Tief Frederik
Das sich ausgiebig just
Über uns ergießt darum
Soll dies im nun Sommer
Endlich ignoriert werden
Statt über belanglose nur
Schwankung zu schreiben
Der große Fritz dereinst
Ein deutscher Fürst der
Mit ganz Europa denn
Seit wann gehört England
Schon zum Kontinent
Im Kriege stand ward
Schon zu Lebzeiten
Ein Großer weil er
Vom Ende gesehen
Mehr Glück als Verstand
Wohl hatte im Krieg
Dass eine der drei
Ihm Erzhuren Europas
Zu Russland starb als
Keiner nach sieben mehr
Konnte oder wollte
Als er schon der Große war
War er gebrochen längst
Vom Vater vom Tod der
Freunde im großen Sterben
Herrschte er noch mal
Dreiundzwanzig Jahr
Nach den Ideen der
Aufklärung irgendwie
Wetter kommt und geht
Wahre Größe scheint nur
Reines Glück irgendwie
Was groß macht merkt
Keiner
jt 2.6.13

Näherungswerte

Näherungswerte
Sich nah sein ohne sich
Berühren zu können
Lässt immer ein wenig
Ferne in der gefühlten Nähe
Immer mehr wachsen wir
Von weiten aus zusammen
Im Fühlen Begehren Sein
Suchen wir noch Näherung
Du bist in deiner Welt
Wie ich in der meinen
Manchmal berühren sie
Sich tiefer als je
Dann wieder verliert sich
Schon gefühlte Nähe
Wieder im Nichtwissen
Der nur Missverständnisse
Sind wir uns ferner
Noch lerne ich deine
Burg nicht im Sturm
Nehmen können zu wollen
Lerne noch zu warten
Bis du wieder deine
Zugbrücke herunter lässt
Für unser irgendwann
Dein einsamer Planet
Lässt sich von meiner
Sehnsucht dann inniger
Berühren bis ganz bald
Auf der Suche nach unserer
Wirklichkeit wächst so
Langsam die Gewissheit
Umeinander noch üben
Wir einander verstehen
Wertvoller als alles ist
Die Näherung schon
Eine neue Welt voller
Zärtlichkeit wo sie sich
Für Momente berührt
Kommt die Ahnung
Vom wir im morgen
jt 2.6.13

Samstag, 1. Juni 2013

Sommersamstag herbstlich

Sommersamstag herbstlich
In herbstlich frischer Nacht
Nach dem finalen Abend
Sammeln sich die Gäste
Wieder vor den Cafés
Wenige noch sprechen
Über das eben Spiel
Zwei Herren unterhalten
Sich über Literatur
Wunderten sich noch
Im Ankommen was hier
Wohl übertragen wurde
Nehmen es zur Kenntnis
Reden über Hesse und Moers
Vertieft ungestört bei
Dem was bleibt
Zwei Herren mit Damen
Plaudern munter dabei
Teilweise schon in Decken
Sitzen sie für Momente
Ganz ruhig suchen neue
Anknüpfung die sich wieder
Verliert dann kommen auch
Sie zur Literatur finden
Etwas begeisterter Themen
Landen bei Hörbüchern
Versuchen sich kurz in
Begeisterung und verlieren
Sich wieder im Schweigen
Bis einer der Herren die
Nichts zur Literatur zu
Sagen hatten den Faden
Wieder anknüpfen zur
Reise nach Paris von
Der eine zu erzählen weiß
Doch bleibt es unterbrochen
Suchen sie noch was sie
Fesselt über wenige Worte
Hinaus und immer wieder
Lange Momente der Stille
Unerwartet findet sich für
Mehr als drei Sätze aus
Dem Bereich ihrer Tätigkeit
Ein Thema und verhallt
In ruhiger Nacht
Von innen schallt noch
Klassischer Rock auf die
Hier Straße von bunten
Stimmen durchmischt
Noch immer stemmen sich
Die hier draußen gegen die
Herbstliche Wirklichkeit
Erinnern einander dass doch
Nun Sommer endlich sei
Und nächste Woche wirklich
Soll er nun kommen
Vielleicht
jt 1.6.13

Pokal final

Pokal final
Wie zu erwarten führen
Die Bayern nach nun doch
Elfmeter und es kickt sich
Dahin bis zur nun Pause
Das Film Café gut gefüllt
Bis auf die Straße bei
Sommerlich geöffneten
Fenstern findet das letzte
Fußballfest seine leicht nur
Euphoriesierten Zuschauer
Die nebenbei kompetent
Kritisieren was auf den
Beiden Leinwänden läuft
Mit und ohne Ball hält sich
Spannung wie Begeisterung
In noch überschaubaren
Grenzen und die bekannten
Gäste sprechen schon über
Anderes miteinander wie
Ihre neu geplanten Tattoos
Mit denen sie sich noch
Schmücken wollen im Stil
Der Maori als hier Eingeborene
Vom Berg und so werden
Die kleinen Träume wieder
Wichtiger als der bald
Finale Pokal
jt 1.6.13

Nur hören

Nur hören
Dich nur hören
Von irgendwo Fern
Doch dich näher
Spüren mit meiner
Hand an mir wie
Du mit Deiner
An dir ist zusammen
Kommen ein bloß
Akustisches Glück
Nur viel näher als
Sonst allein mit
Nur Bildern im Kopf
Lausche ich nun
Dem Echo deines
Gleich zweimal
In mir nach nur
Irgendwie tiefer
Befriedigt vom
Geteilten Traum
Wird die Liebe
An und für sich
So zumindest
Zur Onanie
Gehört nah
jt 1.6.13

