Mittwoch, 13. Januar 2016

Kulturgeschichten 0100

Spartakusanisch

Auf der Suche nach Gerechtigkeit suchen
Wir zu manchem auch noch hundert Jahre
Später Antworten im Nebel der Geschichte
Den Beteiligte undurchsichtig machten

Revolutionäre Unruhen sind eine Gefahr
Für den Staat der die Ordnung repräsentiert
Er muss sich ihnen entschieden entgegen
Stellen will er ihnen nicht zum Opfer fallen

Nach den Ereignissen von Köln legten die
Dresdner Pegiden ihren Intoleranzmarsch
Mit dem der radikalen Legiden zu Leipzig
Noch zusammen für mehr Schlagkraft

Diese zeigte sich am Dienstag in Connewitz
Wo rechte Rowdies randalierten und dafür
Gleich zu hunderten eingekesselt wie verhaftet
Wurden um die Ordnung zu wahren

Währenddessen blies die Dresdner Pegida
Anführerin Tatjana Festerling als Gastrednerin
In ihrer Rede zum Angriff den der Mob sofort
Ausführte gegen Lügenpresse und Volksverräter

Die dritte Gefahr der Flüchtlinge wurde da nur
Zur dunklen Bedrohung auf der bald Kölner
Schlachtplatte vorm Dom beschworen von den
Angsthasen der Nation ohne Perspektive

Dieser braune sächsische Mob der zu oft
Schon in Nazinähe zum verwechseln nah
Rutschte ist eine Gefahr für die Demokratie
Wie sollte dagegen vorgegangen werden

Längst fanden die primitiven populistischen
Töne der dortigen Lügner Gehör im Land
Folgen ihnen auch im Netz mehr als bei allem
Zweifel an deren Vernunft zu vermuten war

Sie wiegeln auf und bringen in unstrittig
Schwierigen Zeiten der nötigen Integration
Unruhe ins Land mit falschen Versprechen
Als könnte Unruhe nun Sicherheit bieten

Fensterling und Bachmann sind Brandstifter
Ihre Worte von Lügenpresse Volksverräter
Rapefugees zünden bei ihren Zuhörern
Die sie mit Gewalt immer mehr weitergeben

Die neuen Nazis unterhalten nicht mehr
Parteieigene Schlägertrupps sondern
Lenken die Masse mit Wut und Angst
Bis Connewitz dafür nächtlich brannte

Nie gab es soviel fremdenfeindliche
Gewalt im Land wie seitdem Pegida
Ihr ein scheinbar bürgerliches Gewand
Gibt das den Rechtsstaat bekämpft

Der Anführer Bachmann kam nie im
Rechtsstaat der Bundesrepublik an
Der ihn verfolgte und verurteilte um
Dafür als lasch beschimpft zu werden

Die AfD Flüchtige Festerling hat sich
Vom Konsens dieses Landes soweit
Entfernt dass jede ihrer Reden mehr
Schaden anrichtet als die RAF je

Ähnlich gefährlich wie diese beiden
Brandstifter schienen der Regierung
Nach der Novemberrevolution von
1918 Luxemburg und Liebknecht

Die beiden noch heute von Linken
Vertrauensvoll als Karl und Rosa
Verehrten Gründer des späteren
Spartakusbundes waren Ikonen

Ihre Abspaltung von der SPD als dann
USPD hatte die Mehrheit verschoben
Nie wieder gelang es der SPD nach
1918 eine eigene Mehrheit zu finden

Die gerade zur KPD abgewanderten
Führer des Spartakusbundes nahmen
Ihre Anhänger unter Wählern wie dem
Intellektuellen mehr Publikum mit

Der Name Spartakus erinnerte an den
Anführer des Aufstandes der römischen
Sklaven Spartacus der 73 vor Christus
Die abhängigen Sklaven anführte

Gebildet hatte sich der Bund bereits
Im 1. Weltkrieg wo er sich gegen den
Kapitalismus Imperialismus Militarismus
Richtete mit dem Ziel der Revolution

Der Name sollte den dauernden Widerstand
Der Unterdrückten gegen ihre Ausbeuter
Symbolisieren was die marxistische Sicht
Der Notwendigkeit der Klassenkämpfe zeigte

