Samstag, 5. Dezember 2015

Kulturgeschichten 062

Staatsmacht

Gerade beschloss der Bundestag mit der
Übergroßen Mehrheit der Koalition den
Einsatz der Bundeswehr in Syrien welcher
Nicht Krieg heißen darf da IS kein Staat sei

Aus den USA erfahren wir dass die
Attentäterin von San Bernhardino dem IS
Die Treue schwur und also private Gewalt
Als Terror vielleicht doch zu sehen ist

Noch verdauen wir die Attentate von Paris
Fürchten uns vor Weihnachtsmärkten die
Ein beliebtes Ziel der Terroristen sein können
Gehen als Kriegspartei in die Weihnachtszeit

Nebenbei schwört Russland der Türkei nun
Rache für den abgeschossenen Flieger der
Zur Unterstützung Assads Einsätze gegen
Den Terror in Syrien legal einzig flog

Der NATO Partner Türkei entwickelt sich
Immer mehr zu einem religiösen zutiefst
Chauvinistischen Nationalstaat orientalischer
Prägung dessen Verhältnis zum IS unklar ist

Der Westen gibt sich im Kampf gegen den
Terror einig als wäre er es sonst im vielfältig
Zerstrittenen Europa dessen Osten sich weigert
Die Kosten unserer Werte gerecht zu teilen

Wir ziehen im Bündnis mit Frankreich nun
In den Krieg der nicht so heißt sind dabei
Der enge Partner unserer westlichen Freunde
Die einmal Erzfeind waren und vorher eins

Der Einsatz ist unsinnig erhöht massiv die
Terrorgefahr in Europa und bringt uns
Einer Lösung in Syrien kaum näher zumal
Wir zeitgleich Russland wieder provozieren

Die Solidarität und Einheit mit Frankreich
Jedoch ist wichtiger und höher noch zu
Bewerten als die schlichte Vernunft im
Staatlichen Kontext die anderes geböte

Was steckt hinter dieser Verbindung
Zu unseren Nachbarn die uns so ähnlich
Und zugleich so verschieden von uns sind
Wie sehr wirken die gemeinsamen Wurzeln

Vor über 1200 Jahren fing alles an noch unter
Unserem gemeinsamen Kaiser Karl dem Großen
Der nach dem Tod seines Bruders am 4.12.771
Alleiniger König im Frankenreich wurde

Wir teilen diesen Kaiser mit den Franzosen die
Ihn auch als Gründerfigur Europas verehren
Der Frankreich wie auch Teile Deutschlands
Beherrschte als erster in römischer Tradition

Der Enkel des Karl Martell der einst die Mauren
In Südfrankreich zurückschlug und nach Spanien
Wieder trieb scheiterte selbst bei dem Versuch
Sein Reich gen Spanien auszudehnen

Karl ist der bedeutendste Herrscher aus dem
Geschlecht der Karolinger und unter ihm erfuhr
Das Frankenreich seine größte Ausdehnung
Er machte es zur Großmacht neben Byzanz

Der erste Kaiser Europas nach den Römern
Christianisierte Sachsen mit dem Schwert
Unterwarf deren Stämme wie auch die des
Herzogtums Bayern wobei wir heute lächeln

Mit einer effektiven Verwaltung sowie der
Kulturellen Belebung des Frankenreichs
Unter seinem Rechtsfrieden sorgte er für
Einen enormen auch kulturellen Aufschwung

Die Krönung zum Kaiser durch Papst Leo III.
Im Jahre 800 schuf die Grundlage für das
Mittelaterliche Kaisertum und sein Aachen
Blieb bis ins 16. Jahrhundert der Krönungsort

Karl ist für Franzosen und Deutsche der I.
Bei der Zählung ihrer Könige und galt bereits
Zu Lebzeiten als Pater Europas wurde sogar
1165 vom Gegenpapst noch heilig gesprochen

Karls Vater Pippin hatte durch seine berühmte
Pippinsche Schenkung erst den Kirchenstaat
Begründet wie wahr sie auch immer war folgte
Aus ihr dennoch die Salbung seiner Söhne