Nur ein Gentleman

Nur ein Gentleman
„Wer lesen, schreiben, zeichnen, singen, fremde Sprachen sprechen könne, ein Gelehrter sei und auch in der Theologie und Jurisprudenz Bescheid wisse“
Richard Mulcaster
"Es zeichnen ihn Demut, Geduld, Nächstenliebe, Freigebigkeit, Enthaltsamkeit, Ehrlichkeit und Keuschheit aus.“
John Rastel
„Er ist die verkörperte Männlichkeit ein Beispiel vollkommenen Betragens, entschieden in allen Handlungen, stoisch im Leiden, selbstbeherrscht, rücksichtsvoll, physisch auf der Höhe und mit einer humanistischen Erziehung“
Lewis Mumfords
"Jener der sich auch in unbedeutenden Momenten gut benimmt“
Henry James
„Ein wahrer Gentleman ist jemand, der nichts dem Zufall überlässt. Es reicht nicht, daß man sich tadellos kleidet und daß alles makellos gepflegt ist. Die ganze Erscheinung muss vollkommen sein. […] Sind die Fingernägel gut manikürt? Sitzt der Hut im rechten Winkel? Ist der Regenschirm so eng gerollt, wie es sich gehört? Alle diese Fragen muss ein Gentleman sich stellen, sobald er mit dem Frühstück fertig ist.“
Bernhard Roetzel: Der Gentleman. Handbuch der klassischen Herrenmode,
„Hinter dem Gentleman verbirgt sich – ausgesprochen oder nicht – eine bestimmte Lebenskunst, in der sich in besonderer Weise Reflexion und Erfahrung, stolze Einsamkeit und soziale Kultur verdichten.“
Martin Scherer, „Der Gentleman. Plädoyer für eine Lebenskunst“
Haltung oder Anschein
Was trägt heute noch
Einen Titel aus einer
Anderen Zeit als Arbeit
Noch schändete
Würde nur vornehm
Zu sein hatte
Sich nicht um ihr
Überleben kümmerte
Weil sie einfach war
Schon die Frage nach
Dem wie dem ob
Widersprach
Kann eine am Besitz
Sich messende Gesellschaft
Noch solches Sein haben
Oder ist es ein nur noch
Lächerliches Privileg
Der einfach Reichen
Von dem Wohlstand
Einzig blieb
Welchen Wert hat das
Wertvolle Sein uns heute
Noch oder können wir
Nichts mehr jenseits
Seiner Bezahlbarkeit
Würdigen und wie
Arm sind wir dann
Wohl geworden
Könnte wer noch wohl
Anerkennung finden
Der nur einer Idee
Wegen lebt
jt 1.6.13

Feuchter Freitag

Feuchter Freitag
Wieder sind die Plätze
Besetzt zumindest
Lückenhaft nach dem
Großen Regen paarweise
Gemischt oder getrennt
Zur Rechten ein wohl
Schon lange Paar mit
Mojito er sie Weißwein
Abwechselnd in ihre
Telefone versenkt
Wechseln sie nur
Brockenweise Worte
In stark südlichem Dialekt
Tatsächlich schwäbisch
Womöglich finale Gäste
Bleiben sie auch
Sprachlich für sich
Zur Linken junge Dame
Mit ebensolchen Herren
Ein wenig stockend im
Irgendwie Gespräch
Vertieft dabei ziemlich
Hochdeutsch vergleichen
Sie hiesige Weinläden
Nach Kiezen während
Sie hier sehr ruhig beim
Tee sitzen selten sich
Die Stimmung auch nur
Etwas erhebt
Für einen Moment kommt
Die hier Inselfee noch
Völlig erschöpft vorbei
Vom weiteren Gang ihres
Gestrigen Festes berichtend
Auf dem Sprung zum
Nächsten heutigen
Geburtstag erzählen wir
Uns von jeweiligen Plänen
Bis sie wieder hungrig
Verschwindet
Ein Trupp  grölende Herren
Aus wohl Schwaben
Läuft am Platz vorbei
Verbreitet im Stakato
Seltsam fremde Stadion
Atmosphäre am längst
Bürgerlichen Platz der
Nur zufällig von Bars
Wie Clubs noch umstellt
Scheint und verhallt
Wieder in den Straßen
Schöne flanieren vorüber
Herbstlich eingemummelt
Klimatisch passend nur
Jahreszeitlich seltsam
Fragt sich für Momente
Ob sie auch ihre womöglich
Frühlingsgefühle so
Dick eingepackt haben
Viel mehr Frühling
Trägt unsere hier
Mal wieder wie immer
Lächelnd bedienende
Halbe Ägypterin herum
Wie üblich luftig nur
Gekleidet zeigt die
Auch halbe Eingeborene
Wie schön Berlin
Sein kann wenn es
Ungewohnt höflich
Zart daher kommt
Gelegentlich wenn der
Wind die Laterne im
Nassen Baum bewegt
Tropft es laut aus den
Wohl tags grünen Blättern
Auf die Markise oben
Macht das Zeltgefühl
Noch heimeliger hier
Und weiß leuchten
Die Zähne der Schönen
Zur Linken lächelnd
Durch die ruhige Nacht
Eines einfach Freitag
jt 1.6.13

Freitag, 31. Mai 2013

Dauerhaftes Glück

Fragen wir Männer uns wirklich oft genug, worauf es eigentlich ankommt oder wird es Zeit, Prioritäten zu setzen, um die entscheidenden Dinge zu genießen?

