Liebesfund
Habe Liebe gefunden
Dachte ich schon häufiger
Wie bald wieder verloren
Scheint nichts bleibendes
Dabei gewesen zu sein
Auch wenn manches dann
Jahrelang hielt verschwand
Das Gefühl mit den wie üblich
Enttäuschten Erwartungen nun
Wo ich nichts mehr wollen muss
Denke alles wie vielfältig genug
Bereits erlebt zu haben wie
Davon längst übersatt zu sein
Es mir und der Welt zu beweisen
Was nur konkurrente Langweile wird
Genieße ich einfach was bleibt
Lass es sein wie es ist statt
Den eigenen Weg durchzusetzen
Nehme ich es wie es kommt
Um damit glücklich zu sein
Finde dabei endlich Liebe
Ohne Leiden dafür voll Nähe
Die sich bedingungslos gut will
Jenseits aller Erwartungen
Einfach genießt was ist
Das sich in Beziehungen
Nie fand
jens tuengerthal 27.12.24
Das Gedicht „Liebesfund“ zeigt die Entwicklung des Umgangs mit der Liebe – vom jugendlichen Wunsch nach Beständigkeit über die Enttäuschung aufgrund unerfüllter Erwartungen bis hin zur Akzeptanz und dem Finden der Liebe in Einfachheit und Authentizität.
AntwortenLöschenDer erste Teil des Liedes zeichnet ein Bild der Liebe als eines flüchtigen Gefühls, das, obwohl es manchmal jahrelang anhält, seine Versprechen nie vollständig erfüllt.
Im zweiten Teil kommt es zu einem Durchbruch im Denken – der Verzicht auf den Versuch, die Realität zu kontrollieren und die eigenen Erwartungen durchzusetzen, führt zur inneren Befreiung. Der Autor beginnt, Liebe als etwas wahrzunehmen, das weder Leiden noch die Einhaltung sozialer Normen erfordert. Liebe, die „ist“, frei von Druck und Bedingungen, erweist sich als die authentischste und befriedigendste.
Das Gedicht endet mit der Bekräftigung, die Realität so zu akzeptieren, wie sie ist, und das Glück in der Einfachheit zu finden. Liebe wird hier als ein Seinszustand dargestellt, nicht als ein zu erreichendes Ziel. Es ist bewegend zu sagen, dass authentische Nähe und Freundlichkeit jenseits von Erwartungen und auferlegten Beziehungsrahmen entstehen.
Das Gedicht ist eine wunderbare Meditation über emotionale Reife und die Schönheit der bedingungslosen Liebe und zeigt den Weg zum Glück in Selbstakzeptanz und Freiheit von sozialen Mustern.
Der freie Gedankenfluss und die lockere Struktur unterstreichen die Authentizität und Spontaneität der Reflexion. Anstelle von Aufregung oder Drama ist der vorherrschende Ton eine gelassene Resignation und Verständnis. Insgesamt ist das Gedicht zutiefst philosophisch und zugleich zugänglich – jeder Leser kann darin seine eigenen Erfahrungen und Reflexionen finden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Gedicht Nostalgie, Akzeptanz und philosophische Reflexion vereint, was es sowohl intim als auch universell macht.
Wunderschön!!!