Montag, 10. Februar 2025

Lektürentagebuch 10.2.25

Lektürentagebuch 10.2.25

Ein wenig noch mit Franz Hessel
Als ein Flaneur in Berlin in dem 
Gleichnamigen Band unterwegs
Gewesen auf den Spuren der Arbeit

Die Arbeit mache Berlin besonders
Erzählt er in Etwas von der Arbeit
An verschiedenen Orten der Stadt
Bestaunt er Tempel der Produktion

Beginnend tief im Westen noch in
Der Siemensstadt über den Wedding 
Wie Gesundbrunnen wo die AEG von
Glühbirnen bis Straßenbahnen baute

Teils sind diese Kathedralen unserer
Industrialisierung noch erhalten und
Erzählen von Arbeit in anderer Zeit
Die Hessel noch in Aktion bestaunte

Die große Halle in der unten die vielen
Arbeiter am Fließband ihre Tätigkeit in
Immer gleichen Schritten erfüllen die
Heute als zweifelhaft längst gelten 

Sehr anschaulich werden riesige Hallen
Als Orte unabsehbarer Produktion noch
Beschrieben die heute längst ganz andere
Funktionen übernommen haben als Schulen

Dann geht es über die Spree gen Süden
Wo sich der neugierige Besucher sehr
Ausführlich der Bilderrahmenproduktion
Widmet die teils in weiblicher Hand liegt

Ob die Beobachtung der Frauen bei ihrer
Unterschiedlichen Tätigkeit der Grund
Des besonderen Interesses war bleibt
Unklar anschaulich jedenfalls wird es

Wer welche Aufgaben dabei übernimmt
Wie die Tätigkeit die Typen charakterisiert
Es feine Künstlerinnen wie eher grobe
Handwerkerinnen dort gibt je nach Aufgabe

Prägt nun die Arbeit den Charakter oder
Sucht jeder sich entsprechende Arbeit
Um sein zu können wie ihre Natur ist
Von zart feinsinnig bis eher grober

Mit diesen Gedanken besucht Hessel 
Weitere Werkstätten und Betriebe die
In Kreuzberg und um die Märkte nach
Vierteln unterteilt angesiedelt sind

Die Fabrik für Hüte etwa welche 
Produktion in einem Tag verspricht
In welche Schritte dies unterteilt
Teils Frauen teils Männer tun

Staunt über die Puppenmacher welche
Gesichter und Teile für Modepuppen die
Dem steten Wechsel unterworfen sind
Für ihre in Kunden en detail anfertigen

Sieht ein Lager mit lauter Köpfen wie
Reihenweise Arme und Beine alle im
Ideal durchschnittlichen Maß was die
Masse der Käufer gerade erwartet

Staunt über das kränkliche gelb der
Gesichter der weiblichen Puppen
Die Männer dagegen meist sehr
Entschlossen mit Schnauzer

So bildet der Besuch im Büstenhof
Den Abschluss seiner Reise in die
Welt der Arbeit wo die Menschen
Durch Puppen schon ersetzt werden

jens tuengerthal 10.2.25


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