Was ist der Weg zum dauerhaften Glück?

http://www.youtube.com/watch?v=PJzvXuDyoQ0


My Regen

My Regen
Regen Regen Regen
Im Mai macht schön
Schöner kann es kaum
Noch werden denn Venedig
Liegt in der Wüste
Verglichen
Regen Regen Regen
My Regen your Regen
Wird niemand mehr
Erregen
Tropfen haben viele Klänge
Ansonsten verschluckt Regen
Alles es bleibt nur eins
Regen Regen Regen
Hach ich liebe den Regen
Im Mai er macht so schön
Feucht
jt 31.5.13

Stunden zählen


Noch wach liegen schon
Tief in Gedanken bei dir
Lässt die Zeit stehen
Zwischen den vorüber
Eilenden Momenten des
Nur Alltag ohne dich bis
Du da bist wir endlich
Eins werden im ganz
Verschlungenen miteinander
Streicheln dich nur meine
Worte um so zärtlicher
Erwartungslos bleiben ist
Die Bedingung der Chance
Des Glücks und so
Warte ich einfach
Bis du da bist und wir
Zusammen kommen
jt 31.5.13

Feststeher


In großer Menge kommen
Sie schubweise aus der
Café Bar um eng zusammen
Auf dem Bürgersteig zu
Stehen laut im Gespräch
Miteinander werden in
Gruppen wechselnd nun
Wieder von Schauern enger
Zusammen getrieben im
Feuchten Monat Mai
An den Tischen rücken sie
Näher zusammen auf den
Noch trockenen Plätzen
Besprechen die Damen
Nebenan Sinn und Ziele
Der Erziehung im Zeitalter
Neuer Medien und erzählen
Ausführlich von der durch
Berieselung mit Filmen
Gestörten Entwicklung der
Schon Kleinkinder die doch
Beschäftigt werden sollen
Damit ihnen nicht langweilig
Wird
Die hiesige Inselfee sitzt zu
Ihrem Geburtstag gekrönt
Nebenan lässt sich selig
Feiern vom schaurigen der
Hier Nacht ungerührt mit
Ihrer um den Busen Neon
Hell beleuchteten Freundin
Im Gespräch um die
Aufmerksamkeit der beiden
Herren durch Flucht zum
Tanz innen buhlend
Ziehen sie ihren Weg
Langsam trotzen immer
Weniger dem hier Gewitter
Zwei Schöne stehen nun
Zur Rechten rauchend ihre
Kleine Runde plaudernd
Erweiternd während die
Beiden nebenan sich immer
Mehr über ihre angeheiratete
Verwandtschaft echauffieren
Fällt der monsunartige Regen
Langsam immer weiter
Gibt der Aufregung hier
Die Ruhe der raumgreifenden
Natur die immer feuchter
Um sich greift alles hier
Es findet sich neues
Überraschend während
Die Nacht langsam trocknet
jt 31.5.13

Donnerstag, 30. Mai 2013

Alte Weisheit


Die Alten verkünden uns
Manches was heute wieder
Als bemerkenswert gilt
Besonders sobald es um
Die Natur geht gilt scheinbar
Je älter desto wahrer
Wir wissen so endlich sicher
Das wir im schönsten Land
Wohl leben denn als wahr
Gilt Mairegen macht schön
Was haben wir es mal
Wieder gut hier in
Deutschland
Und das nicht eine noch
Über das Wetter klagt
Das ist eine Investition
In die Zukunft
Heute kam auch meine
Tochter noch schöner
Aus der Schule
Im Regen
jt 30.5.13

Inniger krisenfest

Inniger krisenfest
Inniger noch als je
Lassen Krisen zusammen
Wachsen was längst tiefer
Sich fand als hier sagbar
Mit nur Worten als Krücken
Nur was ist inniger in der
Ferne fühlbar als Worte vom
Anderen bleiben doch sonst
Alle mehr oder weniger doch
Kitschigen Liebesrührungen
Bei sich allein irgendwie nur
Wieder Onanie
Unser Europa entfernt sich
In der Krise voneinander
Wird wieder primär national
Statt füreinander zu fühlen
Geht es nur um Geld als
Könnte dies je Träume
Ersetzen
Wenn nationales Denken
Vergleichbar dem Wixen
Immer bei sich bleibt könnte
Es zumindest den Moment
Befriedigen
Leider nur holen sich die
Reichen öffentlich einen
Runter während sie aus dem
Immer noch Norden auf den
Nackten Schoss des Südens
Starren
Manchmal bin ich froh
Kein Staat zu sein und
Zu spüren wie wir mit
Jeder Krise uns näher
Kommen zeigt zumindest
Wie sehr es Europa an
Liebe gerade fehlt
Wir haben mehr als Europa
Uns gehört die Welt die
Andere nur nutzen auch
Wenn im Kitsch nun endet
Was auf Krücken begann
Sind wir inniger als je als
Krisenwehrender Wall
Es ist schön unseren
Überfluss daran miteinander
Zu teilen auch in die Ferne
Fühlen wie wir uns noch
Im Regen stehend
Liebend halten
jt 30.5.13

