Dienstag, 11. Februar 2025

Lektürentagebuch 11.2.25

Lektürentagebuch 11.2.25

Heute mit dem Zauberberg begonnen
Vom Punsch den Hofrat Behrens den
Patienten ausgab und seinem Spiel
Blind ein Schwein zu malen gelesen

Wie dieses Spiel die von genug Punsch
Angeheiterte Gemeinschaft dazu brachte
Dem Chefarzt folgend auch ihre Fertigkeit
Im blinden Zeichen zu erproben

Auch Hans schließt sich dem Spiel an
Jedoch mit einem solch winzigen Stummel
Von Bleistift dass der Versuch misslingt
Warum er sogleich Wiederholung will

Längst berauscht macht sich Hans nun
Auf die Suche nach einem Bleistift aber
Keiner kann ihm einen solchen leihen
Bis er Clawdia entfernt sitzen sieht

Hier kommt die Erinnerung seiner
Schulzeit als er sich den Bleistift
Von seinem Schwarm Pribislaw lieh
Mit der Gegenwart zusammen

Diesen Dialog der beiden der im
Sex schließlich irgendwie mündet
Findet auf französisch dann statt
Habe ich mir noch aufgespart

Thomas Mann und wirklicher Sex
Ist eine seltsame Vorstellung er
Kreiert magisch sinnliche Situationen
Aber zum Vollzug schwieg er lieber 

Vielleicht darum der Wechsel ins
Französische es noch ein wenig
Unausgesprochen lieber zu lassen
Darüber schreibe ich wenn soweit

Hier ist es ein aufgeregter Gipfel
Vor dem einzigen sexuellen Höhepunkt
Der noch kein Thema ist diesen aber
Zur Wiederholung im Leben macht

Ein närrisches Spiel im Karneval
Diesem Fruchtbarkeitsfest auch
Das die bösen Geister austreibt 
Einem Hanseaten völlig fremd ist

Eine völlig losgelöste Stimmung
Geht ins wild sexuelle über wo
Beide sich nicht länger umschleichen
Aber ist ein Spiegel seiner Vita 

Erleben wir in der Liebe jemals
Etwas neues oder ist es stets eine
Wiederholung unserer Geschichte
Die in Varianten nur wiederkehrt


Vom kurz vor der Lust im Zauberberg
Ging es zu lange nach einer solchen
In Joseph und seine Brüder wo sich
Potiphar und seine Frau weiter streiten

Versöhnlich gestimmt war der Mann
Ein wenig nachgiebig was sogleich von
Mut seiner Frau taktisch ausgenutzt wird
Ihn weiter in die Enge zu treiben

Sie nutzt für ihre Inszenierung die das
Ziel hat Joseph zu vertreiben nach ihrem
Traum die Schwäche ihres Mannes den 
Eigenen Angriff gekonnt zu inszenieren 

Wer je länger mit einer Frau lebte
Wird diese fiesen Angriffe die einen
Moment emotionaler Schwäche nutzen
Kennen und erlitten haben auch

Gerne wird Frauen unterstellt sie seien
Emotionaler und agierten in der Liebe
Mehr aus dem Bauch als aus dem
Kühl abwägenden Verstand noch

Würde das Verhalten von Mut hier
Wie von Frauen im Konflikt häufig
Eher emotional strategisch nennen
Sie wissen diese Schwäche zu nutzen

Ob dies durch die Evolution bedingt
Physische Unterlegenheit im Konflikt
Durch psychische Gewalt ausgleichen
Soll kann ich keine Belege anführen 

Die jedenfalls Überlegenheit der Frau
In der psychologischen Kriegsführung 
Bringt erstaunliche Ergebnisse auch
Gegenüber gutwilligen Männern hervor

Ob männliche Gewalt die zurecht heute
Bestraft und angekreidet wird auch eine
Art Notwehr im Falle der Unterlegenheit 
In psychischen Konflikten ist sei hier egal

Keiner der beiden Ehepartner wendet
Bisher physische Gewalt an jedoch nutzt
Die Frau seine Sorge um Frieden sehr
Intensiv aus ihn taktisch zu erniedrigen 

Dies ist kein Diskurs auf Augenhöhe mehr 
Auch wenn sie der Rolle gemäß dabei die
Unterwürfige Ehefrau noch spielt zielt ihr
Spiel darauf ihn taktisch zu steuern 

Dabei mögen ihre Ziele legitim sein
Das Mittel der Wahl ist fragwürdig
Aber für die Bewohnerinnen der Venus
Typisch wenn es um Konflikte geht

Während die Männer vom Mars ihre
Ziele direkt und notfalls mit Gewalt
Erreichen wollen kommen Frauen
Strategisch zu ihrem Sieg 

Wer damit in Zeiten die alle Gewalt
Aus guten Gründen bannt gewinnt
Scheint wohl keine Frage mehr ob
Davon alle profitieren schon eher

Es führte viel zu weit nun den guten
Josephsroman politisch auszulegen
Doch dies Gefühl der Unterlegenheit
Ist den Anhängern Trumps nicht fremd

Der Hass auf alles Quere wie die
Gleichberechtigung hat hier Gründe 
Die uns allen künftig schaden werden
Worüber nachzudenken sich lohnt 

So spinnt große Literatur gerne die
Fäden der Gedanken weiter und macht
Damit mich zumindest nachdenklich
Ohne eine Lösung zu haben


Auf Thomas Mann und seine auch
Emotionalen großen Dramen folgte
Franz Hesel über die Modewelt die
Berlin den meist Damen anbietet

Es wurde damit nicht einfach seicht
Gerade in der Mode spielen sich
Für viele große Dramen auch ab 
Hessel jedoch erzählt hier nur

Fein beschreibt und beobachtet
Der Flaneur verschiedene Welten
Von den Hallen ohne Dekoration
Im Norden zu den Salons im Westen

Beschreibt die günstigen Angebote
Wie Schnäppchen der Mode die
Diese anbieten für Käuferinnen
Nahezu aller Klassen die dort wühlen

Kommt zu den großen Kaufhäusern
Wie Tietz und anderen von denen
Sein Weg zum Tiergarten führt wo
Die feine Dame Salons besucht

Findet die schöne Jugend dann
In den Boutiquen nahe dem Kudamm
Wie der Kurfürstenstraße welche die
Junge Mode dort aufgeregt feiern

Sieht Berlin als eine zwar junge Stadt
Aber mit Zukunft in der Mode was
Bis heute nicht widerlegt wurde 
Zumindest macht Berlin Trends

Es ist so angenehm Hessel als
Ausgleich auch zu lesen wenn
Bei Mann die Emotionen kochen
Beobachtet er nur als Flaneur 

Enthält sich jeder Wertung dabei
Was in Zeiten des Wahlkampfes
Besonders angenehm doch ist nur
Interessierter Beobachter sein 

jens tuengerthal 11.2.25

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