Freitag, 18. Oktober 2024

Lektürentagebuch 17.10.24

Lektürentagebuch 17.10.24

Im Zauberberg gelesen und über
Den ungenannten Gott Hermes
Bei Franz Hessel was nach der
Erst Abneigung des Atheisten 

Überraschend literarisch endete
Ein Spiel mit George wie seinem
Umfeld und Führern noch wurde
Die er als Erzähler infragestellte


Aus Davos gibt es nicht viel
Noch zu berichten außer die
Müdigkeit die Hans ergreift wie
Die Sehnsucht nach dem Liegestuhl

Vielleicht ist die Liebe zu diesem
Wie meine zu den Lesesesseln die
Zentrum der kleinen Bibliothek sind
Teil der großen Sehnsucht nach Ruhe

Kleine Geschichten am Rande von
Den Nachbarn an der Tafel sowie
Den Ausbrüchen zum Glücksspiel
Etwa durch den einst Prinzen was

Sonst eine Verbannung vom Berghof
Zur Folge haben soll wurde wohl
Bei dem Adeligen dem der Hofrat
Seinen Titel verdankt übersehen

Auch wenn es nötig sein kann
Vor dem Glücksspiel zu warnen
Angesichts des großen Stumpfsinns
Im Krankenhaus scheint dies dreist

Wer kann wem sonst erlaubtes Tun
Warum verbieten wie es Eltern noch
In früheren Zeiten taten denke ich
Über Mündigkeit von Patienten nach

Was müssen diese alles wissen
Wo schadet zuviel Aufklärung eher
Geht guter Wille über Freiheit wenn
Das Verbot der Heilung dienen soll

Habe als ich selbst in der Pflege
Von moribunden Patienten noch
In der Krebsbaracke arbeitete mich
Gefragt was sein darf uns was nie

Fühlte mich als Patient selbst oft
Eher entmündigt als ernstgenommen
Von unverständlich quacksalbernden
Ärzten was sich sehr gebessert hat

Sollte ich einem aussichtslosen Fall
Genau dies auch so sagen damit
Frei entschieden wird was wir wollen
Wenn ohnehin nichts mehr geht

Wäre immer für mehr Freiheit doch
Manche wollen lieber nicht so genau
Wissen was ihnen drohen kann nicht
Vor Angst alle Hoffnung zu verlieren

Darf ich Patienten zum Glück zwingen
Wem steht diese Entscheidung je zu
Ist Vernunft der Maßstab oder Gefühl
Herauszufinden was sich gut anfühlt

Wichtige Fragen die auch angesichts
Der anstehenden Reformen in vielen
Krankenhäusern offen bleiben werden
Jeder wohl für sich selbst lösen muss

Im Sanatorium Berghof im Zauberberg
Ist die Nähe des Todes ständig fühlbar
Dennoch wird er möglichst verborgen
Weil zu viele Angst vor ihm noch haben


Lange fragte ich mich was Hessel
Mit der Geschichte seiner Begegnungen
Mit dem erdachten Gott sagen wollte
Den er vielfältig in Gesichtern sah

Fragte mich was der sonst so geniale
Flaneur mit dieser schlichten alten
Märchengeschichte von Gott wollte
Den keine Vernunft finden kann

Wie er am Ende seine eigene Suche
Nach einem Führer im Umfeld von
George daraus entdeckte und wie
Ihn eine kluge Blondine befreite

Das ist schlicht genial konstruiert
Malt ein wunderbares Bild dieser
Kreise die Künstlergenies verehren
Um einen Gott in wem zu finden

Karikiert deren Kult um ihre so
Intimen männlichen Freundschaften
Die keine Frauen nah brauchen
Sich selbst in allem genügen

Wie eine ihm auch verführerisch
Schön scheinende Frau ihn aus
Geistiger Abhängigkeit befreit zum
Selbständig kritischen Denken führt

Suchen wir uns selbst dabei mehr
Als wir an die Hand genommen
Werden wollen geführt zu werden
Über die Untiefen des Lebens

Was lohnt noch wirklich und wie
Nah stehen wir dabei dem Tod
Wenn wir Vaterfiguren verlieren
Doch nichts als Leere in uns finden

So wird diese scheinbar religiöse
Meditation über den wiederkehrenden
Gott den er in vielen zu erkennen
Glaubt über die Kunst als Umweg

Zu einem Weg zu sich bei dem ihn
Eine blonde Frau auf die Sprünge
Bewusster Erkenntnis hilft wie es
Einst Eva im Paradies mit Adam tat

Mit Eigenverantwortung in der Natur
Geht das immer schöne Paradies im
Nichts verloren was unter allem liegt
Doch dafür sind wir mündig dann

Wer seine Götter entlässt um seine
Welt allein auf sich zu stellen wie es
Max Stirner im Einzigen beschreibt
Tut dies mit größter Konsequenz

Diesen Weg am Ende durch seine
Blonde intellektuelle Eva zu finden
Ist ein Akt der Befreiung der allem
Aberglauben und Priestern spottet

Paradiesische Naivität Götter in
Allem sehen zu können verliert
Wer sich der Natur bewusst wird
Unklar ob es allen lohnend scheint

jens tuengerthal 18.10.24

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