Mittwoch, 24. September 2014

Emmanism

HeForShe ist das Motto der Kampagne, für die sich die über Harry Potter bekannt gewordene Emma Watson als UN Botschafterin für Frauenrechte einsetzt. Es ist ein charmanter Aufruf zum Feminismus der liebevollen Art mit dem sie die Chauvis um den Finger wickelt und die übrigen zu mehr miteinander verführt.

Finde nicht nur Emma Watson toll, auch wenn mich ihre Filme nicht sonderlich interessieren, sondern ihre sehr englische Art, sich amerikanisch zu engagieren und die eigene Bekanntheit in den Dienst einer guten Sache zu stellen und dies noch dazu mit einem Lachen zu beginnen, mit dem sie die islamischen Fundamentalisten in der Türkei verspottete, die den Frauen das Lachen verbieten wollten, finde auch gerade HeForShe gut und selbstverständlich - ich liebe die Frauen, natürlich werde ich mich gerne für sie und ihre logisch gleichberechtigte Position einsetzen, warum auch nicht?

Stehe in keiner Konkurrenz mit Frauen, weil ich schreibe, was ich will und mich von keiner abhängig mache und jedem wünsche, so leben zu können, weil es um nichts anderes gehen kann. Glücklich sein, wenn möglich miteinander, sonst eben nebenbeinander und gönnen können, macht dies leichter und ich hoffe sehr die längst erwachsene Emma Watson hat auch einen oder eine mit denen sie gerne teilt und genießt, was Leben schön macht - wer sich da um Rang sorgt oder Vorherrschaft, hat nicht begriffen, um was es geht zwischen Mann und Frau und wie schön wir es miteinader haben können.

Sehe ich die neue UN Botschafterin für die Rechte der Frauen lachen, freue ich mich und sage, gerne bin ich dein Diener dabei, verneige mich vor ihr und diesem zauberhaften Charme mit dem sie zugleich sexy und selbstbewusst, alle Männer die auf dieser Welt Frauenrechte infrage stellen, verspottet - erscheint mir die junge Engländerin in New York ein wenig wie eine Walzerstimmung und lässt mich lächeln - 1, 2, 3 …. das Leben kann so schön sein, wenn wir uns würdigen und liebevoll behandeln.

Nachdem mich die Mutter meiner Tochter auf sehr unschöne Art verließ, mich mit Prozessen überzog, die das Leben so hässlich machen können, kamen mir schon Zweifel, ob diese Liebe zu den Frauen begründet ist und die Herren aus den Männergruppen, in denen sich so einige geprügelte Knaben sammelten, rieten mir schon lange, vertraue keiner Frau und sie seien alle gleich. Letzteres bezweifle ich sowohl der Natur wie dem Anschein nach, im Gegenteil sie sind alle völlig verschieden, jede für sich ist anders und ein neues Wunder entdeckt zu werden - sie riechen und schmecken nicht nur alle verschieden, sie sind es auch, genau wie wir Männer und ich mochte Schablonen noch nie, was sollte ich also gegen meine Gefühle anreden.

Finde diese Aktion toll für die Emma Watson ihr schönes Gesicht und ihren scheinbar klugen Kopf hergibt und es ist mir eine Ehre und Freude für Frauen zu sein, wenn ich es denn darf und von Emma so nett dazu aufgefordert werde - genau wie ich, als Freund Goethes und Thomas Manns, eben noch uraltmodisch bin, gerne einer Dame die Tür aufhalte, ihr die Hand küsse, eben tue, was einem Gentleman selbstverständlich ist, so ist es für mich völlig normal mich ihrem Wunsch gemäß ritterlich für sie einzusetzen und ihren Weg zu fördern, wie ich nur kann, denn Frauen gut tun, hat selten schlechte Folgen, während das Gegenteil dich jahrelang verfolgen kann, warum ich ja dumm wäre, wenn ich dies nicht unterstützte um den schönen Zauber der Gegenwart einfach zu genießen, denn dafür ist der Zauber ja da.

Wer konkurrent mit Frauen denkt und sich fürchtet, sie würden ihm Freiheit nehmen oder sein Leben einschränken, schaut auf das Problem, um daran zu leiden - das mag tun, wem es gefällt - ich bevorzuge es, zu genießen, mich an ihnen zu freuen, so bescheuert sie sich auch manchmal benehmen, lieber zu verzeihen, als nachzutragen, es macht mein Leben schöner, warum ich diese Männerrunden bald wieder verlassen habe, die mehr mit Rache, Ungerechtigkeit und Frust beschäftigt sind, aus sicher guten Gründen und lieber wieder mehr Frauen traf, die ich eben liebe, manche mehr, andere weniger, einige näher, andere ferner und ehrlich gesagt, es hat mich wesentlich glücklicher gemacht und ich kann es nur empfehlen, auch wenn ich es nicht logisch begründen kann.

Auch darum bin ich nun gerne ein Anhänger des Emmanism - auch die Geschichte mit der Mutter meiner Tochter, die nun friedlich endete, nachdem ich jeden Widerstand aufgab und sie siegen ließ, was sie für einen notwendigen Sieg hielt, um mich mit der Zeit wieder zu einigen und zu vertragen, gemeinsam den besten Weg für unsere Tochter zu finden - denn mit den Kindern ist das so eine Sache - hast du welche, kannst du dir sicher sein, du hast sie ein Leben lang und solltest dir sicher sein, diese Verantwortung auch ein Leben lang mit Liebe zu teilen. Da kannst du dich über den ärgern, mit dem du Kinder hast und es dann ein Leben lang immer wieder tun, oder es lassen und einfach das mögliche genießen, es ändert sich ohnehin nichts, die Kinder sind da und es kann nur darum gehen, gemeinsam voran zu kommen.

Im Sinne des Emmanism  gönne ich ihr den Sieg, auch wenn er über mich ging und denke mir, wir müssen ja miteinander klar kommen und mit Liebe zum Kind und Zeit erreichst du dabei viel mehr als mit unerfreulichen Kämpfen, denn an Kindern hat keiner Rechte, auch wenn es so gesprochen wird, ist jedes dieser Urteile immer nur Ausdruck des Versagens der Beteiligten - ich habe gewonnen, fühle mich wie ein Sieger, ohne dass ich jemanden besiegen musste, sondern indem ich nichts tat und die Zeit siegen ließ - nun hat sie mich schon wieder mal zum Essen eingeladen - und sie kochte immer gut - mit mir schön Wein getrunken, es ist total entspannt, meist zumindest und der Tochter geht es sehr gut damit.

So verstehe ich auch den Emmanism für den ich sehr bin, weil er der Welt gut tut, sie netter macht und Frauen sind nicht undankbar, wenn Männer sich nett zeigen, es dauert zwar etwas und sie müssen vermutlich alle erstmal oft genug auf Arschlöcher hereinfallen, um danach genießen zu können, dass es auch anders geht - aber welch dummen Rockschößen bin ich nicht auch schon hinterhergelaufen, die auf trainierte Brüste mehr stehen als auf flexiblen Geist oder denen der Arsch eines Mannes wichtiger ist, als ob er einer ist. Aber zum Glück sind wir ja gelassen und lernfähig geworden und ich freue mich an jedem Einverständnis und denke nicht über den Preis nach - muss mich nicht durchsetzen oder nach oben kämpfen, wie viele Generationen vor mir.