Karl sprach von Haus aus fränkisch und mit
Seiner Herrschaft verbreitete sich dieser noch
Germanische Dialekt weiter neben der damals
Lingua franca dem Lateinischen der Gesetze

Ob Karl Latein wirklich wie seine Muttersprache
Sprach wie Einhard uns berichtet ist umstritten
Sicher aber konnte er es auch lesen war damit
Einer der gebildetsten Herrscher seiner Zeit

So war ihm Bildung immer wichtig und er sorgte
Mit der Einrichtung von Schulen auch für die
Weitere Verbreitung der Bildung im Volk das
Später zu Frankreich und Deutschland wurde

Das Reich war nach dem Tod des Vaters
Zwischen ihm und seinem Bruder geteilt worden
Es kam zu Spannungen die aber Karlmanns
Früher Tod beendete der Karl gelegen kam

Ob er am Tod seines Bruders beteiligt war
Dessen Reich er sich schnell einverleibte
Ist durch nichts zu belegen wie wohl dessen
Grab in Reims dessen Wunsch entsprach

Nach dem Sieg über die Langobarden hatte er
Ohne formalw Krönung auch deren Krone noch
Mitübernommen und gliederte so die Lombardei
Ins Frankenreich mit ein als Reichsteil

Der anschließende Besuch in Rom verlief
Friedlich und von gegenseitigem Respekt
Getragen erneuerte das Bündnis schon
Des Vaters mit der römischen Kirche

Die Sachsenkriege dauerten insgesamt über
30 Jahre und richteten sich gegen die noch
Heidnischen Stämme der Westfalen Ostfalen
Engern und Albingier als Bekehrungskrieg

Der Kampf gegen die dezentral organisierten
Stämme der Sachsen war äußerst schwer
Immer wieder kam es zu Rückschlägen auch
Als Karl sich schon als sicherer Sieger wähnte

Nach massenhafter Zwangstaufe tauchte dann
Widukind auf und führte den Widerstand der
Heidnischen Sachsen gegen den fränkischen
Zwang der ihnen ein System oktruierte

Beim Blutgericht zu Verden soll er bis zu 4500
Hingerichtet haben als Rache und Mahnung
Auch wenn die Zahl unstritten ist verdunkelt sie
Das Bild des Vaters Europas immer noch

Für Abweichungen vom christlichen Glauben
Galt die Todesstrafe jedoch bot Karl nach den
Brutalen Feldzügen Widukind Gespräche an bei
Denen dieser sich unterwarf und taufen ließ

Nach weiteren Feldzügen wurden die dort
Sachsen ins Frankrenreich deportiert dafür
Franken in Sachsen angesiedelt um vom neuen
Land vollständig Besitz zu ergreifen

Den Widerstand des Bayernherzogs Tassilo
Brach er mit Gewalt und einem wohl fingierten
Prozess dahingestellt ob dies Merkel noch
Ein Vorbild sein sollte gegen Seehofer

Nachdem Papst Leo III. vom römischen Adel
Nach einem Mordanschlag fliehen musste begab
Er sich zu Karl der ihn zurück führte und sich
Dabei am 25.12.800 zum Kaiser krönen ließ

Damit wurde das römische Kaiserreich nach
Über 300 Jahren wieder fortgesetzt es gab
Ein neues Reich aus dem dann folgend das
Zweikaiserproblem mit Byzanz entstand

Karl hatte eine weitreichende Außenpolitik
Die seine Grenzen sichern sollte aber auch
Darüber hinaus etwa zu Harun ar-Raschid
Dem Kalifen der Karl einen Elefanten schenkte

Die Könige des frühen Mittelalters waren noch
Reisekönige deren Hof mobil sein musste da
Sie von Pfalz zu Pfalz durch ihr Reich reisten
Dort kulturelle Zentren verteilt im Land schufen

