Sonntag, 2. September 2018

Landnutzung

Landwirtschaft nutzt den Boden
Um aus dem Ackerbau möglichst
Hohen Gewinn zu erwirtschaften
Fraglich nur was uns solcher ist

Thoreau verwirft die Vorschläge
Vorbeifahrender Landwirte die
Ihm raten seine Bohnen zu düngen
Um den Ertrag zu optimieren

Er will frei sein von Viehhaltung
Keinen Dünger her transportieren
Nicht mehr erwirtschaften müssen
Damit sich der Aufwand rechnet

Im Kreisen der Hühnerhabichte
Sieht er einen Spiegel seiner
Gedanken wie sie sich nähern
Wie im Gleitflug wieder entfernen

Er entzieht sich bewusst der Kette
Ökonomischer Gewinnoptimierung
Um frei zu genießen was ist dabei
Mit so wenig wie möglich unabhängig

Am Ende zieht Thoreau gegen alle
Ratschläge der Bauern die er noch
Ignorierte dennoch Gewinn aus dem
Ackerbau nach seiner Vorstellung

Dies fein aufgelistete Trotzdem fand ich
Eher etwas trotzig überflüssig wenn auch
Wie immer sehr redlich dabei beeindruckte
Die Entscheidung zur Freiheit mich mehr

Was bringt uns eine Karriere überhaupt ein
Bemisst sich der Gewinn nach Einkommen
Oder zählen Freiheit und Lebenslust mehr
Welches Ziel macht uns dauerhaft glücklich

Die Gedanken über dem Bohnenacker
Wie die Art seiner Bewirtschaftung die
Eher unorthodox dem Lustprinzip folgt
Weniger Gewinn dabei in kauf nimmt
Für Freiheit und Lebensfreude sind
In unserer Ökonomie kontraproduktiv

Staaten wollen Menschen die gern
Den Gewinn optimieren weil diese
Die Volkswirtschaft gut bereichern
Für ihren höheren Lohn der für ein
Mehr an Leistung in Aussicht steht
Können sie sich Freizeit wie dort
Maßgeschneiderte Unterhaltung
Kaufen die ein Thoreau durch das
Mehr Freiheit und Lust nebenbei
Bei verzögerter Arbeit schon findet

Wenn ich von weniger gut leben kann
Fragt sich warum ich mehr tun sollte
Nur um mir noch teurer in einer neuen
Wirtschaftskette die Freizeit als Urlaub
Wieder einkaufen zu dürfen dann scheint
Dieser Kreislauf mir eher ziemlich absurd

Moden und Marken funktionieren ähnlich
Sie wecken teurere Bedürfnisse mit deren
Erfüllung wir durch sie erst unnütz geweckte
Sehnsüchte ökonomisch befriedigen wollen

Warum spielen vernünftige Menschen dies
Spiel überhaupt mit statt mit weniger auch
Zufrieden und freier zu sein wollen sie
Eine weitere Optimierung ihrer Gewinne
Sich mehr Dinge leisten zu können
Deren Nutzen zumindest fragwürdig ist

Ein Bohnenacker der mit einfachsten Mitteln
Mehr erwirtschaftet als er mich kostet ist ein
Ökonomisch nützliches Gut für mich warum
Die Frage was ich wirklich brauche wichtig ist
Mir darüber klar zu werden wie ich leben will
Was Freiheit dabei bedeutet und wie schnell
Wir uns durch fremde Güter abhängig machen

Der Text zu Thoreaus Bohnenacker gibt Grund
Die eigenen Gewohnheiten zu hinterfragen was
Zumindest mein träges Denken innovativ anregt
Neues nebenbei hervorbringt und Lust macht
Mit weniger glücklicher und dabei freier zu sein

Was Freude bereitet ist immer gut nur was
Bleibt von der Freude übrig wenn ich mir
Bei manchen Glücksträumen vorher überlege
Wieviel Freiheit sie mich im Tausch kosten

Ist die optimale Landnutzung ökonomisch messbar
Bemisst sich der Wert nach dem höchsten Ertrag
Was sind Freiheit und freie Zeit berechenbar wert
Wie sieht die Bilanz des großen Glücks aus

Scheitert das System der Gewinnoptimierung
Logisch und systemimmanent an sich selbst
Weil es den größten Wert nur käuflich macht
Was bei Glück und Liebe nur wenig wert ist

Ein Bohnenacker der uns zeigt wie wenig
Glücklicher machen ohne dabei auf abstruse
Marxistische Lehren von Neid und Besitz
Im schlicht schematischen Denken der Politik
Zurückgreifen zu müssen sondern die Dinge
Einfach ihrer Natur nach nimmt wie sie sind
Scheint mir eine ganz natürliche Lehre

Jens tuengerthal 02.09.2018

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen