Donnerstag, 7. Juli 2022

Geschlechter

Geschlechter

Geschlechter kommen
Geschlechter gehen 
Aber hirschlederne Reithosen
Die blieben bestehen dichtete
Einst Börries von Münchhausen
Der den Nazis zu nah kam als
Das wir ihn unbedarft lesen
Doch was bleibt heute noch
Bestehen wie es einst war
In vermeintlich guten alten Zeiten
Als Geschlechter binär noch waren
Das männliche Samenzellen brachte
Die weiblichen Eizellen dafür die erst
Vereint ein ganzer Mensch wurden
Doch können wir Menschen noch
Auf das biologische Geschlecht allein
Reduzieren denn obiger Börries meinte
Familien als Geschlechter die Tradition
Über Generationen weitergaben weil
Sie diese Sitten miteinander liebten
Oder sie sich bewährt hatten in der
Konkurrenz um was auch immer
Wenn ich das Geschlecht nun auf
Binäre Biologie reduziere hätte sich
Der fraglos nationale Münchhausen
Hier der Falschaussage schuldig
Gemacht was wohl ohne Konsequenz
Blieb da die Lyrik auch so frei ist aber
Den nationalen Antisemiten der er
In späteren Jahren wurde zumindest
Zum inkonsequenten Dummschwätzer
Machte was den nationalen Kräften die
Bei der freien Wahl des Geschlechts
Nun den Untergang des Abendlandes
Bereits fürchten wenn sich die Schlangen
Vor zu wenig Damentoiletten plötzlich
Nach Laune im leeren Herrenklo noch
Verirrten wo ältere Leserbriefautoren
Aus dem Umfeld liberaler Zeitungen
Mit ihrer Porstataschwäche längst von
Impotenz bedroht ungestört tröpfeln
Wollen warum wahlweise ihnen ganz
Übel wird statt dem Würgereiz dabei
Nachzuspüren wenn Geschlecht als
Willensakt freier Menschen bezeichnet
Sie eine Kultur unnatürlich zu verlieren
Fürchten statt zu sehen was sie dabei
Gewinnen könnten wie einsparten auf
Unisex Toilletten für alle in denen nun
Jeder separiert oder alle ganz offen
Wie in China ländlich noch Brauch
Ihre natürlichen Geschäfte erledigen
Weil es mehr Menschen gibt die sich
Mit mehr als einem Geschlecht oder
Der schlichten biologischen Teilung
Identifizieren die nur auf Fortpflanzung
Abstellt die bei ihnen ohne Viagra
Längst zur Illusion geworden ist
Warum ihnen das Geschlecht auch
Mit wachsender Impotenz genauso
Abgesprochen werden sollte wie sie
Anderen ihr gefühltes gern verbieten
Weil es der Natur widerspräche doch
So peinlich die Geschichte dieser
Bewahrer angenässter Lederhosen
Nüchtern betrachtet eigentlich ist
Die anderen nicht gönnen wollen
Was sie für sich in Anspruch nehmen
Also auch impotent mit Prostataleiden
Noch ein Mann sein zu dürfen weil die
Natur zur Fortpflanzung nur die zwei
Geschlechter kennen würde was Sein
Auf Ficken und Kinderkriegen reduzierte
Etwas wenig für meinen Geschmack
Auch wenn beides sehr nett sein kann
Was sind impotente weiße Männer die
Nur noch mit Chemie einen hochkriegen
Der Autor weiß wovon er spricht dabei
Und lächelt seinen Bildschirm an wie
Die Quellen illusionärer Potenz die es
Real lange nicht mehr gibt weil die Zeit
Männer anders verändert als Frauen
Was viele voller Komplexe leiden lässt
Warum sie vielleicht auch ungestört
Lieber unter sich tröpfeln wollen statt
Die Gedanken frei sein zu lassen wie
Es schon Turner und Burschen vor 48
Sangen um die Nation so zu einen
Wer Geschlecht an Fortpflanzung oder
Die natürliche Fähigkeit dazu knüpft
Schlösse große Teile damit aus die
Keinen mehr hochkriegen noch eine
Chance zur Fortpflanzung haben aber
Gerne sich für Männlichkeit nach der
Natur aussprechen weil ihnen die
Selbsternannten Tunten suspekt sind
Am Schluss bleibt uns nur eines
Geschlechter kommen
Geschlechter gehen
Vorurteile bleiben bestehen
Wer sie überwindet ist erst
Ein freier Mensch zu nennen
Der Rest bleibt ein Sklave
Längst überholter Sitten
Ob sich dabei was ändert
Sie träumen wohl noch
Durch wen denn solange
Tröpfelnde Herren regieren
Die sich selbst peinlich sind
Was sie durch Rigorosität
Lautstark verdecken wollen
Wie weise ist die Stille da

jens tuengerthal 6.7.22

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