Die wichtigsten und einflussreichsten Intellektuellen
An Karls Hof waren Alkuin der Angelsachse und
Einhard der auch Geschichtsschreiber wurde
Oder der Gote Theodulf von Orléans als Autor

Bei den meist zweimal jährlichen Hoftagen wurden
Politische Fragen geklärt und Streit geschlichtet
Die Verwaltung wurde durch Schriftlichkeit wieder
Effektiv gemacht wobei Karls Bildungsreform half

Mit den Kapitularien schuf Karl eine weitgehend
Einheitliche Gesetzgebung und Rechtsprechung
Versuchte mit Recht und Ordnung zu herrschen
Die Juden als Fernhändler genossen Schutz

Die Bildungsreform sorgte für eine Reinhaltung
Der verwilderten lateinischen Sprache wie die
Überlieferung der antiken Texte aber auch der
Literatur wie des deutschen Hildebrandliedes

Die berümtesten Bücher des Mittelalters
Entstammen der Hofschule Karls so das
Ada-Evangeliar Godescale-Evangeliar die
Dagulf-Psalter und das Lorscher-Evangeliar

Karl hatte fünf Ehefrauen nacheinander die
Jeweils verstarben am wichtigsten war wohl
Hildegard mit der er 9 Kinder hatte auch sein
Späterer Nachfolger Ludwig stammte von ihr

Nebenbei hatte er auch noch einige Nebenfrauen
Mit denen er noch mehr teils anerkannte Kinder
Hatte besonders seine Töchter liebte er sehr
Gewährte ihnen Freiheit und beste Ausbildung

Eine vielfältige Gestalt die Europa nachhaltig
Prägte und vermutlich erst zu dem machte
Was es heute mit seinem Zenrum in Brüssel
Wurde als Union der Völker Europas

Sein Verhalten erinnert teilweise an das der
IS Milizen heute was uns nun in den Krieg
Zu ihrer Vernichtung ziehen lässt wie aber
Zugleich es uns in vielem Vorbild sein kann

Sein Gesprächsangebot an Widukind der
Sich dann unterwarf und taufen ließ beendete
Einen über dreißigjährigen Krieg in Sachsen
Ob wir bis dain erst so lange kämpfen müssen

Könnte von dem Reichseiner gelernt werden dann
Dass manche Kriege gegen Stämme die kein
Einheitlicher Gegner sind ewig dauern keine
Sieger kennen lieber befriedet werden

Hätte wohl auch Karl nicht von Krieg sondern
Vom Einsatz in Sachsen gesprochen bei seinem
Feldzug zur Christianisierung des Ostens der
Entgegen Pegidavermutung mit IS Methoden kam

Eines bleibt auch bei Betrachtung seiner großen
Mißerfolge gegen die Mauren in Spanien uns
Als Lehre das ihn Bildung und gute Verwaltung
Heute berühmter machen als alle Schlachten

Das mit Gewalt durchgesetzte Christentum blieb
Bis es vom Sozialismus real vertrieben wurde
Einen Krieg gegen kleine verstreute Einheiten
Gewinnen dauert ewig und gelingt eher selten

Frieden wurde nur durch ein Gesprächsangebot
An den Führer der Gegenseite überhaupt erreicht
Auch wenn er die Sachsen vorher als Terroristen
Gegen das christliche Abendland hinrichten ließ

Müssen unsere Armeen nun den Krieg verlängern
Bräuchte es eine einheitliche europäische Politik
Die Gespräche sucht umd Flucht und Vertreibung
Zu beenden wie Europa künftig besser zu schützen

Vieles ist unklar noch wie der Ausgang ungewiss
Darum wäre es so wichtig vor dem Krieg in Ruhe
Zu verhandeln statt einfach weiter zu bomben
Um Jahrzehnte später wieder reden zu wollen

Karl war der Kaiser der Europa begründete
Er war Deutschen und Franzosen gemeinsam
Lernen wir aus der Geschichte das Krieg sich
Nie lohnt und Verhandlungen effektiver sind
jens tuengerthal 4.12.15
 
 




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