Ambett
Stell dir vor all deine Geliebten die du mal
Hattest erschienen plötzlich an deinem Bett
Dichtete eine leidende Margarete Steffin
Für ihren Geliebten Bertolt Brecht der
Nicht nur viel weniger schlicht links selbst
Dichtete als seines gut verkaufte
Was wiederum Florian Illies in seinem
Buch Die Liebe in Zeiten des Hasses
Den eine Liebste mir schenkte die ich
Fast so schlecht behandelte wie Brecht
Seine Frauen wie Liebsten immer wieder
Parallel oder der Reihe nach wie es passte
Was mir nur wirklich leid tut was den
Schlechten Dichter von armen unterscheidet
Habe moralisch nichts gegen Polygamie
Finde nur Sozialismus geistlos lächerlich
Eine zu beschränkte Anpassung noch
Wer ein großes Herz hat soll es teilen
Liebe meine Musen auch alle sehr
Dankbar für ihre gelegentlich Gunst
Aber der Gedanke sie kämen alle
Auf einmal an mein Bett macht Angst
Nicht nur weil der Altbau unter über
500 noch zu ächzen begänne worüber
Der Gentleman besser wohl schwiege
Nicht weil sie einzeln gewichtig wären
Sicher die wenigsten sondern mehr
Weil Summe eben Masse macht
Was kein Verdienst sondern Mangel zeigt
Nähmen wir es diesmal ganz genau
Viel mehr noch weil ich nicht wie Brecht
Je Frauen hatte würde fast sagen keine
Eher hatten sie mich denen ich zu gern
Für das Privileg ihre Mitte zu küssen
Mein Herz vor die Füße warf was
Eher mich als sie wehrlos machte
Weil ich nie Frauen vernaschte
Noch sie einfach konsumierte
Sondern immer eher anbetete
Will nicht behaupten dass jede
Dabei mit ganz neuen Worten
Das Vokabular was die Mitte umkreist
Ist wie diese Enge der Natur beschränkt
Aber immer ganz bei jeder aus voller
Überzeugung sie in der Minne verehrend
Was manche sich heute verbitten
Denen ich selten je näher kam aber
So gesehen macht der Satz der
Margarete Steffin mir keine Sorgen
Kämen alle die ich hatte blieb es einsam
Versammelten sich alle vorm Diwan
Denen ich dort nah sein durfte
Die mich damit in der Hand hatten
Würde es eher relativ voll hier
Kaum würde ich einer gerecht
Mit nur zwei Händen wie einer Zunge
Darum bleibe ich lieber alleine nun
Bevor eine kommt die alle holt
Wie es einzeln immer besser war
Als in lustvollen Gruppen am Rande
Kollektiver Lächerlichkeit je die schon
Müßig machte dafür aufzustehen noch
Hier wie dort denn es war nie die Summe
Ein Ziel sondern stets die Einzelne nur
Als angebetete Muse mir Herrin der
Sinne zumindest auch ohne alle Spiele
Der Herrschaft in der Lust zu schätzen
Weil ich viel lieber wie Casanova es tat
Die Frauen wirklich als solche liebe
Liebe jede für sich gewollt für immer
Was alle Zahlen logisch relativiert
Es ging ja immer nur um die eine
In ihrer vielfältigen Gestalt die das
Reiche bunte Wesen der Frau als
Göttin meiner Lust an ihrer zeigt
So stellte nur Eifersucht wie Konkurrenz
Was beides mir völlig fremd sein soll
Um mein Bett herum die erste zu sein
Vor anderen zu stehen was mir eher
Fremd ohne Liebe erscheint der ich
Alle als eine lieber liebe und verehre
Weil es nicht um Konkurrenz geht
Sondern um unbegrenzte Liebe die
Der anderen absolut gut will darum
Denke an Brecht und wie fremd
Der olle BB immer mir blieb dessen
Liebeslyrik ich noch gelten ließ
Aber er ist einfach schlecht in allem
Ideologisch totalitär wie in der Liebe
Konkurrent ohne wirkliche Liebe
In zeitweiser Gunst was dem Poeten
Vom Helmholtzplatz fremder als alles ist
Der nie Frauen hatte den aber manche
Mit ganzem Herzen in de Hand hatte
Manche werden weiter den BB verehren
Dem bleibe ich lieber fern weil ich
Die Frauen liebe und verehre
Nicht zur Entleerung benutze
jens tuengerthal 14.2.22
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