Mittwoch, 29. Mai 2013

Fernfeucht


Fernfeucht

Sich berühren und im ersten
Schon die Hitze spüren ist
Noch normal relativ gesehen
Auch wenn es mehr ist als
Vielleicht viele je fühlen
Vermutlich auch wenn alle
Dabei das gleiche denken

Sich nur hören von Ferne
Und dennoch tiefer fühlen
Besonders in unseren tieferen
Regionen direkt spüren ist
Mehr auch wenn beim nur
Telefonsex noch normal
Irgendwie gewollt

Sich noch beim Streiten zu
Erregen beim Ringen um Worte
Mit deiner Stimme im Ohr mein
Glied wachsen wie feucht werden
Fühlen ist irgendwie neu denn
Scheinbar erregt mich schon
Dein Sein als solches weil es ist

Möchte dich überall spüren
Lassen wie nah du mir bist
Auch noch fern frage mich
Nur wie etwas noch näher
Werden kann als sich dies
Schon verwirrend anfühlt
Von ferne feucht auch
Innig vertraut im sich
Streiten noch inniger

Weiß nicht ob du wirklich
Bist solange du fern bist
Nur nie ging mir die Ferne
So nah sichtbar spürbar
Machst du mit mir mehr
Als ich hier stotternd
Sagen kann darum
Schweige ich nun lieber
jt 29.05.13






Ein Versuch

Ein Versuch
Bin immer für dich da
Wenn du mich brauchst
Noch brauchst solange
Du etwas brauchst wenn
Das nicht nur Worte sind
Niemand ist das wert
Es sei denn es ist die
Einzige Perspektive
Die frei noch bleibt
Dies zu prüfen solltest du
Dir Zeit und Ruhe nehmen
Da die Entscheidung immer
Einmalig ist es kein zurück
Gibt und kein danach
Die Gründe wo das nicht
Mehr das Sein überwiegt
Müssen schwer und klug
Sein um zu überwiegen
Nicht des Versuchs oder
Der Idee wegen halte ich
Dich für verrückt finde das
Eher normal nur anrufen
Hättest du noch können
Wem solche Zweifel nicht
Mal kommen der oder die
Hat nie richtig geliebt oder
Ganz gefühlt
Verstehe das aus vielerlei
Sicht gut es macht dich
Noch sympathischer bin
Immer zu feige gewesen
Egal ob Leben Versagen ist
Ob das gut so war wird
Vielleicht die Nachwelt
Entscheiden meine Tochter
Jedenfalls freut es noch
Es freut mich sehr dein
Misslingen und das nicht
Um des Versuchs wegen
Das ist ja normal sondern
Nur deinetwegen
jt 29.5.13

Dienstag, 28. Mai 2013

Liebesglück oder?

Liebesglück oder
Suchen wir das große Glück
In der Liebe oder lieber ein
Kleines aber beständiges
Liebesglück von nebenan
Oder gäbe es gar kein
Größeres Glück mehr als
Das kleine aber alltäglich
Gelebte Glück zwischen
Kleingarten und fernem
Urlaubstraum auf Insel
Oder haben wir gar keine
Wahl weil wir wahllos
Träumen und es sich erfüllt
Wie es sich gefällt
Cicero noch wusste mehr
Als wir heute ahnen

Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast,wird es dir an nichts fehlen.
Marcus Tullius Cicero

Ist das Liebesglück nur
Ein Traum der unglücklich
Macht da unerfüllbar ewig
Immer weiter suchen ließe
Da nichts wird wie wir es
Uns träumen nur dauernd
In Bewegung hält
Dann wäre es weise den
Traum zu beerdigen um
Garten und Bibliothek
Gebührend zu genießen
Vernünftiger wäre es wohl
Sich nicht zu verlieben
Einfach genießen was ist
In ruhigem Gleichmaß
Dumm nur dass alles
Ohne dich nichts ist
Also muß ich wohl weiter
Lieben hoffen bangen
Um dich
jt 28.5.13

Montag, 27. Mai 2013

Link zum Glück oder der Frage von Kultur und Natur

Wie schaffen wir unser Glück und inwieweit liegt der Weg dorthin in unserer Natur, was von dieser ist Kultur?

Seeluft Berlin

Seeluft Berlin
In einem Strandkorb
Am See sitzen und lauschen
Auf die Vögel in den Bäumen
Einen Kuckuck über den See
Hören warme Maisonne
Zwischen dem großen Regen
Auf den Bauch scheinend
Steht die Zeit hier in der
Einfach Natur zivilisiert
Umbaut aller Orten
Langsam tuckert ein Boot
Vorbei andere liegen noch
Vertäut für nächstes
Wochenend und Sonnenschein
Hier herum während lautlos
Ein Segelboot näher dem
Anderen Ufer vorüber gleitet
Bei fast Windstille in der
Etwas fernere Windräder nur
Noch stehen
Da erwacht der Erpel der
Sich in nächster Sandgrube
Am hier winzigen Strand
Sonnte und putzt sich
Kommt quakend näher
Hält den Schnabel ins
Wasser aber findet es
Doch spannender den
Städtischen Eindringling
Zu inspizieren leider nur
Wird die Unterhaltung kurz
Quake zuwenig und er
Spricht nicht viel
So bleiben wir für uns
Jeder seiner Natur gemäß
Den Augenblick genießend
Manchmal ist es gut
Sich Zeit zu nehmen
Damit im Nichts dazwischen
Etwas geschehen kann
Da taucht ein Haubentaucher
Auf und wieder ab
Gleich ist es Zeit
Für einen Termin
Bis dahin geschieht nichts
jt 27.5.13

