Interview in Versen mit einem alternden Casanova, der sein Glück gefunden hat und was ihn vom Original unterscheidet - ob ein Casanova glücklich bleiben kann oder dafür dieses Sein aufgeben muss.
Sie waren mal ein rechter Casanova
Wir hatten zumindest ähnliche viele Frauen
Wissen wir das so ganz genau
Was wissen wir schon jemals überhaupt
Montaigne schätzte Casanova auch
Das teilen wir auf jeden Fall noch
Und die Liebe zu den Frauen
Wer sie nicht fühlt würde keiner je
Lässt sie im Alter irgendwann nach
Nur die Potenz wird weniger Gefühl nie
Kann wer alle liebt nur eine lieben
Wenn es die Richtige ist mit Sicherheit
Sie fanden ihre einzige Traumfrau
Gewiß und sie übertrifft alle
Sind die Frauen überhaupt vergleichbar
Keine gleicht der anderen ganz jede ist anders
Aber ihre übertrifft die ungleichen dennoch
Natürlich weil sie meine ganz ist
Ist Liebe ein Besitzverhältnis
Niemals im Gegenteil - wir schenken uns immer neu
Fehlt ihnen nicht die Vielfalt ein wenig
Wer alles in einer hat braucht nicht mehr
Aber früher brauchten sie täglich neue
Früher suchte ich noch
Sind sie noch immer ein Casanova
Liebe nicht mehr alle sondern eine
Daran gemessen wäre ich keiner
Liebe sie mit der Erfahrung aller
Damit verglichen bleibe ich es stets
Ist ein Traum ein Casanova zu sein
Kennen sie Verfolgungsträume
Wo ich immer weglaufe - natürlich kenn ich die
Dann haben sie die Antwort
Waren sie mit ihren Frauen nicht glücklich
Wer nicht ankommt ist nie zufrieden
Wer ewig sucht kann nichts finden
Wer nicht stehen bleibt ist unstet
Wer glücklich ist braucht nichts mehr
Sie vermissen nichts in ihrem Leben
Habe alles mit und in einer gefunden
Und wenn einer nun stürbe
Dann hätten wir einmal alles gehabt
Ist sie nicht viel jünger als sie
Ein Vierteljahrhundert wohl
Ist das nicht sehr viel
Was sind Zahlen im Gefühl
Aber sie werden eher sterben
Vermutlich vielleicht wer weiß
Aller Wahrscheinlichkeit nach
Ist die Liebe je statistisch berechenbar
Sie sind vollkommen glücklich
Habe alles was ich nur träumen kann
Geht es ihrer Frau genauso
Will alles tun dafür was ich kann
Vielen Dank für das Interview Herr ….
Gehaben sie sich wohl Gnädigste!
jens tuengerthal 20.4.2018
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