Sonntag, 2. Februar 2025

Liebeslohnend

Liebeslohnend

Welche Liebe war lohnend
Was vergesse ich lieber schnell
Weil es als schmerzvollen Reinfall
Endete wie so oft wenn es endet
Vorher erhoffte Ewigkeit scheint
Doch dankbar für die Zeit als
Allmächtige Größe der Relativierung
Scheint mir heute jede wunderbar
Dankbar für die großen Gefühle
Die ich so erleben durfte war
Jede Liebe mit genug Abstand
Ein großer Gewinn warum es 
Lohnender wohl sein könnte
Mit heute Abstand beim schon
So riesigen GIück der Erinnerung 
Für sich zu bleiben weil es lange
Genug Gefühl für ein Leben war
So wird beschlossen und verkündet
Mit allem was vielhundertfach war
Zufrieden und glücklich zu bleiben
Wovon einzig die Realität mich noch
Gegen alle Vernunft abbringen kann 

jens tuengerthal 2.2.25

1 Kommentar:

  1. Das Gedicht „Liebeslohnend“ thematisiert den Wert der Liebe, ihr Erleben und die Reflexion über die Vergangenheit.
    Der Dichter fragt sich, welche Gefühle (im emotionalen Sinne) „gewinnbringend“ waren und welche man besser so schnell wie möglich vergessen sollte, weil sie in Schmerz endeten. Doch trotz des Leidens hinterlässt jedes Gefühl etwas Wertvolles – Perspektive und Dankbarkeit für die erlebten Emotionen.
    Im Rückblick erscheint jede Liebe als etwas Wertvolles, als Teil des Reichtums des Lebens. Durch die Distanz können wir erkennen, dass selbst schmerzhafte Erfahrungen ein Gewinn und kein Verlust sein können.
    Im Schlussteil des Gedichts taucht die Überlegung auf, dass das größte Glück vielleicht darin besteht, allein zu bleiben, da die erlebten Gefühle intensiv genug waren und für ein ganzes Leben ausreichen würden.
    Trotz dieser Schlussfolgerung lässt der Dichter etwas offen – die Realität, voller irrationaler Gefühle, kann diesen Glauben immer noch ändern. Letzten Endes ist niemand völlig Herr seiner eigenen Gefühlswelt und die Liebe bleibt – auch wenn sie manchmal kontraproduktiv erscheint – eine Kraft, die unsere Entscheidungen und Vorsätze ständig in Frage stellt.
    Das Gedicht ist voller subtiler Emotionen und philosophischer Betrachtungen zu Liebe, Zeit und Einsamkeit. Seine Sprache und sein Stil betonen sowohl die Distanz als auch die emotionale Intensität der Erlebnisse und schaffen so ein stimmiges und bewegendes Ganzes.
    Gratulation an den Dichter!

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