Liebeslogik

Liebeslogik
Na logisch lieb ich dich
Wie jemals könnt ich nich
Doch ist geflügelt wie
Gereimt heut noch ein Wert
Mit Bestandsgarantie auch
Jenseits schneller Triebe
Dem Vollzug von alter
Sehnsucht noch oder doch
Wieder nicht weil Angst
Mehr wiegt als Liebe
Manchmal
Was ist noch logisch
In der Liebe?
Umgangssprachlich meint
Es folgerichtig bloß zählt nur
Aus formaler Sicht denn
Dort sind schon und allein
Vollständige Sätze logisch
Die Subjekt wie Prädikat
Sich halten sind damit
Logische Aussagen
Viele aber nicht folgerichtig
So ist Form wie Leben oft
Und schlicht ich liebe dich
Ganz logisch
In der Logik ist logisch wo
Die Struktur der Argumente
Gültig ist unabhängig vom
Inhalt derAussagen was
Wieder formale Logik heißt
Mit Liebe nichts zu tun hat
Denn wo ist die unabhängig
Auch vom Inhalt je
Logisch gilt auch im Kontext
Von Sinn noch etwas denn
Sinngebung bezeichnet die
Fähigkeit des Gehirns so es
Denn da Wahrnehmungen
Nutzbringend zu filtern
Zu überlegen
Zu schlussfolgern
Wen wenn nicht dich
Wann wenn nicht jetzt
Wie wenn nicht so
Was wenn nicht das
Macht Liebe Sinn oder
Ist sie dieser am Ende
Die Welt ist zu komplex
Perfekt von einem System
Erfasst zu werden weshalb
Das Bild der Welt
Immer eine Vereinfachung
Unendlicher Komplexität
Auf ein überschaubares
Maß ist was für die Reduktion
Der Liebe sinnvoll scheint
Der Sinnbegriff umfasst
Jegliche Ordnungsform
Menschlichen bewussten
Erlebens es gibt demnach
Kein sinnloses Erleben
An Stelle der äußeren
Weltkomplexität erzeugt
Das System Mensch eine
Innere Ordnung was dann
Erst Sinnbildung wird
Das Komplexitätsgefälle
Wird mit dem subjektiven
Weltentwurfs der die äußere
Welt reduziert ausgeglichen
Das System interpretiert die
Welt selektiv und reduziert
Damit die Komplexität auf
Das ihm zugängliche Maß
Sinn tritt immer in logisch
Abgrenzbaren
Zusammenhängen auf 
Sinn ermöglicht unserem
Bewusstsein eine Auswahl
Verweist über das Gewählte
Auf das Nichtgewählte und
Somit auf die uns immer
Grenzenlosigkeit der Welt
So scheint es logisch dich
Zu lieben weil wir uns aus
Tausenden im weiten Netz
Gewählt gefunden gewusst
Vom ersten Augenblick auch
Sind die also nicht gewählten
Uns Sinn genug das Glück
Gemeinsam zu genießen
Denn auch wenn wohl nichts
Sinn hat an sich immer nur
Einfach ist sich darin genügt
Hab ich noch lange nicht
Genug von dir was mir nun
Völlig logisch ist
jt 27.5.13

Reggae Rap

Reggae Rap

Aus Afrika und um die Welt
Singen sie den Singsang
Der aus dem Gethos kam
Mit ruhigem Gleichmaß
Holt er sein  Publikum ab
Die vier Knaben singen
Von Glück und Liebe
Sind noch namenlos
Nennen sich einfach
Die unnknowns jetzt
Verständigen sich langsam
Trinken einen Schluck
Improvisieren die irgendwie
Technik hier wechseln
Auch die Stimme
Werden ein Chor
Yeah yeah bummbumm
Schon rapt es wieder
Wechselt zum Lied
Bleibt im Rhythmus
Bumbumm dadada yeah
jt 27.5.13

Rainer auf der Hut

Rainer auf der Hut

Ruhig mit der Gelassenheit
Seiner Jahre singt unser
Rainer heute mit Trachtenhut
Von der großen Liebe
Zupft seine Gitarre
Trägt die Stimmung
Noch als er vom Tod singt
Der an die Tür klopft
Natürlich auf englisch
Bringt er auf die Bühne
Worüber wir noch eben
Sprachen dass es in der
Heute hektischen Stimmung
Ein wenig Ruhe braucht
Und andächtig lauschen
Die hier dem Moment
Der Lieder zwischendurch
jt 27.5.13

Silvio auf der Suche diddidu

Silvio auf der Suche

Schnell beginnt Silvio
Mit seiner Show mit
Gitarre und Gesang
Nimmt der Italiener
Das Tempo im Raum
Auf singt von Leidenschaft
Mit tiefer Stimme
Hebt sie zwischendurch
Bringt in seiner Sprache
Ein Stück Süden in den
Keller zwischen Aufbruch
Und der großen Erwartung
Spielt mit seiner Stimme
Wird zum Clown
Bläst die Tröte
Tatttärä diddeldumm brum
Babbaba don't stop the music
Diddididuu ouaouaoua duuu
jt 26.5.13