Der Generalstreik der bis heute fälschlich als
Sparkatusaufstand bezeichnet wird hatte erst
Mit den Bund wenig zu tun sondern war ein
Generalstreik zu Berlin vom 5.-12.1.1915

So haben weder die KPD noch der Bund
Den Aufstand ausgelöst oder geplant nur
Nach dessen Ausbruch eben mitgewirkt
Der aber andere Ursachen hatte

Auslöser war die Ablösung des Berliner
Polizeipräsidenten Emil Eichhorn von der
USPD durch den Rat der Volksbeauftragten
Unter Führung Eberts von der MSPD

Eichhorn galt Ebert als unzuverlässig
Nachdem er die Befreiung von Wels
Verweigert hatte wie es Ebert gefordert
Warum die Absetzung bevor stand

Ursache der Aufstände waren die völlig
Unterschiedlichen Ziele von Reichsräten
Als Nachfolger der Rätedemokratie USPD
Zur regierenden MSPD die regieren wollte

Darum hatte der Spartakusbund am 1.1.1919
Die KPD gegründet die eine Räterepublik als
Vermeintlichen Wunsch der Mehrheit erstrebte
Darum kommende Parlamentswahlen ablehnte

Seit Dezember hatten sich um Berlin Freikorps
Gebildet aus ehemaligen Frontsoldaten wie
Sonstigen Freiwilligen sie wurden in Eberts Auftrag
Zusammengezogen als loyale Republikfeinde

Nach der Absetzung von Eichhorn am 4.1.1919
Kam es zu Demonstrationen durch die USPD
Dabei besetzten bewaffnete Demonstranten
Vorwärts Ullstein und andere Presseorgane

USPD und KPD beschlossen die Besetzung
Zu unterstützen als Fortsetzung der Revolution
Riefen ab 7.1. zum Generalstreik auf dem 500.000
Berliner folgten die meist friedlich blieben

Über Bewaffnung und weiteren Kampf
Waren sich Liebknecht und Luxemburg
Völlig uneinig ersterer wollte Ebert stürzen
Letztere lieber verhandeln vor den Wahlen

Liebknecht fürchtete die für den 19.1. bereits
Angesetzten ersten freien Wahlen kämen
Für die KPD zu früh und es bräuchte die Räte
Noch länger als eine Regierung Ebert

Teile der Berliner stellten sich aber als
Lebende Schutzschilder vor den Reichstag
Um die Regierung Ebert zu schützen vor
Den Angriffen der linken Radikalen

Noch versuchte die USPD zu verhandeln
Auch mit dem in Berlin stationierten Militär
Konnte jedoch weder dieses noch Ebert
Von ihrem Weg zur Republik überzeugen

Beide riefen die Bevölkerung auf den
Anderen nicht zu unterstützen dabei
War das Vokabular der Revolutionäre
Brutal bis zur Schafottforderung für Ebert

Wer dabei an die Galgen bei Pegida
Oder die Worte von Fensterling denkt
Bemerkt den ähnlichen Ton der Radikalen
Die kein Leben schonen für ihre Ideen

Ebert hatte inzwischen Noske bereits
Das Kommando der Truppen in Berlin
Übergeben der sofort alle Revolutionäre
Telefonisch von Offizieren überwachen ließ

Brigade Reinhard und andere Freikorps
Gingen ab dem 10.1. militärisch gegen
Spartakisten und Besetzer vor und setzten
Dabei Kriegsmaterial mit Gewalt ein

Bis 12.1. wurden alle Gebäude zurückerobert
Zu Schlachten kam es dabei nicht weil die
Besetzer weder vorbereitet noch ausgerüstet
Waren meist freiwillig schnell aufgaben

Die frisch aus dem brutalen Krieg erst
Zurückgekehrten Militärs erschossen dennoch
Über hundert Aufständische und einige Zivilisten
Am Ende standen 156 Tote gegen 13 der Soldaten

Am 13. Januar rückten die Freikorps ein
Die von den Medien als Ordnungsmacht
Begrüßt wurden es aber zu erheblichen
Gewaltexzessen kommen ließen als Sieger