Kannte diesen aus meiner Kindheit noch programmierten Schalter, du bist ein Mann, du willst mal eine Familie gründen, eine Frau und Kinder haben, ein Haus bauen, einen Baum pflanzen und noch vieles männliches mehr. Kind ist gezeugt, Baum gepflanzt, für Momente schon Frauen glücklich gemacht, sind mir Häuser inzwischen egal und merke ich, raus aus der Rolle und den Mustern ist die große Freiheit und so lerne ich gönnen - ihr ihre Karriere und ihren Erfolg und ihr Geld und für den Rest sorgt die Liebe irgendwann von alleine - einfach mal umdrehen die Dinge, weil ich nicht toll sein muss, um ihr etwas zu beweisen, sondern weil ich geliebt werden will, weil ich einfach bin, ohne mehr zu erwarten und genieße, was ist, macht mich frei und glücklich und es mögen die Frauen herrschen und Firmen führen, Erfinderinnen und Chefärztinnen sein, erfolgreich und geachtet, ich beschreibe und bewundere das gerne, denn glücklich wäre ich schon mit immer weniger und liebe die Frauen einfach.

Das diese wunderbare Emma nun von Trollen angegriffen wurde, die drohten Nacktfotos oder anderes von ihr zu offenbaren, was sie als Hure zeigte, war wieder von nicht zu übertreffender Lächerlichkeit und von Typen ausgedacht, die meinten, sie müssten noch mit Frauen wie Emma kämpfen, statt zu genießen, dass es sie gibt. Was für ein Unsinn.

Kenne genug Huren inzwischen um sicher zu sagen, sie machen es auch nicht anders als jede andere Frau, die von Leidenschaft gepackt, mit Spaß dabei ist und zu genießen weiß, mit dem Unterschied vielleicht, dass die Huren selten dabei genießen sondern dies nur vorspielen, warum der Sex mit ihnen nur für die lohnend ist, die sich lieber täuschen lassen als genießen, aber das ist wohl auch so ein weites Feld, um das es gerade nicht geht.

Wenn es also Bilder geben sollte, in denen sich Frau Watson ihrer Lust hingibt, dann freue ich mich für die tolle Emma und gönne ihr das und hoffe, sie bereut nichts. Solange sie mir diese nicht persönlich schickt, was sie mir bisher nicht angekündigt hat, gehen mich diese sowenig an wie der Sex meiner Nachbarn im Hof, die weder Fenster noch Vorhang schließen, ich werde nur durch Nachrichten oder das Echo im Hof gezwungen, daran teilzuhaben - darum schreibe ich darüber, auch wenn der Troll, der nichts hatte sondern sich nur aufblies, wie jetzt behauptet wird, um seine Seite bekannt zu machen, ein irgendwie armer Knilch ist.

Wie sollte sich eine Frau für Frauenrechte einsetzen, die nicht auch die Freuden der Liebe kennt, frage ich mich und denke, gut so, wenn es so ist und gut, dass sich diese lächerliche Aktfoto oder Pornobildchen Geschichte nun erledigt hat und denke wir sollten da alle mal etwas entspannter werden. Wer Leuten beim Sex zuschauen will, soll das tun, wenn es ihm Spaß macht, nur bitte nicht stören und es für sich behalten, egal wer - ich erzähle ja auch nicht, mit wem ich schon wann und wo im Bett war oder auf der Bank und wen ich dabei beobachtet habe, weil es ganz altmodisch dem Benehmen eines Gentleman entschieden widerspricht.

So  brauchen wir wenig neue Rezepte, um miteinander klarzukommen, könnten es aber um so mehr genießen, wenn wir aufhörten, etwas vom anderen zu erwarten und dafür um so lieber gönnen können - wunderbar, ich bin sehr für HeForShe - mögen die Frauen noch viel erfolgreicher sein, Karriere machen und stark werden im System, weil sie es sind - dann wird sich auch nichts ändern, aber die Jahrtausende Helden, Antreiber und Kämpfer können mal ganz gelassen einen Gang runter schalten, Feminismus ist eine tolle Sache für ein besseres Leben, finde ich und ich war schon immer für Frauenbewegung, macht das Leben gelassen schöner.
jt 24.9.1

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