Sonntag, 26. Mai 2013

Riders Connection

Riders Connection

Sehr melodisch bunt
Begleitet sich der Sänger
In bunter Hose mit der
Gitarre wozu seine Freunde
Am Bass und mit dem
Gesungenen Schlagzeug
Dem Rhythmus liefern
Erste schöne Brünette
Tanzt ihre Zigarette in der
Hand vor der Bühne die
Langen Haare offen in
Auch bunter weiter Hose
Die zarte noch Mädchenfigur
Versteckend beginnt
Der Keller langsam immer
Mehr zu tanzen wird der
Applaus euphorisch
Nach dem ersten Wechsel
Der Gitarren geht es
Erst richtig los
Schumdididumbumbum
Rattazong oh yeah
Voll da
jt 26.5.13

The Vegetables ohne Gemüse

The Vegetables
Rocken zu dritt
Den hier Keller
Zwischen melodisch und
Schräg schnell aber schon
Mitreißend keinesfalls
Fleischlos ein kurzer
Starker Auftritt zu dem
Sie nicht mal ihre Jacken
Auszogen die Blicke der
Jungen Damen dafür
Um so mehr hielten
Haben sie nun noch
Die Wahl wohl
jt 26.5.13

Dominica aus Polen

Dominica aus Polen

Mit tiefer schöner Stimme
Sang schöne blonde Polin
Zur Gitarre ihre drei Lieder
Fesselte ruhig und war
Schon vorbei kaum begonnen
Sehnsucht geweckt nach
Mehr auch von ihrem
Gesang verschwindet sie
Wieder in der hier Menge
Auf ein Wiedersehen
Irgendwann
jt 26.5.13

Blondes Glück

Blondes Glück
gets satisfaction
Wieder Sonntag singt
Schon zum Willkommen
Sehr stimmstarke Blondine
Mit ihrer Gitarre im Schoss
Von Glück und Liebe auf
Natürlich englisch während
Ihr der Pony tief in die noch
Faltenfreies Gesicht hängt
Sie mit starker Mädchenstimme
Die sehnsüchtigen Blicke
Der teils noch Knaben
Reihum einsammelt erzählt
Sie uns von ihrer Aufregung
Gibt sich noch süßer was
Die laute Stimme wieder
Bricht ein Moment von
Mädchenmusik ohne Träume
jt 26.5.13

Metaphysische Irrwege

Auf sich verweisen, kann selbstbezüglich sein oder nur die Fortsetzung des Gesprächs auf einer anderen Ebene.
Ohne eine letzte Antwort dazu zu kennen, hier ein Link zu einem Thema, das auch die hiesige Lyrik zentral umtreibt.
Worauf wollen wir bauen und wo ist unser Fundament?

Feuchte Träume

Feuchte Träume
Eingelullt vom immer noch
Regen wohlig trocken liegen
Von deiner Feuchtigkeit nur
Träumen wie sie sich mit
Meiner zu unserer mischt
Um sterbend zu zeugen
Ohne Zeugen nur
Gibt den Träumen
Halt im Morgen
Wer eine Norddeutsche liebt
Muss den Regen lieben
Sagst du
Möchte dich im beim unter
Dem Regen lieben damit
Uns bei jedem Wetter
Die Sonne scheint
jt 26.5.13

Regennacht

Regennacht
Während es über
Stadt wie Land
Regnet regnet regnet
Durch die Nacht
Durch den Tag
Durch die Nacht
Werden Freude wie Trauer
Weggespült als sei alles
Nur eine feuchte tropfende
Masse in der Natur die doch
Wieder alles beherrscht
Wo wir mühsam nur einen
Rest Kultur in glücklich
Trockenen Räumen uns
Bewahren wird uns die
Um uns steinern gewachsene
Zivilisation zum Schutzschild
Gegen die Unbill der Natur
Tropfen für Tropfen
Wird es immer ruhiger
In und um uns im Gleichmaß
Zeit zu schlafen
jt 26.5.13

Handschlag unter Freunden

„Ich freue mich sehr für den Verein. Das ist nicht mein Titel, sondern der des Vereins"
Ulli Hoeneß
Handschlag unter Freunden
Wird es keiner nennen
Wollen eine Geste der
Versöhnung wäre schon
Vielen zu viel
Aber vielleicht ist es doch
Zumindest ein Sieg des
Rechtsstaates über die
Vorverurteilende Diktatur
Der Massenmedien wenn
Einer als unschuldig gilt
Bis er verurteilt ist
Und Bescheidenheit steht
Auch Siegern besser als
Mir san mir
Wenn so zumindest noch
Preußischer Geist wo er
Gut war auch in der
Postdemokratie bliebe
Hätten alle etwas gewonnen
jt 26.5.13

Samstag, 25. Mai 2013

Finale Stimmung

Finale Stimmung
In dichter Menge gedrängt
Auch im hier Keller im Kino
Fiebert der Fußballkietz dem
Deutschen Finale entgegen
Schaut auf eine Leinwand
Voller Belanglosigkeit bis
Dahin sitzt rot und gelb
Ganz friedlich nebeneinander
Um gemeinsam nun zum
Höhepunkt zu kommen auch
Wenn die Befriedigung am
Ende sich farblich wohl
Unterscheiden wird ist in
Allem Wahn doch zumindest
Die Siegerfarbe irgendwie
Schwarzrotgold was Lust
Wie Leidenschaft nicht
Hemmen wird genießen wir
Einfach so wer immer
Dirigiert
jt 26.5.13

