Sonntag, 17. Mai 2015

Fernlust

Lust zu haben ist naheliegend
Liegt uns um so näher desto
Ferner wir uns räumlich sind

In der Ferne voller Lust noch
Aneinander denken um sich
Nähergekommen zu verschlingen

Manchmal bleibt die Lust auch
Wenn die Ferne in der sie wuchs
Im miteinander wegfällt

Von Feuchtgebieten träumen
Wo wir sie nicht erreichen liegt
Näher als sie nebenan zu küssen

Lust ist immer auch das noch nicht
Was wir darum mehr als alles
Wollen bis wir können oft

Manche können nicht mal mehr
Wenn sie praktisch könnten
Weil Träume solche bleiben

Gelebte Lust zu bewahren ist
Ein Handwerk der Blinden die
Lernten alles störende übersehen

Sich an der Sehnsucht erfreuen
Als Kunst des noch nicht kann
Kleine Realitäten groß sein lassen

Mehr oder weniger wirklich ist
Also die Lust aufeinander mehr
Die Kunst gedanklicher Hingabe

Was es wird gleicht sich doch
Erstaunlich zyklisch immer wieder
Ist darum nicht weniger schön

Vielleicht sind die ersehnten
Höhepunkte viel mehr als sie
Nerven zuckend je werden

Spüre der Sehnsucht unserer
Hingabe in den Worten nach
In der Leere der Natur danach

Genießen können was nicht ist
Um der Sehnsucht willen die uns
Über nur körperliches trägt ist viel
jt 16.5.15

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