Am 15. Januar wurden in Wilmersdorf durch
Bürgerwehr Luxemburg und Liebknecht verhaftet
Ins Eden Hotel gebracht wie nach Aussage
Des Augenzeugen Wilhelm Pieck gefoltert

Der Mord an den beiden sollte als Tötung
Beim Fluchtversuch getarnt werden was
Langfristig jedoch mißlang Karl und Rosa
Zu roten Heiligen bis heute machte

Bachmann und Festerling können wohl
Dankbar sein dass derzeit keine Zustände
Wie 1919 herrschen da sie sonst sicher
Opfer wären die manchen willkommen

Doch sollten die Verhältnisse nicht hier
Verkehrt werden eine Rosa Luxemburg
Nicht mit einer billig braunen Pegidin
In der Wirkung gleichgesetzt werden

Darüber dennoch nachdenken wann
Mehr Ordnungsmacht des Staates
Dringend notwendig ist zur Vermeidung
Von Katastrophen scheint angemessen

Die Gewalt im Land eskaliert mal wieder
Wie sie es 1919 und vor 1933 auch tat
Was der rechte Mob in Connewitz tat
Ist Folge der Aufrufe zur Eskalation

Zunehmende Gewalt gegen Ausländer
Deren ständige Angst in manchen Teilen
Unseres Land wo sie unwillkommen
Glücklich sind wo nur bespuckt

Gleichzeitig das erwartbare Gewaltpotential
Von Flüchtlingen aus Bürgerkriegsgebiet
Mit anderem kulturellen Hintergrund das sich
Auch als Reaktion auf Pegida zeigt

Wer eine weitere Eskalation vermeiden will
Muss nun mit aller Härte des Rechtsstaates
Gegen die geistigen Brandstifter vorgehen
Wie Täter in Köln bestrafen und vorbeugen

Es ist so gesehen ein Zwei Fronten Krieg
In den sich die Kanzlerin getrieben sieht
Befeuert von leichtsinnigen Politikern mit
Falschen Versprechen noch dazu

Nicht Köln ist das Menetekel das die
Kanzlerin stürzen könnte sondern allein
Die Gier ihrer Konkurrenten sich noch
Populistisch am rechten Rand zu zeigen

Es braucht keine verschärften Gesetze
Oder dumme Regeln zur Abschiebung
Die für keinen vorliegend passte noch
Auf Dauer etwas vortäuschen könnten

Dringender sind nun Ruhe und Ordnung
Kein Sturz einer erfolgreichen Chefin
Die nur tat was gesetzlich geboten war
Stellte die Ordnung im Land wieder her

Im Gegenteil ist jede Stimme für Pegiden
AfD oder NPD eine Flamme die den
Frieden im Land weiter gefährdet wie
Jeder Pegide logisch ein Brandstifter

Wer die anstehenden Aufgaben nun
Bewältigen will im Sinne der Mehrheit
Der friedlich gesinnten Bevölkerung wird
Den Unsinn vom Merkelsturz stoppen

Wir brauchen keine rechte Revolution
So wenig wie wir nun linke Unruhen
Bräuchten sondern sollten uns lieber
An die anstehenden Aufgaben machen

Wer das Abendland retten will sollte
Sich um Integration mehr bemühen
Statt weiter Vorurteile zu schüren
Die nur eigene Dummheit offenbaren

Ein entschlossenes Vorgehen des Staats
Gegen die Brandstifter ist zu wünschen
Nachdem sie lang genug in Sachsen
Mit Folgen gezündelt haben

Lieber sollten daneben Millionen mehr
In innere Sicherheit investiert werden
Statt in Bomber in Syrien noch länger
Oder die Aufrüstung der Terrortürkei

Wer weiter zündelt und es dann doch
Auf den Umsturz ankommen lässt kann
Mit aller Härte des Staates rechnen die
Dann von der Mehrheit getragen wird

Die Morde an Liebknecht und Luxemburg
Waren nie legitim noch gibt es etwas
Das sie rechtfertigte und dennoch leben
Brandstifter zu allen Zeiten gefährlich
jens tuengerthal 12.1.16
 



 

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