Sind wir zivilisierte Tiere nur
Oder weniger ohne die Natur
Gegen die wir noch kämpfen
Statt mit ihr einig zu leben
Was wäre überhaupt höher
Als die Natur und mit ihr also
Im Einklang Leben zu führen
Sei es unseres oder höheres
Wenig fällt mir ein was jemals
Die Kräfte der Natur übertrifft
Denen wir uns auch beugen
An den Grenzen unserer Kraft
Gerne führen wir die Moral an
Doch was davon ist aus uns
Wieviel plappern wir nur nach
Seit Generationen undurchdacht
Thoreau hinterfragt immer wieder
Die Moral die uns alltäglich leitet
Auch etwa beim Fleischkonsum
Der logisch asozial eigentlich ist
Noch bevor sich Fanatiker heute
Veganer nannten die Fleischesser
Als rücksichtslose Mörder beschimpfen
Begründete der Waldgänger ihre Moral
Mit Vernunft lässt sich wenig dagegen
Argumentieren so führt er auch vorab
Seine Leidenschaft an die ihn bereits
Mehrfach fast zur Jagdlust verführte
Warum Thoreau sein Fischen nicht
Jagen nennt ist mir unerfindlich weil
Beides Tiere tötet auch wenn ich auf
Fisch leicht verzichten könnte
Der Tier- und Naturfreund Thoreau
Heißt es gut das Kinder jagen lernen
Weil sie dadurch in Kontakt mit der
Natur nach Leidenschaft kommen
Der Jagdtrieb verliefe sich dann
Wenn sie größer würden meinte
Thoreau mit gutem Menschenbild
Mit wachsender Vernunft allein
Für diese schnöde Hoffnung aber
Spricht in der Erfahrung wenig
Zustimmen würde ich Thoreau aber
Das Jäger gute Naturschützer sind
Besser zumindest als alle die nie
Im Wald und mit der Natur lebten
Heute brauchen wir sie zur Hege
Weil natürliche Feinde eher fehlen
Wer das Fleisch selbst erjagen muss
Wenn er welches essen möchte hat
Ein anderes Verhältnis zum töten wie
Zum anderen Lebewesen in der Natur
Furchtbar zwar die Vorstellung wenn
Alle Großstädter auf Jagd gehen wollten
Aber ein wenig mehr Bewusstsein für das
Was wir essen schadete sicherlich nicht
Esse gerne Fleisch auch mal roh
Verstehe Thoreaus Jagdinstinkt
Würde auch töten für mein Fleisch
Hinterfrage dies Denken dennoch
Ob humaner lebt wer statt Tieren
Pflanzen töten lässt ist das eine
Was kaum ein Veganer sich fragt
Wie dogmatisch ist diese Sekte
Sicher sind Tiere höher entwickeltes
Leben doch ist die Unterscheidung
So perfide wie die eines Mordes
An Professoren oder Analphabeten
Ob Enthaltsamkeit ein Gutes hat
Oder nur eine perverse Verirrung
Unbefriedigter Geister in Not ist
Scheint gerade wieder aktuell
Darüber kritisch nachzudenken aber
Rüttelt an Grundfesten wie Zielen
Denen wir gewöhnlich nachstreben
Wäre also eher gefährlich wohl
Es braucht nichts Höheres im Leben
Solange wir mit diesem glücklich
Zu leben endlich wieder mehr lernen
Also auch unserer Natur dabei folgen
Ob der Weg uns immer ins Grüne
Also in die umgebende Natur führt
Ist wohl eine Frage der je Neigung
Was Teil der immer Natur wieder ist
Es gibt gute und vernünftige Gründe
Vegetarisch zu leben was sicher auch
Besser für unsere Gesundheit sein mag
Doch nichts ist erniedrigender als Ideologie
Ob es uns wirklich erhebt nach Höherem
Zu streben oder uns vielmehr meistens
Der Vernunft dabei beraubt und also nur
Konsequenter erniedrigt bleibt fraglich
Genauso fragwürdig ist jede Ethik
Die sich auf höhere Gesetze beruft
Weil sie weder auf Konsens noch
Auf geteilter Vernunft dafür beruhen
Schließlich genügt auch aller Gehorsam
Egal welcher erdachten höheren Wesen
Nie den Grundsätzen des kategorischen
Imperativ als immer gültigem Ethikideal
Die gehorsamen Gläubigen sind ethisch
Nur Gauner die sich freiwillig entmündigt
Vor der nötigen Verantwortung drücken
Um sich nicht von ihrem Gott zu befreien
Es gibt nichts Höheres als die Natur
Was unsere ist dürfen wir erforschen
Im lebenslangen Wandel oft staunend
Womit ich lebenslänglich beschäftigt bin
jens tuengerthal 06.09.2018
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