Zärtlichkeiten

Zärtlichkeiten
Ganz langsam
Mit meinen nur
Fingerspitzen
Über deinen
Hals wandern
Unter deinen
Haaren entlang
Streichen die
Sich mir entgegen
Stellen als wollten
Sie mich halten
Um dem Augenblick
Dauer zu geben
Der kaum erspürt
Schon verflogen
Ist und im Traum
Öffnest du dich
Unter tieferen
Haaren mir schon
Ganz feucht um
Ineinander zu
Tauchen ohne
Widerstand als
Sein wir nur um
Eins zu werden
Im kleinen Tod
Ist uns das Ende
Erst Anfang
Des Morgen
jt 25.5.13

Ziviler Ungehorsam

Ziviler Ungehorsam
In relativ milder Mainacht
Ziehen die Flaneure
Der Nacht teils paarweise
Teils noch für sich vorbei
An der weißen Bank vor
Meinem Haus lächeln
Manchmal dem hier
Einsamen Pfeifenraucher zu
Auf ihrem Weg in die Nacht
Der Stadt die nie schläft
Vom Platz tönen Lachen oder
Schreien zwischen dem
Klirren fallender Flaschen
Besetzen sie singend wild
Den offenen Ort machen ihn
Zu ihrem kaum noch
Nüchtern im überall
Verwalteten Raum des
Sonst geregelten Lebens
Seltsam frei im Schutz
Der schlaflosen Nacht
Ist die Freiheit des Freitag
Schon eine Form des
Zivilen Ungehorsam im
Wohl geordneten Verhältnis
Sonstiger immer mehr
Bürgerlichkeit hier
Oder folgen die sonst so
Zivilisierten einfach ihrer
Natur in der Schöpfung
Einer neuen Kultur der
Freiheit der Nacht und wie
Frei handeln die bewusst
Berauschten dabei noch
Fragt sich vermutlich keiner
Der laut genießenden Bürger
Hier beim gewohnten
Aufstand mit fast schon
Rituellen Charakter
Eine Passantin vom Flaneur
Beim offenen Gähnen mit
Ihrem Bier in der Hand
Lächelnd beobachtet hält
Sich plötzlich in scheuer
Geste die Hand vor den
Mund inmitten als müsste
Sie ein Stück Kultur retten
In dieser wilden Zivilisation
Der Nacht am Berg
Es bleibt ihr Lächeln der
Entschuldigung in der
Erinnerung noch schöner
Fast schüchtern wie der
Aufstand des Gewissens
Am ungewohnten Ort
Sich nicht vollständig
Zu entblößen
Handelte sie einem inneren
Trieb folgend beim ganz
Natürlichen Bedürfnis nun
Bewusst oder war es nur
Ein widergekäuter Reflex
Auf frühe Dressur der sie
Hier als Mitglied einer
Höheren Kultur offenbarte
Im Ungehorsam schüchtern
Beschämt weil ertappt sich
Zivilisiert zeigen halten wir
Gern für kultiviert und freuen
Uns an geteilten Werten
Während es vom Park her
Durch die Büsche leise
Plätschert wo einer seiner
Natur folgt lächeln wir die
Nacht an
jt 25.5.13

Freitag, 24. Mai 2013

In dir

In dir
Mit mir
In dir
Ganz
Tief
Einschlafen
Ist wie
Endlich
Eins sein
Schon
Im Traum
Nur aufwachen
Muss ich
Noch allein
Aber bald
Bist du
Ja da
jt 24.5.13

NaturKulturNatur

NaturKulturNatur
Was ist uns noch Kultur
Wo beginnt die Natur
Wann sind wir Kulturwesen
Ganz in unserer Natur
Oder zeigen wir uns gerade
Hoch kultiviert besonders
Natürlich oder werden wir
Kultiviert ganz natürlich
Unnatürlich weil wir uns
Kultivierend nicht mehr
Natürlich benehmen
Sondern uns kultiviert
Zeigen gegen die Natur
Naturgemäß werden wir
Je nach Natur und Kultur
Unterschiedlich antworten
Manche kommen erst in
Der Natur zu ihrer Kultur
Andere sind fern aller Natur
Voller Kultur ganz in ihrer
Natur während die beides
Lieben sich in Natur wie
Kultur kultiviert Zuhause
Fühlen scheinen gleicher
Mond und selbe Sterne
Über allen auch wenn
Einige nie nach oben
Schauen um nicht die
Natur aus dem Blick
Zu verlieren
Völlig verliert sich die
Linie wo wir das eine
Oder andere je nach Natur
Lieben oder einen anderen
Was ja ganz natürlich
Hin und wieder geschieht
Den Mond hinter dichtem
Blätterurwald gerade noch
Im Blick nicht naturbelassenen
Tabak in meiner Pfeife
Verbrennend natürlich
Tee trinkend wird die
Stadt zum Naturersatz
Bin ich ganz in meiner
Natur bis es natürlich
Zeit ist schlafen zu gehen
jt 24.5.13

Donnerstag, 23. Mai 2013

Jubiläumsüberfluss

Jubiläumsüberfluss
Die für eine Umverteilung
Des Überfluss eintraten
Einst haben sich zu den
Reformern des Sozialstaats
Machen lassen weil es
Im Sinne der Banken nötig
War den Ausverkauf des
Gemeinwesens gefördert
Den Staat entstaatlicht
Ihre Ideen verraten für die
Es weder Geld noch
Mehrheiten gab weshalb
Beides ultimativ angepasst
Wurde was der Demokratie
Gut tat wie am Ende den
Ideen von denen wenig blieb
Ihre Ideen wurden nach dem
Großen Krieg auch wenn
Noch die Mehrheit anders
Wählte hier staatstragend
Fragte sich warum noch sie
Wenn alle ihre Ideen in nur
Nuancen unterschieden
Vertraten während sie
Sie im Kern verrieten
Daran hat sich nichts
Geändert bis heute
Die postdemokratische
Kanzlerin gratuliert artig
Den früher Sozialdemokraten
Die halfen die Demokratie
Meistbietend zu veräußern
Der Ausverkauf geht weiter
Die Sozen lassen sich feiern
Als historische Vorkämpfer
Für Freiheit und Gerechtigkeit
Sind sie eine Anekdote
Lächelnd nickt die oberste
Repräsentanz das Jubiläum
Ab und alle kamen zu den
Totengräbern der Republik
Was auch immer aus dem
Staate wird nach dem was
Wir Demokratie nennen
Sie verloren sicher von
Allen am meisten noch
Nur was wird der Gewinn
Sein fragt staunend ein
Bürgerlicher Sozialdemokrat
Zum Geburtstag
jt 23.5.13

Worterotik

Worterotik
Dich mit Worten berühren
Damit du spürst wie sehr
Schon der Gedanke an dich
Erregt macht Buchstaben
Zu Krücken meiner Finger
Die dich berühren wollen
Zum Vehikel meiner Zunge
Um über dich zu wandern
Zur Vorhut meines Schwanzes
Beim in dich dringen
Als abgemessene Formen
Im Rahmen der Gewohnheit
Konventionelle Boten bloß
Wollen sie in dich dringen
Dich sich mir öffnen sollen
Diese knöchernen Gebilde
Deinen Körper zu meiner
Lust auf nur Linien in
Schwingung setzen
Ob du hinter sinnbemühtem
Alphabetsalat jenes nicht
Zu buchstabierende Gefühl
Spürst für das was uns
Jenseits beschriebener Lust
Aneinander hält
Es ist nichts als Worterotik
Die um dich ringt als könnte
Ein Gefühl in konventionelle
Ordnung gezwängt werden
Spürst Du sie sind sie
jt 23.5.13

Mittwoch, 22. Mai 2013

Buchhaltererotik

Buchhaltererotik
Der Buchhalter ist ein
Rosstäuscher er hält
Sich nicht etwa Bücher
Sondern führt nur solche
Die keiner liest
Wäre er nicht Buchprüfer
Also Erbsenzähler eigentlich
Dabei ist es so sinnlich
Schön sich Bücher zu halten
Um ihrer selbst willen
Sich im Umblättern
Ergreifen lassen für
Mehr als einen Moment
Buchstaben ihre Spuren
Wie Ackerfurchen in die
Erinnerung ziehen lassen
Den Seitenduft aufsaugen
Als seien die Geschichten
In diesen Schätzen mehr
Als Wort gewordene Ideen
Würden zu Geliebten des
Augenblicks die Seite für
Seite inniger uns anwachsen
Die Buchstaben-Tsunamis
Wühlen das unterste nach
Oben verwüsten alle
Vorsätze zur Enthaltsamkeit
Versklaven uns vielgestaltig
Einmal in Ihrem Bann
Manche haben Buchhalter
Ich halte nur Bücher von
Buchhaltung verstehe ich
Immer noch nichts
jt 22.5.13

Vollstes Vertrauen

Vollstes Vertrauen
Wieder einmal schenkte sie
Einem ihrer Besten ihr
Vollstes Vertrauen was noch
Jedesmal sehr schnell zum
Abgang der so betrauten
Führte als gäbe es einen
Zusammenhang zwischen
Ihrem Vertrauen und deren
Untergang läge etwas wie
Ein Fluch aus biblischer Zeit
Auf ihren Worten die doch
Nähe zeigen sollen denn
Was ist uns noch was wert
Wenn die Erfahrung zeigt
Das ausgesprochene Wort
Unserer Kanzlerin leitet
Gegen seinen Wortlaut noch
Stets den Untergang ein im
Vollsten Vertrauen in die
Zukunft mit ihr es ist nichts
Als die nackte Wahrheit
jt 22.5.13

Bücherliebe

Bücherliebe
Bücher lieben und sich in
Worten finden zwischen
Zeilen an dich denken
Beim umblättern dich
Berühren wollen
Zwischen dem Duft
Der knisternden Seiten
Deinen Atem auf meiner
Haut spüren ohne sich
Wirklich berühren zu dürfen
Streicheln nur Worte deine
Offene nasse Mitte auch
Wenn Bücher Feuchtigkeit
Hassen liebe ich deine
Immer mehr die aus nur
Worten uns zusammen
Wachsen lässt will dich
Endlich ganz
Spüren fühlen riechen schmecken
Eins sein
Zwei bleiben
Nur mehr
Aus uns lesen
Und eine neue Seite von uns
Umblättern bleibt auf jeder
Eine Bücherliebe
jt 22.3.13

Dienstag, 21. Mai 2013

Sternenstraße

Sternenstraße
Soweit die Sterne sichtbar
Sind auf der Bank vor dem
Haus unter dem Balkon zu
Dem heute geschlossenen
Café strahlen sie hell in die
Hier Nacht in der noch
Letzten Stunde nach
Einem 5 Elemente Treffen
Voller Zeugungskraft über
Das Zeugen unter Zeugen
Die also Unzucht mit und
Ohne als Kunst auf allen
Ebenen wurde eine Idee
Geboren voller Freiheit
Die mit dem Frühling
Weiter wächst
jt 21.5.13