Samstag, 9. November 2024

Lektürentagebuch 9.11.24

Lektürentagebuch 9.11.24

Heute in nur zwei Bücher gelesen
Mit den fabelhaften Rebellen nach
Jena wie den Zauberberg also Davos
 Auf einige Seiten amüsiert besucht

Andrea Wulfs sicher in allen Details
Sehr gut recherchiertes Buch das
Anfangs noch so sehr begeisterte
Nervt gegen Ende immer mehr

Sicher beschreibt dieses Gefühl
Auch die Situation in Jena wo sich
Schelling und Fichte ständig streiten
Caroline allein verzweifelt zurück blieb

Ein kurzer Ausflug nach Jena mit
Schelling und August Wilhelm Schlegel
Auch um Goethe zu besuchen wie
August Wilhelms frühere Geliebte dort

Diese hat gerade ein Engagement
Am dortigen Theater das Goethe als
Intendant neben allem noch leitet doch
Zieht es August Wilhelm nach Berlin

Wo er gerade eine Affäre mit einer
Anderen von ihrem Mann dazu noch
Hochschwangeren Schauspielerin hat
Während Caroline mit Schelling noch ist

Es bringt eine kurze Aufhellung aller
Gemüter doch bleibt die Stimmung
Die Wulf hervorragend erfasst eher
Destruktiv in Auflösung begriffen

Die persönlichen Kleinkriege auch mit
Friedrich Schlegel und Dorothea Veith
Entnerven Leser wie Teilnehmer wohl
Genauso die romantische Runde zerfällt

Dieser Zerfall zieht sich nun noch so
Einige Seiten weiter hin was relativ
Unerquicklich zu lesen ist auch wenn
Es wohl historisch exakt so war

Insofern der von Mutter geliehene Band
Bis Weihnachten zu ihr zurück soll
Werde ich was bleibt erledigen doch
Begeisterung kommt dabei nicht auf

Nicht nur die Romantik als Epoche bleibt
Dem Aufklärer in mir geistig eher fern
Auch die Akteure in Jena und ihr etwas
Überspanntes Verhalten nervt mich eher

Eine gewiss wichtige Epoche der Zeit
Die auch als Reaktion auf Aufklärung
Wie die Industrialisierung zu sehen ist
Begeistgert mich immer noch nicht

Sehe sie sich alle immer mehr in ihrem
Ego und ihren Gefühlen sich verlieren
Scheint der Idealismus wir wenig ideal
Noch taugliche Antworten zu geben


Unterhaltsam und amüsant auf zugleich
Hohem geistig literarischen Niveau war
Mal wieder der Zauberberg bei dem es
Heute um Settembrini ging und wie er

Regelwidrig am Tisch Platz nimmt
Mit geistvollen Sprüchen wie Witzen
Auf dem allerneuesten Stand der Dinge
Vom Tratsch des Sanatoriums weiß der

Hochgebildete Humanist zu unterhalten
Wie die ganz nebenbei noch mit seiner
Großen Bildung zu brillieren während er
Die etwas schlichte Frau Stöhr provoziert

Da ist der Italiener plötzlich Alleinunterhalter
Bringt den ganzen Tisch zum Lachen ist
Weniger Intellektueller als Witzbold nur
Dies jedoch mit humanistischen Niveau

Wunderbar ironisch und fein fängt der
Große Meister Thomas Mann hier im
Dialog Nationalcharakter Vorurteil wie
Humanistische Bildung zugleich ein

Es sind diese stets lächelnd gelesenen
Szenen welche meine alte Liebe zum
Zauberberg immer wieder begründen
Ein so vielfältig großartiges Buch

Ganz ernsthaft in seinem Humor den
Mann gekonnt in Szene setzt wie ein
Schauspieldirektor seiner Figuren
Der sie Komödie noch spielen lässt

Dies im ernsthaften und teils tragischen
Umfeld doch mit viel Liebe dabei zu
Seinen Charakteren anders als etwa
Heinrich der gerne gehässig auch ist

So ist der Untertan eine geradezu
Bösartige Abrechnung mit seiner
Herkunft die zum Schenkelklopfen
Die Leser auch einladen soll

Während Thomas Mann auch noch
Die schlichtesten Gemüter mit einer
Liebevoll lächelnden Hand zeichnet
Die seine Geschichten alle beflügeln

Vielleicht ist es diese Liebe die den
Autor Thomas Mann so groß macht
Neben aller Bildung die noch ganz
Nebenbei lachend kolportiert wird

jens tuengerthal 9.11.24

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