Lektürentagebuch 3.2.25
Auf einige Seiten weiter ging es im
Heimlichen Berlin von Franz Hessel wo
Oda ins Zimmer stürmt und so den
Diskurs von Wendelin und Clemens
Unterbricht mit der Neuigkeit nun
Seien Karola und Freo da und sie
Wollten mit ihnen beiden nun zur
Nachtprobe ins Kabarett wozu sich
Clemens doch bitte anziehen solle
Was der Herr Professor zurückweist
Stattdessen Oda lieber vorschlägt
Für ihn anstatt heute mitzugehen
Was die in Clemens verliebte Oda
Fast weinerlich zurückweist worauf
Clemens zärtlich ihre Stirn küsst
Wendelin und Oda ohne ihn gehen
Im Kinderzimmer über dem Bett des
Knaben Erwin stehen Karola und Freo
Worauf letztere sogleich anfängt auf
Wendelin flüsternd einzureden
Typisches Künstler Partygeschwätz
Woher sie sich noch kennen wie er
Einst ihre Garderobe aufsuchte ganz
Egal wie angezogen sie dort war
Verbindungen knüpfen um dabei
Verbindlich zu wirken ist der große
Zauber des Nachtlebens das im
Halbdunkel um Erinnerung ringt
Karola geht nachdem Oda ihr die
Absage von Clemens mitteilte noch
Selbst zu ihrem Gatten versucht ihn
Zu überreden doch mitzukommen
Im darauf folgenden Geplauder der
Beiden bemerkt Karola die Eifersucht
Ihres Mannes und ist glücklich damit
Nimmt es widerständig auf sich doch
Allein in die dunkle Nacht zu stürzen
Um ihm später davon zu erzählen was
Clemens den größeren Genuss findet
Wie zwei Erwachsene kindisch sind
Dies hübsch zu finden wie Hessel es
Ihn beim ausklopfen seiner Pfeife
Denken lässt was mir den etwas
Weltfremden Professor noch näher
Bringt als es seine weise gelassene
Philosophie des nicht haben Wollens
Schon längst tat als einer der sich
Schlicht gegen den Strom stellt
Die clemssche Ideologie wäre wohl
Der Tod des auf Wachstum alleine
Programmierten Kapitalismus weil
Er den Bestand viel höher schätzt
Wird die Ehe dies überleben haben
Karolas Geständnisse die sich real
In Andeutungen erschöpften die
Eifersucht in ihm wirklich geweckt
Hat Clemens als Weiser zuviel
Distanz zur Wirklichkeit längst
Opfer solcher Gefühle zu werden
Freut er sich am kindischen Spiel
Wie reich machte die geistige Distanz
Zu erwartungsgemäßen Spielen den
Der sie von außen amüsiert betrachtet
Überlege ich der lang Beteiligter war
Ohne die immer wieder Leiden am
Wechselspiel der Liebe diese dafür
In sich konstant zu genießen scheint
Von außen betrachtet verlockend
Was vom größten Gefühl bleibt
Wo wir uns ihm nicht ausliefern
Als ein nur lauwarmer Aufguss
Bleibt dagegen noch ungewiss
Ist glücklicherer Mensch wer
In der Achterbahn der Gefühle
Ständig hoch und runter rast
Oder wer es in Ruhe betrachtet
Zöge immer letzteres vor doch
Lebte ich real das Chaos der
Gefühle mein Leben lang wie
Gut täte da einfach Gelassenheit
Zwischen dem wilden Leben
In der pulsierenden Großstadt
Der 20er und der eher zeitlosen
Bibliothek zöge ich letztere vor
Aber gelegentlich werfe ich doch
Einen Blick noch ins Nachtleben
Es amüsiert zu bedichten heute
Clemens näher als Wendelin
jens tuengerthal 3.2.25
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